Zuhause oder ins Heim

Bietet pflegenden und betreuenden Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung bei Konflikten mit Heimen oder ambulanten Pflegediensten oder fachkundigen Rat in speziellen Fragen zur Pflege und Betreuung.
Marieve
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Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Marieve »

Hallo, ich bin neu hier und im Moment ziemlich verzweifelt. Meine Schwiegermutter hatte im Dezemberr 2011 einen schweren Schlaganfall, Hemiparese rechts und Aphasie, bekam dann in der Reha eine Infektion nach der anderen (Darm/ Blase) so daß eine gezielte Therapie nur eingeschränkt möglich war. Sie ist aber immer noch ansprechbar, befolgt bei der Pflege Anweisungen und versucht zu sprechen, einzelne Wörter kommen auch klar.
Von Seiten der Familie war geplant, zunächst eine Pflege daheim zu versuchen. Wir wohnen im selben Haus in einer eigenen Wohneinheit, Schwiegermutter hat Bad und Schlafzimmer im Erdgeschoß, ich bin ganztägig daheim. Mit dem Pflegedienst habe ich auch schon länger Kontakt, ebenso habe ich mich um Krankengymnastik und Logopädie gekümmert.
Mein Problem ist nun, daß die Reha-Klinik richtig Druck macht, Mutter ins Pflege-
heim zu geben (was ja von unserer Seite nicht gänzlich ausgeschlossen wird, aber wir wollen es zumindest versuchen). Sind wir wirklich zu blauäugig? Ist das nicht zu schaffen? Ich fürchte, wenn wir Mutter ins Heim geben, gibt sie ganz auf. Wer hat Erfahrung? Wie ist es euch ergangen? Ich weiß im Moment nicht, was richtig ist. Lg! Marieve



thomas09
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von thomas09 »

Nun ich würde da sehr realistisch ran gehen.

Wie hoch ist der Pflegeaufwand tatsächlich?
Ist Pflegeausw. in der Nacht zu erwarten?
Von Seiten der Familie war geplant
Was heißt das Konkret? Sind "die" auch da wenns um Hilfe geht, oder reden sie nur gescheit daher?
Auf wen kannst du dich denn wirklich verlassen von "Seiten der Familie", wenns nötig wird?

Kläre doch ab, warum die Reha-Klinik meint, deine SchwiMu sollte ins Heim?
Meint das nur eine Person oder mehrere und warum?

Was kann denn ein AmbPD dir abnehmen, was würden die denn machen und wie oft würden diese denn Kommen?

Denke daran, auch wenn ein AmbPD 4 Stunden am Tag käme, bleiben noch 20Stunden vom Tag übrig, das 7Tage die Woche an 365Tagen im Jahr.

Kannst du das Haus auch mal verlassen, auch für mehrere Stunden, was für dich tun, dir ne Auszeit gönnen, auch mal ganze Tage etc.

Das Erste für mich wäre zu klären und entscheidend für meine Überlegungen, schläft sie Nachts durch, oder gibts da einen Pflegeaufwand?
Wenn du keine Nacht mehr Schlafen kannst, hältst du das nicht lange durch.

Ich wünsche dir viel Kraft, aber vergesse dein Leben dabei nicht.



Marieve
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Marieve »

