Siegen: 81-Jährige starb, weil ihre Söhne sie verhungern ließen

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
Benutzer 45 gelöscht

Beitrag von Benutzer 45 gelöscht »

Hallo Fibula,

Da bleibt einen ja die Spucke weg wenn man das Liest hoffentlich gehen die Söhne im Knast am besten 10 Jahre.

Die meinen wohl die Arme frau hat keinen Durst oder keinen Hunger und wo für gibt es denn Heime oder Pflegedienste.


Gruß

Triexi



milchbrei
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81-jährige verhungert

Beitrag von milchbrei »

Da läuft es ja einem kalt den Rücken runter, wenn man so etwas Furchtbares liest,hoffentlich bekommen die Söhne die Strafe die sie verdienen , unterlassene Hilfeleistung ist: wenn ein Auto im Graben liegt und man selbst fährt vorbei. Warum die Söhne allerdings keinen Pflegedienst in Anspruch genommen haben ist mir völlig schleierhaft. liebe Grüße milchbrei und co :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave :wave


Lächeln ist das Kleingeld des Glücks. ( Heinz Rühmann)


Wer fleißig ist wie eine Biene,
arbeitet wie ein Pferd,
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der sollte zum Tierarzt gehen,
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doedl
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Re

Beitrag von doedl »

denkmal dass das Gewaltpotential in der häuslichen Pflege wesentlich grösser ist, als angenommen wird.

In meinen Zeiten des ambulanten Dienstes hab ich solche Dinge leider auch erlebt- nicht so krass wie oben beschrieben, aber eben doch Gewalt.

Was da nun alles für Motive eine Rolle spielen, hm....

Gruss Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

ApoPfleger
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Gesellschaftliches Versagen?

Beitrag von ApoPfleger »

Auszüge aus dem entsprechenden Artikel in der "Siegener Zeitung" vom 5.6.:
Staatsanwalt Lischeck: »Beide gaben an, dass das Zusammenleben mit der pflegebedürftigen Mutter immer anstrengender geworden sei. Besonders der ältere Bruder reagierte gereizt auf diesen Umstand. Von Stress war die Rede.« Einen Pflegedienst habe man aus finanziellen Sorgen nicht rufen wollen. (...)Im kleinen Siegener Stadtteil Dillnhütten lebte Emma S. mit ihren Söhnen zurückgezogen. Die drei wohnten zur Miete. Sie lebten von der Rente der Mutter, von ein paar Euro Sozialhilfe. Mit dem Austragen von Zeitungen verdienten sich Hans-Otto und Hermann ein wenig dazu. Im Ort ließen sie sich selten sehen. Von armen Zuständen sprechen die Nachbarn. Anscheinend hat niemand außer den beiden Söhnen den schleichenden Tod der Frau bemerkt. (...)Zum jetzigen Zeitpunkt liegen den Ermittlern noch keine Erkenntnisse darüber vor, ob die Behörden versagt, den Pflegenotstand nicht erkannt haben. Lischeck: »Das werden wir aber prüfen.«


Gruß

Apo


Ich pflege, also bin ich.

Irene
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Beitrag von Irene »

SORRY
aber diesem Thema läuft es mir EISKALT den Rücken herrunter .
Sowas kenn ich und hab es schon mit erlebt in der eigenen Fam. nur Beweißen konnte ich nie was

mein onkel der meine Oma pflegte wurde immer dicker und meine Oma immer dünner , zum Schluß konnte Sie nichteinmal mehr einen Löffel Suppe essen und starb.
Sorry wenn ich nur ansowas denke kommen mir die Tränen



andrea
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Beitrag von andrea »

