Aktive Sterbehilfe?

Hier könnt ihr euch melden, wenn ihr Fragen zu den Themen Sterbebegleitung und Pflege Sterbender habt.

Aktive Sterbehilfe?

ja
45
33%
nein
57
42%
bin mir nicht sicher
24
18%
ja, aber nicht im AH
9
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 135

Dirk Höffken
Beiträge: 2083
Registriert: Mi 18. Jun 2003, 20:00

Legislative

Beitrag von Dirk Höffken »

Hallo.
von Hartmann
... „Er lebt heute noch und quält sich weiterhin... Ich musste ihn ja auch (nach unserem Gesetz) zum weiterleben regelrecht "vergewaltigen"!“ ...
Nun hat sich die Legislative eine Menge Gedanken gemacht und diese Entscheidung nicht einfach ausgeknobelt. Es wird hier versucht ethische und moralische Fragen von ungeahnten Dimensionen an tragischen Einzelschicksalen zu lösen. Jeder würde unheilbaren, am Leben verzweifelnden Menschen das Recht geben über ihr Leben selbst zu entscheiden. Ein Gesetz ist schnell verabschiedet, die Konsequenzen manchmal unberechenbar.
von Bruder André

... „Nun kann jemand mit dem Argument kommen, das ein Tier, laut Gesetz "nur" eine Sache ist,“ ...
BGB § 90a Tiere
Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.


Gruß Dirk
Zuletzt geändert von Dirk Höffken am Di 26. Sep 2006, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.



claridge
Beiträge: 92
Registriert: Sa 6. Aug 2005, 17:06

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von claridge »

[quote=""Regina""]Hallo,

habe mal eine Frage:
Gibt es inzwischen ein Urteil zum dem Typ in Bayern, der ca. 30 alte Leute umgebracht hat?

Die "Pflegehelferin" in Bonn wurde ja (glaube ich) in die Psychatrie eingewiesen.

Danke im Voraus für die Antwort.[/quote]

Das Urteil wird ca. Mitte November erwartet. Gestern war das Plädoyer der Staatsanwaltschaft. Das der Verteidigung wird irgendwann im Oktober gehalten.



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Regina
Beiträge: 224
Registriert: Mo 3. Jul 2006, 18:19

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Regina »

Das Urteil wird ca. Mitte November erwartet. Gestern war das Plädoyer der Staatsanwaltschaft. Das der Verteidigung wird irgendwann im Oktober gehalten.[/QUOTE]


Danke Dir



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nadya
Beiträge: 80
Registriert: Fr 26. Mai 2006, 13:43

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von nadya »

Hallo und lieber Hartmann,

Respekt vor Deiner Offenheit! Klasse! Ich denke diese Entscheidung ist im KH nochmal schwerer als im AH, aus verschiedenen Gründen.

Ich habe mit "Nein" gestimmt. Nicht weil ich den Menschen einen unwürdigen Tod oder weiteres Leiden wünsche. Ich habe eine Riesen-Angst vor Schindluder. Schon jetzt gibt es Diskussionen älteren Menschen Medis vorzuenthalten um Geld zu sparen. In NL berät u.a. der Arzt, die Menschen haben Hochachtung und Respekt vor dem Gott in weiß, er hat immer Recht. Dieser Arzt hat eine Meinung, diese wird er nicht außen vorhalten können, die fließt in die Beratung mit ein.

Wie gesagt, ich habe eine Riesen-Angst vor Missbrauch.

Ich könnte mir dennoch vorstellen einen Menschen beim Sterben zu begleiten, auch bei passiver Sterbehilfe. Ich habe großen Respekt vor dem Sterbevorgang und habe eine Haltung, dass Sterben zum Leben gehört. Ich habe eine Art Furcht vor den Gefühlen, die ICH bekommen könnte, aber ich würde die Verantwortung übernehmen.

Muss das Ganze evtl. später weiter ausführen, da ich los muss.

Nachdenkliche Grüße Nadya



Nateroles
Beiträge: 288
Registriert: So 13. Aug 2006, 21:57

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Nateroles »

Ich kann dazu auch nochmal etwas sagen,gestern Abend ist der Bruder von meinem Opa gestorben, an Krebs im Endstadium.

Es war für unsere ganze Family schrecklich das mit anzusehen, wie er leiden musste, immer wieder Pendeln zwischen Krankenhaus und Zuhause usw.

Am Ende wurde er nur noch mit Morphium vollgepumpt und in eine Art künstliches Komma versetzt.

Für ihn war das z.B. eine Erlösung


Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hatt schon verloren!
PS: Ich kämpfe immer!

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:an Wir Pflegen mit Herz und Hand! :an

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naddi1981
Beiträge: 89
Registriert: Di 7. Feb 2006, 19:33

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von naddi1981 »

Nabend zusammen,

habe mir gerade einige Komentare durch gelesen und ich hoffe ich ecke nun nirgendswo an.