Danke, Thomas, für deine Antwort. Der Druck kommt in erster Linie von den Arztinnen, das Pflegepersonal sagt eher "schwierig, aber machbar". Die Einschätzung der Ärztinnen resultiert auch wohl aus dem Umstand, daß Mutter inzwischen "dichtmacht", wenn sie Ärzte oder Therapeuten sieht. Daher auch die Einschätzung "Die kriegt sowieso nichts mehr mit". Unser Hausarzt, der einige Erfahrung in Geriatrie hat, steht eher auf dem Standpunkt, es zu versuchen und darum geht's uns eigentlich auch. Das Pflegeheim ist nicht völlig ausgeschlossen.
Zu Hilfe habe ich daheim meinen Mann, der bereits Erfahrung im Nachtdienst hat (Wir haben einen Sohn mit Cerebrallähmung, der die ersten fünf Lebensjahre sehr nachtaktiv war - ist aber schon erwachsen, macht gerade
Bundesfreiwilligendienst), laut Schwester schauen sie bei Mutter "ab und zu"
mal rein, was immer das heißen mag. außerdem gibt es da noch meinen Schwiegervater, der nach einer gewissen Eingewöhnung zumindest für kleine Aufgaben zu gebrauchen ist. die Bereitschaft wäre da. Inwieweit ich meinen Schwager, der im Nebenhaus wohnt, einspannen kann, ist mir noch nicht ganz
klar, aber er hat öfter freie Tage und hat bisher schon Aufgaben bei der Betreuung der Schwiegereltern übernommen. Ein gewisser Rahmen wäre also gegeben, mich verunsichert nur dieser teilweise sehr arrogante Ton der Oberärztin.



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ingod
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von ingod »

Na, wenn ihr irgendwie die Möglichkeit habt sie Zuhause zu versorgen dann solltet ihr das auch machen.

Eine Pflegeeinrichtung ist und bleibt immer nur eine Notlösung für Menschen die, aus welchem Grund auch immer, Zuhause nicht gepflegt werden können.

Grüsse
Ingo


Ingo ( 02/68 ) pflege meine Frau Christine ( 06/69 ), Hirnblutung, Hirnstammkompression, Hirngewebeentfernung und Hemicraniektomie nach SA (Mediainfarkt) mit anschliessendem Wachkoma, Kognitive Dysphasie, Tetraplegie, Dysphagie, LP-Shunt, Pflegestufe 3+

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Angie
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Angie »

Hallo Marieve,

evtl wäre auch eine Tagespflege für euch in möglich. Auch ich habe Gäste mit schweren Schaganfall in meiner Einrichtung. Und siehe da gemeinsam haben wir schon viel erreicht.

LG Angie


Das Motto meiner Tagespflege Anima:Jeder Mensch ist wertvoll

Marieve
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Marieve »

Die Frage ist auch, inwieweit verändert sich Mutter daheim? Wir hoffen natürlich auf einen positiven Effekt, mehr Motivation und Anregung. Es ist ja bei Besuch schon immer zu sehen, daß sie reagiert, sich sogar am Gespräch beteiligen möchte. Ach, das ist alles nicht so einfach und eigentlich wünsche ich mir, ich hätte sie schon hier, dann könnte ich selber sehen, wie es ist und etwas tun. dieses Rumrätseln nervt. Liebe Grüße! Marieve



Regina Dettenrieder

AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Regina Dettenrieder »

Die Ärztin würde ich fragen, ob sie den Grundsatz ambulant vor stationär schon mal gelesen hat. Und weiter, ob sie von der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen gehört oder evtl. schon gelesen hat. Kostenlos zu beziehen über das Bundesministerium für Gesundheit.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Pub ... liste.html
Übrigens auch für Sie eine Argumentationshilfe für Drucksituationen. Soviel mal ganz unabhängig von den Details.
Wenn Ihre Schwiegermutter in der Rehaklinik "dicht" macht, wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach im Heim nicht "aufmachen".
Ich habe den Eindruck, dass sie als Angehörige schon das richtige Empfinden haben, was ihre Schwiegermutter braucht und was sie am ehesten annehmen kann. Im übrigen schließe ich mich Ingod an.

Beste Grüße
Regina Dettenrieder
http://www.pflege-shv.de
Zuletzt geändert von Regina Dettenrieder am Mi 14. Mär 2012, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: link eingefügt



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ingod
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Beitrag von ingod »

[quote=""Gast2012""]Ich war mit meiner Mutter einmal 14 Tage im Krankenhaus und bei jeder Untersuchung/Visite fragte dann ein Arzt oder Pfleger "in welchem Heim ist sie denn?". Ich "wie bitte, sie ist zu Hause." Schweigen.[/quote]

haha, das kenn ich auch..... wollte meiner Frau schon ein T-Shirt drucken lassen mit der Aufschrift. "Ich werde Zuhause gepflegt !" :-)

