Seite 2 von 4

Verfasst: Mo 24. Feb 2003, 19:19
von barthleby
Hallo Belina,

soll ich Dich enttäuschen? Je mehr theoretische Kenntnisse du in der Ausbildung sammelst, desto häufiger treten in der Praxis fragen auf. Es ist schon richtig, wenn gesagt wird, das nicht alle Einrichtungen übel sind. Das war jetzt auch mein erster richtiger Reinfall. Mir wurden zwar sehr gute theoretische Leistungen bescheinigt, aber.. zu langsam, zu nervig. Meine PDL hat mir im Abschlussgespräch am letzten Freitag dann noch gesagt, das Praktikanten nur eine Last sind. Zieh einfach dein Ding durch, lass dich nicht von deinem Weg abbringen und halte dich bedeckt.

Friedliche Grüße

Barthleby

NIcht den Kopf in den Sand stecken

Verfasst: Di 25. Feb 2003, 11:03
von Marcell
Hi

Naja das kann es ja auch nicht sein, sicherlich sollte man wissen das man "nur" schüler in der Einrichtung ist, dies sollte einen aber nicht davon abhalten für seine Rechte einzustehen. Der Ausbildungs Vertrag garantiert dir eine umfassende Ausbildung auch im Praktischen Teil, sei nicht dumm und fordere dieses "geschickt" ein.

Grüße

Marcell

Verfasst: Di 25. Feb 2003, 18:43
von barthleby
Hallo Belina,

entschuldige meine etwas kryptische Ausdrucksweise.
Selbstverständlich nicht Klappe halten, arbeiten und lächeln.
Was ich meine ist , dich nicht zu sehr zu öffnen, nicht zu vertrauensvoll zu sein, aufzupassen was für Spielchen in der Einrichtung gespielt werden usw. .
Wenn du genau dein Ding durchziehst und in der Theorie fundiertes
Wissen ansammelst, wird es wenig Angriffsmöglichkeiten geben.

Das Problem ist, wenn du anfängst viel zu Fragen oder auf egal was für Misstände hinzuweisen ( und selbst wenn du mit einfühlendem Verstehen hinweist ), kann es dir passieren, das Du schnell als Querulant oder Aufrührer abgestempelt wirst. Mit dem entsprechenden Background bist Du aber auf der Sachebene nicht angreifbar und alles andere gehört dann ins Mobbing-Web.
Ich spreche zum einen aus eigner Erfahrung zum zweiten hatten wir heute Reflektion des Praktikums. 40 - 45% meiner Mitschüler waren mit ihrem Praktikumsplatz mehr als unzufrieden, 3 oder 4 haben innnerhalb des Praktikums die Einrichtung gewechselt. Einer wurde Querulantentum unterstellt, einer anderen ohne weitern Anlass ein Alkoholproblem. Fast alle wurden als billige Arbeitskräfte missbraucht( tschuldigung,,eingesetzt ).
Es gab Gewalt in der Pflege ( Kopf festhalten und mit einer Spritze flüssigkeit zuführen, scheiß auf aspirationspneumonie, so was gibs nich )

Lt unserem Klassenlehrer ein voller Erfolg dieses Praktikum.
Es wird deswegen ein anderes Bewerbungsprozedere eingesetzt und die Kooperationsverträge werden nochmals überprüft.

Die Arbeit mit den alten Menschen macht spaß, geniesse die Zeit, die mit ihnen verbringen darfst.
Ich für meinen Teil werde nach der Ausbildung in einer psychiatrische Wohneinrichtung oder in einer geschlossenen Psychiatrie arbeiten.
Ich hab leider jetzt zu viel waffenscheinpflichtiges mitbekommen und zu viele Grenzdebile kennenlernen müssen, die sich keinerlei Gedanken um den zu pflegenden Menschen machen sondern nur ihren Dienstplan durchziehen. Die wenigen guten hier in den Einrichtungen haben resigniert oder wechseln laufend die Einrichtung.
Friedliche Grüsse

Barthleby

re im praktikum verheizt

Verfasst: Do 29. Mai 2003, 22:07
von Tina
Hallo Leute!

Es ist leider nun mal so das Schüler als billige Arbeitskräfte missbraucht werden!
Ist echt mist aber eigendlich hat dieser mist einen kleinen vorteil für die Schüler weil wo habe ich soviel Zeit für Sozialekontakte und übung für Gesprächsführung wie bei der Grundpfleg oder essen reichen? Klar ist Behandlungspflege wichtig aber die bekommst du noch früh genug mit! tröste dich behandlunggspflege ist nicht alles und ich weiß nicht ob du noch in die Ambulante Pflege gehst? Weilerst dalernt man die Behandlungspflege richtig! Ist meine erfahrung ausserdem was spricht da gegen schnell zu werden wenn man dabei gründlich arbeitet weil du wirst noch über jede minute glücklich sein die du für einen Bewohner hast!
Das mit der PDL kann ich nicht verstehne denn eigendlich sollte diese hinter den Schülern stehen aber jeder hat mal einen schlechten Tag sag ihr doch einfachmal das du dringend ein Gespräch brauchst und nimm dazu die Ausbildungsanforderung für diese Praktikum mit und sprich mit ihr in ruhe da rüber
ausserdem ein fester Mentor ist nicht immer von Vorteil sonder eigendlich sollte das Team der Mentor sein und nur der "Mentor " bei problemen angesprochen werden müssen.

