Geplante Mehrarbeit

[Viconia]

Hallo,

ich habe schon ein wenig im Netz geschaut, aber für meine konkrete Situation keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Daher findet sich vielleicht hier Jemand, der mit einen guten Tipp geben kann.

Ich arbeite in einem Ambulanten Pflegedienst, vor einem halben Jahr gab es einen Führungswechsel, wir haben eine neue PDL, die erstmal alle Nachtwachen (bin seit 10 Jahren Dauernw) in die Tagdienste geschickt hat. Dass ich mich dagegen vertraglich schon nicht wehren konnte, musste ich hinnehmen. Doch mittlerweile fühle ich mich nur noch verarscht und betrogen. Ich habe vertraglich eine 30 Std Stelle, die ich bereits dreimal innerhalb dieser 10 Jahre auf 35 Std von der alten PDL für jeweils ein Jahr befristet aufstocken durfte. Im Februar dann liefen die 35 Std wieder aus und ich rutschte auf 30 runter. Ich hatte vorher mit der PDL das Gespräch gesucht und bat darum auf den 35 std zu bleiben, da mir wegen den Tagdiensten auch schon die ganzen Nachtzulagen fehlen und ich somit noch weniger verdiene. Das wurde abgelehnt. Seither arbeite ich jeden Monat, als hätte ich 35 std und bekomme nur 30 bezahlt, die Überstunden sammeln sich an. Wegen den Umständen dort, haben mittlerweile fast alle Nachtwachen gekündigt, und ich werde wie ein Ping-Pong Ball in allen Schichten eingeteilt, und immer mit Mehrarbeit geplant. Allein im nächsten Monat habe ich ein Soll von 132 und ein geplantes Ist von 157 Monatsstunden. Ich verdiene weniger, und muss aber nochmehr arbeiten, das kann doch nicht richtig sein. Dummerweise beruft sich der AG auf eine Betriebsvereinbarung, die letztes Jahr vom BR unterschrieben wurde, wonach der AN jeden Monat mit bis zu 20 Ü-Stunden bzw.Mehrarbeit geplant werden darf. Somit kann ich mich jetzt gar nicht mehr dagegen wehren?
Natürlich schaue auch ich mich nach einer neuen Stelle um, habe ein Zwischenzeignis verlangt. Aber nach all den Jahren so behandelt zu werden ist wirklich das letzte.
Ist so eine BV überhaupt gesetzlich rechtens? Ich schließe doch keinen Arbeitsvertrag ab über eine gewisse Stundenzahl, und kann dann einfach geplant werden wie es dem AG gerade passt. Hat Jemand eine Idee?
Liebe Grüße

[Schwester Wolfgang]

. . . hast Du Dir die Betriebsvereinbarung mal genau durchgelesen? Ich glaube kaum, dass ein BR eine solche pauschale Vereinbarung abschließt, ohne Einschränkungen (z.B. bei akuten Notfällen). Ansonsten würde ich einen Fachanwalt für Arbeitsrecht aufsuchen (wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast), oder zur Rechtsabteilung der Gewerkschaft gehen (wenn Du Gew.-Mitglied bist). Nach meiner Auffassung wäre eine solche pauschale Vereinbarung nicht rechtens, da sie in die Vertragsfreiheit der Arbeitsverträge über die Arbeitszeit eingreift. Und: in einer solchen Vereinbarung müsste auf jeden Fall der Ausgleich (Geld, oder Freizeitausgleich), bzw. ganz zwingend auch der Ausgleichszeitraum vereinbart sein. Sonst ist sie das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht . . .