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Auszug aus dem Pflegeversicherungsgesetz
Rechte und Pflichten der Pflegeeinrichtungen
1. Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch- pflegerischer Erkenntnisse. Inhalt und Organisation der Leistungen haben eine humane und aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu gewährleisten.
§ 28 Leistungsarten, Grundsätze
Die Pflege soll auch die Aktivierung des Pflegebedürftigen zum Ziel haben, um vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und, soweit dies möglich ist, verlorene Fähigkeiten zurückzugewinnen. Um der Gefahr einer Vereinsamung des Pflegebedürftigen entgegenzuwirken, sollen bei der Leistungserbringung auch die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen nach Kommunikation berücksichtigt werden.
Sorry, aber das ist graue Theorie. Wer den Alltag kennt, der weiß, dass dies kaum eine Einrichtung leisten kann. Daher auch überall die Formulierung "sollten" .
@Zauberlicht: Ich vermute, Du hast noch nie in einer Einrichtung gearbeitet, die mit ständiger Unterbesetzung läuft, viele Krankausfälle ( kommt ja zwangsläufig bei Überlastung ), ständiges Einspringen damit überhaupt jemand da ist... sorry, wo bitte soll denn da noch fachlich gearbeitet werden können ? Man fängt zwangsläufig an Prioritäten zu setzen: Lagerung, Ernährung, Grundpflege. Ich kenne kaum ein Haus, in dem die personelle Situation so war, dass sich die Fachkräfte hinsetzen konnten und eine Risikoermittlung machen konnten, geschweige denn, dass mal eine ordentliche Pflegeplanung möglich war. Eine Kollegin sagte mir mal : " Wir sind Retter, keine Pfleger". Und ich habe das so auch erleben müssen. Waschen bis kurz vor Mittag, die Knochen tun weh, Du bist gefrustet, weil keine Zeit bleibt, STress von oben, weil ARbeit wartet, Kollegen die genauso jammern und Dich nochmehr runterziehen, letzte Folge: Kündigungen... mit jeder Kollegin die geht, wächst der Druck auf die anderen. Die Betreiber finden keinen Nachfolger... es ist ein elendiger Teufelskreis und ich habe es hier oben im Norden nun seit 3 Jahren extrem spüren müssen, dass es kaum noch Einrichtungen gibt, die annähernd den geforderten Stellenschlüssel einhalten. Und wir reden hier von 25-30 % Fachkraftquote ( das sind unter der Hand schonmal 5-6 Fachkräfte die fehlen ). Die Schulen melden Ebbe, die Anzeigen in der Zeitung bleiben ohne Reaktion. Klar wollen wir alle gut pflegen und auch mir fehlt das Verständnis, aber was bleibt mir denn übrig ? Ich muss aus dem was da ist das Beste machen. Realität ...[/quote]
und ob ich das habe.
Der Bericht über die Pflegebedürftige Dame, dass war in unserer Zeit mit dem wenigsten Personal überhaupt. 5 fachkräfte mit 80% Beschäftigung und zwei Aushilfen hatten wir in der Zeit.
wenn ich das überhaupt höre geht mir der kragen hoch. halllooo? das ist eine pflegeeinrichtung wo die Patienten im Haus sind und es wird doch wohl möglich sein diesen Mann ein bis zwei mal raus zu setzten an den Tisch oder ?
Ich meine hergott ein transfer dauert keine zwei stunden!!!
und was können die patienten dafür wenn einrichtungen nicht genug personal haben ? wo kommen wir hin ? bleiben dann irgendwann alle leute im Bett liegen weil angeblich kein personal da ist ? WERDEN DIE LEUTE NICHT GELAGERT WEIL KEINE ZEIT IST? WEIL ANGEBLICH NICHT GENUG PERSONAL DA IST? nimmt man lieber einen dekubitus in kauf und macht einen Menschen immobiler weil man keine fünf zehn oder fünfzehn minuten investieren kann ?'
ich habe mal in einer einrichtung gearbeitet, die wirklich wie akkord gearbeitet hat . ich kam mir vor wie in ner waschstrasse- grauenvolll. grosse grundpflege mit ausscheidung etc 25 minuten .....das heisst mit transfers, grosse grundpflege allem pipapo was dazugehört angefangen von mundpflege über ausdccheidung über die grundpflege bis hin zum ankleiden ins bett packen und lagern.
was zum henker soll ich in 25 minuten zuerst machen ? ICH MEINE ICH MUSS MICH DEM TEMPO MEINES GEGENÜBERS ANPASSEN- wo bleibt da zeit fürs individuelle? NEE DANKE, so will ich nicht arbeiten.
die jetzige Ambulante Einrichtung ist das gegenteil-ja auch da haben wir personalmangel, aber immer realistische Zeiten. ausreichende zeiten, sodass man sich nicht wie in einer waschstrasse fühlt, und der patient auch wirklich wahrgenommen wird,als Mensch und als Individum.
Pflegeplanungen? sind hier zwar nicht das Thema, aber es ist echt traurig wenn man keine gescheiten ausführlichen Pflegeplanungen schreiben kann weil keine zeit da ist. dann muss man eben Zeit auftreiben.
Pflegeplanungen sind nunmal die Grundlage für uns, um gezielt die probleme ressourcen und individuelle pflege durchzuführen. wie solll eine PK denn arbeiten ohne PP?
Und was legen dann manche einrichtungen dem MDK vor wenns um die Einstufung geht ? sone halbherzige angefangene nicht zu Ende gebrachte PP???
wir, da wo ich arbeite, haben wir auch keine edliche zeit für den ganzen Papierkram für die skalen etc und die PP , haben genug Patienten zu versorgen,aber dann nehmen wir uns die zeit . Da sind unsere PDLs aber auch sehr genau und überprüfen dass. Sie planen uns Zeit ein NACH !!! unserer Tour, oder wir planen uns die nach absprache mit der PDL selber ein und schreiben und evaluieren unsere Pflegeplanungen eigenständig.
manchmal wenn wir zb spätdienst haben , gehen wir ne stunde vor dienstbeginn schon zur arbeit um Pflegeplanungen zu schreiben weil es ansonsten unter gehen würde weil mans nicht schaffen würde.
Nur weil das deiner meinung nach eine Einrichtung nicht leisten kann soll man einen Menschen im Bett lassen ? ist es ein Mensch nicht wert für seine gezahlten leistungen, die doch von der Pflegekasse bezahlt werden und die Einrichtung das Geld kassiert, einen oder zwei transfers am Tag zu bekommen ? wo der Mensch doch eh schon in der Einrichtung "liegt" das Pflegepersonal vor Ort ist!!
dauert ein transfer zwei stunden ? ODER FÜNF BIS HÖCHSTENS ZEHN MINUTEN´?