Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Alles zum Beruf Pflege was nicht mit der Pflege direkt zu tun hat.
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Filienchen
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Filienchen »

Hallo make-my-day,
wunschgemäß bin ich 75 % einer VbE eingestellt und für die Tätigkeit einer zukünftigen Präsenzkraft (Pflegefachkraft mit Staatsexamen und diversen zertifizierten therapeutischen und sozialpädagogischen
Qualifizierungsausbildungen) ganz klar - überqualifiziert und die Gesetzgebung war und ist auch nicht für mich als Chance zu sehen, in Arbeit zu kommen. Bezahlt werde ich nach TVÖD, wobei sich für mich nicht die Frage stellt, was ich verdiene, sondern was von dem verdienten Geld übrig bleibt oder ob ich davon meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte.
Ich gehe mal auf davon aus, lass mich aber auch gern eines bessseren belehren, dass du dich nur in Ansätzen mit den "Rahmenempfehlungen des Bundesministeriums für Gesundheit" auseinander gesetzt hast. Ohne diese ist die Umsetzung der Gesetzesgrundlage vom 01.07.08 garnicht möglich.
Klar hören sich die Rahmenempfehlungen allein betrachtet, ziemlich selbstverständlich an. Und genau diese Selbstverständlichkeit löst sich vor allem dann auf, wenn die Vorraussetzungen für die Umsetzung dieser Rahmenempfehlungen in den verschiedenen Einrichtungen zum Alltag gehören sollen.
LG Filienchen


"Wir leben alle unter einem Himmel, haben aber alle einen anderen Horizont"

make-my-day
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von make-my-day »

überqualifiziert? hmm sich dann noch ausbeuten zu lassen, dein problem...

was man verdient und was man am ende noch zum leben hat, das eine schliesst doch das andere nicht aus...?



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doedl
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von doedl »

Viele Wege führen zum Himmel.... jeder hat seinen eigenen

Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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Filienchen
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Filienchen »

Make-my-day; ein Missverhältnis von Arbeitslohn und Arbeitsleistung mag durchaus ein Fall von Ausbeutung sein - doch mein Arbeitslohn (eigentlich Dienstlohn) entspricht meiner Arbeitsleistung! Es ist uns Menschen nun mal gegeben, sich für oder gegen etwas zu entscheiden und ich habe diesbezüglich eine für mich verträgliche Entscheidung getroffen. Was soll daran verkehrt sein, das Wissen einer Überqualifakation weiter zu geben, solange unsere Bewohner und Mitarbeiter davon profitieren.

Alles bestens und in Vorfreude auf die beginnenden räumlichen Umstruktierungen verbleibt das zufriedene Power-Filienchen

Hallo Doedl, ... jeder hat seinen eigenen Himmel oder seinen eigenen Weg? (schmunzel)
Zuletzt geändert von Filienchen am Fr 19. Dez 2008, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: a


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doedl
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von doedl »

Liebes Filienchen,

mir scheint, Du weisst sehr gut was Dein eigener Himmel (oder eigener Weg ist); das ist mehr, als viele Menschen wissen.

Fröhliche Weihnachten

Doedl


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Engelchen0201
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Engelchen0201 »

Ich bin entsetzt wie sich hier einige der Fachkräfte über "ein Euro Jobber" (die in unserer Einrichtung übrigens Gemeinwohlmitarbeiter heißen) äußern
Meine Erfahrung ist das es dort wie auch sonst im Leben, sowohl sehr gute als auch sehr schlechte gibt.
Zu der Unterstellung das Langzeitarbeitslose ja des Lesens und Schreibens nicht mächtig sind möchte ich nur sagen das ich auch eine ganze Menge Fachkräfte kenne die in der Beziehung erhebliche Defizite haben.
Wenn man hier einige Beiträge liest könnte man glauben das überhaupt nur PFKs eine Lebensberechtigung haben.
Ich bin sehr ,sehr froh das ich in einer Einrichtung gelandet bin wo mann meine Fähigkeiten schätzt und wo ich als Kollegin akzeptiert bin,auch wenn ich kein Examen habe.
Wie meine WBL zu sagen pflegt" Ein Examen alleine ist noch lange kein Garant für gute Arbeit"
Denkt mal drüber nach!
Grüß Engelchen



Jill
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Jill »

Ich greif das Thema mal wieder auf, weil ich gerade heute erst in unserer Zeitung eine Anzeige gelesen habe das Arbeitslose ect sich bewerben können für einen kleinen Grundkurs um Demenzkranke zu betreuen. Der Arbeitsplatz wären Pflegeheim aber keine Pflegerische Tätigkeiten (wobei ich mir da noch nicht so sicher bin ob das wirklich so in der Praxis gemacht wird :smile )

Ehrlich gesagt weiß ich nicht so Recht was ich davon halten soll.....*grübel*
Bin da etwas Zwiegespalten....


