Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Alles zum Beruf Pflege was nicht mit der Pflege direkt zu tun hat.
Benutzer 204 gelöscht

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Ne verletzt bin weiß Gott nicht wenn ich Kritiken lese die eben auch meine Beiträge ,aber ich denke garantiert darüber nach.

Aber ist es nicht typisch deutsch daß wenn einer eine positive Aussage macht
dann gleich 10 negative folgen ?

LG



Hohenstein
Beiträge: 992
Registriert: Fr 7. Jan 2005, 16:09

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von Hohenstein »

also ich kann auch nur positives sagen über Dauernachtwachen,is eben gut organisiert bei uns und da tauscht sich der Nachtdienst auch mit dem Tagdienst aus,was sehr wichtig is.
Aber sicher gibts ander Heime wo das eben nicht gut funktioniert,jeder erlebt das eben anders, bin echt froh,dass ich dank der Dauernachtwachen keinen Nachtdienst machen muss.



Benutzer 204 gelöscht

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Morgen,- bzw. Grundpflege eines BW
Das gehört nicht zur Arbeit des Nachtdienstes .
Wann machst Du das ?
Wenn ich um 21.30 ein Bett komplett beziehen muss,
passiert bei uns auch.Aber da kann man nicht immer von mangelhafter Versorgung durch den Spätdienst sprechen.Es gibt immer wieder Bew. die oft am Tag wenig Urin lassen aber kaum sind sie im Bett dann gehts los.
Kommt es häufiger vor wird dieses mit der Bez.pfl.kr. besprochen und nach Lösungen gesucht wie z.Bsp. nochmal ein Toilettengang mit uns.

LG



D_in_CH
Beiträge: 240
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 20:26

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von D_in_CH »

So, da habe ich mich wohl ein bisschen unglücklich ausgedrückt.

Wenn eine Dauernachtwache schon ewig und drei Tage nur Nachtdienst macht, kann diese mir nicht erzählen wollen, was im Tagdienst alles geleistet werden kann/ muss/ soll.
Ebenso ist es umgekehrt. Wenn ein Tagdienstler ewig und drei Tage nur Tagdienst macht, kann der mir auch nicht erzählen, was im Nachtdienst alles geschafft werden muss/ kann/ soll.

Es gibt also dann kaum Einblicke in die jeweils andere Schicht.
Da kann noch soviel erzählt werden - wenn man es selbst nicht erlebt hat.

Und ja Bewohner/ Patienten spielen aus. Liegt wohl in der Natur des
Menschen.
Jeder wird es schonmal erlebt haben:" Gut das die böse Schwester jetzt weg ist und Sie jetzt da sind...". Solche Sachen eben.
Klar kommt es drauf an, wie man in so einer Situation reagiert.
Das hat dann wohl wiederum mit Arbeits-/ Teamkultur zutun.

Na, was macht eine Nachtwache schon?
Dasselbe wie der Tagdienst -> Kaffee trinken, rauchen, meckern....
Nachtdienst geht lagern, Inko-Material wechseln, Pillen verteilen...
Tagdienst geht spazieren, vorlesen, spielen....
Vorsicht, das war nicht ernstzunehmen!!!

Meine Aussage mit dem Inko-Material sollte folgendes aussagen:
Die Nachtschwester ist nicht zu bequem oder sonst irgendetwas, wenn sie das Inko-Material wechselt, anstelle einen Toilettengang zu machen.
Sondern war sich dessen nicht bewusst, das jene Bewohnerin/ Patientin auch mobil ist.
Die Bewohnerin/ Patientin war damals vollends orientiert. Kam aber auch nicht auf die Idee, was zu sagen. Und sie eine war, die sagte, wenn irgendetwas nicht passte.
Das Aussage war ganz klar nicht, das die Kollegin die Dame nicht zur Toilette begleiten wollte. Sondern es ihr nicht bewusst war, das diese Dame auch mobil ist. Also nicht: Lieber nen Inko-Wechsel machen, anstelle nen Toilettengang. Das war nicht die Ansage. Und ja ich durfte es so von der rapportierenden Nachtdienstkollegin so entgegennehmen.
Klar kann man jetzt diskutieren, will ich aber nicht.

Was mir auffällt, subjektiv, das länger, je mehr diverse "Ausreden" zum Tragen kommen.
Von Bewohner-/ Patientenseite: Ich mag in der Nacht nicht zur Toilette gehen, denn dann kann ich nicht mehr einschlafen. Ich mag in der Nacht nicht zur Toilette gehen, da bin ich so müde. Ich mag in der Nacht nicht auf die Toilette gehen, das ist doch viel zu umständlich für Sie. Da nehm ich lieber den Urintopf........