hi
ich glaube es kommt immer auf die einstellungen der angehörigen an wie es den pflegebedürftigen ergeht.in der ambulanten habe ich eine familie kennen lernen müssen,ich sage euch es war zu traurig. mutter Pflegefall der arbeitslose sohn wohnte mit der freundin in der oberen etage vom elternhaus.diese frau hatte vier kinder und alles gegeben sie heute krank gab ihrem sohn sogar das mittagessen des mahlzeitendienstes weil sie dachte er müsse hungern.der vom pflegedienst angeschaffte wasserkocher befand sich meist in der wohnung oben und um brot aufschnitt usw. kümmerten sich die kinder wenig,erst nach deutlicher ansage des pflegedienstes.die dame hatte eine katze die ständig in die wohnung pieselte weil keiner das katzenklo sauber machte.die anderen drei kinder wohnten alle in der näheren umgebung und scherten sich um die alte mutter wenig arzttermine wurden zu dutzenden mit den kindern abgesprochen diese waren jedoch meistens nicht zustande gekommen.die ärztin hatte dann versucht per hausbesuch zu untersuchen stand aber vor verschlossener tür da die kinder nicht da waren und die frau nicht aufmachen konnte.putzen tat zum schluß ein zivi weil es unzumutbare verhältnisse waren und alle sich in dieser wohnung ekelten.die bitten des sozialarbeiters dass die dame doch in eine pflegeheim gehen sollte lehnte sie verhement immer wieder ab.wenn diese fami lie keinen pflegedienst hätte wäre es auch hier schon längst passiert.die mutter ist kachektisch und ständig an der grenze von dehydratation.tee den der pflegedienst kocht ist plötzlich spurlos verschwunden(denke der sohn holt den tee nach oben kam durch einen zufall raus weil ich zehn minuten später noch mal hinfahren mußte)wenn die gesellschaft das altenbild nicht bald positiver gestaltet werden noch viel öfter solche gräßlichen sachen geschehen.den angehörigen guckt doch im prinzip keiner auf die finger wenn sie hilfe entweder nicht annehmen oder gar nicht wissen was ihnen zusteht.
traurige grüße andrea :sad


„Rechthaben ist erst eine Kunst; wenn auch die anderen glauben, dass mans hat!”

t-rex
Beiträge: 474
Registriert: Fr 18. Mär 2005, 10:52

AW: Siegen: 81-Jährige starb, weil ihre Söhne sie verhungern ließen

Beitrag von t-rex »

Ich kann von unserem Pflegedienst berichten, das Kontrollen regelmäßig stattfinden und abwechselnd, dh. nicht ein und diesselbe Person, um Betriebsblindheit zu vermeiden.
In meinen Runden beschäftige ich mich nicht nur mit meinen Pat. sondern auch, und das ist ganz wichtig, um die Angehörigen. Trotz Zeitnot, schaffe ich es immer wieder, mir die Sorgen und Probleme anzuhören. Oder man erledigt mal einen Handgriff, ich breche mir da keinen Zacken aus der Krone.
Wenn es den Angehörigen nicht gutgeht, können wir nicht pflegen, so einfach ist das.
Allerdings lehnen einige diese Fürsorge ab, manchmal stecken finanzielle Sorgen dahinter, aber größtenteils Unwissenheit.
Mehr Öffentlichkeitsarbeit wäre von Nöten, aber wen interessiert denn heute noch die Situation der Alten und Kranken?? Kaum jemand, sonst würde dergleichen nicht passieren.
Als ich das las mußte ich unweigerlich an Jessica aus Hamburg denken, wo waren denn da die Behörden? Dort haben sie sich nicht hingewagt, und so kann ich mir das in Siegen vorstellen.
Das ist keine Entschuldigung dafür, trotzdem meine ich die Söhne haben es nicht besser gewußt. Traurig, aber wahr. Und ich denke, das ist kein Einzelfall und es wird sich in Zukunft noch verschärfen. Armes Deutschland!!!!!!
Die Beiträge der Krankenkassen steigen, die Lebenshaltungskosten auch, beides steht in keiner Relation zu den erbrachten Leistungen. Und die Rentner, die alle schon mal Steuer abgeführt haben ( im Arbeitsleben ) sollen jetzt nochmal zur Kasse gebeten werden.
im Grunde meines Herzens bin ich ein absolut lebensbejahender Mensch, aber es wird krasser und die Sozialen Unterschiede auch, Gute und Menschenwürdige Pflege ist jetzt teuer, demnächst für so manchen unbezahlbar sein.

