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Dienstplan und Minusstunden

Verfasst: Mo 2. Mai 2016, 07:55
von improved
Wie üblich ist es, dass Dienstpläne so angelegt sind, dass wirklich alle Pflegekräfte Minusstunden haben?

Und wären diese Minusstunden ein Argument pro Einspringen?

Ist der AG verpflichtet für das Einspringen einen anderen Tag frei zu geben? Oder wie gleicht sich das wieder aus?

AW: Dienstplan und Minusstunden

Verfasst: Mo 2. Mai 2016, 08:27
von Schwester Wolfgang
. . . geplante Minusstunden im Dienstplan sind nur bei einer Vereinbarung über Arbeitszeitkonten üblich. Sonst hat der Arbeitgeber die vereinbarte Arbeitszeit über den ganzen Monat zu verteilen. Alles andere wäre eine Arbeitszeit auf Abruf und solches steht bei Euch bestimmt nicht im Arbeitsvertrag.
Aber: so wird bei unseriösen Arbeitgebern gern das unternehmerische Risiko auf die Arbeitnehmer abgewälzt, indem man, wie schon die Fragestellung richtig aussagt, die Arbeitnehmer ständig in der Zange hat, mit dem Verweis auf die Minusstunden.
Ein Ausgleich für zusätzlich gearbeitete Tage muss gesetzlich zwingend nur im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes erfolgen. Wenn es so läuft, wie von Dir beschrieben, wird der Arbeitgeber stets sagen, dass das nur der Ausgleich für die Minusstunden gewesen ist.
Aber zu allem gehören immer zwei. Einer, der solche dummen Spiele macht und einer, der es mit sich machen lässt.
Ich würde also vorschlagen, umgehend die Rechtsabteilung der Gewerkschaft aufzusuchen, wenn Du Mitglied bist, oder einen Fachanwalt für Arbeitsrecht, wenn Du eine gute Rechtsschutzversicherung hast. Ein freundlicher Hinweis von kompetenter Seite, sollte die Leitung munter machen. Wenn Du weder Gewerkschafter bist, noch rechtsschutzversichert, dann viel Glück! Dann kannst Du versuchen zu diskutieren, oder kündigen . . .