Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

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Stollenmaus
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Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Stollenmaus »

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, weil ich so langsam echt am Ende bin.

Hier die Sachlage zu meinem aktuellen Anliegen
Also:[/color]

Ich arbeite im stationären Bereich, das Altenheim hat insgesamt 4 Stationen, jede ist für sich.
Ich bin im Erdgeschoss als WBL tätig und ca. für 26 Bew. zuständig von Rüstig bis Pflegestufe 3+.
Mein Problem ist, das ich als WBL voll in der Pflege eingespannt bin, mein Helfer soll täglich nur bis 11:30 arbeiten, wovon ich aber mindestens bis 10 waschen muss und mein Helfer bis 11:00.
Meinen Helfern werde Tag für Tag die Stunden gekürzt, ich soll fast alles allein machen + neben Aufgaben als WBL ( Dienstplan vorplanen, Pflegevisiten durchführen, Kontrollen bei Medis, Doku usw. dann selbst auch Akten evaluieren usw. )
Fachkräfte habe ich feste nur 2, sonst kommen immer welche von anderen Stationen die keinen Plan haben und sich für nichts Verantwortlich fühlen und auch nicht immer das machen was ich anordne ....!
Es gibt Mitarbeiter die vermehrt Fehler in der Behandlungspflege bezüglich Insulin und Medikamente Fehler machen was toleriert wird ...!
Es gibt Mitarbeiter die haben ein Alkoholproblem, kommen zu spät, setzen Anweisungen nicht um oder sind einfach nicht in der Lage koordiniert zu arbeiten, was mir wieder mehr arbeit macht.
Ich selbst bin am Ende da ich jedem nur hinterher arbeiten muss, sobald ich mal 3-7 Tage nicht da bin klappt auf meiner Station nichts mehr und es läuft alles schief.

Mit den Chefs kann man nicht reden, da kommen antworten wie:
Jeder Mensch hat eine Chance verdient, Ich / Wir Organisieren uns falsch, Helfer können nicht länger bleiben, da sie die Stunden von uns nach Pflegestufen berechnen müssen und es geht einfach nicht, Helfer sollen noch mehr übernehem, Kurzzeitpflegen bekommen die kein Geld deswegen keinen zusätzlichen man usw.

Ach ja und es vergeht kein Tag wo ich nicht pünktlich raus komme mindesten 45min - 1 1/1h länger bin ich dort und ich kann keine 30min Pause machen, da die Zeit fehlt, Essen und Trinke kaum noch was.
Und die zusatzstunden werden mir nicht zusätzlich aufgeschrieben und nicht bezahlt.

Naja auf jeden fall ist es mitlerweile schon gefährlich Pflege, da wir noch nicht einmal zeit haben unseren Bew. trinken zu geben und es kann einfach nicht sein, das solche zustände in einem Heim erlaubt sind.

Fragen:
- Müssen Fachkräfte und Helfer tatsächlich nach Pflegestufen eingesetzt werden und nicht ab einer gewissen Bewohneranzahl?

- Darf es sein das im ganzen Haus für 110 Bew. nur 2 Nachtwachen sind?

- Muss ich als WBL tatsächlkich volle Leistung in der Pflege mit erbringen, sodass ich meine WBL Aufgaben und andere Sachen nicht mehr schaffe?

- Muss ich es mir bieten lassen, wenn jemand nach 3 Aufforderungen immer noch den / die gleichen Fehler macht?

- Fachkräfte erfüllen selten die Aufgaben die ich aufgetragen habe und das ist schon länger so ( mache schon alles schriftlich, klappt trotzdem nicht ) Was soll ich noch machen ?


So, das soll es erstmal gewesen sein ich hoffe ihr könnt mir helfen und Anregungen geben, ggfls. auch Links oder an wen ich mich wenden kann ( höhere Stellen )
Sorry das es soviel ist, aber ich musstees loswerden.


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Lilu
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Lilu »

Ich kann Dir zhwei Dinge sagen
- für 50 Bewohner muß 1 Nachtwache da sein, also sind 2 für 110 Bewohner okay
- such Dir einen seriösen Arbeitgeber, niemand muß sich so behandeln lassen.

Du bist am Ende, das liest sich ganz klar aus Deinem Text und mit Deiner Qualifikation sollte es doch nicht schwer sein, oder?


Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.K.Tucholsky

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Stollenmaus
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Stollenmaus »

Als Fachkraft arbeite ich dort seid Oktober 2010, als WBL seid März 2011 ohne Qualifikation.
Aber nein es ist nicht schwer einen anderen Arbeitgeber zu finden, einzige Problem zahlen alle zwischen 200 und 400 Euro weniger.
Hatte auch schon daran gedacht und mehrere Vorstellungsgespräche, jedoch alle nicht wirklich gute Heime, und mehrere hätten mich genommen.