Grüsse
Ingo


Ingo ( 02/68 ) pflege meine Frau Christine ( 06/69 ), Hirnblutung, Hirnstammkompression, Hirngewebeentfernung und Hemicraniektomie nach SA (Mediainfarkt) mit anschliessendem Wachkoma, Kognitive Dysphasie, Tetraplegie, Dysphagie, LP-Shunt, Pflegestufe 3+

KVie
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Beitrag von KVie »

Oh, ja die Fragen von Mitarbeitern der Krankenhäuser kenne ich auch!!!!
Ich denke, es ist einfach Unwissenheit. Mitarbeiter im Krankenhaus wissen oft nicht wie Pflege zu Hause funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt.
Kooperationen wären gut, also wir geben Weiterbildungen zu Möglichkeiten der Pflege, Hilfsmittelbeschaffung usw. und erhalten dafür vom Krankenhaus einen Einblick in deren Versorgungsmöglichkeiten, mit Einbezug der Ärzteschaft.
Wie so häufig arbeiten wir nicht miteinander, sondern gegeneinander…..
Eigentlich wäre die Frage gewesen, was möchte die Betroffene selbst und dann welche Möglichkeiten sind vorhanden. Dafür gibt es Fallkonferenzen. Alle zusammen an einen Tisch und dann werden Strategien besprochen (Betroffene, Angehörige, behandelnde Ärzte, Pflegekräfte aus Reha, Sozialdienst…), stattdessen werden Angehörige unter Druck gesetzt und mit der Betroffenen scheint die Ärztin (aus der Reha), ja auch nicht gesprochen zu haben.

Es ist manchmal zum….. :mad:

Liebe Marieve,
lasst Euch nicht unter Druck setzen. Ihr als Familie werdet die richtige Entscheidung treffen, gemeinsam mit Schwiegermutter.
Liebe Grüße von KVie



thomas09
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von thomas09 »

Liebe Kollegen,

mir kommt bei der ganzen Diskussion der Blick auf denjenigen zu Kurz, der die Pflege übernehmen wird und das ist nicht der Pflegedienst.

Ich denke bei allem Verständnis gegenüber dem Pflegebedürftigen und SEINEN Bedürfnissen, muss auch genauso ein Blick auf den Pflegenden gehen und dessen Bedürfnissen.

Es kann nicht sein, dass mit Blick auf die Bedürfnisse des zu Pflegenden evtl. eine ganze Familie gesprengt wird und diese Beispiele kennen wir alle.
Wir wissen alle, wie aufwändig und aufreibend die Pflege zu Hause sein kann.

Bedürfnisse haben beide Seiten und die müssen BEIDE geprüft werden.

und Frau Dettenrieder - da hilft mir auch kein Hinweis auf eine Charta und schlechtes Gewissen machen.

Da sind wir im ganz konkreten Leben.
Vielleicht denkt die Ärztin mit Blick auf die Angehörigen und deren Bedürfnisse, diese Empfehlung geben zu müssen?
Evtl. auch mit Blick auf die Prognose?



KVie
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von KVie »

Lieber Thomas,
siehst Du, pflege zu Hause geht auch ohne Pflegedienst. Es gibt viele Familien die alleine pflegen und sogar sehr gut.
Natürlich gibt es auch Angehörige oder Familien die überlastet sind. Hab ich vor kurzen erst erlebt. Komme zum Beratungseinsatz § 37 SGB XI, finde einen sehr gepflegten älteren Herrn vor und eine pflegende Angehörige mit Augenringen bis zu den Fußspitzen. Ja, auch die pflegenden Angehörigen brauchen mal ne´ Pause (und etwas Anerkennung für die erbrachten Leistungen wäre auch nicht schlecht, aber die gönnen wir uns ja manchmal selbst nicht) und wir haben gemeinsam mit dem älteren Herrn eine Lösung gefunden. Kurzzeitpflege mit einem Heim ganz in der Nähe.

Um aber zu schauen was möglich ist, gibt es Fallkonferenzen!!!! Mit Einbezug ALLER an der Pflege beteiligten, dann können gemeinsam Lösungsstrategin gefunden werden.

