Muss man in jeder Schicht schriftlich Dokumentieren wenn nichts geschehen ist?

PQSG, QM, IQM, Jeder der eine Frage oder Anregung hat sollte hier fündig werden......
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Mentha
Beiträge: 20
Registriert: Di 29. Jun 2004, 18:38

Muss man in jeder Schicht schriftlich Dokumentieren wenn nichts geschehen ist?

Beitrag von Mentha »

Hallo alle miteinander!

Ich habe da mal eine dringende Frage, die die meisten Mitarbeiter und mich in unserer Einrichtung - Seniorenheim- beschäftigt.
Muss man in jedem Dienst, also Früh-Spät- und Nachtdienst, Eintragungen in die Dokumentationsmappe machen, auch wenn es über den Bewohner nichts zu berichten gibt?
Lt. PDL/HL muss also jede Schicht etwas schreiben, auch wenn es nix gibt.
Bew. hat gut geschlafen, war spazieren....
Vom MDK wohl angesetzt, oder?
Also, ich ärgere X( mich schon darüber, weil es zeitintensiv ist, und man diese Zeit ja wohl sinnvoller nutzen könnte.
Ich verstehe ja, dass Dokumentationen sein müssen, aber in jedem Dienst, also praktisch 3x am Tag???
In einer anderen Einrichtung, in der ich vorher beschäftigt war, hieß es, 1x in der Woche, wenn es keine bes. Vorkommnisse gibt.
Was stimmt denn nun????
Ich hoffe, es kann mich hier jemand aufklären. Denn es kann doch nicht sein, dass jede Einrichtung das anders handhabt.....

Viele Grüße!

Mentha



Inatz
Beiträge: 56
Registriert: Di 19. Okt 2004, 15:02
Kontaktdaten:

RE: Dokumentation in jedem Dienst?

Beitrag von Inatz »

Hallo Mentha, ich arbeite im ambulanten Dienst und bei uns wird nur dann eine Eintragung gemacht wenn etwas vorgekommen ist, ansonsten 1 mal ro Woche. Ist wirklich viel zu Zeitaufwendig. Gruß Inatz



mara
Beiträge: 115
Registriert: Sa 8. Mai 2004, 19:56

Beitrag von mara »

Gute Frage, interessiert mich auch..

Bis März lief es bei uns so, dass wir alle 3 Tage ca ne Eintragung gemacht haben...

Seit März haben wir ne neue PDL, die auch 3 Eintragungen pro Tag angeordnet hat...

Zum einen nimmt es mir auch sehr viel Zeit... zum andren weiss ich oft nicht, was ich noch schreiben soll (grade im Nachtdienst sehr blöde)... und dann sollen wir weder schreiben ".. wurde geduscht", noch ".. Prophylaxen laut Pflegeplanung durchgeführt" oder ähnliches...

Naja... im Moment steht bei fast allen Bewohnern: "Hat das schöne Wetter mit Mitbewohnern im Garten genossen"... ob das die Lösung ist ?! ?(



Mentha
Beiträge: 20
Registriert: Di 29. Jun 2004, 18:38

Dokumentation...

Beitrag von Mentha »

Hallo ihr da draußen!

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Interessant zu lesen, wie es in anderen Einrichtungen so läuft...
Wie man sieht, nicht einheitlich......
Was ich noch gerne wissen möchte, WER legt das fest? MDK? HL? PDL?
Und wie und wo kann man sich erkundigen, bzw. das schriftlich sehen, wie oft Eintragungen in die Dokumentation gemacht werden müssen?

Ich hoffe, ich gehe euch an einem Sonntagabend damit nicht auf die Nerven!
:hehe

LG

Mentha



Sven
Beiträge: 33
Registriert: Fr 6. Mai 2005, 23:01

RE: Dokumentation in jedem Dienst?

Beitrag von Sven »

Hallo;
der MDS nimmt hierzu ziemlich aktuell folgendermaßen Stellung:
Selbstverständlich sind sämtliche erbrachten Leistungen zu dokumentieren; jedoch ist es-egal bei welcher PS- nicht von Nöten tgl. oder gar mehrmals tgl. eine Pflegeberichtseintrag zu verfassen. Schon gar nicht, wenn man überhaupt nichts einzutragen hat. Nicht zu vergessen sind jedoch ungeplante Leistungen, die durchgeführt wurden-diese sind zwar nicht zwingend, aber sinnvollerweise mit einem Pflegeberichtseintrag zu verknüpfen; dasselbe gilt für nicht durchgeführte Leistungen, die jedoch geplant waren. Diese "Nichtdurchführung" ist mit einem Pflegeberichtseintrag zu begründen.



t-rex
Beiträge: 474
Registriert: Fr 18. Mär 2005, 10:52

RE: Dokumentation in jedem Dienst?

Beitrag von t-rex »

Wir dokumentieren grundsätzlich, bei jedem Einsatz. Unser Chef möchte dies zum einen haben und zum anderen , was nicht geschrieben steht ist nicht geschehen. Also dokumentieren, als Absicherung für uns.
Für den MDK gilt aber, er kann nicht einfach so in die Doku`s schauen.
Und gut geführte Doku´s dienen der Erstellung von Pflegeplanung und deren Überprüfung.
Manchmal ist es viel Schreiberei, aber ich denke auch an meine Kolleginnen, wir sehen uns nicht so oft.

:D Grüße siese 8)


:liebe verliebt und verheiratet :evil:

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doedl
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Beitrag von doedl »

Hallo Alle

wie Sven richtig sagte, gibt es eine Stellungnahme des MDS- also MDK Deutschland- zum Pflegebericht- ich zitiere

"Der Pflegebericht weist in der Regel, sofern keine Besonderheiten zu verzeichnen sind, keine täglichen Eintragungen auf.........."

