Die Zukunft der Pflege (kräfte)
Verfasst: Fr 26. Feb 2016, 13:48
Am 25.02.2016 hatte ich eine hochinteressante Begegnung mit einem Zukunftsforscher Prof. Peter Zellmann, der einen Blick auf die künftige Altenpflege werfen sollte. Gleich zu Beginn führte er aus, dass Zukunft nicht einfach so passiert, sondern von uns gestaltet wird. Er warf die Frage auf, was jeder Einzelne von uns für die von uns gewünschte Zukunft tun kann.
In einem Pflegeforum fand ich folgende Klage:
12 Tage am Stück. Hallo liebe Kollegen, kann mir mal jemand sagen, wer auf die glorreiche Idee kam, die Leute ständig 12 TAGE AM STÜCK arbeiten zu lassen, mit Frühdienst und Teildienst etc.
Meine Erfahrung ist, dass ständig Kollegen krank sind, weil es einfach zu lange ist 100 Stunden am Stück zu arbeiten. Ich will das nicht mehr ...
Diesem Problem begegnete ich bei meinen Kollegen bereits im letzten Jahrhundert, als ich selbst in die Altenpflege kam. Das war also schon vor ca. 30 Jahren ein Riesenproblem.
Darum habe ich das auch schnellstens geändert.
Es handelt sich um ein INDUSTRIE-Arbeitszeitmodell, das im 19. Jhdt. eingeführt wurde, damit die Maschinen nicht stillstehen und höchstmöglichen Gewinn für die Unternehmer einfahren. Dabei ging es nicht um den Wert des Menschen, sondern um Profit für wenige Reiche.
Für die arbeitende Bevölkerung wurde der Slogan geschaffen
Lebe um zu ARBEITEN!
Entsprechend niedrig waren die Löhne, so dass die Menschen gar nicht auf die Idee kamen, weniger zu arbeiten sie MUSSTEN so viel arbeiten, um zu überleben. Das gilt auch bis heute so! Mittlerweile sind wir so weit, dass eine Familie nur dann überleben kann, wenn beide Elternteile arbeiten. Einer für die Miete und der andere für das Auskommen, das oft genug nicht das Recht verdient, LEBEN genannt zu werden.
Nur wenige haben bisher den Wertewandel mitbekommen, der unser HEUTE und unsere ZUKUNFT bestimmen sollte:
Arbeite um zu LEBEN!
Also weg vom Prinzip der LebensERHALTUNG hin zum Prinzip der LebensGESTALTUNG.
Wir reden in den Pflegeberufen immer von einer ganzheitlichen Pflege und meinen damit die Pflegebedürftigen und nur diese! Ich rede aber von einem ganzheitlichen Leben, das auch den Pflegenden zusteht also euch. Für Pflegende kann man sagen, dass sich eine sog. DIENSTBOTENGESELLSCHAFT etabliert hat. Der Pflegende ist und hat zu sein für den Pflegebedürftigen ein Dienstbote, ein Untergebener, ja fast wie ein Sklave. Er hat für den Pflegebedürftigen zu funktionieren, ihm gewissermaßen den Hintern nachzutragen. Entsprechend sind auch die Äußerungen von Pflegenden.
Ist der Pflegende denn kein Mensch? Hat er nicht auch Bedürfnisse, Wünsche, Träume und Ziele? Ich meine:
Der Mensch benötigt Zeit zum arbeiten und der Mensch benötigt Zeit zum leben.
Arbeit und Freizeit sind hierbei gleich wichtig und stehen damit gleichwertig im Zentrum meiner Lebensplanung. DAS bedeutet für mich Ganzheitlichkeit des Menschen in der Blüte des Lebens. Ich stelle damit den Menschen in den Mittelpunkt und nicht seine Tätigkeiten. Das hat auch mit der Würde des Menschen zu tun, die bei Pflegebedürftigen so oft betont und in den Mittelpunkt gerückt wird für Pflegende aber in ihrer Arbeitswelt völlig außen vor bleibt.
Folglich sind die Arbeitsbelastungen zu reduzieren durch entsprechende Rahmenbedingungen. Diese habe ich bereits im 20. Jhdt. für meine Mitarbeiter geschaffen! Meine Aufgabe besteht heute darin, sie immer weiter zu verfeinern und an veränderte Bedürfnisse anzupassen.
Was ist bereits im Jahre 1992 geschehen?
Das Jahr wurde zu (fast) gleichen Teilen aufgeteilt.
23 Wochen im Jahr wird gearbeitet und 29 Wochen im Jahr ist frei oder Urlaub.
Die tägliche Arbeitszeit wurde dafür vom gesetzlichen Standard mit 8 Stunden um 2 Stunden auf den gesetzlichen Maximalrahmen angehoben.
Die zusammenhängende Arbeitszeit wurde auf 7 Tage am Stück beschnitten. Dafür wurde die zusammenhängende arbeitsfreie Zeit auf 7 Tage am Stück erweitert.
Dies bedeutet einen enormen Lebensqualitätsgewinn für meine Mitarbeiter.
So wurden bereits damals die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen
weg vom Prinzip der LebensERHALTUNG
hin zum Prinzip der LebensGESTALTUNG.
Wir leben also bereits das Zukunftsmodell der work life balance, das für viele - vor allem Pflegende - noch gar nicht begonnen hat.
Dieser unser Weg entspricht genau den Intentionen des Zukunftsforschers Prof. Peter Zellmann aus Wien (http://www.ooe-zukunftsakademie.at/Zell ... ukunft.pdf ).
