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Schlimme Angehörige???
Verfasst: Mi 30. Apr 2003, 16:08
von doedl
Hallo liebe Forum- Nutzer,
nun stöbere ich ja nicht nur hier im Forum herum und las auf einer anderen Seite einen Beitrag, dass Angehöirge bei der Pflege unerwünscht seien.
Etwas was in der häuslichen Pflege als Segen und Unterstützung gesehen und erlebt wird, kann doch im stationären Bereich nicht einen völlig anderen Stellenwert haben. Ich bin schon entsetzt über soviel Unprofessionalität.
Da reden wir von Biografiearbeit, von Berücksichtigung der früheren Lebensgewohnheiten, von Einbeziehen anderer in die Pflege... kann doch also kein Reizthema sein, wenn Angehörige mit im Pflegezimmer sind... vorausgesetzt BW will das so etc etc etc.
Ist es die Scheu davor, seine Arbeitsweise präsentieren zu müssen, das Unvermögen auf eventuelle Fragen einzugehen, mangelnde Kritikfähigkeit oder was auch immer, dass Angehörige als Störenfriede statt als wertvolle Helfer gesehen werden?
Schreibt mal Eure Meinung
Lieben Gruss
Doedl
http://www.temporaire.info
Verfasst: Mo 5. Mai 2003, 12:38
von Benutzer 45 gelöscht
Hi Leute,
Ich finde es gut wenn es besser werden würde.
Ich hab es erlebt das Angehörige fragen stellen was auch gut so ist und wenn sie Fragen ob sie helfen können das ist doch gut so denn nur so kommen sie sich nicht hilflos vor.
MFG
Triexi
Meine Erfahrungen
Verfasst: Mo 5. Mai 2003, 21:31
von Marcell
Hallo
Angehörigen Arbeit, darüber könnte man Bände schreiben, allerdings ist sie genauso wichtig wie eine gute Pflege, da Angehörige die beste Info Quelle sind wenn es um Biographie Arbeit etc geht. Auf der neuen Station mussten wir uns alle im Team auf die Angehörigen einstellen die wir dort haben. Da herrscht schon ein sehr großer Unterscheid im Vergleich Stationäre Pflege und Schädel Hirn Verletzte. Allerdings bietet das auch große Chancen, anfangs sind beide Seiten noch unsicher was sie von einander halten sollen. Aber wenn man sich erstmal zusammen setzt und die Karten klar auf den Tisch legt, dir man sich recht schnell einig. Einige Angehörige arbeiten auf eigenen Wunsch auch in der Direkten Pflege mit, auch wenn das manchmal für die nerven Strapaziös ist wenn man der Ehefrau erklärt das sie doch bitte keine 12 Kissen ins Bett packen soll. Das Einzige was ich an unseren Angehörigen wirklich stört ist deren Hygiene Verständnis einigen kann man 100 mal erläutern warum ein MRSA Pat. so strickt Isoliert werden muss (Schleusen, Kittel, Mundschutz etc.) die rennen einem trotzdem in voller Schutzkleidung auf dem Flur entgegen
:rolleyes: .
Grüße
Marcell
Verfasst: Fr 11. Jul 2003, 00:21
von Anja
wir würden gern die Angehörigen öfter mit in dir Pflege miteinbeziehen, nur viele bei uns wollen das gar nicht. Sie wollen uns in unserer Arbeit nicht unterstützen, wie ich schon im Beitrag Biographiearbeit erwähnte.
o nach dem Motto wollen Sie mich aushorchen oder wozu brauchen Sie das? Hm
Aber es gibt auch sehr nette Angehörige mit denen man als Pflegepersonal reden kann und die gern bereit sind Auskünfte zu geben!
Ich gebe zu ich bin im Umgang mit Angehörigen noch sehr unsicher und unbeholfen und weiß nicht so richtig wie ich mit manchen Angehörigen umgehen soll! :sc haem Aber ich denke das werde ich mit der Zeit lernen!
Gruß Anja
Verfasst: Fr 11. Jul 2003, 22:34
von Benutzer 45 gelöscht
Hallo Anja,
Bei mir war es genau so im erstem Fall, ich hab meine Arbeit gemacht und wenn die Angehörigen kamen hab ich mich zurück gezogen.
