brandenburger mindestlohn

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gelia
Beiträge: 16
Registriert: So 4. Aug 2013, 17:33

brandenburger mindestlohn

Beitrag von gelia »

mein betrieb zahlt seit juli2013 8.00Std. das ist der neue stundenlohn. überstunden werden nicht bezahlt, sondern abbummeln. leider kommt man nicht zum abbummeln. irgendwie verschwinden die stunden. wie ist es bei euch anderen brandenburgern?



thomas09
Beiträge: 1191
Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: brandenburger mindestlohn

Beitrag von thomas09 »

Stunden verschwinden?

Du rechnest dir das doch bestimmt mit und machst deine Aufzeichnungen - oder?

Und wenns am Ende des Monats nicht stimmt, dann Einspruch - sofort.



gelia
Beiträge: 16
Registriert: So 4. Aug 2013, 17:33

AW: brandenburger mindestlohn

Beitrag von gelia »

ja, natürlich. auf dem dp stehen die überstunden, die irgendwann plötzlich in minus std sich wandeln. wer dagegen protestierte, der spürte sanktionen oder bekam keine vertragsverlängerung. bei uns gilt erst ab 3 jahren festvertrag. der reine sklavenbetrieb. wechseln lohnt in brb nicht, ist überall gleich. berlin zahlt nur etwas mehr ansonsten sind es die gleichen methoden.die jüngeren haben eher chancen weiterzukommen, aber wir älteren?? das wird schamlos ausgenutzt. mit 60 kommst du woanders nicht mehr unter, dann kannst du dir anhören, dass du glück hattest, das man dich genommen hat. leider.



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Schwester Wolfgang
Beiträge: 1637
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 12:44

AW: brandenburger mindestlohn

Beitrag von Schwester Wolfgang »

. . . da muss ich dem von Dir gezeichneten düsteren Bild von Brandenburg leider widersprechen. Bei Seminaren, Weiterbildungen und Tagungen kommt man mit Leuten aus den verschiedensten Bundesländern zusammen - unter anderem auch Brandenburger. Und es ist dort nicht anders, als in anderen Bundesländern - es gibt gute, bis vorbildliche Einrichtungen und es gibt das Gegenteil davon. Also: mal ein bisschen kundig machen und nicht von dem Lied von Rainald Grebe über Brandenburg nachhaltig beeinflussen lassen. Vor allem nicht das Bundesland für die eigene Ängstlichkeit verantwortlich machen. Es gehören immer 2 dazu - einer der die anderen als Sklaven benutzt und einen, der sich benutzen lässt (unabhängig vom Alter) . . .



gelia
Beiträge: 16
Registriert: So 4. Aug 2013, 17:33

AW: brandenburger mindestlohn

Beitrag von gelia »

ja, du hast recht. also werde ich nicht meckern, sondern aushalten, wenn ich nicht wechseln will, weil .....in unserer nähe ich schon alles abgeklappert habe. weiterweg will ich nicht. kollegen sind in den umkreis gewechselt. es ist nicht viel anders. ich bin krankenpflegehelferin, als fachkraft hätte ich bessere chancen, doch da ist es nun zu spät.



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Schwester Wolfgang
Beiträge: 1637
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 12:44

AW: brandenburger mindestlohn

Beitrag von Schwester Wolfgang »

. . . das liest nun wieder sehr resigniert und Resignation kann nicht in Ornung sein, denn irgendwann gibt man sich selber auf. Das wollte ich mit meinem Statement nicht erreichen.
Eigentlich wollte ich nur kundtun: es gibt regionale Unterschiede, aber die haben eher was mit der örtlichen Bevölkerungsstruktur und mit der industriellen und verkehrsmäßigen Infrastruktur zu tun, als mit dem Bundesland. In unseren drei Häusern haben wir z.B. derzeit Probleme, Pflegehelferinnen zu bekommen, während die Fachkraftquote mit 56% übererfüllt ist. Hingegen in unserem häuslichen Pflegedienst werden händeringend Fachkräfte gesucht. Nun könnte man es sich ja einfach machen und rein rechnerisch sagen: da sind zu viel, also ein paar weg und in die häusliche Pflege. Funktioniert aber nicht, denn nicht jeder ist dafür geeignet. Es gibt MA, die (aus verschiedensten Gründen) besser im Team arbeiten, also lieber im stationären Bereich. Und es gibt solche, die besser als Einzelkämpfer mit straffer Zeitvorgabe geeignet sind und die sind wieder in der Häuslichkeit besser aufgehoben.
Übrigens kenne ich in unserer Region gar einen Arbeitgeber, der gerne ältere MA einstellt. Zum einen wegen der Berufserfahrung und als Hauptgrund: die Förderung 50+.

Zurück zu Deinem Problem:
denke mal darüber nach, Dich nicht in die Rolle des still duldenden Opfers zu begeben, sondern beispielsweise als erstes mal einen Aufnahmeantrag in die Gewerkschaft zu stellen, oder eine Rechtsschutzversicherung für Arbeitsrecht abzuschließen. Denn dass die Verfahrensweise bei Euch oberfaul und nicht rechtens ist, das weißt Du ja nun. Aber man muss sich sein Recht dann auch einfordern und das geht nur mit einem starken Rückenhalt. der Gang zum Anwalt oder zur Rechtsabteilung der Gewerkschaft heißt ja nicht gleich, dass man seinen Arbeitgeber verklagen muss. Manchmal reicht auch schon ein freundlicher anwaltlicher Brief an den Arbeitgeber, um ihn eines Besseren zu belehren.
Noch besser wäre natürlich zusätzlich die Wahl einer Mitarbeitervertretung (MAV, BR, PR), denn in Betrieben mit einer Mitarbeitervertretung können die Arbeitgeber doch nicht ganz so schalten und walten, wie sie möchten.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du nicht wirklich resignierst, sondern was für Dein gutes Recht unternimmst und damit auch Erfolg hast . . .



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