Grüße Jill

wuselchen
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von wuselchen »

Hallo,

so aktuell haben wir Praktikanten auf dem Demenzbereich. Letzte Woche war es eine Frau, die 35 Jahre lang im Verkauf gearbeitet hat, arbeitslos wurde und vom Arbeitsamt jetzt diesen Kurs zur Betreuung demenziell veränderter Menschen teilnimmt. Diese Woche haben wir einen Mann, dieser kommt aus dem kaufmännischen Bereich. Beide hatten noch nie was mit alten Menschen zu tun.

Beide sollten jeweils eine Woche Praktikum machen und unsere Leitung entscheidet dann ob sie geeignet sind oder nicht. Auch sollten sie für sich schauen ob sie sowas machen können/wollen.

Meine Heimleitung weiß selbst noch nicht wie das alles laufen soll. Angedacht ist es wohl so das sie dann sowohl im Frühdienst als auch im Spätdienst eingesetzt werden sollen. Sie sind aber nicht nur für unseren Demenzbereich da sondern für das ganze Haus.
Mein Haus müsste dann diese zusätzlichen Kräfte einstellen, Verdienst liegt wohl so ungefähr auf der gleichen Stufe wie die Alltagsbegleiter verdienen.
Ob das für einen Familienvater ausreicht mag ich mal bezweifeln.

Gute Betreuung sieht anders aus. Klar ist es schön das jemand da ist der sich mit den Leuten beschäftigt, nur sehe ich es leider nicht als hilfreich für die dementen wenn da jemand kommt der denen 30 min vorliest und alle Leute als "Oma´s und Opa´s" bezeichnet.

LG



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-Felicitas-
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von -Felicitas- »

[dfgdfssd
Zuletzt geändert von -Felicitas- am Di 2. Mär 2010, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.



wuselchen
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von wuselchen »

Hallo Felicitas,

nein das ist natürlich nicht die erlernte Umfangsform in diesem Kurs. Zumindest hoffe ich das mal nicht.

Die Leute die bei uns grad sind, sind auch noch nicht fertig mit dem Kurs, irgendwie sind sie noch in der Anfangsphase...so richtig verstehe ich das auch noch nicht. Die eine meinte das sie 1 Woche Praktikum, 1 Woche Kurs, dann 2 Wochen Praktikum und 2 Wochen Kurs haben, irgendwie so.



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stef08
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von stef08 »

Bei uns in der Diakonie sind noch immer keine neuen Mitarbeiter für die soziale Betreuung eingestellt, obwohl die Gelder dafür schon ein halbes Jahr da sind. In der AWO gibt es die schon seit Monaten. Wie sieht es bei den anderen aus? Weiß jemand mehr dazu? :confused:



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Filienchen
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Filienchen »

Hallo Stef08, habe ja hier schon zu deiner Frage gepostet. Bin als Langzeitarbeitslose in der Diakonie für die Betreuung unserer demenzerkrankten Bewohner ja nunmehr fest eingestellt und habe das ganze Prozedere von der Gesetzgebung bis zur Einstellung (Anträge, Pflegeverhandlungen, Konzepte, Tagespläne und Abrechnungen etc.) durchlaufen.
Was konkret willst du denn da nun wissen?
Die Gelder sind mit Sicherheit nicht eher da als das Personal, sondern lediglich die Zusicherung der Gelder für die betreffenden Bewohner.
Gruß Filienchen



make-my-day
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von make-my-day »

hi...
nach wie vor gilt für mich fogendes...

bei den von den heimen selbstauferlegten hohen ansprüchen wie zertifizierung, pflegeleitbild aedls etc etc...

ist es verantwortungslos menschen auf demenziell erkrankte loszulasse die eben mal ein paar wochen praktikum absolviert haben.

