Unzufrieden mit der Ausbildung

[Hammerfall]

Hallo Leute,

ich bin jetzt im 2 Jahr meiner Ausbildung zum Altenpfleger.
Die Ausbildung wird mir vom Arbeitsamt finanziert. Das bedeutet ich bekomme weiterhin Hartz4 und bekomme die Ausbildung. Das Problem ist das ich momenta total frustiert bin. Allerdings nicht wegen dem Job an sich sondern wie meine Ausbildung verläuft. Ich habe weder Rückhalt von meiner Pflegeeinrichtung noch habe ich Rückhalt aus meiner Schule. Zur Zeit bin ich für 10 Wochen im Krankenhaus und dort gehe ich total unter. Damit werde ich allerdings total alleine gelassen weil meine Praktikumsanleitung nicht für nötig befunden hat im Krankenhaus zum Treffen wo meine Tätigkeiten und Lernziele hätten besprochen werden sollen. Mein Schulsystem finde ich auch nicht besonders prickelnd. Bei mir ist Schule wie eine Art Selbststudium wir bekommen zwar sogenannte Expertenvorträge aber die sind auch manchmal ganz schön dürftig. Nun ja, Frust auf voller Linie und dabei soll ich arbeiten und noch nebenbei lernen. Wie soll das gehen ??

Gruß
Hammerfall

[Teddy]

Hallo Gast4711,

was findest du denn daran so schlimm?
Überleg doch mal selbst. man muss dinge auch mal selbst in die hand nehmen und klären. Es ist meine Ausbildung und ich will was lernen. Ich lerne für mich und dafür muss ich nunmal auch was tun. Klar die PA hat die Aufgabe es mir als Schüler zu zeigen, aber dennoch muss sie doch nicht alles für den Schüler machen. Als Schüler sollte man schon fähig sein, solch dinge zur sprache zu bringen.
Und außerdem kann die PA ja auch garnicht sagen, was der Schüler alles sehen will, klar es gibt festgelegte dinge die man können muss/sollte, aber z.B. im OP dabei zusein, is für einen AP-Schüler nicht unbedingt von großer bedeutung, weil er damit nie wieder was zu tun haben wird im bereich der AP. Und des sind dann solch sachen die ein Schüler nunmal selbst ansprechen sollte und nicht wartet bis die PA hingeht und sagt was er zu tun hat.


@Hammerfall:
wie sophie es schon sagte, es ist eine Erwachsenenausbildung und da ist es nunmal so, das man das Grundwissen im große und ganzen in der Schule vermittelt bekommt, aber man muss natürlich auch selbst was für tun und sich gewisse dinge selbst ausarbeiten. Wenn es so zugehen würde wie in ner Grundschule oder evtl. noch in ner weiterführenden schule, ja hm ich weiß nich, würde es denn dann noch was bringen? würde es dir was bringen? Sei mal ganz ehrlich!!!!
Und ich finde, wenn man das grundwissen vermittelt bekommt und sich dann selbst hinsetzt und was ausarbeitet, hat man am ende viel mehr davon, weil es prägt sich alles viel besser ein, als wenn vorne einer steht und dir nur einen vorblubbert.


so des reicht für jetzt, ich geh nu schlafen, ggg
gruß Teddy

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo Gast 4711,

es wäre nett, wenn du deine oben gemachte Aussage etwas mehr konkretisieren würdest.

Hammerfall macht eine Umschulung. Das bedeutet, er hat schon eine Ausbildung gemacht. Es sollte ihm/ihr klar sein, was ihm wichtig ist, welche Hilfestellungen er in der Anleitung braucht. Ich habe nicht gesagt, dass er sich nicht zuvor mit seiner Anleitung auseinandersetzen soll, was für ihn sinnvoll ist. ABER es ist meiner Meinung nach auch Teil der Ausbildung sich selbständig zu organisieren Wie will er/sie denn später eine Schichtführung übernehmen, wenn er seine eigenen Interessen nicht vertreten kann, bzw. ein Praktikum organisieren kann. Wie soll dann eine Schicht funktionieren. Es ist nunmal oft so, dass Fachkräfte alleine im Dienst sind, das heisst er muss alles im Überblick haben und indem er sich z.B. seine Praktikas selber organisiert lernt er das. Ich selbst habe gesehen, was mit Mitschülern passiert ist, die über die ganze Ausbildung an "der Hand" genommen wurden.

Vielleicht schilderst du mal deinen Standpunkt der Dinge.

Sophie

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo Gast 4711,

Üblicherweise werden den Schülern Aufgaben u. Lerninhalte für die Praktika von der Schule mitgegeben. Diese müssen selbstverständlich mit der Einrichtung u. der anleitenden Person abgesprochen werden

Davon habe ich bislang nicht gemerkt und wir haben öfter Schüler vom ambulanten Dienst hier und auch unsere Schüler haben noch keine solchen Aufgaben erwähnt. Aus meiner eigenen Ausbildung kann ich folgendes schildern, dass wir auch einen Praktikumsauftrag bekommen haben, der sich aber eher auf eine Beschreibung des Krankenhauses und der verschiedenen Abteilungen gerichtet hat. Ausserdem eine Pflegeplanung erstellen und Kurzbiographie mit dem Hintergrund wie erleben vor allem alte Menschen einen Krankenhausaufenthalt.

Um die praktische Ausbildung musste ich mich während der gesamten drei Jahre selbst kümmern, das heisst organisieren lernen. Dafür gibt es ja auch den Tätigkeitskatalog.

