Ambulante Pflege/Doku

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fmh
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von fmh »

Hallo,

einen wesentlichen Unterschied stelle ich immer wieder darin fest, dass in der ambulanten Pflege häufig behandlungspflegerische Maßnahmen verplant werden... Auf mich wirkt eine Pflegeplanung daher manchmal etwas "merkwürdig". Die Formulierungen werden m.E. auch etwas "holprig", wenn ich zwanghaft versuche den Diabetes m. als Problem unterzubringen, damit ich als Maßnahme die BZ-Kontrolle + Insulin-Injektion reinschreiben kann.

Ähnliches gilt für das Richten und Verabreichen von Medikamenten.

Und dann gibt es sicherlich noch Unterschiede im von Dir genannten Bereich: Ressourcen im Eigenheim. Hier kann es doch durchaus passieren, dass gewisse Anteile der Pflege überhaupt nicht in der Pflegeplanung erscheinen (oder nur kurz erwähnt werden), weil sie von den Angehörigen durchgeführt werden. Sowas würde es in der stationären Pflege wohl auch eher nicht geben, oder?!

Na ja, vielleicht fallen Dir ja jetzt auch noch ein paar weitere Unterschiede ein, so ganz ähnlich sind sich die beiden Einsatzgebiete dann ja vielleicht auch im Bereich der Pflegeplanung nicht ;-)

Gruß
fmh


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DieJuli
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von DieJuli »

na wenn das mal keine Frage für mich ist *g*
Stellen Sie Unterschiede zwischen einer Pflegedokumentation im stationären Altenpflegebereich und der häuslichen Pflege dar.
Der gravierendste Unterschied dürfte hier der Leistungsnachweis (ambulant) bzw. das tägliche Verrichtungsblatt (stationär) oder wie auch immer es heißen mag, sein... d. h. in der ambulanten Pflege werden alles Leistungen einzeln aufgeführt und abgerechnet... z. B. Ganz- oder Teilkörperwäsche, Hautpflege, An- und Auskleiden, Mundpflege, Kämmen, Rasieren... alles sind einzelne Posten... wenn sich jemand selbstständig die Zähne putzt, rechne ich auch keine, Mundpflege ab.
Im Heim allerdings zeichnest du die "Morgendliche Grundpflege" ab und hast damit alles inbegriffen, was der Bewohner braucht - sei es nur den Rücken zu waschen oder das volle Programm.

Ausserdem hast du natürlich manchmal "Lücken" in der Doku.. zum Beispiel kannst du nicht immer lückenlos eine Flüssigkeitsbilanz führen, weil die Kunden auch trinken wenn du nicht da bist, sei es allein oder mit Hilfe von Angehörigen... im stationären Bereich liegt die Verantwortung bei den Pflegekräften, 24 Stunden am Tag auf den Pflegebedürftigen zu achten - somit muss natürlich auch 24 Stunden am Tag dokumentiert werden.

Bei uns (ich weiß nicht, ob das überall so ist) ist auch der Pflegebericht unterschiedlich bezüglich der Zeit.. im ambulanten Dienst wird die genaue Zeit notiert, während auf Station oft nur "Frühdienst" dasteht (ausser bei Besonderheiten oder mehreren Einträgen während einer Schicht)

Das wären jetzt mal die Sachen zur Doku, die mir spontan einfallen...
Erläutern Sie die Bedeutung und Anwendung der Pflegeplanung in der häuslichen Pflege
Auch hier ist wieder diese 24 Stunden Geschichte von Bedeutung... ich kann natürlich nur die Zeit planen, die ich letztlich beim Kunden verbringe... wenn ich also einen Kunden habe, der schwerpflegebedürftig ist, aber von den Angehörigen gepflegt wird und ich komme einmal wöchentlich zum duschen - dann wird auch nur das duschen und evtl im gleichen Rahmen ausführbare Prophylaxen geplant. Als Ressource wird dann aufgenommen, das die Angehörigen die restliche Pflege ausführen.

Im ambulanten Bereich ist es auch häufig so, das man die Planung besser mit dem Pflegebedürftigen gemeinsam ausarbeitet... mit ihm Ziele festlegt... auf Station werden die Bewohner eher selten gefragt, was die Pflege erreichen soll... von den meisten bekäme man wohl ohnehin sehr resignierte Antworten... aber das ist eine andere Geschichte...