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Kaffeebecher
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Kaffeebecher »

Hallo Stollenmaus,
das hört sich wirklich furchtbar an, gehe ich Recht in der Annahme, dass es keinen Betriebsrat gibt? :mad:
Ein Weg wäre eine Überlastungsanzeige, ist aber schwierig wenn dir da keiner im Rücken steht, der andere Weg ist... such dir einen anderen Arbeitgeber und schau dir vorher genau die Arbeitsbedingungen an.
LG



Benutzer 204 gelöscht

AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Kurzzeitpflegen bekommen die kein Geld
Das glaubst Du doch nicht wirklich ?
Meinen Helfern werde Tag für Tag die Stunden gekürzt
Wie geht das denn ? Haben die keine Sollstunden /Monat ?
einzige Problem zahlen alle zwischen 200 und 400 Euro weniger.
Wirst Du nach Tarif bezahlt ? BR/MAV ? Wer ist Träger ?
Muss ich es mir bieten lassen...
Nein mußt Du nicht .Mach ein Gesprächsprotokoll mit den Mitarb.. Schreib auf was schief läuft und lass den Mitarb. eine schriftl.Stellungnahme abgeben .
Lehnt der Mitarb. eine Stellungnahme ab auch dieses schriftlich festhalten .
Vergiß nicht eine Kopie für Dich zu machen .Das Original dann zur PDL .

Ansonsten empfehle ich Dir bei diesen Verhältnissen entweder die WBL abzugeben oder aber doch einen anderen AG suchen .Wenn Du so weiter arbeitest dann dürftest Du bald einen Burnout haben.

LG



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Schwester Wolfgang
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Schwester Wolfgang »

pegean, das was Du vorschlägst, ist alles für einen "normalen" Arbeitgeber hilfreich. Hier jedoch laufen, wie es sich liest, nicht nur ein Rad im Dreck, sondern alle vier, inklusive Ersatzrad. Deine Vorschläge könnten also nur der Absicherung dienen, um nicht bei Problemen als Bauernopfer abgeschossen zu werden. Und deshalb würde ich der Stollenmaus empfehlen, Deine Ratschläge anzunehmen. Zusätzlich würde ich noch die Führung eines Tagebuchs empfehlen, in dem alles aufnotiert wird, was täglich an Wahnsinn passiert, einschließlich der geleisteten Überstunden. Damit schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe - einesteils die Absicherung, andererseits ist es auch Psychohygiene.
Ändern wird sich dadurch nichts - die Hoffnung wäre vergeblich. Da bleibt tatsächlich auf längere Sicht nur die Variante, einen anderen Arbeitgeber zu suchen . . .



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Stollenmaus
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Stollenmaus »

[quote=""Kaffeebecher""]Hallo Stollenmaus,
das hört sich wirklich furchtbar an, gehe ich Recht in der Annahme, dass es keinen Betriebsrat gibt? :mad:
Ein Weg wäre eine Überlastungsanzeige, ist aber schwierig wenn dir da keiner im Rücken steht, der andere Weg ist... such dir einen anderen Arbeitgeber und schau dir vorher genau die Arbeitsbedingungen an.
LG[/quote]

Genau es gibt keinen Betriebsrat und das beste wäre wahrscheinlich wirklich zu wechseln.


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Kaffeebecher
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Kaffeebecher »

Ja Stollenmaus laß dich da mal nicht "verheizen". Auf den vermeintlich guten Verdienst würde ich pfeiffen, das ist ja auch Verhandlungssache, du bekommst sicherlich auch woanders eine angemessene Bezahlung :)



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Stollenmaus
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Stollenmaus »

Hallo pegean,

hier antworten zu den Fragen von dir.

Das glaubst Du doch nicht wirklich ?
Nein ...
Meinen Helfern werde Tag für Tag die Stunden gekürzt
Wie geht das denn ? Haben die keine Sollstunden /Monat ?
Doch haben Sie, aber die sollen am Tag höchstens 3-4 Stunden arbeiten, damit sie mehrere Tage eingesetzt werden können, teilweise auch zum Teildienst und auf anderen Stationen, ich habe nur 3 feste Helfer.
einzige Problem zahlen alle zwischen 200 und 400 Euro weniger.
Wirst Du nach Tarif bezahlt ? BR/MAV ? Wer ist Träger ?
Nein ich werde nicht nach Tarif bezahlt,es ist ein Privater Träger und wir werden direkt von ihm bezahlt und das sehr gut, wo man sich nicht beschweren kann in dem fall, weil er Privat ist.