Ich stelle fest:
In Heddesbach hat die Zukunft bereits im letzten Jahrhundert begonnen! Darauf bin ich stolz! Und wann beginnt sie bei Euch?
In einem Pflegeforum fand ich folgende Klage:
12 Tage am Stück. Hallo liebe Kollegen, kann mir mal jemand sagen, wer auf die glorreiche Idee kam, die Leute ständig 12 TAGE AM STÜCK arbeiten zu lassen, mit Frühdienst und Teildienst etc.
Meine Erfahrung ist, dass ständig Kollegen krank sind, weil es einfach zu lange ist 100 Stunden am Stück zu arbeiten. Ich will das nicht mehr ...
Diesem Problem begegnete ich bei meinen Kollegen bereits im letzten Jahrhundert, als ich selbst in die Altenpflege kam. Das war also schon vor ca. 30 Jahren ein Riesenproblem.
Darum habe ich das auch schnellstens geändert.
Es handelt sich um ein INDUSTRIE-Arbeitszeitmodell, das im 19. Jhdt. eingeführt wurde, damit die Maschinen nicht stillstehen und höchstmöglichen Gewinn für die Unternehmer einfahren. Dabei ging es nicht um den Wert des Menschen, sondern um Profit für wenige Reiche.
Für die arbeitende Bevölkerung wurde der Slogan geschaffen
Lebe um zu ARBEITEN!
Entsprechend niedrig waren die Löhne, so dass die Menschen gar nicht auf die Idee kamen, weniger zu arbeiten sie MUSSTEN so viel arbeiten, um zu überleben. Das gilt auch bis heute so! Mittlerweile sind wir so weit, dass eine Familie nur dann überleben kann, wenn beide Elternteile arbeiten. Einer für die Miete und der andere für das Auskommen, das oft genug nicht das Recht verdient, LEBEN genannt zu werden.
Nur wenige haben bisher den Wertewandel mitbekommen, der unser HEUTE und unsere ZUKUNFT bestimmen sollte:
Arbeite um zu LEBEN!
Also weg vom Prinzip der LebensERHALTUNG hin zum Prinzip der LebensGESTALTUNG.
Wir reden in den Pflegeberufen immer von einer ganzheitlichen Pflege und meinen damit die Pflegebedürftigen und nur diese! Ich rede aber von einem ganzheitlichen Leben, das auch den Pflegenden zusteht also euch. Für Pflegende kann man sagen, dass sich eine sog. DIENSTBOTENGESELLSCHAFT etabliert hat. Der Pflegende ist und hat zu sein für den Pflegebedürftigen ein Dienstbote, ein Untergebener, ja fast wie ein Sklave. Er hat für den Pflegebedürftigen zu funktionieren, ihm gewissermaßen den Hintern nachzutragen. Entsprechend sind auch die Äußerungen von Pflegenden.
Ist der Pflegende denn kein Mensch? Hat er nicht auch Bedürfnisse, Wünsche, Träume und Ziele? Ich meine:
Der Mensch benötigt Zeit zum arbeiten und der Mensch benötigt Zeit zum leben.
Arbeit und Freizeit sind hierbei gleich wichtig und stehen damit gleichwertig im Zentrum meiner Lebensplanung. DAS bedeutet für mich Ganzheitlichkeit des Menschen in der Blüte des Lebens. Ich stelle damit den Menschen in den Mittelpunkt und nicht seine Tätigkeiten. Das hat auch mit der Würde des Menschen zu tun, die bei Pflegebedürftigen so oft betont und in den Mittelpunkt gerückt wird für Pflegende aber in ihrer Arbeitswelt völlig außen vor bleibt.
Folglich sind die Arbeitsbelastungen zu reduzieren durch entsprechende Rahmenbedingungen. Diese habe ich bereits im 20. Jhdt. für meine Mitarbeiter geschaffen! Meine Aufgabe besteht heute darin, sie immer weiter zu verfeinern und an veränderte Bedürfnisse anzupassen.
Was ist bereits im Jahre 1992 geschehen?
Das Jahr wurde zu (fast) gleichen Teilen aufgeteilt.
23 Wochen im Jahr wird gearbeitet und 29 Wochen im Jahr ist frei oder Urlaub.
Die tägliche Arbeitszeit wurde dafür vom gesetzlichen Standard mit 8 Stunden um 2 Stunden auf den gesetzlichen Maximalrahmen angehoben.
Die zusammenhängende Arbeitszeit wurde auf 7 Tage am Stück beschnitten. Dafür wurde die zusammenhängende arbeitsfreie Zeit auf 7 Tage am Stück erweitert.
Dies bedeutet einen enormen Lebensqualitätsgewinn für meine Mitarbeiter.
So wurden bereits damals die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen
weg vom Prinzip der LebensERHALTUNG
hin zum Prinzip der LebensGESTALTUNG.
Wir leben also bereits das Zukunftsmodell der work life balance, das für viele - vor allem Pflegende - noch gar nicht begonnen hat.
Dieser unser Weg entspricht genau den Intentionen des Zukunftsforschers Prof. Peter Zellmann aus Wien (http://www.ooe-zukunftsakademie.at/Zell ... ukunft.pdf ).
Ich stelle fest:
In Heddesbach hat die Zukunft bereits im letzten Jahrhundert begonnen! Darauf bin ich stolz! Und wann beginnt sie bei Euch?