Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Alles zum Beruf Pflege was nicht mit der Pflege direkt zu tun hat.
bienen~pflege
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Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von bienen~pflege »

Pflegeberufe sollen attraktiver werden Gratis-Massagen und Kopfgeld für Pfleger 10.08.2011

Unbesetzte Stellen, zu wenige Fachkräfte: Das Personal in der Pflegebranche wird langsam knapp. In ihrer Not lassen sich Krankenhäuser und Altenheime so einiges einfallen, um neue Mitarbeiter anzuwerben. Kostenlose Massagen sind nur ein Lockmittel.

Massagen für geschundene Rücken, kostenlose Kinderbetreuung in den Schulferien oder Kopfgeld auf neue Mitarbeiter ...

Experten sprechen bereits von einem "Kampf um Pflegekräfte".

Diesen führen die Personalabteilung durchaus kreativ. 1000 Euro sind neue Angestellte den vier großen Krankenhäuser in Bremen Wert.

http://www.sueddeutsche.de/karriere/pfl ... -1.1129845
Lest mal was alles ANGEBLICH gemacht werde, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. :smile
Na dann ...


:D Grüße! :wave

Analir
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Analir »

Hi,

sooo neu ist das für mich nicht. Es findet nur nicht den gewünschten Anklang unter den Kollegen. ;)

In dem Haus wo ich ja noch angestellt bin gibt es bereits:

- Massage oder sonstige Physio 20Min. a6€ für den Angestellten, Rest zahlt das Haus
- Gutscheine a 50€ (fürs hiesige Einkaufscenter) gabs für alle die pro Quartal mehr als 5 Schichten eingesprungen sind
- Kinderbetreuung falls man einspringen soll, das Kind krank ist, man aber gebraucht wird usw. gibts ebenfalls (angeblich alles geprüfte Kinderpflegerinnen)

Meinungen unter den Kollegen - das ist der falsche Weg!

LG A.



lonicera66
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von lonicera66 »

Hi,
Ich komme ja gerade frisch aus der FB im Management...im Fach Personalmanagement hieß das dann Mitarbeiterbindung (grins)

Das ist der neue Trend, attraktive Angebote für die MAB - soo ganz verkehrt finde ich das nicht.

Allerdings ist die Grundeinstellung der Firmen dadurch nicht transparenter.

Wollen die jetzt wirklich ein zufriedenes Team, das sich mit der Firma identifiziert oder nur Kosten senken mittels niedriger Personalfluktuation oder ein lädiertes Image aufpolieren??
Ist es vielleicht auch der Versuch, durch Zurschaustellen von humanen Arbeitsbedingungen Qualität rundum zu suggerieren?

So habe ich bei meinen Dozenten hinterfagt.

Die Fragen blieben unbeantwortet.

Also, genießen, was angeboten wird... :)
Und vielleicht auch etwas wachsam bleiben.


liebe Grüße
Loni

Kosh
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Kosh »

Hallo Leute ,

hab schon ewig hier nichts mehr geschrieben und muss gestehen, hab vergessen das ich mich hier mal angemeldet hab :smile

Ich finde das mit den Prämien ein Witz.

So wie es im mom in Unserem Job aussieht muss sich was grundlegendes Ändern!
Zum einen Das Gehalt , wir haben nach 6 Jahren, eine Gehaltserhöhung bekommen 2% ist doch ein Witz
Dann das Ansehen in der Gesellschaft ist mies ohne ende.
Es müssen endlich bessere Arbeitsbedingungen her, nicht um sonst verlassen so viele Pflegekräfte nach kurzer Zeit ihren Job.
Eine von einer Pflegeschule sagt das hier in meiner Stadt durchschnittlich eine EX.Kraft nur 5 Jahre im Job bleibt.
Wenn ich dann sehe, das die Dienste nur mit Auszubildenden und Praktikanten abgedeckt werden dann stimmt was nicht.
Und was macht unsere Regierung ?????
Die schreien nur : Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland, die dann vielleicht für noch weniger Arbeiten.
So mit macht man das ganze noch schlimmer.
In einem Artikel bei Stern.de hab ich gelesen das die sogar vorhaben 25Mio für eine Pflegeschule in Spanien aus zu geben



Plüschfussel
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Plüschfussel »

Frage:

Wie sehen denn die Stellenprofile des Pflegepersonals aus dem Ausland aus?