Ich vertrete die Meinung, das wer aufstehen kann, auch aufstehen soll.
Schieber find ich viel umständlicher.
Denn schliesslich wollen viele ja auch so lang als möglich selbständig und selbstbestimmt sein/ bleiben.
Vielleicht mag meine Sichtweise auch mittlerweile auch daher kommen, das ich nicht mehr in der Altenpflege tätig bin.

Klar gibt es den Rapport an die nächste Schicht, aber auch nicht mehr überall.
Aber da sollte ja auch nur das wichtigste erwähnt werden, was in der Nacht relevant werden könnte.

@pegean:
Ich beneide Dich, wenn Du vor Schichtbeginn jeweils die Pflegeplanungen durchlesen kannst. Gerundet vielleicht 60 Bewohner.
Wie ist es mittlerweile? Wieviel Bewohner auf eine Examinierte/ Nacht?


ACHTUNG, ein bisschen böse:
Ich möchte mal im Schlaf sterben, wie mein Opa.
Nicht kreischend und schreiend, wie sein Beifahrer

Benutzer 204 gelöscht

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Hatte ich das irgendwo geschrieben daß ich vor Dienstbeginn diePflegeplanungen
lese ,kann mich gar nicht erinnern .
Es werden doch nicht jeden Tag neue Planungen geschrieben.
Zieht ein neuer Bew. ein hat die Bezugspfl.kr. bis zu 3Wochen Zeit die ihrer
Meinung nach fertige Planung der WBL u.PDL vorzulegen.
In dieser Zeit muß immer von jeder Schicht ein Eintrag über den Bew. gemacht werden.Und er wird immer gefragt ob er nächtliche Kontrollgänge wünscht-betrifft vor allem diejenigen die nicht Pfl.st. 2 u.o. 3 haben.Bei letzeren erübrigt
sich auf Grund des Hilfebedarfs i.d.R. die Frage.
Bei diesen neuen Bew. lesen wir auch immer beim kürzeln der AEDLS die Berichte .
Oft geben neue Bew. erst einmal an daß sie ja nachts keine Hilfe bräuchten.
Aber dann brauchen sie doch Hilfe beim Toilettengang ,können doch allein nicht
trinken usw..Erfahrungsgemäß sollte man sich nicht immer auf die Angaben von
Angehörigen verlassen.Auch ist es wichtig wie die zeitl.u.örtl.Orientierung vor
allem in der Nacht .Gerade bei Bew. die dement sind was aber noch offiziell bestätigt ist sind die Beobachtungen sehr wichtig. Allzu oft heißt es ne meine
Mutter ist nicht dement von Seiten der "Kinder" . Und die nicht demente Mutter weiß überhaupt nicht wo sie ist u. versteht auch nicht warum sie sich jetzt umziehen soll für die Nacht .So daß wird eben u.a. alles dokumentiert.
Steht dann die Planung ist auf jeder AEDL-Seite rechts eine Tabelle wo genau steht
was in "N" gemacht werden muß .
Bsp : Kontrollgang - mal steht 3x mal 1x mal mehr wie 1x .
Warum wie oft der Kontrollgang gemacht werden soll /muß steht dann links .
Aber nicht alle AEDLS sind für uns wichtig .Ist ja immer individuell.
Bsp: ein Bew. möchte plötzlich seine Spätm.zt. angereicht haben.Hat keine Lust selbst
zu essen.Nun blicken wir in die AEDL Essen/Trinken u.erfahren er ißt eigentlich ohne Hilfe u.auch aus dem Berichtsblatt ist nichts entnehmen warum der Bew. auf einmal keinen Löffel heben kann. .Dann steckt oft dann hinter der "Esssensverweigerung" ein Gesprächswunsch weil es da ein Problem gibt.Der Bew. bekommt sein Gespräch aber essen muß er selbst was er dann auch macht .
Steht die Planung dann wissen was wir zu tun haben.
Wird diese evaluiert erfahren wir das bei den Übergaben.Auf den Übergabeprotokollen steht dann bei dem Bew. "PP" .