die tatsache das keine behandlungspflege durchgeführt wird ist sekundär. jeder der mit dementen schon zu tun hatte weiss wie schwer das ist. keiner kann das in ein paar wochen lernen.

es ist den arbeitslosen unfair gegenüber sie in solch einen job zu manöverieren nur das sie kurzfristig aus der arbeitslosenstatistik raus sind, zumal bei der aufgabe die da auf sie wartet wohl alle bis auf ausnahmen scheitern werden. ausserdem kommt noch dazu das die versorgung und grundpflege mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit denen auch noch aufgedrückt wird...

schon klar...zertifiziert, qualitätsmanagement, pflegeleitbild. schlichtweg beschiss und kurzfristige arbeitsbeschaffungsmaßnahme die die steuerzahler auch noch finanzieren...mehr ist es nicht.

mmd.



make-my-day
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von make-my-day »

hallo "gast"

theoretiker die abitur oder sonstwas haben sind mir und vor allem den dementen völlig egal. nur durch praxis erlernt man den umgang mit dementen.

wie beim führerschein, theorie ist eins, praxis etwas völlig anderes, deshalb finde ich eine denunzierung von altenpflegern die "nur" den hauptschulabschluss nicht tolerierbar und fordere dich auf dich bei uns zu entschuldigen! zumal der hauptschulabschluss vor z.b. 20 jahren einen anderen stellenwert als heute besaß.

mir scheint du bist auch so ein theoretiker, lass mal die hosen runter und gib zum besten mit was fü qualifikationen du aufzuweisen hast, dann sehen wir weiter.



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-Felicitas-
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von -Felicitas- »

dsffvv
Zuletzt geändert von -Felicitas- am Di 2. Mär 2010, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.



Jill
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Jill »

[quote=""-Felicitas-""]Hallo, "zu Gast"!

Nur wegen meines Abis oder meines Studiums bin ich nicht befähigt, auch nur einen Nagel gerade in die Wand zu bekommen.

Ein Hauptschüler, der das, was er tut, gelernt hat, ist eine Fachkraft. Ein Akademiker, der irgend etwas anderes studiert hat ist in dem Beruf des Hauptschülers ein Laie.

So lonG!
FeliX[/quote]


Klasse, besser hätte ich es auch nicht schreiben können!


Grüße Jill

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~Ben~
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von ~Ben~ »

[quote=""zu Gast""]Hallo zusammen,

ich verfolge die Diskussion schon eine Weile. Diese Pauschalisierung von Arbeitslosen ist nicht korrekt. Der Beruf des Altenpflegers war bis vor bis vor ein paar Jahren nicht einmal anerkannt. Der Hauptanteil unserer sogenannten Fachkräfte hat als Grundausbildung einen Hauptschulabschluss !!! Das Niveau ist dementsprechend und diese werden auf demente Menschen losgelassen?

Unsere Hilfskräfte und Präsenzkräfte haben ja auch mal einen Beruf gelernt!

Da sind staatlich anerkannte Erzieherinnen, mit Abitur und Besuch einer Fachschule, arbeitslos geworden, doch wesentlich geeigneter für Demenzkranke als eine wichtige Fachkraft in der Altenpflege, oder?[/quote]

Ein Mensch, der andere Menschen ausschließlich aufgrund seiner (Schul)Abschlüsse derart herunterstuft und sie darauf reduziert, hat meiner Meinung nach sein Leben lang nichts gelernt. Es nützt mir nämlich nichts, mathematische Gleichungen perfekt zu beherrschen, wenn mir die nötige Sozialkompetenz und die hochqualitative Pflegeausbildung für die Betreuung Dementer fehlt.

Dem Posting von -Felicitas- schließe ich mich an.

Liebe Grüße
Ben


Bild
»Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur
die Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als
Kannibalismus gilt.« Wilhelm Busch
[/b]

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stef08
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von stef08 »

@filienchen: mich würde interessieren, wie lange es gedauert hat, bis die ganzen Anträge "durch" waren. Bisher hat unsere Geschäftsführung noch nichts entschieden, aber wenn das nicht bald losgeht, dann sind die motivierten Leute, die vielleicht auch Fachkenntnisse haben( z.B. wie du),längst bei anderen Trägern, die schneller waren, beschäftigt. Wenn Arbeitslose, die kaum Interesse u. auch keine Ahnung haben, den Job machen sollen, dann bin ich genauso kritisch wie make-my-day. Es scheinen hier auch schon einige schlechte Erfahrungen gemacht worden zu sein....



