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Verfasst: Sa 7. Mai 2005, 12:11
von flexi
Hallo zusammen,
ich finds toll, wie alle möglichen Handlungsvorgänge Im Altenheim völlig verbürokratisiert werden!
Wäre die gleiche Bewohnerin auf dem Bürgersteig vorm Eingang des Heimes gestürzt, hätte jeder den Rettungswagen geholt, die Frau wäre zum Röntgen transportiert worden, hätte dort einen Transportschein ausgefüllt bekommen.

Und Rita, du hast noch richtig Glück gehabt, das der Arzt erreichbar war!! Mal abgesehen von den Fragen zu seiner fachlichen Kompetenz.
Du hättest richtig gehandelt, wenn du die Patientin zum Arzt geschickt hättest, zumal du offensicht von einer Schädigung ausgehen musstest, die das Ausmass einer kleinen Prellung überschreitet. Du bist gegenüber dem Patienten und auch gegenüber deinem Arbeitgeber (Schadensabwendung) verantwortlich.

Liebe Grüsse
Flexi

Verfasst: Sa 7. Mai 2005, 14:41
von Nachteule
Wir müssen auch immer bei Stürzen von BW den Arzt rufen.
Manche Ärzte kommen ins Haus, andere geben nur Anweisung, was weiter gemacht werden soll. Je nachdem ob der BW sichtbare Verletzzungen hat, oder Schmerzen hat. Vor einigen Wochen wurde bei einer Klaffenden Kopfwunde direkt der Krankenwagen gerufen, weil das eindeutig ein Fall für ne Einweisung war.

Verfasst: Sa 7. Mai 2005, 14:55
von Nachteule
Bei diesem Thema möchte ich gleich mal Dampf über einen Bereitschaftsarzt ablassen.

Wir hatten einen BW mit einem Blutdruck von 220/120. Der BW zitterte stark und war total unruhig. Viel uns fast aus dem Bett.
Der Arzt den meine Kollegin anrief meinte dann nur " na ja, erist über 90, wir sollen ihm einen Kamillentee kochen zur Beruhigung". Ich dachte ich höre nicht richtig. Der BW hatte schon einen Schlaganfall zuvor, weshalb er ja bei uns war.
Nachdem ich den Arzt nochmal anrief und ihm sagte er muss kommen, kam dieser wiederwillig.
Schon in der Zimmertür des BW sagte er " der hat Schüttelfrost" zog eine fertig aufgezogene Spritze(Valium) aus seiner Jackentasche, Bettdecke weg, und zack rein damit. Ich sagte noch"moment, der BW würgt grad und erbricht". Aber darauf nahm er keine Rücksicht. Und weg war der Arzt wieder. Wir sollten ihm dann noch ein PCM Zäpfchen gegen das Fieber geben. Aber der BW hatte garkein Fieber.
Mich hat das masslos geärgert. Er hat den BW nichtmal untersucht X(
Der BW war total abgeschossen.
Am nächsten Tag bekam der BW erst Fieber, und 2 Tage später verstarb er.

Über betreffenden Arzt hatte ich mich schon mal geärgert. Es kann doch nicht sein, dass man, nur weil jemand so alt ist noch leiden muss. X(

Verfasst: Do 12. Mai 2005, 08:46
von Sven
Hallo Leah;
natürlich war Dein Handeln "nicht richtig und ist aufs Schärfste zu verurteilen".
Nein, Quatsch-natürlich hast Du Dich in einer "Grauzone" bewegt, aber: Jeder Mensch, der zu hause wohnt und Kopfschmerzen bekommt, nimmt ohne den Arzt zu fragen ein PCM ein. Dasselbe mus man auch Deiner Bew. zugestehen. Ich empfehle in so einem Fall immer (bei Fitten Bew.!!!!) eine Hausapotheke für den Bew. anzulegen, die der Bew. im eigenen Nachtschrank (nicht im Med.-Schrank im Dienstzimmer!!!) aufbewahrt, so dass im Bedarsfall ein Med. zur Verfügung steht, dass de Bew. einnehmen kann, ohne dass mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden muss. Dieses Vorgehen muss einem geistig klaren Bew. der seinen Lebensmittelpunkt in einer Einrichtung der stat. Altenhilfe hat auf jeden Fall zugestanden werden. Sollte Eure PDL/WBL mit so einem Vorgehen nicht einverstanden sein, kann der Hausarzt die Hausapotheke des Bew. ja überprüfen und genehmigen.
Und noch eine Bitte: Der Arzt ist im Altenheim zu Gast, um einen Hausbesuch (keine Visite!!) zu machen. Hierfür richtet er sich nach den Zeiten, die dem Bew. und auch dem Pflegepersonal genehm sind-und nicht ihm alleine. Bitte sucht ein kollegiales Miteinander mit Ärzten und haltet sie nicht für die Halgötter in Weiss-man muss nicht sofort alles stehen und liegen lassen, nur weil der Arzt auf dem Wohnbereich erschienen ist. Auch der Arzt ist nur ein Teil des multiprofessionellen Teams, dass gemeinsam für den Bew. da sein sollte...
gruß,
Sven

RE: ärzte im pflegeheim

Verfasst: Do 12. Mai 2005, 17:17
von ilios1966
Hallo,natürlich wird erstmal der Hausarzt informiert,aber trotzdem könne wir nach der Schilderung den BW dann zum Röntgen schicken,oft rufen wir sofort bei einem Unfallchirurgen an um den BW nicht ins Krankenhaus bringen zu müssen,ich glaube,dass dies die beste alternative ist.An Sonn und Feiertagen rufen wir auch den Bereitschaftsarzt oder wenn es schlimm aussieht den RTW lieber einmal zuviel als einmal zu wenig.Ärger hatten wir noch nicht deswegen.

Lieber Gruss ilios