Und wir in der Pflege, müssen ganz dringend mehr miteinander Reden.

Liebe Grüße KVie



thomas09
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Beitrag von thomas09 »

@KVie:
Das was du Beschreibst bestreitet doch niemand, dass es das auch gibt.



KVie
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von KVie »

Sorry, dann habe ich beim lesen etwas Mißverstanden. :confused:

Liebe Grüße von KVie



Plüschfussel
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Plüschfussel »

Ihr könntet Euch ja auch einen Probezeit setzen in der Ihr ausprobieren könnt, ob das mit der Pflege zuhause für Euch leistbar ist und diese soweit das möglich ist sachlich mit Eurer Angehörigen besprechen, wobei die persönlichen Grenzen, die man hat wirklich möglichst klar ausgesprochen werden sollten.

Einen Pflegefall versorgen kann schwieriger werden, als ein Kleinkind zu versorgen.
Wenn das einer alleine schultern soll, dann sorry, ist das nicht zu schaffen, ohne das man dabei selbst am Krückstock geht.

Es kommt also darauf an, welche Ressourcen vorhanden sind, die man einsetzen kann.

Ich würde da nicht allzu blauäugig heran gehen.
Vor allem in Anbetracht dessen, daß Deine Mom nicht der einzige Pflegefall sein muß in dem man sich mit zunehmendem Alter beschäftigen muß.

Wenn es zb. noch andere ältere Elternteile gibt, dann stehen die evtl . auch schon nach Hilfe in den Startlöchern und meinen nicht selten: " Was dem einen billig ist, ist dem anderen recht."

Das mit der Pflege zuhause ist zu schaffen.
Mir persönlich fällt es leichter das für eine Person zu ermöglichen, zu der ich eine besondere Beziehung habe, die zeitlebens gepflegt wurde.

Der Aufwand ist enorm und die Frage ist ebenfalls: Wie fit bist Du selbst und wie fit bleibst Du ? Wie belastbar bist Du und auch die Beziehungen innerhalb der Familie?

Zu schaffen ist das sicher, aber es geht ganz schön an die Substanz, vor allem wenn der Pflegefall einen keine Luft mehr zu atmen gibt oder daß man sich selbst einmal erholen könnte.
Es kommt also auch sehr auf die Mentalität Deiner Schwiegermutter an.
Selbst wenn Du dir dann mal einen Nachmittag für einen Bummel Zeit nimmst, oder einen Ausflug mit der Familie, dann könnte es passieren, daß Dir ständig hinterhertelefoniert wird, weil Du nicht präsent bist, oder auch mal krank bist.

Das finde ich am belastendsten, wenn der Pflegefall meint, es gäbe nichts anderes mehr als er selbst.
Denn dann brauchst Du dich irgendwann nicht einmal mehr zu bewegen um schon "kaputt" und am Ende zu sein.

Wenn Du das probierst, dann zieh von Beginn an eine klare Grenze und schaff Dir einen Freiraum in dem Du selbst noch existieren kannst.
Denn auch mit der Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege usw. muß das nicht bedeuten, daß Du in der Zeit nicht immer noch belagert wirst.

Ich arbeite noch, und sobald ich mich mal zuhause hinsetze um Luft zuholen, dann geht hier auch schon das Telefon, daß ich irgendetwas sofort erledigen oder besorgen soll.

Ich erlaube mir mittlerweile zu diesen Zeiten den Stecker aus dem Telefon zu ziehen und auf die anderen Möglichkeiten die wir organisiert haben zu verweisen.
Die kosten aber alle zusätzlich Geld und somit werde ich natürlich lieber angesprochen, auch wenn das ein anderer erledigen könnte,und das Geld für diese Leistungen vorhanden ist.
Das darf dann immer zunächst alles nichts kosten, und da arbeiten die Angehörigen billiger und kostenlos, bevor man die Haushaltshilfe, den Pflegedienst oder die Altersbetreuung anspricht.