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Filienchen
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Filienchen »

Hallöchen Stef08, die Anträge für die betreffenden Bewohner wurden bereits nach der Gesetzgebung im Juli 2008 gestellt. Die Bewilligung verlief recht schnell und war nicht das Problem. Das Problem war,dass die einzelnen Pflegekassen zunächst über die Auszahlungen der Gelder keine übergeordnete Anweisung hatten und eine Altenheimeinrichtung ja auch ständigen Belegungsschwankungen ausgesetzt ist - bewilligte Bewohner starben und neue demenzerkrankte Senioren zogen ein. Hinzu kam, dass die Gelder ja den betreffenden Bewohnern in voller Höhe zur Verfügung gestellt werden sollte und nicht noch gekappt werden durfte für Sozialversicherungsbeiträge der eingestellten Betreuungskräfte. Zusätzlich war eine umfangreiche "Konzeption Betreuungsarbeit" notwendig, was den nun in der Betreuung der betreffenden Bewohner anders bzw. zusätzlich an Betreuungsaufgaben übernommen werden sollte. Meinem Einrichtungsträger war dabei das "Wohl der Langzeitarbeitslosen" und das der zu betreuenden Bewohner so viel Wert, dass eine Arbeitsgemeinschaft unter der Schwesternschaft gegründet wurde und diese ihr Konzept für die Betreuung eigenverantwortlich schriftlich fixierten, beim Pflegeverband einreichten, nunmehr wöchentlich besprechen, erweitern und gegenwärtig umsetzen.
Die meisten Arbeitgeber scheitern daran, dass sie in ihrer Einrichtung Bewohnerschwankungen ausgesetzt sind und niemand sagen kann, ob morgen noch die Finanzen für die neueingestellten Betreuungskräfte noch ausreichen. Das wird vermutlich auch der Grund sein, weshalb es in einer Einrichtung schneller und in der anderen womöglich gar nicht voran geht.
Macht wohl für den Arbeitgeber wenig Sinn, für 25 bewilligte Bewohner eine Betreuungskraft einzustellen und morgen sind nur noch 10 von der Pflegekasse finanzierte demenzerkrankte Bewohner da und die Lohnzahlung ist gefährdet.
Aus diesem Grund (also wegen der langfristigen Bindung) haben wir uns entschlossen, unsere Einrichtung für demenzerkrankte Senioren zu profilieren und auszubauen. Wieder war ein Konzept notwendig und diese Maßnahmen der Umstruktierung laufen gegenwärtig auf Hochtouren. Alles in allem hat es 6 Monate bis zu meiner Einstellung gedauert.
Nebenbei gesagt finde ich es auch unschön, wenn motivierte Betreuungskräfte abspringen und ich habe durchaus Verständnis für Kritik gegenüber den ungeeigneten Bewerbern. Ich bin da vieleicht wirklich mit einer medizinischen, einer pädagogischen, einer psychologischen und drei therapeutischen Ausbildungen die Ausnahme, aber bestimmt nicht die einzigste Motivierte. Die schlechten Erfahrung dir hier einige möglicherweise tatsächlich gemacht haben wollen, sind doch nicht den Langarbeitslosen anzulasten - sondern den Arbeitgebern, die diese unmotivierte Langzeitarbeitslose einstellen oder sich in den Arbeitsämtern suchen. Das Arbeitsamt selbst vermittelt nämlich keine Arbeitssuchenden gegen den Willen des Arbeitgebers in die Einrichtungen.
Stef08, ich hab immer gesagt, was lange währt, wird gut. Das wünsche ich auch eurer Einrichtung in diesem Sinne und berichte mal, wenn´s soweit bei euch ist. Im Moment freu ich mich einfach täglich auf´s neue in eine so klasse Schwesterngemeinschaft gestossen zu sein, von der ich profitiere und denen ich meine Erfahrungen weitergeben darf.
Grüßle vom toloranten Filienchen die auch nicht alles akzeptieren mag
Zuletzt geändert von Filienchen am Fr 23. Jan 2009, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.


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