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Privatisieren

Verfasst: Di 27. Nov 2001, 12:08
von Jens
Natürlich, das musste ja zum Jahresende wieder kommen. Da sitzt man gemühtlich am Frühstückstisch, als der Pflegedienst Leiter kommt, und alle Mitarbeiter zu einer Dienstbesprechung einläd. Nagut, man denkt sich nichts dabei und geht ganz entspannt dort hin, dann kommt der große Knall. Wir werden Privatisiert. Eine riesige Kirchliche einrichtung (Diakonie) privatisiert sich. Jetzt sind wir bald eine gGmbh. Da g vor der Gmbh ist sehr wichtig (gemeinnützliche....) sonnst könnten wir ja keine Spenden mehr annehmen. Natürlich wird dadurch mal wieder einiges gepart. Wir bekommen statt BAT jetzt AVR. Das heißt natürlich, das die Versicherungen jetzt für uns Teurer werden, und die sparen 1% der Kirchlichen zusatzversicherung, den wir jetzt auch noch selber zahlen müssen. Naja, über eins kann ich mich ja jetzt freuen, das ich als Single eine halbe Frau bezahlt bekomme :-) (halber Verheirateten Zuschuß). Weitere Infos, bald auf meiner HP.

Verfasst: Di 27. Nov 2001, 12:21
von Marcell
Hi

Unser Heim wurde auch in eine GMVH gewandelt uns schüler beraf es nicht aber die M waren auch so am mosern wie du was verständlich ist da die MA auch bei uns die dummen sind auch wen die wa sanderes behaupten sind mit 2 weiteren heimen des ordens zu einer GMBH geworde das man so besser einkaufen kann will ich ja noch glauben aber sonst :rolleyes: Nun ja ich hab in meiner Ausildung die Erfahrung gemacht das Die Kirche in gr0ßen teilen ein verlogener Haufen ist mehr nicht mit Hilfe der Christlichkeit darf man sich dann alles erlauben X( die liebsen sind mir da die Teufel in Nonnen Tracht zum Ko... was teilweise alles eine Kutte trägt...

Greetz

Marci

P.S Das is das richtige Thema für Apo ;)

Verfasst: Do 29. Nov 2001, 14:28
von ApoPfleger
Hast Recht, Marci, das ist (unter anderem) genau mein Thema.

Das schlimmste an Privatisierungen ist, daß sich für die Arbeitnehmer meist alles verschlechtert. Nicht nur die Arbeits- und Vertragsbedingungen, sondern auch noch die Mitwirkungsrechte werden beschnitten.

Kirchliche Arbeitnehmer haben ohnehin schon die schlechtesten Mitbestimmungsrechte - das Betriebsverfassungsgesetz gilt dort nicht, sondern nur die verschiedenen Mitarbeitervertretungsordnungen, die dem Arbeitgeber in fast allen Angelegenheiten das letztendliche Entscheidungsrecht vorbehalten. Kirchliche gGmbHs sind meist so konstruiert, daß das kirchliche Mitbestimmungsrecht erhalten bleibt - so gesehen haben kirchliche Arbeitnehmer dort von allem das schlechteste: kein Personal, kein Geld und nix zu melden.

Gruß

Apo 8)

Hat sich erledigt

Verfasst: Mo 10. Jun 2002, 19:26
von Jens
Apo, es geht auch nicht unbedingt ums Privatisieren, das sind wir schon, es geht darum, das wir unsere Verträge (BAT) behalten.

Haben überigens Brief bekommen, das wir vorerst BAT behalten, wegen eines gewonnenem Prozess einer Mitarbeiterin.


MFG

Jens

Weiß ich gar nicht

Verfasst: So 16. Jun 2002, 16:38
von Jens
Ich weiß gar nicht, ob die Mitarbeiterin noch bei uns arbeitet. Naja, ich werde mal nachfragen.

MFG

Jens

Private Träger

Verfasst: Mo 17. Jun 2002, 08:37
von doedl
Hallo Jensi,

werde mich nun outen, aber ich habe private Träger als wesentlich konstruktiver erlebt, als grosse Wohlfahrtsverbände oder kirchliche Träger.

Ich versuchs mal zu erklären:

Wohlfahrtsverbände sind meist sehr verfilzte Organisationen, in denen viel geklüngelt wird. Entscheidungen gehen immer einen sehr langen Weg und Veränderungen, Verbesserungen scheitern oft an dem Mitspracherecht von irgendwelchen superwichtigen Wasserkopfangehörigen. Es gibt zum Beispiel ein Gutachten neuesten Datums, in dem dargestellt wird, dass das Deutsche Rote Kreuz organisatorisch nicht zu sanieren ist.... Das sind die Auswirkungen von sehr grossen Verbänden, dass eine Bürokratie aufgebaut wird, deren Aufgabe darin besteht, sich selbst zu erhalten, nicht aber die Organisation.

Private Träger, hab bei zweien gearbeitet, können - müssen nicht zwangsläufig- viel schneller Innovationen umsetzen, da sie näher an den Mitarbeitern sind. Sie sind flexibler, da näher am Markt und an den Kunden. Für mich als Leitungskraft war auch ein Vorteil, dass ich mein Gehalt frei aushandeln konnte und das in einer Höhe, welche ich bei keinem Wohlfahrtsverband bekommen hätte.

Gruss Doedl