Muss ich es mir bieten lassen...
Nein mußt Du nicht .Mach ein Gesprächsprotokoll mit den Mitarb.. Schreib auf was schief läuft und lass den Mitarb. eine schriftl.Stellungnahme abgeben .
Lehnt der Mitarb. eine Stellungnahme ab auch dieses schriftlich festhalten .
Vergiß nicht eine Kopie für Dich zu machen .Das Original dann zur PDL .
Ansonsten empfehle ich Dir bei diesen Verhältnissen entweder die WBL abzugeben oder aber doch einen anderen AG suchen .Wenn Du so weiter arbeitest dann dürftest Du bald einen Burnout haben.

Mit dem Burn out, habe ich selbst schon gemerkt, das es schneller gehen kann als man denkt und schnell hineinrutschen kann.
Das mit dem Gesprächsprotokoll mache ich schon und lasse es jedes mal unterschreiben, es geht auch an die PDL, jedoch meist ohne Reaktion, die PDL führt dann auch immer wieder nur Gespräche.
Bei uns macht im März eine zusätzliche Beatmungsstation auf d.h. ich habe mich für die weiterqualifikation angemeldet und werde zum März dorthin wechseln und den Posten als WBL abgeben.


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MoonKid
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von MoonKid »

Natürlich ist der Inhalt dieses Textes eigentlich nichst neues für mich, aber dennoch bin ich immer wieder zutiefst bestürzt und schockiert. Du hast mein tiefstes Mitgefühl. Dies Situation macht mich unendlich traurig und wütend.

Meine Frage an die Kollegen:
Wie kann man in Angesicht solcher Zustände noch gegen die Errichtung von Pflegekammern und gegen die Akademisierung der Pflege sein? Beides würde uns zu mehr "Macht" verhelfen und uns die Mittel in die Hand geben, sich gegen so etwas zu wehren.


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ilios1966
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von ilios1966 »

Hallo Moon Kid

Bitte nicht persönlich nehmen, aber Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Akademisierung der Pflege das bringt was sich alle erhoffen?
Beschissene Arbeitgeber, beschissene Arbeitsbedingungen, MA die sich alles gefallen lassen, lassen sich doch nicht durch die hoch gelobte Professionalisierung und Akademisierung auslöschen.

Ich würde auf die 200-400€ mehr sch...., dieser Lohn kann doch keine Entschädigung für desolate Organisation und gefährliche Pflege sein.

Ne ne dann lieber weniger verdienen und in einem Umfeld arbeiten wo es vernünftig zugeht, in mehrfacher Hinsicht.

Lg ilios


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johannes
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von johannes »

Besser noch, wenn beides - ein Umfeld, in dem es noch vernünftig zugeht und 200 - 400 € mehr - zutrifft. Ich weiß, daß das machbar ist. Lediglich die Profitgier so mancher und die fehlende Bereitschaft anderer, etwas wirklich zu verändern, verhindern dieses. Schade drum. Ich stimme Dir auch zu, daß die Akademisierung Unfug ist. Da wird nur ein neuer Wasserkopf herangezüchtet, der die wirklichen Probleme nicht im Geringsten beeinflussen wird. Schließlich zeigt sich, daß meistens jeder sich selbst der Nächste ist. Leider.


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Schwester Wolfgang
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von Schwester Wolfgang »

. . . allerdings hätte die Akademisierung auch einen Vorteil - solche geistigen Tieflieger, wie man sie derzeit vielerorts als PDL antreffen kann, wirds dann wohl nicht mehr geben. Aber sicher bin ich mir da trotz Akademisierung nicht . . .



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MoonKid
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von MoonKid »

[quote=""ilios1966""]Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Akademisierung der Pflege das bringt was sich alle erhoffen?[/quote]

Ich glaube ehr, dass die "Kritiker" da meistens etwas falsch verstehen und gar nicht richtig verstehen, was wir uns erhoffen. ;)

[quote=""ilios1966""]Beschissene Arbeitgeber, beschissene Arbeitsbedingungen, MA die sich alles gefallen lassen, lassen sich doch nicht durch die hoch gelobte Professionalisierung und Akademisierung auslöschen.[/quote]

Doch genau das! Akademisierung führt ja nicht nur zu einem fundierteren Wissen (evidence based) und einer höheren Kompetenz zum Wissenserwerb. Es führt auch zu einem anderen Berufs- und Selbstverständnis. Sozusagen berufliches Selbstbewußtsein. Aber hier geht es nicht um 5 Jahre, sondern um 50 Jahre oder mehr. Pflege entwickelt sich in D extrem langsam.


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johannes
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Beitrag von johannes »

nun ja, Schwester Wolfgang, da wäre ich mir nicht so sicher. Schließlich sitzen auf den Regierungsbänken auch keine Volks- bzw. Hauptschüler, sondern lauter studierte Leute ...