Hab Euch die ganze Empfehlung als Anhang beigefügt- Pflegebericht steht auf Seite 37.

Hausinterne Vorgaben haben oft den Hintergrund, dass der Pflegebericht nicht wiedergibt, welche Besondheiten auftraten, welche pflegerischen Interventionen eingeleitet wurden und wie deren Wirkung war. In meinen Schulungen zur Pflegedoku empfehle ich, Verantwortliche zu benennen, die einmal wöchentlich den Pflegebericht auf Vollständigkeit prüfen. Die ganze Regelung zur Dokumentation sollte in jeder Einrichtung schriftlich als Richtlinie festgelegt sein, sonst gibts immer wieder Fragen von seiten der Mitarbeiter.

Siese- der MDK darf sehr wohl in die Dokumentation schauen- wer es nicht darf, sind Krankenkassen.

Lieben Gruss Doedl

http://www.temporaire info


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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doedl
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Beitrag von doedl »

Hallo Alle

wie Sven richtig sagte, gibt es eine Stellungnahme des MDS- also MDK Deutschland- zum Pflegebericht- ich zitiere

"Der Pflegebericht weist in der Regel, sofern keine Besonderheiten zu verzeichnen sind, keine täglichen Eintragungen auf.........."

Hab Euch die ganze Empfehlung als Anhang beigefügt- Pflegebericht steht auf Seite 37.

Hausinterne Vorgaben haben oft den Hintergrund, dass der Pflegebericht nicht wiedergibt, welche Besondheiten auftraten, welche pflegerischen Interventionen eingeleitet wurden und wie deren Wirkung war. In meinen Schulungen zur Pflegedoku empfehle ich, Verantwortliche zu benennen, die einmal wöchentlich den Pflegebericht auf Vollständigkeit prüfen. Die ganze Regelung zur Dokumentation sollte in jeder Einrichtung schriftlich als Richtlinie festgelegt sein, sonst gibts immer wieder Fragen von seiten der Mitarbeiter.

Siese- der MDK darf sehr wohl in die Dokumentation schauen- wer es nicht darf, sind Krankenkassen.

Lieben Gruss Doedl

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Nachteule
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Beitrag von Nachteule »

Also, bei uns musste bisher jede Schicht bei jedem BW was eintragen.

Seit kurzem müssen wir zusätzlich noch die AEDL davor setzen.
Z.B.: AEDL 8, BW hat gut geschlafen. AEDL 6, BW hat ausreichend Wasser gelassen.
Netter Weise dürfen wir auch so schreiben: AEDL 6+8, BW hat gut geschlafen und gut Wasser gelassen.

Wir finden das es nochmehr Schreibkram ist.
Solangsam entwickelt sich unser Beruf zur perfekten Sekreterin ?(



claridge
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Registriert: Sa 6. Aug 2005, 17:06

Beitrag von claridge »

Im Laufe der Jahre habe ich so einige Auswüchse in der Pflege erlebt.
Darunter auch solche Sachen wie Nachteule sie beschrieb.
Am Besten hat mir vor Jahren die Reaktion einer Kollegin auf solchen Schwachsinn gefallen: Sie hat einfach eine Windelhose gewogen und hat so die Ausscheidung berechnet.



Anja
Beiträge: 204
Registriert: Mo 20. Aug 2001, 22:55
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Beitrag von Anja »

bei uns ist es so geregelt, dass 1x pro Tag ein Eintrag in den Pflegebericht erfolgen sollte und ansonsten natürlich noch bei Besonderheiten!

Gruss Anja



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wundmentor
Beiträge: 462
Registriert: Sa 20. Sep 2003, 12:57

Beitrag von wundmentor »

Hallo,

es wird gefordert je nach Einrichtung:
in jeder Schicht, täglich einmal, oder wöchentlich einen Eintrag in den Pflegebericht zu schreiben.

Das ist ja auch sinnvoll wenn es was zu berichten gibt.

Ein "Ereignis" hat stattgefunden, wurde wahrgenommen und der weitere Velauf wurde dokumentiert.z.B. Sturz, grippaler Infekt,Diarrhöe., Erbrechen,Verletzung,u.s.w.

Bei vielen Bewohnern gibt es aber einfach nichts zu berichten weil ihr Tag routinemässig
(auch wie bei uns Pflegekräften) abläuft.

Nun kommt der "Zwang" etwas zu dokumentieren und es entstehen kuriose Eintragungen im Pflegebericht die teilweise an ein "Ausscheidungsprotokoll"erinnern.

Selbst diese Eintragungen aus "der Not heraus zu berichten" und sorgfältig bei einer Auswertung der Pflegeplanung durchgelesen, helfen Resourcen und Pflegeziele zu erkennen.

Ein Beispiel:
In einer Pflegeplanung habe ich unter AEDL 9:Sich beschäftigen können die Resource
Bew. geht ausserhalb des Hauses spazieren.
erfasst.
Eine Kollegin dokumentierte:
Bew. sitzt im Buswartehäuschen und beobachtet den Strassenverkehr.

Bei einer Überprüfung der Pflegeplanung durch Fr. Jutta König wurde dieser Eintrag aufgegriffen und die Resource zur AEDL 9 als nicht vollständig angesehen.

Warum?

Ich habe in der Biographiearbeit "geschlampt".

Der Bewohner war im Berufsleben Schrankenwärter und ist noch interessiert was da so alles auf der Strasse verkehrt. Er beschäftigt sich damit.

Gruss wundmentor


Alt zu werden,
ist nun mal die einzige Methode, um lange zu leben!!

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