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RE: Norton-Skala

Verfasst: Do 16. Okt 2003, 00:23
von Dirk Höffken
Hallo Hase.

In vielen Einrichtungen werden Skalen zur Einschätzung des Dekubitusrisikos nur noch genutzt um sich rechtlich Abzusichern. Wie die meisten anderen Formulare auch.

Der reine Umgang mit diesen Skalen ist ja auf den ersten Blick nicht so Kompliziert.

Die Reliabilität und die prognostische Validität ist meiner Einschätzung nach eher Fraglich. Denn es gibt z.B. bis Heute keine einheitlichen Definitionen für die unterschiedlichen Punkte auf diesen Skalen. Im Prinzip kann man also viel Ankreuzen und liegt fast nie Daneben.

MfG DH

Zitat:
Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million. (Franklin Delano Roosevelt)

Verfasst: Do 16. Okt 2003, 08:36
von doedl
Hallo Hase

die Nortonskala wird verwendet, um das Dekubitusrisiko festzustellen- schätzt aber in erster Linie die Mobilität des Menschen ein.

Dagegen berücksichtigt die Bradenskala so wichtige Faktoren wie Ernäherung, Scherkräfte, Reibungskräfte etc. - ist also für den Altenpflegebereich nach meiner Meinung besser geeignet.

Von der Handhabung her sind beide Skalen relativ einfach- allerdings sollten die Mitarbeiter schon erstmal eine Schulung für die Handhabung bekommen, damit eben nicht jeder seine eigene Interpretation liefert.

Lieben Gruss

Doedl

http://www.temporaire.info

Verfasst: Do 16. Okt 2003, 22:37
von ApoPfleger
Unter http://www.margitta-bieker.de/Decubitus.htm gibts ne nochmals modifizierte Norton-Skala, in der diese unsägliche Zustandsbeschreibung "gut, leidlich, schlecht" durch konkrete Krankheitsbilder ersetzt wurde.

Zum Vergleich Norton- gegen Braden-Skala meine ich, daß beide ihre Existenzberechtigung haben, aber auf unterschiedlichen Gebieten: Die Norton-Skala kann man oft schon nach einer kurzen Einschätzung mehr oder weniger korrekt ausfüllen, während in der Braden-Skala Kriterien stehen, die ich erst nach einigen Tagen beurteilen kann, z.B. das Eß-Verhalten. Daher ist meines Erachtens die Norton-Skala ideal für Krankenhäuser, in denen sich Risikofaktoren rasch ändern können, und die Braden-Skala wegen ihrer langfristigen Auslegung für Altenheim optimal.

Gruß

Apo 8)

Verfasst: Sa 18. Okt 2003, 12:46
von Anja
Wir hatten zuerst die Norton Skala in unserer Einrichtung.

Haben dieses Jahr umstrukturiert auf die Braden - Skala, weil sie irgendwie besser für den Altenpflegebereich geeignet ist!

Gruß Anja