:mad: siese :evil:



Benutzer 1685 gelöscht

AW: Siegen: 81-Jährige starb, weil ihre Söhne sie verhungern ließen

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Guten Morgen,

ich bin leider bzgl der Kontrollinstanzen der häuslichen Krankpflege sehr desillusioniert. Sicherlich wird kontrolliert, ob die Pflege sichergestellt ist. Aber der ambulante Dienst der das kontrolliert, meldet sich ja vorher an.......

des weiteren kann ich mich an einen Fall erinnern, da hat die Frau ihren Mann verhungern und verdursten lassen weil sie psychisch krank war. Meine Chefin im ambulanten Dienst hat damals alle Hebel in Bewegung gesetzt. (MDK; Gesundheitsamt, etc.) und - nix ist passiert. In der Realität sieht es doch so aus, wenn ich heute meiner Katze nix zum Fressen geb, steht morgen der Tierschutz auf der Matte - für einen pflegebedürftigen Menschen, interessiert sich leider kein Schwein.

Ich habe beispielsweise auch immer noch eine Geschichte im Kopf aus dem heissen Sommer 2003, da arbeitete ich noch im ambulanten Dienst. Ich wurde von meiner Chefin zu einer alten Frau geschickt, die im sterben liegen würde. Wir hatten sie zuvor nur am WE versorgt, denn unter der Woche wurde sie von einer privaten Pflegerin versorgt. Diese hatte gekündigt, als sie merkte, dass es zuende geht, da sie eine neue Stelle antreten wollte.
Als ich dahinkam hat mich fast der Schlag getroffen. Die Frau lag da, die Augen völlig verklebt und der Mund weit geöffnet und alles voller Borken. Ich habe die Frau dann versorgt (entsprechende Pflege und Lagerung) und hab ihr was zu trinken gegeben. Sie war blind und hat die ganze Zeit nicht gesprochen. Als ich fertig war und mich von ihr verabschiedet hatte sagte sie danke. Da sind mir echt die Tränen in die Augen gestiegen. Aus der Akte konnte ich dann nach genauerem Studium auch noch entnehmen dass sie orientiert war. Ich habe die Tochter gerufen und mit ihr besprochen, dass die Frau eben Mundpflege brauche und ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Habe ihr alles erklärt, auch Lagerungen gezeigt und die Augenpflege und den Inko wechsel. Als ich den nächsten Tag kam, lag die Frau noch genauso wie ich sie gelagert hatte mit selbigem Inko-Material. Mund und augen ebenfalls wie am Vortag. Daraufhin habe ich darauf bestanden, dass unser Pflegedienst mehrmals tgl ins Haus kommt oder ihr die option sationäre Pflege gelassen.

Gruss Sophie



Benutzer 1685 gelöscht

AW: Siegen: 81-Jährige starb, weil ihre Söhne sie verhungern ließen

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Mäuschen,

sie hat akzeptiert, dass der Pflegedienst kommen muss. Wir sind dann für fünf Tage dreimal tgl dagewesen, dann verstarb die Frau leider.
Meiner persönlichen Meinung nach an Flüssigkeitsmangel, aber da kräht leider kein Hahn danach. Wäre der Fall stationär pasiert, wären wieder alle Klatschspalten voll gewesen.

Gruss Sophie



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johannes
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AW: Siegen: 81-Jährige starb, weil ihre Söhne sie verhungern ließen

Beitrag von johannes »

Analysieren wir doch mal ein wenig:

Es wird hier von Gewaltpotential gesprochen. Da ist festzustellen, daß

1. seit dem Sündenfall keine Zeit vergangen ist, in der nicht auf irgendeine Weise Gewalt angewendet wurde - in aller Regel gegen Schwächere. Warum sollte das ausgerechnet im 21. Jhdt. anders sein? Immerhin wollen die Menschen ohne Gott und seine Ordnung der Liebe, Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit auskommen.