Also ich sage JA, denn wenn ich mir vorstelle ich würde irgendwann mal in einer Situation sein wo ich nicht mehr weiterleben wollen würde, möchte oder würde ich auch jemanden beten mein Leben zu beenden. Anderesrum weiß ich auch, das es für den jenigen der dieses tun müsste nicht leicht ist und um erlich zu sein, wenn mich jemand darum beten würde ich könnte es nicht, denn ich könnte mit diesem Gedanken nicht leben, bzw nicht zurecht kommen. Trotzdem bin oder habe ich aber mit JA gestimmt.


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polly
Beiträge: 9
Registriert: Fr 19. Mai 2006, 18:34

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von polly »

Hallo. Bin voll deiner Meinung!!!!!!!!



Dodger
Beiträge: 1277
Registriert: So 19. Jan 2003, 22:55

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Dodger »

Richtig, unerwünschte Kinder, weil krank, dürfen und werden mittlerweile zu hunderten in Holland um die Ecke gebracht!

Hallo Gast 999

mich würde mal intressieren woher du diese informationen hast.

Ich habe mich mal informiert, und soweit ich das übersehe, ist das nicht so einfach wie du das hier schilderst. Es muss ein Antrag gestellt werden, und soweit mir bekannt ist, haben nur volljährige das recht, sich selbst zu töten, bzw dafür hilfe zu beantragen, desweiteren, wird erstmal sehr genau geprüft, bevor begonnen wird diesen antrag zu bearbeiten.#

Also ganz so einfach wie du es hier darstellst ist es nicht!

Gruss

Dodger



ApoPfleger
Beiträge: 205
Registriert: So 12. Aug 2001, 19:37
Kontaktdaten:

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von ApoPfleger »

@ Schwester Hildegard:
also uns wurde neulich im ersten Hilfe Kurs erzählt, dass Leute die in England leben -älter wie 65 sind- auf der Straße mit einem Herzanfall oder ähnlichem umfallen und eine Reani bräuchten vom Rettungsdienst NICHT mehr wiederbelebt würden.

Warum ist es in D so, das man leben muss egal wie?
Mein Problem mit dieser Argumentation ist, daß da willkürlich Kriterien/Grenzen gesetzt werden. Kriterien/Grenzen kann man auch ändern. Wo würde das hinführen? Welchen Gruppen würden wir als nächstes medizinische Hilfe verweigern wollen? Wachkoma? Heimbewohner über 80? Jugendliche Tetraplegiker? Menschen mit Trisomie-21?

Ende der 80er Jahre haben revanchistische Vertriebenen-Funktionäre sinngemäß gesagt: "Wir müssen immer um 2 Lautstärken lauter sein als die CDU/CSU, damit CDU/CSU um eine Lautstärke lauter werden können." Damals bezog sich dies auf die Ostpolitik. Der gleiche Mechanismus ist auf fast jede rechtsradikale Meinung anwendbar: Die Ausländerfeindlichkeit nimmt zu, die Union interpretiert dies als "Volkes Stimme" und verschärft die Gesetzgebung. Wo würde es enden, wenn wir die Diskussion auch auf das Gesundheitswesen anwenden?

In einem früheren Beitrag kam auch mal der Vergleich mit (Haus-)Tieren auf, die getötet werden, wenn sie krank sind. Der Vergleich hinkt jedoch, wenn man bedenkt, daß Tiere sich auch gegenseitig töten, wenn eines krank ist. Dies tun sie instinktiv. Menschen töten jedoch willkürlich.

Gruß

Apo 8)


Ich pflege, also bin ich.

Nateroles
Beiträge: 288
Registriert: So 13. Aug 2006, 21:57

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Nateroles »

Dieses Thema wird schon jahrelang rauf und runter diskutiert, aber es kommt zu keinem Ergebniss!


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psycho
Beiträge: 1093
Registriert: So 19. Nov 2006, 20:38

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von psycho »

ich antworte mit JA.
egal wie "mann/frau" sich zu diesem thema äußert, man wird auf unverständniss stoßen und es wird gesagt werden "wieso kannst du nur so denken"

meine meinung:

aktive sterbehilfe sollte möglich sein, schwerstkranke die unheilbar sind und keine langen lebenserwartungen haben soll es möglich sein ihr "leiden" und das datum ihres endes selbst zu bestimmen. jeder muss sich selber einmal in die lage versetzen wie es währe unheilbar erkrankt zu sein oder jahrelang an apparaten und maschienen zu liegen wohlmöglich in allen körperöffnungen div. schläuche stecken und von menschen abhängig zu sein.
für mich eine grausige vorstellung.

das soll nicht heissen "sterben für alle und jeden, jederzeit" um gottes willen.
es sollte auch gewisse grenzen geben um einen "todesboom" zu verhindern. nicht das einer kommt der zur zeit eine lebenskriese hat und sagt ich will nicht mehr leben oder patienten die hochgradig suicidal sind.

