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Sterbebegleitung

Verfasst: Fr 27. Aug 2004, 15:31
von Martin_83
Hallo.

Hat jemand von euch Erfahrung mit Sterbebegleitung?
Hatte gerade ein Seminar zu dem Thema.
Ich stelle mir es schwer vor einem Menschen auf seinem letzten Weg zu begleiten. Der Tod ist ja bekanntlich das Ende von allem, wie nimmt man dem Sterbenden nun am besten die Angst davor? Wenn man ehrlich ist haben wir doch alle mehr oder weniger Angst vor dem endgültigem Aus.
Kann man sich in unseren harten Zeiten noch den Sterbenden intensiv widmen?

Verfasst: Fr 27. Aug 2004, 17:19
von andrea
Hallo Masch,
dem Sterbenden kannst du am besten helfen índem du ihm die Möglichkeit gibst sich auszusprechen, ich habe die Erfahrung gemacht dass die Angehörigen sich oft nicht damit auseinander setzen können und dass es für sie viel schwerer ist ist den Tod zu akzeptieren als für den Betroffenen selbst.
Wenn du dich auf den Sterbenden einlässt, ihm gut zuhörst und ehrlich zu ihm bist geht es eigentlich von allein. Es ist nicht schwer einen Menschen auf seinem letzten Weg zu begleiten, man muss nur ehrlich zu sich selbst und zu dem Sterbenden sein und den Tod als einen zugehörigen Schritt im Leben sehen und ihn akzeptieren. Meine Erfahrungen waren allesamt positiv, ich durfte den Menschen sehr nah kommen und habe viel dabei lernen können. Überwindung hat mich das erste Mal gekostet weil ich nicht genau wusste wie ich mich zu verhalten habe und wie es ist einen Verstorbenen anzufassen. Wenn man sich darauf einlassen kann merkt man eigentlich wie friedlich die Athmosphäre im Zimmer eines Verstorbenen ist.
Es gibt Hospize die extra für Menschen sind die in absehbarer Zeit sterben müssen die sich die Zeit nehmen können. Außerdem gibt es ambulante Hospizbewegungen die den Sterbenden in der häuslichen Umgebung begleiten können. (extra geschult) Leider scheint das jedoch noch nicht in alle Altenheime vorgedrungen zu sein so dass nicht nur im KH sondern auch im Altenheim viele Menschen allein sterben müssen.
LG andrea

RE: Sterbebegleitung

Verfasst: Fr 27. Aug 2004, 17:38
von Nachteule
Hallo Masch :wave

Sei einfach für den Sterbenden da.
Setz dich zu ihm (ihr).
Halte die Hände und streichel sie.

Ich weiss, daß im Tagdienst dafür wenig Zeit bleibt,
aber auch wenige Minuten helfen schon.
Er ( sie) spürt dich und fühlt sich dann nicht so verlassen
und wird ruhiger.

Ich arbeite seit fast 10 Jahren im Nachtdienst.
Das schöne daran ist,daß man sich Nachts mehr Zeit nehmen kann.

Schrecklich finde ich,wenn sich Kollegen am Bett darüber unterhalten,
wie lange der BW noch macht.
Oder wenn Kollegen kurz ins Zimmer schauen,..na lebt er noch.
Hab ich alles erlebt.

Am schlimmsten ist es,wenn BW Schmerzen haben.
Es ist bei jedem anders.
Der eine schläft ruhig ein, ein anderer liegt unruhig da.
Aber wenn du nur einfach für ihn da bist,wird er es spühren.
Sei ehrlich und höre ihm zu.