Ich kann jetzt leider nur vom "Hören-Sagen" beurteilen, aber es ist wohl so, daß mir von unseren ausländischen Pflegekräften immer wieder erzählt wurde, daß diese eher nur Anweisungen und Anleitungen an Hilfskräfte erteilen mußten und daß die Aufgaben die von der Pflege in Deutschland erwartet werden nicht erbracht werden mußten.

Macht das dann Sinn, wenn wir Pflegekräfte in diesen Mengen importieren?


Diese Prämien und Angebote gab überigens in den 80/90 er Jahren schon einmal.
Die Kliniken überboten sich damals regelrecht.
Die nutzen also erwiesenermaßen nur kurzfristig und nicht langfristig, weil die Arbeitsbedingungen sich dadurch nicht verbessern und der Beruf keine echte Aufwertung damit erhält, denn wir sind ja dort wieder gelandet wo wir vor einigen Jahren schon waren, ohne daß sich auch nur die kleinste Kleinigkeit für die Pflegekräfte geändert hätte.

Es ist wohl billiger Einmalprämien von 1000€ zu bezahlen als den Beruf langfristig attraktiver zu machen, oder?

Liebe Grüße Plüsch



Kosh
Beiträge: 34
Registriert: Sa 1. Dez 2007, 18:43

AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Kosh »

Es muss doch klar sein das, dass mit den Lockangeboten nur etwas kurzfristiges ist.
wie @Plüschfussel schon schrieb und auch weitere müssen sich die Rahmenbedingungen ändern!

Und noch was : ich finde es witzig unsere Fachkräfte gehen ins Ausland und unsere Regierung fällt nichts besseres ein, Fachkräfte ins Land zu holen.

Ich bin Pflegehelfer und im mom verdammt froh das ich kein ex. hab



thomas09
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von thomas09 »

@kosh:
Und was macht unsere Regierung ?????
und was macht die Berufgruppe der Pflegenden????
JAMMERN!!!!
Zum einen Das Gehalt , wir haben nach 6 Jahren, eine Gehaltserhöhung bekommen 2% ist doch ein Witz
Wieviele waren denn beim Warnstreik???
Mal gezählt - da brauchst du nicht lange - sei froh dass bei so einer Beteiligung überhaupt 2% rauskamen.

Persönliche Frage - Gewerkschaftsmitglied?



Dirk Höffken
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Dirk Höffken »

[quote=""thomas09""]Wieviele waren denn beim Warnstreik???
Mal gezählt - da brauchst du nicht lange - sei froh dass bei so einer Beteiligung überhaupt 2% rauskamen.

Persönliche Frage - Gewerkschaftsmitglied?[/quote]
Mehr Geld für 1,8 Millionen Arbeitnehmer
..."Eine Vollzeit- Charité-Schwester mit Nachtschichtzulagen und zehn Berufsjahren erhielt bislang im Schnitt 2450 Euro brutto im Monat. Verdi und die Krankenleitung einigten sich schließlich darauf, dass bis Ende 2015 schrittweise 300 Euro mehr gezahlt werden."... Der Tagesspiegels vom 06.08.2011
Zum vollständigen Artikel

Pi mal Daumen aufgeschlüsselt:

Insgesamt eine Erhöhung um gut 12 % über 4 Jahre. Sind pro Jahr 3 %, selbst wenn man die geschönte oder besser manipulierte offizielle Inflationsrate von 2-2,5 % pro Jahr nimmt, ist das nicht wirklich ein Sieg und dabei bleiben die Lohneinbußen durch die Inflation der letzten Jahre außen vor. Real also ein Einkommensverlust!

Ein Fluglotse verdient im Durchschnitt ca. 100.000 € und deren Gewerkschaft fordert bei einer Laufzeit von 1 Jahr 6,5%. Also 6500€ mehr!