2. seit dieser Zeit noch niemand Gewalt gut geheißen hat. Wurde sie gegen andere als sich selbst gerichtet, wird sie sicher oft genug toleriert oder auch unterstützt. Doch nie gab es jemand, der Gewalt gegen sich selbst akzeptierte. Eine gottlose Gesellschaft kommt eben nicht ohne Gewalt aus, auch wenn sie es sich anders wünscht! Allenfalls einzelne schaffen ein gewaltfreies Leben - vielleicht!

3. Ob sich die Menschen in einem Pflegeheim, in häuslicher Umgebung oder auf dem Fußballplatz befinden - Gewalt ist allgegenwärtig. Weil sie aber unangenehme Folgen hat, wird sie in den allermeisten Fällen verdrängt. Lediglich außergewöhnlich große Gewalt wird von der Öffentlichkeit - aber auch von dem Einzelnen wahrgenommen.

4. Daß so etwas nicht passieren darf - dem stimmt wohl jeder zu. Doch das ist graue Theorie. Selbst der Staat, der den Einzelnen zu schützen vorgibt, übt Gewalt aus. Selbst ein Richter übt Gewalt aus gegen jenen, den er verurteilt! Damit kommen wir zum nächsten Gedanken.

Es wird argumentiert, daß die Angehörigen Hilfen brauchen.

Interessant ist, daß nicht gesagt wird, daß sie sich um Hilfe bemühen müssen. Nein, andere sollen von außen auf sie zugehen und Hilfe anbieten. Das ist ganz im Sinne der Schlaraffenlandgesellschaft, die sich von vorn und hinten bedienen läßt und sauer ist, wenn es nicht schnell genug geht, wenn sie winken. Selbstverständlich wollen sie zumeist die Hilfe auch noch umsonst haben. Sie haben ja einen Anspruch darauf - denken sie.

Es wurde nicht genug von der Gesellschaft geholfen, informiert, usw. Wo sind wir eigentlich? Wo bleibt die Eigenverantwortung? Nicht genug Wissen? Kann man nichts tun, sein Wissen zu vermehren? Anlaufstellen unbekannt? Seit 1996 gibt es die Pflegeversicherung. Jeder muß dafür sein Geld ausgeben. Anlaufstellen unbekannt? Sind die beiden Herren etwa ohne Mund auf die Welt gekommen, mit dem sie sich durchfragen konnten? Nach den vorliegenden Informationen haben sie einen - nur haben sie ihn nicht benutzt, nach Rat und Hilfe zu fragen.

Auf den Gedanken, daß es Menschen gibt, die froh wären für einen Kanten trockenen Brotes und doch nicht jammern, kommen wir nicht. Wir reden immer nur von Ansprüchen! Haben wir gelesen, wieviel die drei Personen an finanziellen Mitteln haben?

Da ist zuerst die Rente der Mutter. Über die Höhe ist nichts gesagt. Dann kommt noch die Sozialhilfe für zwei Erwachsene Männer und ein Hinzuverdienst. Einschließlich der Übernahme der Mietkosten durch das Sozialamt verfügen diese drei Personen mindestens über ca. 1.200 € Bargeld. Es ist auf Grund der gemachten Angaben sogar wahrscheinlich, daß die Barmittel höher liegen. Da müssen manche Familien mit 3 Personen mit weniger auskommen in unserem Lande. Bei dieser Hausgemeinschaft von arm zu reden, halte ich somit für stark übertrieben.

Das Argument: Man läßt die alten Menschen zu Hause weil man sich drum kümmern will. halte ich in diesem Zusammenhang für unangemessen. Wer genau gelesen hat weiß, daß die Argumentation der zwei Brüder eine andere ist!
Einen Pflegedienst habe man aus finanziellen Sorgen nicht rufen wollen.
An dieser Stelle ist dieses Argument ein Hohn für jene, die sich wirklich um ihre Angehörigen kümmern wollen.