Teilweise betreut man im häuslichen Bereich auch Kunden komplett ohne Pflegeplanung... wenn jemand nur eine Insulinspritz und / oder BZ-Messung bekommt oder Wundversorgung, dann wird freilich keine Planung geschrieben, weil man ja auch nichts "pflegt", sondern nur behandelt - es ist ja keine Behandlungsplanung.

(Übrigens ist das bei uns nicht so wie du schreibst fmh :) Geplant wird nur, wenn sich aus der Behandlung Probleme ergeben - z.B. im AEDL für sichere Umgebung sorgen -> Gefahr falscher Medieinnahme oder ähnliches)

So... mehr fällt mir aus dem stegreif nicht ein...

Gruß,
by Juli



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agidog
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von agidog »

Hi
wenn sich jemand selbstständig die Zähne putzt, rechne ich auch keine, Mundpflege ab.
.... kommt drauf an ( wie halt auch sonst immer im Leben :D ):

Wenn du im amb. dabeistehen musst, weil der Pat. Hilfe oder allgemein Beaufsichtigung (du also drauf warten musst bis er fertig geputzt hat) dann wird das auch angestrichelt :)

LG agidog


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DieJuli
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Beitrag von DieJuli »

Selbstständig! ;)

Dabeistehen ist beaufsichtigen oder anleiten... dann ist es nicht mehr selbstständig ;)



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agidog
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von agidog »

Huhu

Alles immer wieder gerne diskutiert ob oder ob nicht strichelbar!

Wird gerne jeeeeede Besprechung durchgekaut, dass doch eigentlich der Patient selber ...

und warum müssen wir dann doch ...

und ist das dann nicht Betrug?


Die Platte hat nen Sprung :D

Ruhige Feiertage noch!


LG agidog


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DieJuli
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Beitrag von DieJuli »

Naja, ich sehe das so, das ich dennoch daneben stehe, darauf achte - also aktiviere - das alles richtig läuft... und immerhin ist es meine Arbeitszeit, die ich da stehe :)

Allerdings achte ich schon auch drauf, ob ich nun wirklich dabei stehen bleiben MUSS... ich möchte unsere Kunden ja auch nicht ausnehmen...

Dir auch ruhige Tage und nen fleißigen Osterhasen!

Gruß,
by Juli



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agidog
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von agidog »

Hi Juli

mein "Osterhase" muss meinen alten Kleiderschrank zerlegen (ausgeräumt hab ich ihn schon) - Dienstag kommt ein neuer :D

LG agidog


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fmh
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Beitrag von fmh »

[quote=""DieJuli""]
(Übrigens ist das bei uns nicht so wie du schreibst fmh :) Geplant wird nur, wenn sich aus der Behandlung Probleme ergeben - z.B. im AEDL für sichere Umgebung sorgen -> Gefahr falscher Medieinnahme oder ähnliches)
[/quote]

So finde ich das auch wesentlich nachvollziehbarer. Ich kann die Begründungen, die mir bei den (aus meiner Sicht) "falschen" Pflegeplanungen, geliefert werden auch nur bedingt verstehen. Da heisst es dann immer "Aber ich muss das doch in die Pflegeplanung schreiben, damit ich es abrechnen kann!" - für was es dann noch die Leistungsnachweise gibt ist mir irgendwie schleierhaft ;-)

Frohe Ostern!


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DieJuli
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Beitrag von DieJuli »

Off-Topic:

[quote=""agidog""]Hi Juli

mein "Osterhase" muss meinen alten Kleiderschrank zerlegen (ausgeräumt hab ich ihn schon) - Dienstag kommt ein neuer :D

LG agidog[/quote]

Soviel zum Thema ruhiges Wochenende... *g*
für was es dann noch die Leistungsnachweise gibt ist mir irgendwie schleierhaft ;-)
Na hör mal, womit soll man denn sonst seine Arbeitszeit rumkriegen, wenn nicht mit doppeltem Schreibkram :hehe



schensi
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von schensi »

Zitat:
für was es dann noch die Leistungsnachweise gibt ist mir irgendwie schleierhaft ;-)

Na hör mal, womit soll man denn sonst seine Arbeitszeit rumkriegen, wenn nicht mit doppeltem Schreibkram
Leistungsnachweise... na so ein Mist, wollt ihr etwa kein Geld für eure Arbeit bekommen?? :D :D

Übrigens: Die Leistungen, die auf dem Leistungsnachweis stehen, müssen nicht noch einmal auf dem Durchführungsblatt stehen. Eigentlich logisch, aber man muss erst darauf kommen... die Sache mit dem Wald und den Bäumen :D

Was unterscheidet die ambulante Doku noch von der stationären...?
Also, in der PP sollte die Einbeziehung der Angehörigen stärker auffallen (z.B. was machen die Angehörigen in der Pflege).
Beratung sollte öfter und stärker erkennbar sein als im stationären Bereich.