Deine Schwiegermutter müßte von sich aus schon die Einstellung mitbringen, daß Euch die Pflege im Rahmen ihrer Möglichkeiten erleichtert wird.


Allerliebste Grüße Plüsch



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ingod
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von ingod »

[quote=""Plüschfussel""]
Einen Pflegefall versorgen kann schwieriger werden, als ein Kleinkind zu versorgen.
Wenn das einer alleine schultern soll, dann sorry, ist das nicht zu schaffen, ohne das man dabei selbst am Krückstock geht.
[/quote]

Na, das sollte man nicht verallgemeinern. Ich pflege seit 3 Jahren alleine und mir geht es sehr gut. Und n Krückstock brauch ich auch nicht. :-)

Grüsse
Ingo


Ingo ( 02/68 ) pflege meine Frau Christine ( 06/69 ), Hirnblutung, Hirnstammkompression, Hirngewebeentfernung und Hemicraniektomie nach SA (Mediainfarkt) mit anschliessendem Wachkoma, Kognitive Dysphasie, Tetraplegie, Dysphagie, LP-Shunt, Pflegestufe 3+

Plüschfussel
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von Plüschfussel »

Bist Du neben der Pflege berufstätig, Ingo?

Neben meiner Mutter benötigt mein Schwiegervater nun ebenfalls Pflege, und die Schwiegermutter steht schon
in den Startlöchern dafür, wenn ich das mal lax ausdrücken darf.

( Ich würde meinen Beruf trotz Schwerbehinderung nicht aufgeben wollen, weil das u.a meine Altersversorung ist
und meine Pflege möglichst einmal nicht von meinen Kindern finanziert werden soll.)

Ob das zu schaffen ist, hängt letztlich von dem Pflegefall im Einzelnen ab, als wie pflegeintensiv der sich letztlich
entpuppt.
Ein Pflegefall der Stufe 1 kann schlechter zu bewältigen sein, als ein Pflegefall der in Pflegestufe 3 eingestuft
wurde. Der braucht nur etwas anspruchsvoller , streitsüchtig und schwieriger vom Charakter her zu handhaben sein.

Das kann man nicht pauschal abhaken und in der Regel auch nicht unbedingt vergleichen.
Meine Großmutter und meinen Vater hat man relativ einfach pflegen können, obwohl das Krankheitsbild bedeutend
massiver war.

Liebe Grüße Plüsch
Zuletzt geändert von Plüschfussel am Do 15. Mär 2012, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.



thomas09
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von thomas09 »

Liebe Plüsch,

ich finde das hast du sehr gut und trefflich beschrieben.
Sehr klar und deutlich wie die Realität sich leider oft darstellt.

Da müssen eben, vor allem bei hohem Pflegeaufwand drei Faktoren zusammenkommen:
die psychische und physische Verfassung desjenigen der Pflegt.
Die Beziehung zum Pflegenden und nicht allein die Meinung ich sei Verpflichtet
und die familiäre Situation und in wie weit ich mich auf Absprachen in der Familie verlassen kann.

Der Pflegedienst hilft - plüsch beschreibt das sehr schön.

@ingod: du bist aber nicht MarieEve.
Solche Bemerkungen bauen nur Druck auf und sind wenig hilfreich.



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ingod
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AW: Zuhause oder ins Heim

Beitrag von ingod »

[quote=""Plüschfussel""]Bist Du neben der Pflege berufstätig, Ingo?
[/quote]

Nein, das wäre wegen des hohen Pflegebedarfs nicht möglich.

[quote=""thomas09""]
@ingod: du bist aber nicht MarieEve.[/quote]

Genau, und deshalb sollte man solche Aussagen nicht verallgemeinern.

Grüsse
Ingo


Ingo ( 02/68 ) pflege meine Frau Christine ( 06/69 ), Hirnblutung, Hirnstammkompression, Hirngewebeentfernung und Hemicraniektomie nach SA (Mediainfarkt) mit anschliessendem Wachkoma, Kognitive Dysphasie, Tetraplegie, Dysphagie, LP-Shunt, Pflegestufe 3+

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