Die Streikbereitschaft an der Charité war -angeblich- hoch. Und da muss Verdi sich schon mal fragen lassen wieso man nicht höhere Steigerungen der Löhne durchsetzen konnte. Gewerkschaften tragen eine Mitverantwortung für die Gesamtgesellschaft. Das bedeutet mal Lohnzurückhaltung und mal, wie diesmal, einen satten Aufschlag!

Funktioniert dies nicht, laufen eben den Gewerkschaften die Mitglieder in Scharen davon und am Ende steht…, (schauen wir die Tage einfach nach England auf das Erbe Margaret Thatcher´s).

Gruß Dirk



thomas09
Beiträge: 1191
Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von thomas09 »

Lieber Dirk,

das war jetzt ziemlich viel Polemik und wenig Inhalt.
Bin ich eigentlich was anderes von dir gewohnt.
Die Streikbereitschaft an der Charité war -angeblich- hoch. Und da muss Verdi sich schon mal fragen lassen wieso man nicht höhere Steigerungen der Löhne durchsetzen konnte.
Weil an einer Klinik die Streikbereitschaft etwas höher ist, soll das für das ganze Bundesgebiet reichen?
Gewerkschaften tragen eine Mitverantwortung für die Gesamtgesellschaft.
Ja - und die Gewerkschaften sind nur so stark wie ihre Mitglieder - oder?

Wenn DIE Gesellschaft nicht so verantwortlich ist und Beitritt, bleiben das nur hohle Phrasen.

Zum Schluss beschimpfen wir auch noch die paar Deppen, die ihr Geld und Freizeit opfern, die meistens machens Ehrenamtlich! - damit wenigstens noch ein bißchen was übrig bleibt.
laufen eben den Gewerkschaften die Mitglieder in Scharen davon
Hä? Welche Scharen?
Soviel ich weiß sind die Mitgliederzahlen aus der Pflege seit mind. 20 Jahren in etwa stabil bei 15-18%.

Prost :p rost



Dirk Höffken
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Dirk Höffken »

Hallo Thomas.

[quote=""thomas09""]Lieber Dirk,

das war jetzt ziemlich viel Polemik und wenig Inhalt.
Bin ich eigentlich was anderes von dir gewohnt. [/quote]
Wo ist die Polemik? Entspricht etwas nicht den Tatsachen? Oder ist es wie beim Papst? Der Kritik entzogen!

[quote=""thomas09""]Weil an einer Klinik die Streikbereitschaft etwas höher ist, soll das für das ganze Bundesgebiet reichen?[/quote]
Wie wäre es mit einem hohen Signalabschluss gewesen? Verdi hätte die Charité locker lahmlegen können! Warum nicht? Sorge um die Patientenversorgung? Oder woran lag es? Der Marburger Bund ist da weniger zimperlich. Die GdF und die GdL vertreten auch mit allem Nachdruck die Interessen ihrer Mitglieder. Warum fährt Verdi einen Kuschelkurs? Wieso schafft man so grade mal den Inflationsausgleich und verkauft das seinen Mitgliedern als Lohnerhöhung?

Das sind berechtigte Fragen!

[quote=""thomas09""]Soviel ich weiß sind die Mitgliederzahlen aus der Pflege seit mind. 20 Jahren in etwa stabil bei 15-18%.[/quote]
Ich bezog mich auf die Gesamtzahl der Mitglieder.

Gruß Dirk



thomas09
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von thomas09 »

Verdi hätte die Charité locker lahmlegen können! Warum nicht?
Weil sie wahrscheinlich gemerkt haben, dass sie die Leute nicht in genügender Zahl auf die Strasse bringen?

Bei der Urabstimmung waren ja wohl die Mehrheit mit dem Abschluss einverstanden?



Dirk Höffken
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Registriert: Mi 18. Jun 2003, 20:00

AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Dirk Höffken »

Nun, 75% stimmten dem Ergebnis zu, 93 % waren in der Urabstimmung für einen Streik. Schon mal eine Differenz. Und das obwohl Verdi den Abschluss als Sieg propagierte. Glauben wir der Presse war die Stimmung bei den Veranstaltungen weiter auf Streik.

