Welche Ausbildung? Alten- oder Krankenpflege?

[sunflower2804]

Guten Morgen zusammen!

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, habe das Thema nirgends sonst finden können, daher mache ich ein neues auf.
Kurz zu mir: ich bin Anfang dreißig und angestellte Lehrerin. Dies ist zwar ein schöner Beruf, aber nicht mein Traumberuf, vor allem nicht an der Privatschule, an der ich momentan bin.
Seit langem spiele ich daher mit dem Gedanken, den Beruf zu wechseln und in einem Pflegeberuf zu arbeiten. Für mich war spontan klar, dass dies in der Altenpflege sein soll, doch nun habe ich schon von mehreren Seiten gehört, dass dazu trotzdem eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sinnvoller wäre, da es später bessere Einstellungsvoraussetzung und mehr Möglichkeiten gäbe. Diese Ratschläge kamen - möchte ich dazu sagen - von Krankenpflegern.
Nach der langen Rede nun meine Frage: Was meint ihr dazu? Das klingt für mich so, als wäre die Ausbildung zum Altenpfleger weniger wert, und irgendwie kann ich das nicht glauben. Was ist eure Erfahrung bzw. Meinung?
Vielen Dank!

[thomas09]

Besser - Schlechter?

Das wäre für mich nicht die Frage.

Beruf Altenpfleger wird es in einigen Jahren nicht mehr geben in der BRD.
Einem AP stehen nicht alle Positionen und FOBis offen.
Beruf Altenpfleger - ist im Ausland nicht anerkannt.

Lern Krankenpflege, du hast noch 35Jahre vor dir - da bist du breiter Aufgestellt und dir stehen alle Richtungen offen.

[B-Tina :-)]

Ich war 40, als ich die Ausbildung zur Altenpflegerin begonnen habe.
Wäre ich 10 Jahre jünger und hätte finanziell die Möglichkeit gehabt, hätte ich gleich im Anschluss noch die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht.

Ob es den Beruf AltenpflegerIn in 10 Jahren in D noch geben wird, vermag ich nicht zu sagen, aber ich schließe mich Thomas an.

Mit dem Berufsabschluss GuK kannst Du jederzeit als AP arbeiten.

Liebe Grüße

[benny34]

[quote=""thomas09""]Besser - Schlechter?

Das wäre für mich nicht die Frage.

Beruf Altenpfleger wird es in einigen Jahren nicht mehr geben in der BRD.[/quote]
[url=http://www.bündnis-für-altenpflege.de/]Na denn....[/url]

[quote=""thomas09""]Einem AP stehen nicht alle Positionen und FOBis offen.[/quote]
Und warum kenne ich dann genügend APs z.B. als Stationsleitung im KH; Palliativ care Pflegekraft; PDL (auch in Kliniken) ?
Ok, in einen OP wird es einen AP nicht verschlagen; aber erst kürzlich bekam ich das Angebot, auf einer Intensivstation anzufangen - natürlich incl. aller benötigten Kurse und Schulungen.

[quote=""thomas09""]Beruf Altenpfleger - ist im Ausland nicht anerkannt.[/quote]
Okay, aber nur wichtig für den, der vorhat, abzuwandern.

[quote=""thomas09""]Lern Krankenpflege, du hast noch 35Jahre vor dir - da bist du breiter Aufgestellt und dir stehen alle Richtungen offen.[/quote]

Mein Tip an die TE:
Mach Praktika!
Hospitiere mal in Altenheim, Krankenhaus, ambulanter Pflege und mach dir selbst ein Bild.

[benny34]

[quote=""B-Tina ""]Ich war 40, als ich die Ausbildung zur Altenpflegerin begonnen habe.
Wäre ich 10 Jahre jünger und hätte finanziell die Möglichkeit gehabt, hätte ich gleich im Anschluss noch die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht.[/quote]
...und wäre dann die bessere Pflegekraft....?

Ob es den Beruf AltenpflegerIn in 10 Jahren in D noch geben wird, vermag ich nicht zu sagen, aber ich schließe mich Thomas an.

[quote=""B-Tina ""]Mit dem Berufsabschluss GuK kannst Du jederzeit als AP arbeiten.[/quote]
Wer will das denn?