jeder/ich hat/habe einen eigenen willen und würde, muss sich im leben genug rechtfertigen und verantworten und meinen "mann" stehen, warum habe ich dann nicht das recht zu sagen, wenn alle möglichkeiten ausgeschöpft sind, ich will sterben!
wozu gibt es dann patientenverfügungen in denen ich punkt für punkt festlege das diese und jene eingriffe, PEG usw. nicht durchgeführt werden sollen?, dafür aber andere unbedingt und wer hat das recht mir eine PEG zu legen wen ich im koma liege und ich das nicht will aber mich nicht äußern kann?

im april diesen jahres sagte mein vater zu mir, nachdem sich der AZ ca 4 WO lang verschlechterte, sonntag morgen um 4.30 uhr mit hilfsatmung, panischen augen kaltschweißig usw., "LASS MICH VERRECKEN!"
das tat ich natürlich nicht! weil ich an ihm hing.
(wer hängt nicht an seinen eltern).

ich rief die rettung, im EKG konnte man einen beginnenden/frischen infarkt, an der sinuskurve, erkennen. sein zustand verschlechterte sich sekündlich. er sagte in den letzten minuten: "doktor, ich will sterben!" sie wollten ihn wegfliegen und später erfuhr ich das 45 min lang reanimiert wurde und er letztlich verstarb am hinterwandinfarkt.(die prognose könnt ihr euch an einer hand abzählen) mein vater hatte früher schon mal herzinfarkte und mehrere bypässe.
nach langem überlegen binn ich froh das ich den notarzt gerufen habe. ich binn aber auch froh das mein vati nicht lange leiden musste.

ich hoffe das ich niemanden zu nahe getreten bin oder jemanden verärgert habe.
dafür ist dieses thema zu sensiebel, trotz alle dem unheimlich wichtig.

die hälfte meiner damaligen klasse sprach sich nach heftiger aber sachlicher diskussion für sterbehilfe aus.
es wird ja auch gesagt "würdevolles sterben"
und da fängt, für mich, aktive sterbehilfe auch schon an!

Ich möchte alle zum nachdenken anregen und euch sensibilisieren!
Zuletzt geändert von psycho am Mo 20. Nov 2006, 00:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: korrektur


psycho

"Im Namen der Toleranz sollten wir daher das recht beanspruchen, die Intolleranz nicht zu tollerieren" Karl Popper

„Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb: Es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen.“ Wieslaw Brudzinski
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sweety
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Registriert: Do 5. Aug 2004, 10:56

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von sweety »

Hallo,

wir haben das Thema grad in der Schule, haben auch den Film "Das Meer in mir" gesehen.

Dieser Ramon hat in dem Film was gutes gesagt:"Ich habe das Recht zu leben aber nicht die Pflicht"...

Jeder Mensch sollte über sein Leben allein entscheiden können. Die Frage nach aktiver Sterbehilfe würde gar nicht aufkommen, würden mehr Menschen eine Patientenverfügung machen. Aber da ist die Bevölkerung völlig unwissend....da sollte man mal anfangen: Aufklärung. Ich finde es viel verantwortungsloser seiner Familie die Entscheidung über sein Leben aufzuhalsen.

Wenn ein Mensch der Meinung ist sein Leben ist unwürdig (durch unheilbare Krankheit) dann sollte er auch das Recht haben zu sterben.

Die Menschen machen sich einfach keine Gedanken darüber das es morgen vorbei sein könnte, schieben es vor sich hin. Das Thema Tod und Sterben sollte endlich mal enttaburisiert werden, der Tod gehört doch zum Leben dazu....

Aber falls ich abstimmen sollte würde auch ich für die Aktive SH stimmen.

LG Melanie



andrea
Beiträge: 3406
Registriert: Di 16. Jul 2002, 19:15

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von andrea »

[quote=""sweety""]

Die Menschen machen sich einfach keine Gedanken darüber das es morgen vorbei sein könnte, schieben es vor sich hin. Das Thema Tod und Sterben sollte endlich mal enttaburisiert werden, der Tod gehört doch zum Leben dazu....
[/quote]
Hallo Melanie
genau so ist es. Ich selbst habe in letzter Zeit mehrere solcher Gespräche geführt und deutlich zu verstehen bekommen dass es überhaupt keinen Grund gibt jetzt schon darüber nachzudenken..............man will ja noch eine lange Zeit leben.
Das Thema Tod wird sehr oft, gerade von älteren Menschen, einfach beiseite geschoben, ich denke weil es eine unangenehme Vorstellung ist die man möglichst aus dem Gedächtnis streicht.
Wenn auch der Tod stärker in den Mittelpunkt gerückt würde, als natürlicher Lebenslauf gesehen und behandelt würde, wäre es vielleicht einfacher ihn in die Zukunftspläne einzubauen.
Gruß andrea



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