Eine Kontrollinstanz für den Privatbereich gibt es - sobald Geld von der Pflegekasse in Anspruch genommen wird. Doch wenn die Kontrollinstanz die Auffassung vertritt, daß man den Leuten doch nicht das Pflegegeld wegnehmen kann, indem man die wirklichen Zustände protokolliert, ist diese Kontrollinstanz wie ein zahnloser Tiger.

Sagt die Kontrollinstanz aber, was Sache ist, dann kommen solche Leute wie ... aus Berlin und schreien, daß die Privatsphäre nicht mehr sicher ist. Siehe den Aufschrei als es darum ging, daß der Zoll in Privathaushalten die illegalen Sklaven aus Osteuropa aufspüren sollte! Wie sich die Kontrollinstanz auch verhält, sie hat sowie so den schwarzen Peter. Hinzu kommt, daß unsere Gesellschaft die Auffassung vertritt, jeder hat das Recht so zu leben, wie er will - oder tut - Verwahrlosung eingeschlossen. Wenn aber jeder kann, wie er will, dann soll man nicht schreien, wenn er tut wie er will. Hier muß man sich eben entscheiden, was unsere Gesellschaft sein soll.

Ist schon schwer, in einer egozentrischen Gesellschaft so zu leben und zu handeln, daß es allen gut geht und niemand zu schaden kommt. Da werden Wünsche Wünsche bleiben und Erstrebenswertes erstrebenswert.

So denkt

Johannes



Benutzer 1685 gelöscht

AW: Siegen: 81-Jährige starb, weil ihre Söhne sie verhungern ließen

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Gast 03.53 Uhr,


»Beide gaben an, dass das Zusammenleben mit der pflegebedürftigen Mutter immer anstrengender geworden sei. Besonders der ältere Bruder reagierte gereizt auf diesen Umstand. Von Stress war die Rede.« Einen Pflegedienst habe man aus finanziellen Sorgen nicht rufen wollen. (...)

Glaubst du wirklich jemand mit einer solchen Haltung involviert sich weiter in das Thema Pflege? Des weiteren bezweifel ich, dass die Frau Besuch von einem Arzt geschweige den Therapeuten hatte. Im obigen Bericht war auch nicht die Rede davon, dass die alte Dame Pflegegeld bekommen hätte, also kommt auch niemand um zu schauen ob die Pflege gesichert ist.

Den einzigen, denen hätte können/müssen was auffallen sind die Nachbarn, aber da sie wohl sehr zurückgezogen gelebt haben, hatten sie wohl auch wenig Besuch.

Im allgemeinen ist es schon so, dass Kontrollen vor allem in Einrichtungen unangemeldet sein können. Ich weiss sogar einer, da stand der MDK nachts auf der Matte. Ich weiss auch, dass für eine MDK Prüfung der geringste Anlass ausreicht. (BSP.: eine demente Klientin hat nach einer Kurzzeitpflege in einer stationären Einrichtung erzählt, sie wäre in dem Heim morgens nur mit einer Tasse Wasser gewaschen worden. Der MDK war etwa 4 M onate zuvor schonmal in diesem Haus gewesen und ausser den üblichen Kleinigkeiten war nichts bemängelt worden. Das Haus war mitlerweile sogar Zertifiziert worden und trotzdem, war diese Aussage der Angehörigen, die natürlich sofort bei ihrer Kranken/Pflegekasse anrief Anlass genug für eine unangemeldete Überprüfung.

Auch die Heimaufsicht kontrolliert, aber ich glaube, da die sehr schwach besetzt sind (in meiner Region 5 MA für 230 Heime) ist es manchmal schwierig. Zumal diese ja eigentlich auch noch eine beratende Funktion für die Heime hat.

Gruss Sophie



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