Aber nicht verzagen es wird auch besser!!!

MfG Tina

Verfasst: Di 3. Jun 2003, 15:56
von barthleby
Hi Belina,

mir geht es inzwischen wieder sehr gut. Das letzte Praktikum war in der psychiatrischen BT/AT. Supergute Mentoren, prima Arbeitskollegen und ein fantastisches Arbeitsklima. Es geht auch anders.
Aber in die Altenpflege kriegen mich zur Zeit keine 10 Pferde. Wir haben jetzt Zwischenzeugnisse bekommen und mit denen habe ich mich in den verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen hier beworben. Sollte ich wirklich in einem Altenheim landen, werde ich wieder als Verkäufer arbeiten gehen. Speziell hier in Lübeck und Umgebung habe ich bisher kein vernünftiges Altenheim gefunden, in dem man auf Dauer ohne Schäden richtig arbeiten kann.

Gruss Barthleby

Verfasst: Mi 4. Jun 2003, 09:12
von doedl
Die Beiträge zeigen, wie durchaus unterschiedlich in den einzelnen Einrichtungen mit Schülern/ Praktikanten umgegangen wird.

Zu meinen PDL Zeiten hatte ich- war ich Bayern- auch zwei festangestellte Azubis, die die SP berufsbegleitend machten; sie wurden von mir mit im Qualitätszirkel eingebunden, um den neuesten Stand von Pflegeforschung zu hören.

Die Praktikanten, die meist ein 6 -wöchiges Praktikum im Haus leisteten, waren zusätzlich zur Schichtmindestbesetzung auf dem Dienstplan.

Natürlich passiert es immer wieder, dass krankheitsbedingt mal wer ausfällt und dann die Schüler/Praktikanten stärker "ranmüssen", aber das sollte ja wirklich die Ausnahme sein.

Es ist schon was dran an der Aussage, die Schüler von heute sind die Kollegen von morgen- aber diese Erkenntnis muss halt auch in die Köppe rein, ggg.

Ein Erlebnis von mir- ist schon seeeehr lange her- mein erstes Krankenhauspraktikum war ein Fiasko; es gab Salmonellose auf der Station und außer putzen habe ich während der ganzen Zeit nix gemacht, hihi.

Trotzdem wurde ich AP............

Also Mut meine Damen und Herren, auch die Ausbildung ist mal vorüber

Lieben Gruss

Doedl
http://www.temporaire.info

verheizen im Praktikum

Verfasst: Mi 4. Jun 2003, 17:05
von milchbrei
Hallo Belina, ich habe jetzt in der altenpflegeausbildung unterschiedliche Erfahrungen gemacht.In den meisten Praktikumsstellen war ich Lernende, außer in der Gerontopsyschatrie. Die Schüler waren dazu da Betten abzuziehen und Einfuhrprotokolle zu führen, das Stammpersonal pflegte sehr oft im Übergaberaum zu sitzen und Kaffee zu trinken , nicht zu vergessen die lebensnotwendige Zigarette!!!!!!!!!!Meine Mitschüler und ich ( insgesamt 4 ) hatten oft den eindruck das die Hirachie in dieser Klinik sehr deutlich gemacht wurde.Schüler hetzten aus dem effeff das konnte die Statiopnsleitung vorbildlich, mit einer Ganzkörperwaschung war sie allerdings hoffnungslos überfordert. Kleiner Tipp: nur Fledermäuse lassen sich hängen. liebe grüße Milchbrei und co :wave :wave :wave :wave :wave

Verfasst: So 8. Jun 2003, 22:21
von barthleby
Hallo Belina,

danke fürs Daumen drücken. Nein, ich hab nicht abgebrochen.
Ich hab zur Zeit nen Notenschnitt von 1.41 und da wäre es eher Kontraproduktiv nicht weiterzumachen. Ich werd versuchen in der Psychiatrie unterzukommen, wie schon gesagt und falls das nicht klappt, bleibt mir noch der MDK oder Unizell ( Als Inko-materialverkäufer )

Friedliche Grüsse
Barthleby

Verfasst: So 15. Jun 2003, 20:18
von barthleby
Hi Belina,

schade das es ähnlich geht, wie vielen anderen (und mir).
Es gibt angeblich (ja ich weiß, ich bin ein Hetzer, mea culpa ) noch Einrichtungen und Praxisanleitungen, die vernünftig arbeiten.
Ich hab heute auf nem Strassenfest meinen Praxisanleiter aus dem vorletzten Praktikum (das indem ich so schwierigkeiten gemacht habe ) getroffen und er hat halt nochmal bestätigt das ich zwar einigermassen gut ( 1.1 als Note ) arbeite, aber ein arroganter Schnösel bin. Na gut, er ist trotzdem ein netter Mensch und seine Kritik an mir war durchaus konstruktiv. Echt, mir kams schon wieder hoch, so wie einige Arbeiten wären sie auffer Baustelle oder als Putzfrau ( nix gegen Putzfrauen ) besser aufgehoben.

Gruss und halt die Ohren steif
Barthleby