Wahrscheinlich ist das auch ein Vorteil von Dauernachtwachen.Wir kennen den Bew. von Anfang an wie er sich nachts verhält oder was gemacht werden muß.Aber es ist zwingend notwendig daß ein intensiver Austausch mit
dem Tagdienst vorhanden ist .Und das klappt bei uns bestens.
Meistens arbeiten wir mit 4 MA für 160 Bew. Die Arbeit ist zu schaffen.Natürlich gibts auch Nächte wo es drunter u.drüber geht wie wenn z.Bsp. der Norovirus aktiv ist oder aber es Notfälle gibt .Ist man ein gutes Team dann weiß jeder was er dann zu tun hat .

@D_in_CH : hoffe daß ich jetzt einige Fragen verständlich beantworten konnte.
Wie kommst Du darauf daß Übergaben nicht mehr überall gemacht werden?

LG



D_in_CH
Beiträge: 240
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 20:26

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von D_in_CH »

Freu mich wirklich zu lesen, das es auch zufriedene Dauernachtwachen gibt.
Das der Autausch Tag/ Nacht funktioniert, ein Miteinander und nicht Gegeneinander ist.
Und in einer Doku rasch ersichtlich ist, was in der Nacht relevant ist.

Die Sache mit den Übergaben:
Es ist so, das es hier und da keine Übergaben mehr gibt, weil ist ja alles dokumentiert. Und einlesen muss ich mich ja sowieso.
Ausnahme: kompliziertere Geschichten - sei es Notfall, ziemliche Desorientierung, wasweissich...
Begründung: Ist doppelmoppel, wenn jemand erzählt was los war, wenn doch auch alles eingeschrieben ist.

Ich persönlich halte nichts davon.
Zum einen gehen immer wieder wichtige Nuancen in der schriftlichen Doku unter oder kommen anders rüber.
Zum anderen mag die Nachtdienstkollegin auch mal gern ihr Leid klagen.
Mir ist es noch recht, in die Gesichter der Kollegen zu schauen und schon mal ein Bild zu kriegen/ Stimmungen aufzufangen.


ACHTUNG, ein bisschen böse:
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Benutzer 204 gelöscht

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Jetzt mal ehrlich so viele Veränderungen gibt es ja nun nicht jedenTag.
Dank der Planungen brauche ich mich jetzt doch nur über die Bew. wo es Vorkommnisse u.o. Veränderungen gab unterhalten.
Bsp. WB mit 30 Bew. . Bei 2 Bew. gab es tagsüber Vorkommnisse. Es ging ihnen
nicht gut usw..Also besprechen wir bei der Übergabe genau diese 2 Bew..
ausführlich.Wenn bei den 28 anderen nichts Neues gab warum sollen wir darüber sprechen ?
Aber es wird sehr wohl auch vom Tagdienst erzählt wenn es z.Bsp. auch Schwierigkeiten z.Bsp. mit Angehörigen gab u.ä..
Und nebenbei hier und da gibts auch ein bischen Klatsch und Tratsch .
Als "alteingesessene" kann ich auch sehr gut die Stimmungen in den WB einschätzen. Aber da kann ich auch sehr gut differenzieren wer was sagt .
Fast alle MA im Tagdienst haben lange nach mir angefangen ,kenne sie also vom 1.Tag an.

LG



D_in_CH
Beiträge: 240
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 20:26

AW: Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

Beitrag von D_in_CH »

Hallo liebes Pegean

Ich will mich hier nicht streiten und sehe das "Kriegsbeil" eh begraben :)
Ich weiss worauf Du hinaus willst/ ausdrücken möchtest.

Wie gesagt, ich arbeite seit etlicher Zeit nicht mehr im Altenheim.
Ich kenne durchaus die Abläufe. Aber eben, die von vor 1,2,3 Jahren.
Aber die Sache mit den Übergaben....das fing damals an. Jaja, damals...

Ich arbeite in einer Art "subakutem" Bereich.
Habe 30 Patienten, ja nicht mehr Bewohner. Durchschnittlicher Durchlauf etwas umd die 20 Tage.
Somit kennt man nur kurze Sequenzen der Person.
Klar, in einer Langzeiteinrichtung ist das so, das sie allermeist erstmal nicht viel ändert. Es sei denn, der AZ verändert sich.

Eine Chance, 30 Pflegediagnosen/ -ziele zu anfang der Nacht zu eruieren...gibts fast nicht.
Da bin ich drauf angewiesen zu wissen, wie mobil? Wie orientiert? AZ? Details muss ich natürlich auch nachlesen.
Im Moment ist es eben noch so, das wir des nachts Medi machen.
Aber bald ist Herbst, dann wird alles anders.


ACHTUNG, ein bisschen böse:
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