Jens


... wieder da ...

Ich weiß, was ich weiß, lass mich aber gern eines besseren belehren :)

DieJuli
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von DieJuli »

Leistungsnachweise... na so ein Mist, wollt ihr etwa kein Geld für eure Arbeit bekommen??
Ich dachte eher daran, die oben genannten Planungsproblem zu beseitigen ;)


Ein Durchführungsblatt haben wir übrigens gar nicht.. alles was wir machen steht auf dem LN... ausser vielleicht hauswirtschaftliche Tätigkeiten... da ist schon noch ein Blatt in der Doku, auf dem steht, was wann gemacht wird. (Aber das steht ja auch nicht im LN)

Grüßle,
by Juli



katze4377
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von katze4377 »

Stellen Sie Unterschiede zwischen einer Pflegedokumentation im stationären Altenpflegebereich und der häuslichen Pflege dar. Erläutern Sie die Bedeutung und Anwendung der Pflegeplanung in der häuslichen Pflege.

huhuuu,

also ich sehe da sogar verschiedene Unterschiede:

1. In der ambulanten Krankenpflege wurde die Pflegeplanung nach den ATL´s geschrieben, im Heim nach den AEDL´s, weiss natürlich nicht, wie es bei dir ist

2. Die Abrechnung im ambulanten erfolgt über die LN, direkt an die Kranken.- bzw Pflegekasse. Im ambulanten wird die medizinische Versorgung extra abgerechnet im Heim wird sie nicht extra Vergütet. Es wird also im ambulanten nur das bezahlt was geleistet wird, jeder Einsatz muss in der ambulanten abgezeichnet werden, im Heim erfolgt es einmal in der jeweiligen Schicht. In der ambulanten ist die jeweilige Einsatzzeit vorgegeben.

3. Im ambulanten Bereich sind es Kunden, im Heim Bewohner

Das ist das was mir mal spontan dazu eingefallen ist



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doedl
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Beitrag von doedl »

Hallo Alle

hier geht vieles durcheinander.

Grundsätzlich ist das gewählte Pflegemodell Sache der Einrichtung, egal ob Heim oder amb. Pflegedienst. Daher wird ambulant durchaus auch nach AEDLs geplant oder im Heim nach Juchli gearbeitet.

Der Hauptunterschied ist wohl, dass ambulant nur gemacht wird, wozu der Kunde/Patient auch bereit ist zu bezahlen; meist reicht ja die Pflegesachleistung nicht für die nötige Pflege aus. Im Heim wird die notwendige Pflege durchgeführt, festgestellt durch die Pflegeanamnese.

Auch die Behandlungspflege ist im Heim all inklusive- ambulant gehen die KRankenkassen gerade auf Suche, mit welcher Begründung sie medizinisch notwendige Leistungen an Familienangehörige abgeben können.

Manche AEDLs fallen ambulant durchs Raster; da hierfür weder in der Pflege- noch der KV Leistungsvergütungen vorgesehen sind.

Die Leistungserfassung- noja, im Heim unterschreibts der Kunde nicht, ambulant schon; die mobile Datenerfassung gibts im Heim kaum- im amb. dagegen weit verbreitet.

Wie Schensi schon richtig sagt, ist die Rolle der Angehörigen amb. wesentlich größer, da sie die meisten Stunden abdecken müssen.

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

marianne013
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AW: Ambulante Pflege/Doku

Beitrag von marianne013 »

@Doedl: Wäre schön, wenn manche Aedls durch Raster fallen,
weil nicht abrechenbar!
Geplant werden muß grundsätzlich alles, auch das, was von Angehörigen übernommen wird.
Und wenn das nicht gemacht wird,
kriegste schlechte Noten vom MDK!

Bin dafür, dass zusätzliche Leistung in Abrechnungskatalog aufgenommen wird:

Erstellung eines Pflegegutachtens durch Facharbeiter!

Vergütung sollte natürlich angemessen sein.
Im Grunde genommen ersparen wir den Kassen durch unsere Planung ja
eine Menge Arbeit und liefern qualitativ hochwertige Information.

In keinem anderen Bereich kriegt man sowas für lau!!!!!!!!!

:( Gruß Marianne



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