Das Krankenhauspraktikum findet normalerweise am Anfang des zweiten Ausbildungsjahres statt.

Hier muss ich dir deutlich widersprechen, das Krankenhauspraktikum findet eher gegen Ende der Ausbildung statt, damit alle theoretischen Hintergründe bekannt sind. Wie zum Beispiel Wundversorgung, Katheterisierung. An meiner Schule galt die Empfehlung das Praktikum an den Anfang des Dritten Jahres zu legen, was ich persönlich auch für sinnvoll erachte und es auch den Schülern hier empfehle.

Ich denke wenn jemand von einem Schüler im 3. Semster Fähigkeiten einer Schichtleitung verlangt hat er den Beruf nicht verstanden! So etwas ist erst im 6. Semester vorgesehen! Und das hat auch seinen Grund!

Da gebe ich dir Recht. Nur war davon gar keine Rede. Es ging lediglich darum dass die Schüler das Organisieren/Strukturieren lernen, damit sie nach ihrer Ausbildung eine Schichtleitung adäquat durchführen können

Außerdem sollten sich hier einige mal den Unterschied zwischen Altenheim u. Krankenhaus vor Augen führen. Für einen Altenpflegeschüler ist das absolutes Neuland.

Wie du in der linken Leiste lesen kannst bin ich auch Altenpflegerin. Das heisst ich war in derselben Situation. Ich möchte dich sogar noch darauf aufmerksam machen, dass ich persönlich denke, dass Altenpflegeschüler früher selbständig werden, weil im Pflegeheim der Fachkraftanteil nicht so hoch ist und sie früher in die Verantwortung genommen werden. (Ich meine nicht dass sie alleine gelassen werden und einfach was machen sollen, davon distanziere ich mich).


Gute Nacht
Sophie

[Hammerfall]

Um Aufklärung zu betreiben. Ich bin Anfang zweiten Lehrjahres und war vorher mit ambulantem und stationärer Altenpflege konfrontiert. Ich beiden Fällen komme ich prima klar. Es ist kein Problem für mich im Pflegeheim vielseitige Aufgaben in der Pflege zu übernehmen. Aber jetzt bin ich einfach total überfordert. Ich sehe junge totkranke Menschen, ich bin mit der Situation allein gelassen und ich muss mich nebenbei noch auf meine Ausbildung konzentrieren.
Ich finde wir sind doch alles Menschen und als Mensch kann man auch mal in eine Situation kommen wo man ins Stocken gerät. Komischer Weise habe ich festgestellt das manche Pflegenden es eher akzeptieren wenn dies bei einem Patienten geschieht als bei einem Kollegen.

Das mit der Mitarbeiter Situation in den Pflegeheimen sollte ja eigentlich nicht so sein. Es ist schon komisch das alle sich beschweren das es zu wenig Personal gibt keiner was sagt und alle versuchen sich alleine durch zuschlagen weil es ja so ist und man kann ja nix machen. Wie viele Sachen gibt es in der Pflege die eigentlich zu zweit durchgeführt werden sollten aber durch Personalmangel es nicht möglich ist. Das ist weder für den Patienten gut noch für die Pfleger. Ich habe viele erlebt die in dem Beruf auf die eine oder andere Weise so manches mal überfordert waren. Aber da muss man ja durch weil es einfach zu wenig Leute gibt und das mutet man dann auch noch Schülern zu weil sie begreifen müssen wie schlecht die Lage doch ist und das sie eben einfach damit zu leben haben.
Damit wir uns nicht missverstehen! Ich mag meinen Beruf und ich liebe es mit Menschen und für Menschen zu arbeiten. Es gibt mir das Gefühl etwas wirklich sinnvolles zu tun und aus diesem Grund will ich meine Ausbildung auch mit Erfolg beenden. Dazu will ich nur ETWAS Unterstützung mehr verlange ich nicht.

Gruß
Hammerfall

[Hammerfall]

(Fehleintrag)

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo Hammerfall,

die Situation die du hier unten beschreibst ist für mich auch eine andere, als die die du oben geschildert hast.
Das du im KKH Probleme hast, weil dort evtl. junge schwer kranken Menschen liegen, dafür habe ich Verständnis, da solltest du dich an deine Anleitung im Krankenhaus wenden, oder jemandem mit dem du dort gut klar kommst. Mit solchen Situationen umzugehen, muss man lernen.

Widersprechen muss ich dir im unteren Teil deines Threats. Das was ich oben beschrieben habe hat nichts mit Alleingängen oder ähnlichem zu tun, sondern eher mit Verantwortung. Diese Verantwortung gebietet es mir auch, Dinge einzuschätzen die ich alleine übernehmen kann, oder aber auch die wo ich mir Hilfestellung holen muss.

Gruss sophie

[Teddy]

Wie sophie schon sagte, sprech mit deiner Anleitung im KH oder jemanden mit dem du da reden kannst.
In den meisten KH´s gibt es auch extra Praxisanleiter für die KP-Schüler (externe die sonst nicht auf station sind). Zumindest in dem wo ich war, kamen die in regelmäßigen Abständen auf Station und sind den ganzen Tag mit den KP schülern mitgegangen. Quasi alles nach Schule machen unter anleitung, nur halt ohne benotung.
Ich fragte auch nach so eine Anleitung, weil meine PA auf Station nie Zeit hatte mit mir mit zu gehen, bzw wir ständig in der gegenschicht waren. Es wurde zwar erstmal doof geguggt, aber danach bekam ich so eine externe Anleitung. Vielleicht gibt es bei euch auch soetwas und du kannst die in anspruch nehmen.

gruß Teddy