Den Ärzten hat die Charité 2009 Gehaltserhöhungen von über 14 Prozent in zwei Jahren zugestanden, obwohl die wirtschaftliche Situation schlechter war. Als Krönung des Ganzen meldete sich während der Verhandlungen 2011 der Rechnungshof des Landes Berlin. Warum? Die Mitarbeiter in den höheren Ebenen der Verwaltung wurden übertariflich eingruppiert. Rechtfertigung der Leitung: Sonst bekommt man keine Spitzenmitarbeiter!

Schaut man sich zudem die vorausgegangenen Jahre an sollte vielleicht der ein oder andere Zweifel an den hehren Absichten Verdi´s aufkommen.

Und die lange Laufzeit des Tarifabschlusses 2011 ist auch nicht ohne.

Das Ganze ist schlicht und ergreifend nicht zu rechtfertigen. Verdi hat ihren Mitgliedern eine Kröte als Prinzessin angedreht. Nichts anderes ist es!

Gruß Dirk
Zuletzt geändert von Dirk Höffken am Fr 12. Aug 2011, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Kleinen Fehler, der besseren Lesbarkeit halber korrigiert.



thomas09
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von thomas09 »

Ich möchte den Abschluss nicht verteidigen, es ist zu wenig - klar.
Nun, 75% stimmten dem Ergebnis zu, 93 % waren in der Urabstimmung für einen Streik.
Das hört sich zunächst nach viel an.
Aber wieviel sind denn nun 93% von der Gesamtbelegschaft?
Kann man mit den 93% Organisierten, wenn die denn wirklich ALLE Streiken wollten, eine Klinik lahm legen?
Ich befürchte nein.



Dirk Höffken
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Dirk Höffken »

Zuerst einmal muss ich klarstellen das hier kein Feind der Gewerkschaften schreibt, obwohl sie mich nicht direkt tangieren. Also Mitglied werden und mitmachen!

Anmerken will ich auch, dass trotz Beschäftigung mit dem Arbeitskampf an der Charité alles bloß eine Einschätzung aus der Entfernung samt Vergleich mit dem Vorgehen anderer Gewerkschaften ist.

Pro Tag gingen der Charité wohl zwischen fünfhunderttausend und einer Million Euro verloren. Der Streik lief nicht mal mit voller Kraft. Wie lange wäre das von Seiten der Klinikleitung durchzuhalten gewesen? Wie wäre der rot-rote Senat mit den Forderungen der Gewerkschaft und dem Image als Arbeiterparteien, als Parteien der "kleinen Leute" umgegangen? Es gab kein erkennbares und effektives Gegenmittel gegen den Streik.

Verdi hatte einen Straight Flush auf der Hand und steigt aus!

Den Abschluss mögen die meisten Pflegekräfte und all die anderen Streikenden en détail nicht verstanden und seine Folgen realisiert haben. Müssen sie ja nicht: Dazu sind sie Mitglied der Gewerkschaft! Sie fühlen aber das was nicht stimmt, am eigenen Portemonnaie.

Mein Fazit: Verdi hat die Streikenden, aus welchen Gründen auch immer, im Regen stehen lassen! Vielleicht wollte man es sich nicht mit SPD und Linken verderben, vielleicht waren es persönliche Verflechtungen oder vielleicht war es was ganz anderes. Das ist letztendlich so oder so ohne Belang.

Spartengewerkschaften können sich so ein Vorgehen nicht leisten. Ihre Mitgliederzahl würde ganz schnell ins Bodenlose sinken.

Zum Schluss noch ein kleines Kuriosum: Ich hab ein bisschen gegoogelt und zu Teilen meiner Kritik existieren Gegendarstellungen. Natürlich nicht auf meine Äußerungen hier, dazu bin ich zu unwichtig, sondern auf Kritik am Streikverlauf von angeblich Ultralinken. Als überzeugter Finanzkapitalist argumentiere ich wie Ultralinke. Irgendwie süß. 8)

Gruß Dirk



Plüschfussel
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Plüschfussel »

CLICK

Ich denke, daß der Artikel recht gut zum Ausdruck bringt warum die Arbeitnehmer den Gewerkschaften nicht mehr viel zutrauen.

Sie haben ganz einfach das Vertrauen des Arbeitnehmers verloren und das aus gutem Grund.