Ich muss aber sagen die Angehörigen sind zu mir gekommen und haben mir einiges erzählen können, also was ich dir sagen möchte ist das du keine Panik haben mußt das kommt ganz von allein.
LG
Triexi
Verfasst: Do 15. Jan 2004, 22:28
von doedl
Frage mich nur, warum sind Angehörige in der ambulanten Pflege willkommene Helfer und im Altenheim Störenfriede????
Erlebe dieses immer wieder und es überrascht mich schon ein bisserl
Gruss Doedl
Verfasst: Mi 4. Feb 2004, 20:30
von TO-Buttjes
Guten Abend,
ja Angehörige im Pflegebereich.
Einerseits hilfreich im Stationären bereich, wenn sie ihre Mutter/Vater beim Anreichen helfen, geht es aber um die "Pflege", werden sie von mir höflich herausgebeten. Es gibt mittlerweile tausende Kritikpunkte in bezug auf Angehörige im Heim. Aber es gibt ja auch ausnahmen, wo der Schwarze Perter nicht immer Hin und Her geschoben wird. Ich sehe den Unterschied darin, warum Angehörige im Ambulanten bereich besser angesen werden, als im Stationären, dass Bewohner im Altenheim eine entgültige Entscheidung ist, wobei die Angehörigen ihre "Verantwortung" abgeben an uns. Ich denke, das Angehörige sich im Altenheim selber unwohl fühlen, und somit, da es ja keine Probleme gibt, welche aus den Fingern gesogen werden. Die Erwartungen sind zu Hochgeschraubt, ganz klare Kiste...
MfG
TO-Buttjes
problematische Pflegekräfte!
Verfasst: Mi 16. Jun 2004, 00:50
von WhiteTara
Ich habe da auch schon einiges mit Angehörigen erlebt :rolleyes:
Meiner Meinung nach darf man den schwarzen Peter nicht nur den Angehörigen in die Schuhe schieben. Ich gebe zwar zu, dass ich auch einige seltsame Examplare schon kennen gelernt habe, wo ich mir denke "oh weh, die nerven ja nur", aber viele problematische Situationen machen sich die Pflegekräfte auch selbst, indem wir einfach nicht den angemessenen Umgang mit ebensolchen "schwierigen" Angehörigen finden. Da ist ganz viel Kommunikation gefragt und Geduld auf beiden Seiten!
Bei uns im Wohnheim sind Angehörige prinzipiell erstmal gerne gesehen auch in der Mithilfe bei der Pflege. Wenn sie da mithelfen wollen, dann schauen wir gemeinsam mit ihnen, wo das möglich ist. Gerade bei neu eingezogenen Menschen sind die Angehörigen doch viel vertrauter und kennen sich besser aus als wir Fremden, da bin ich dankbar, wenn mich Angehörige in die Gewohnheiten und Vorlieben einweisen und sie auch einfach zeigen, wie sie das bisher gemacht haben. Meist ist dann eine gute Zusammenarbeit möglich. Viele Angehörige lassen sich dann von uns auch erklären, wie sie gut helfen können und die bemühen sich dann auch wirklich und sind uns in der Pflege oft eine große Hilfe.
Ich kenne aber auch die, die den Anspruch haben "Wir zahlen ja die Heimkosten,dann machen sie mal" - das kann ich auch akzeptieren. Wenn die mich aber wegen Pippifax ranklingeln, dann frage ich die auch offen, ob sie das nicht einfach mal selbst machen möchten. Und ich kann auch verstehen, wenn ein Sohn seiner alten Mutter nicht den verdreckten Po abwischen möchte, weil ihm das unangenehm ist und er lieber die Pflegekräfte für so was bemüht.
Ich finde, da sind wir als Pflegekräfte selbst gefragt, wie wir mit der Situation umgehen wollen. Klar ist das nicht immer einfach, aber meine Erfahrung ist, dass vieles im Gespräch geklärt werden kann, wenn ich denn offen mit den Menschen reden mag. Und da muss auch jeder für sich entscheiden, wie er das handhaben will, egal was die Kollegen machen.
Problematisch sind dann nämlich wir, wenn wir uns nicht trauen, den Angehörigen um Hilfe zu bitten oder ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er es mit der Fürsorge übertreibt, oder wenn es uns peinlich ist, weil die Angehörigen bei der Arbeit über die Schulter schauen und wir uns geprüft und beobachtet fühlen!