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johannes
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Beitrag von johannes »

@ moonkid
kademisierung führt ja nicht nur zu einem fundierteren Wissen (evidence based) und einer höheren Kompetenz zum Wissenserwerb.
nun ja, vielleicht hegst Du hier doch zu hohe Erwartungen. Wer weiß, wie herum er einen Taschenrechner halten muß, um die Tasten zu drücken, weiß noch lange nicht, ob das Ergebnis auch richtig ist. Ich kenne Volksschüler, die im Kopf schneller und genauer das Ergebnis einer kleinen mathematischen Aufgabe lösen als so mancher studierte Kopf.

Wer also einen Laptop sein Eigen nennt, muß deshalb noch lange keine Leuchte sein.


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Beitrag von silversurfer »

[quote=""MoonKid""]

Ich glaube ehr, dass die "Kritiker" da meistens etwas falsch verstehen und gar nicht richtig verstehen, was wir uns erhoffen. ;)

Aber hier geht es nicht um 5 Jahre, sondern um 50 Jahre oder mehr. Pflege entwickelt sich in D extrem langsam.[/quote]

Was wir uns erhoffen?
Na wo sind sie denn jetzt sie Abiturienten.Sie haben doch auch jetzt schon die Vorausetzungen für die Ausbildung. Wie viele gehen in die Pflege? Nicht viele. Irgendwann sind alle Leitungspositionen mit Akademikern besetzt und es bleibt nur noch die Stelle als "gewöhnliche" Pflegekraft. Und will sich das einer antun wenn er andere Möglichkeiten aufgrund seines fundierten Wissens.
Und macht Akademisierung sozialer. Kann man mit Abitur die Belange der alten und kranken Menschen besser wahrnehmen, sie besser verstehen, begleiten. Bestimmt nicht. Dazu braucht es noch etwas anderes als Akademisierung.

nicht um 5 Jahre sondern um 50....

In 50 Jahren braucht jede Frau Abitur um Mutter werden zu dürfen. Sonst kann sie ihre Kinder nicht auf die Schulausbildung vorbereiten. Man muss dann aufgrund der erhöhten Zugangsvoraussetzungen für viele Berufe doch schon im Kindergartenalter auf die berufliche Zukunft hin gedrillt werden. Und die Pflegebranch wird boomen. Heime für ausgebrannte Kinder die dem Leistungsdruch nicht gewachsen sind. Heime für depressive Eltern die in der Erziehung versagt haben da ihr Kind kein Abitur hat.

Der Mensch treibt sich selbst in den Wahnsinn

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johannes
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Beitrag von johannes »

kann dir nur beipflichten, silversurfer


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thomas09
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von thomas09 »

Hallo,

jetzt werden aber zwei Sachen vermischt:

Zugangsvoraussetzung Abitur - halte ich für einen völligen Unsinn - habe ich ja auch oben schon begründet.
Macht nichts besser.

Akademisierung - ja natürlich und das wie jetzt schon in mehreren Stufen.

BA gleich mit der GuKausbildung bei entprechender Voraussetzung

zuerst GuK und dann irgendwann BA oder/und Master

Aber da brauchen wir ja nicht mehr zu Diskutieren.
Die Akademisierung findet statt und die von Jahr zu Jahr steigenden Studienplätze und inhaltlichen Angebote sprechen dafür, dass in der wissenschaftlichen Welt ein deutlicher Bedarf gesehen wird und breite Unterstützung findet.

Ich gehe mal davon aus, dass es noch 10Jahre dauern wird, bis die Studienabgägner in ausreichender Zahl vorhanden sind und sich Etablieren konnten und die Ersten auch in entsprechenden Positionen angekommen sind.
U.a.beim KUMI, Gesundheitsamt, politischen Ausschüssen etc.

Die Akademisierung ist in vollem Gange.
Zuletzt geändert von thomas09 am Mo 2. Jan 2012, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Rechtschreibung



ilios1966
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AW: Verzweiflung wer kann helfen zu verschiedenen Fragen bezüglich Arbeitsbedingungen???

Beitrag von ilios1966 »

Hallo

Das es so ist, dass die Akademisierung in vollem Gange ist, ist mir bewußt, dennoch glaube ich nicht, dass dies das Ende allen Übels ist.

Umdenken ist angesagt und es wird nicht jede Einrichtung einen Geschäftsführer einstellen der gleichzeitig Pflege studiert hat . Dann kommt noch, wer hat das Sagen? PDL? Geschäftsführer? Solange es um Kohle und Gewinn geht auf dem Rücken der Arbeitnehmer und den zu Pflegenden, kann man sich tot akademisieren.
Ich kenne Menschen die nicht studiert haben und mehr an Empathie, Charakter und Profil besitzen als manch studierter Mensch. (Nicht alles/alle über eine Kamm scheren ist meine Devise, dennoch ist dies meine sehr persönliche Erfahrung).

Ob jetzt ein Schwachmat mit oder ohne Studium ausbeutet macht für mich keinen Unterschied. 8)

Lg ilios


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