Liebe Grüße[/QUOTE]

[oLove]

Hallo,
ich kann mich meinen vorrednern auch nur anschließen.
Hab meine Berufsausbildung mit 40 angefangen, als ich dieses Jahr fertig war
und ich mich bewarb,hörte ich sehr häufig: AP nur mit Berufserfahrung bzw.
GuK werden nur eingestellt, ich habe 2Monate gesucht(trotz des Fachkräftemangels) und hatte Glück ,das die Chefin des Hospizes nicht so auf
die Berufsbezeichnung geachtet hat , sondern es ihr wichtiger ist welche Grundeinstellung (und Lebenserfahrung) ihre MA haben.
Bin überaus glücklich da eine Anstellung (gleich unbefristet) bekommen zu haben, die Einarbeitung ist top und das Feedback der Kollegen ist auch sehr positiv. Hätte ich GuK gelernt ,hätte ich sofort nach der Ausbildung auch in
dem näherliegenden Hospiz bzw. auf der Palli. station im KH anfangen können.
Außerdem lernst Du im KH mehr Krankheiten und Therapien kennen, weil einfach mehr Pat.durchgang ist, im AH wirst Du auch bevorzugt eingestellt.
LG o

[silversurfer]

[QUOTE=B-Tina ;1683

Mit dem Berufsabschluss GuK kannst Du jederzeit als AP arbeiten.

[/QUOTE]

Na so einfach ist ja dann auch wieder nicht!!!!

Du kannst als GUK jederzeit im der Altenpflege arbeiten, aber dshalb bist du noch lange kein Altenpfleger

Gruß Silversurfer

[B-Tina :-)]

Stimmt schon, silversurver.
Ich wollte damit ausdrücken, dass GuK nach meiner Kenntnis i.d.R. keine Probleme haben, in Pflegeeinrichtungen eine Anstellung als Fachkraft zu finden. Spontan fallen mir 3 Kolleginnen ein, die Krankenschwestern sind.

Während eines Krankenhauspraktikums habe ich mal interessehalber eine Kollegin gefragt, ob ich als AP auch im Krankenhaus arbeiten kann. Antwort: Ja, als Hilfskraft.
Inwieweit diese Aussage zu verallgemeinern ist, kann ich nicht sagen.

Ich bin gern AP und fühle mich an meiner Arbeitsstelle wohl. Nichts desto trotz hätte ich nach dem Examen gern gleich "weitergelernt", wenn die Möglichkeit dazu bestanden hätte.

Klar gibt es auch für AP mit mindestens 2jähriger Berufserfahrung einige Möglichkeiten der Weiterbildung. Aber man/frau wird eben nicht jünger ...

[Frasume]

Hallo B Tina,

Ich arbeite im Krankenhaus,und ich mache alles was auch meine GuK Kollegen machen.


Unteranderen auch Blutabnahmen, venöse Zugänge legen und i.v Medikamente anhängen.

Ich denke es kommt darauf an in welchem Bundesland man arbeitet.

Lg Frasume

[sunflower2804]

Guten Morgen und vielen Dank für eure Antworten

Ich liebäugle nach wie vor mehr mit der Ausbildung zur Altenpflegerin und nicht zur GuK, warum, kann ich grad auch nicht sagen, aber für mich klingt das so, dass GuK sinnvoller wäre..

Wie ist es denn in Bayern, hat da jemand Erfahrung?

Danke!

[thomas09]

@frasume:

Unteranderen auch Blutabnahmen, venöse Zugänge legen und i.v Medikamente anhängen.

na is ja doll, das sind sicher originäre Aufgaben der Pflege - und jetzt bist du stolz, dass du Sachen machst die dich gar nix angehen?
Wechselt dein Stationsarzt für dich dann zwischenzeitlich die Windeln oder lagert um oder, oder, oder...

Wie ist es denn in Bayern, hat da jemand Erfahrung?

mit was in was?
Was sollte in Bayern anderst sein?
Gibts genug GuK werden die bevorzugt eingestellt, einzelne Ausnahmen bestätigen die Regel.
AP wird auch in Bayern abgeschafft, die Vereinbarung gilt bundesweit.
In ein paar Jahren bist du ein Exot als AP.

[Frasume]

Hallo Thomas,

Dein Zynismus in allen Ehren,aber warum darf man die Tätigkeiten nicht tun,die man vom Arzt delegiert bekommt??

Bei uns in den Kliniken( immerhin 2) ,ist es an der Tagesordnung das die GuK's diese Aufgaben übernehmen.Sogar mit schriftlicher Delegation!!