Seit vielen Jahren wird dem Sozialabbau wortlos zugestimmt und die Arbeitnehmer sehen nichts anderes als daß jede finanzielle Forderung die durchgesetzt wird mit einem Mitarbeiterabbau quittiert wird, und daß die Arbeit die früher 3 oder 4 Kollegen erbracht haben mittlerweile von einer Kraft erbracht werden muß.
Jede Lohnerhöhung wird weitgehend von Erhöhungen aufgefressen, sodaß wir Glück haben, wenn nach so einer Lohnerhöhung überhaupt noch ein paar Euronen unter dem Strich übrig bleiben.

Die Leistungen die wir dafür erhalten werden jedoch ins uferlose gekürzt und die Gelder versickern in irgendwelche undurchsichtigen Projekte.

Sorry, aber für 3,50€ die mir nach so einem Streik überbleiben würden, da ist mir der Energieaufwand zu hoch. Das sieht aus als würde man nur heiße Luft verpusten.
Zudem ergibt das eine Kosten-Nutzen Rechnung.
Wenn zb. eine Einmalzahlung von 300€ erstritten wird, und davon knapp 100€ netto heraus kommen, dann macht man in den Tagen in denen man nur Streikgeld erhalten würde mit dem Streiken fast noch Verlust, auch wenn Streikgeld erstattet wird.

Dabei fühlt sich der Mitarbeiter doch verdummt.

Wenn ich mir den Steik an unserer Klinik ansehe, dann war das eine Witzveranstaltung. Die Mitarbeiter sollten in der Zeit von 8-12 iirgendwann dazustoßen,aber der Arbeitsbetrieb lief weiter. Das bedeutete doch nur, daß in der Zeit die Mitarbeiter die Arbeit der Streikenden mitübernehmen mußten und sich die Füße wund liefen.
Das tut dem Arbeitgeber aber richtig weh. ;-) )))

Sorry, aber an so einer Verdummungsaktion mag ich nicht teilnehmen.
Die Arbeitgeber legten einfach kein neues Angebot vor und waren überhaupt nicht bereit sich mit Verdi an einen Tisch zu setzen.

Als die Müllmänner der ÖTV damals noch für die Pflege mitstreikten, war die Resonanz eine bessere, wohl weil Müll irgendwann zum Himmel stinkt und auffällt.

Wenn man die meißten Betriebsratsmitglieder etwas arbeitsrechtliches fragt, dann bekommt man zu 80 % eine falsche und arbeitgeberfreundliche Antwort.
Da verlasse ich mich im Zweifelsfall lieber auf meine private Rechtschutzversicherung, und lasse mich von einem Fachmann ( Rechtsanwalt) beraten oder vertreten.

Zudem klingt mir noch unser Altbundeskanzler Kohl im Öhrchen, als damals die Zechen und Thyssen geschlossen wurde und er an den Menschenketten vorbei ging. " Mit dem Mob der Straße unterhalte ich mich nicht." war seine Antwort darauf."

Die meißten Kliniken die um das Überleben kämpfen, haben Mitarbeiter die um ihren Standort fürchten.
Wenn wir zu teuer sind, dann werden wir ganz einfach verkauft.

Das einzelne Kliniken streiken und nicht die Gesamtheit ist doch schon ein Witz,- alles Einzelkämpfer?

Allerliebste Grüße plüsch
Zuletzt geändert von Plüschfussel am Sa 13. Aug 2011, 05:18, insgesamt 1-mal geändert.



thomas09
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von thomas09 »

@plüsch:
Sorry, aber für 3,50€ die mir nach so einem Streik überbleiben würden, da ist mir der Energieaufwand zu hoch.
Da dies viele sagen, wirds auch nix.
Wenn zb. eine Einmalzahlung von 300€ erstritten wird, und davon knapp 100€ netto heraus kommen
und für die hohen Steuer- und vor allem Sozialabgaben sind auch die Gewerkschaften schuld?
Das bedeutete doch nur, daß in der Zeit die Mitarbeiter die Arbeit der Streikenden mitübernehmen mußten und sich die Füße wund liefen.
Das tut dem Arbeitgeber aber richtig weh. ;-) )))
und warum machen die MA das? Auf Geheiss der Gewerkschaft?
Wenn man die meißten Betriebsratsmitglieder etwas arbeitsrechtliches fragt, dann bekommt man zu 80 % eine falsche und arbeitgeberfreundliche Antwort.
Wie wäre es denn mit - Wählen lassen - und besser machen?