Nur die Erstgabe eines Antibiotikums i.v und die Blutentnahme zur Blutgruppenbestimmung
unterliegt allein demArzt.
Hier geht es nicht darum das ich stolz drauf bin,sondern darum das AP in Kliniken lediglich Hilfsarbeiter sind!
Lg Frasume

[hauptstadtpfleger]

Hallo Thomas,

warum ist das so? Weil es so im Katalog steht?

In der ex-DDR, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, war das ein fachschulstudium und entsprach der Fachingenieursausbildung im technischen Bereich. Wir waren keine pflegeschüler, sondern Studenten.

Die angesprochenen Tätigkeiten waren sowohl im theoretischen als auch im praktischen Unterricht regulärer lehrinhalt und prüfungsrelevantes wissen und können (bis hin zum Examen).

Wir haben im frühdienst gebettet, gelagert, in unseren bezugszimmern feucht Staub gewischt, Pat. zur op vorbereitet, med. verabreicht, die anstehenden be's erledigt, abgangsbetten desinfiziert und frisch bezogen, Verbände gemacht... Und ja, ich war stolz darauf, wenn der Chefarzt die Famulanten und frischexaminierten Ärzte zu mir geschickt hat, um Verbände oder Gipsen zu lernen.

Gut, dafür haben wir auch keine pflegeberichte in A4-Seiten-Länge geschrieben, in denen Dinge wie: Herr Meyer hat Zeitung gelesen., standen...

Manchmal muss ich echt an mich halten, wenn Kollegen von peripheren Stationen uns abends oder am Wochenende aus der Rettungsstelle rufen, um ein EKG zu schreiben oder einen Zugang, wohlgemerkt einen peripheren venösen, zu legen.

Zum Betten, Lagern und Windel wechseln brauche ich weder eine dreijährige Ausbildung, noch ein Examen.

[erläuchtung]

i@sunflower2804

Ich persönlich denke, Du solltest Deinen Neustart gut überlegen, weshalb ich mich der Meinung von benni34 anschließe.
Zitat: ...
"Mach Praktika!
Hospitiere mal in Altenheim, Krankenhaus, ambulanter Pflege und mach dir selbst ein Bild. "

Guk's sind vielfältig einsetzbar, womit ich ganz allgemein zum einen die verschiedenen Altergruppen der Patienten und zum anderen die vielfältigen Einsatzbereiche im KH meine.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten, sich in weiteren Fachgebieten zu spezialisieren/ qualifizieren, sind hier natürlich viel höher als in der Altenpflege.

Altenpflegerin, wie der Name sagt, bevorzugt die Pflege des 'nur' älteren Klientels und die Weiterbildungsmöglichkeiten beschränken sich zunächst z.B. zur Wohnbereichsleitung, Pflegedienstleitung ect.

p.S. Was wird in 10 Jahren sein ... vll. doch ein Wohnsitz im Ausland?

Es geht hier nicht um BESSER oder SCHLECHTER, aber der Altenpfleger/in steht in unserer Gesellschaft (leider) noch immer hinten dran in seinem Berufsbild.

[Griesuh]

Grundsätzlich spreche ich mich dafür aus, dass es in der Alten - u. Krankenpflegeausbildung die ersten beiden Jahre gemeinsam los geht.
Im letzten Ausbildungsjahr kann dann die Spezialisierung zum GuK oder AP erfolgen.
Somit hätten beide ein gemeinsames fundiertes medizinisches Grundwissen, was in der heutigen Zeit, auch in der Altenpflege, unerlässlich ist.
Denn es geht schon lange nicht mehr nur noch um: satt, sauber, trocken. der medizinische Anteil nimmt einen erheblichen Bereich ein.
Noch besser fände ich es, wenn es keinerlei Differenzierung mehr gäbe.
Dann würde nämlich das aufeinander herum hacken von GuK und AP endlich aufhören.
Erläuchtung: deine Aussage zu den Weiterbildungsmöglichkeiten von AP's
liegt völlig daneben. Da gibt es weit mehr als dir wahrscheinlich bekannt ist.

[erläuchtung]

@Griesuh

Ich schrieb zunächst und hatte z.B. 2 Weiterbildungsmöglichkeiten mit ect. genannt.

Das sollte für den Leser den Schluß zulassen, dass es auch hier weitere Weiterbildungsmöglichkeiten gibt.