freiberufler 3
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von freiberufler 3 »

Ich war selbst mal gewähltes Tarif- und Verhandlungskommissionsmitglied und ich kann nur sagen: Die Tarifkommission entscheidet darüber anhand der Mitgliederbefragung (also zwischendrin einberufenen Mitgliederversammlungen) und nach den aktuellen Gegebenheiten (also sprich Verhandlungen). Umso länger soetwas geht, umso besser. Umso mehr Mitarbeiter/innen einer Klinik Mitglied sind, umso mehr Erfolg. Allerdings nicht jeder Mitarbeiter/in verfügt über eine Streikbereitschaft und fühlt sich gut aufgehoben. Letztendlich wird gemotzt, gejammert und sich beschwert, was sehr anstrengend werden kann.

Das eine Tarifkommission nach einem Mehrheitsbeschluss und nicht nur nach verdi agiert möchte ich ganz klar betonen.

Betriebsratsmitglieder: Da gibt es durchaus schwarze Schafe, aber auch verdammt Gute darunter. Ich kenne glücklicherweise nur Gute....die sehr engagiert sind und sich sehr gut auskennen.

Tarifverhandlungen : Dies ist ganz klar wie auf einem Basar!



Kosh
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Registriert: Sa 1. Dez 2007, 18:43

AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Kosh »

[quote=""thomas09""]@kosh:
Und was macht unsere Regierung ?????
und was macht die Berufgruppe der Pflegenden????
JAMMERN!!!!
Zum einen Das Gehalt , wir haben nach 6 Jahren, eine Gehaltserhöhung bekommen 2% ist doch ein Witz
Wieviele waren denn beim Warnstreik???
Mal gezählt - da brauchst du nicht lange - sei froh dass bei so einer Beteiligung überhaupt 2% rauskamen.

Persönliche Frage - Gewerkschaftsmitglied?[/quote]

also nein ich bin in keiner Gewerkschaft und weißt du was ? das ist auch gut so sonst würde ich heulen.
Ich erzähl dir mal was zu verdi...
In meiner Heimatstadt, hat sich die die Chefetage unseres Energie Unternehmens eine Gehaltserhöhung gegönnt!!!!!!!!!!!!
Bis zu 20%!!!!! Rückwirkend vom 1.1.2011 natürlich. Es gab keine Proteste auch nicht von verdi ..... warum fragte sich einige hier...
Willst du die Lösung ? einer der da im Vorstand sitzt soll auch der vorsitzende von Verdi in meiner Stadt sein ...
auch wenn es nicht stimmen sollte, ist es ein Scherz das verdi nicht reagierte.
Die Gewerkschaften sind nicht mehr das was sie mal waren, eine Firma braucht nur zu drohen... Oh wir gehen ins Ausland und schon ist alles möglich



thomas09
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AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von thomas09 »

@kosh:

so eine einfache Argumentation leider immer wieder von schlecht informierten Kollegen.
also nein ich bin in keiner Gewerkschaft und weißt du was ? das ist auch gut so sonst würde ich heulen.
und ohne "heulst" du genauso, wie dein Beitrag beweist!

Negative Beispiele gibts immer und überall.

Dann tritt bei und machs besser oder gründe selbst eine Gewerkschaft.

Wenn ich immer so reagiere, dass bei Fehlverhalten ich den/diejenigen mit Verachtung strafe, was für ein tristes Leben.



Kosh
Beiträge: 34
Registriert: Sa 1. Dez 2007, 18:43

AW: Neue "Lockmittel" der Mitarbeitergewinnung

Beitrag von Kosh »

*g*

vielleicht solltest du mal nach denken warum so wenige Pflegekräfte, in der Gewerkschaft sind.
Ich glaube das Pflegekräfte sich zu wenig von Verdi vertreten fühlen, und zu wenige Häuser sich an Tarifverträge orientieren.
Eine Eingene Gewerkschaft, wäre nicht schlecht



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