Dokumentation bei Pflegestufe III

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Butterfly06
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AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von Butterfly06 »

Guten Abend,

alles leichter gesagt, als getan. Das Gespräch heute mit der Geschäftsleitung, nachdem ich höflich um Kopien, aus der Dokumentationsakte für die letzten 2 Monate bat, war extrem unfreundlich. Die Dame hat sich für unsere begründeten Sorgen, nur dahingehend interessiert, dass sie meinte das kann ja gar nicht sein. Alles was ich schon mal vorab ansprach wurde abgewiegelt. Erwartungsgemäß volle Deckung für das Personal, keine Sorge um den Bewohner. Weder die gravierende Gewichtsabnahme, noch die fehlende Dokumention der Nahrungsbilanz zeigte irgend eine anprechende Reaktion.
Es ist genau so wie es vermutete. Nämlich ganz einfach für die Verantwortlichen, man legt uns nahe zu wechseln, wenn wir kein Vertrauen haben. Ist das noch eine Vertrauensache? Dreimal wegen Exikkose im Krankenhaus. Von 105 KG auf 69 KG, keine Reaktion mehr auf Ansprache, nur noch verkrümmt im Bett vorfindend.
Schlimm, wirklich schlimm diese Verwandten, richtige Störenfriede.
Das kann ja morgen was werden.
Danke Peri für den Link, und die Informationen. Ich muss stark sein für meinen
Bruder, aber ich bin müde, weil ich weiß dass ich auf verlorenen Posten bin.

Gruß Claudia
Zuletzt geändert von Butterfly06 am Mi 13. Aug 2014, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.



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Butterfly06
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Registriert: Fr 31. Aug 2007, 14:54

AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von Butterfly06 »

Kleine Zusatzfrage. Ist es üblich, dass ehrenamtliche Mitabeiter, zu den Fahrtkosten von 5,-E auch noch 10,- zusätzlich pro Besuch erhalten?

Gruß Claudia



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Butterfly06
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Registriert: Fr 31. Aug 2007, 14:54

AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von Butterfly06 »

Guten Abend,

nachdem ich so viele gute Ratschläge in diesem Forum erhalten habe, möchte ich berichten wie der Stand der Dinge ist.

Das Gespräch hat statt gefunden, dauerte zwei Stunden.
Viele gravierende Punkte, wurden seitens der Weisungsbefugten der WG abgestritten, sodass ich froh sein konnte das ich nicht ganz alleine der Geschäftsführung gegenüber saß, und das Beklagte von mir Zeugen und Bestätigung fand.
Man war letzendlich einsichtig, und mit sichtlicher Erleichterung seitens der Leitung, aber auch meinerseits, trennte man sich, in der Hoffnung auf eine bessere verantwortungsvolle Pflege für meinen Bruder.
Doch nur ein paar Tage später sind wir wieder in der tatsächlichen Realität gelandet.
Frau ................die Weisungsbefugte der WG, die mich nie angerufen hat, außer zum unterschreiben der Leistungsnachweise, ruft mich jetzt täglich 2 bis 3 x an. Doch nicht wie ich es begrüßen würden für einen besseren Informationsausstauch, sondern um mir immer wieder erneute Hiobsbotschaften mitzuteilen, die nicht zutreffen, oder der Zeitersparniss des Personals dienlich sind.
Mein Bruder kann nicht ausreichend ernährt werden, so Ihre Aussage, weil er nicht schlucken kann.
Am selbigen Abend habe ich ihm in der WG das Abendbrot vergeben nebst Flüssigkeit. Eine Scheibe Brot mit Leberwurst und Butter püriert, und 250 g Kartoffelsalat mit Joghurtcreme, sowie 600 ml Flüssigkeit. Er hat wunderbar gegessen, ohne sich zu verschlucken.
Das Gleiche am nächsten Tag. Carbonara püriert 300 g, und 450 Mangosaft etwas angedickt. Was soll ich davon halten?
Heute rief sie an, dass man meinen Bruder nicht mehr 2 x in der Woche duschen kann, das wäre zu anstrengend für ihn, das hätte man in der Besprechung so entschieden.
Er ist jetzt in besserer Kondition wie vor dem Krankenhausaufenthalt, und bis dato wurde er immer 2 x pro Woche geduscht. Für mich ist das jetzt Schikane und Willkür, und ich bin langsam leicht verzweifelt.
Auch der Langzeit Katheder diente zur Erleichterung, aber nicht für den Bewohner, sondern für das Personal. Bei meiner Nachfrage hieß es immer, er könne nicht selbstständig Urin lassen. Das Krankenhaus veranlasste das abnehmen des Katheders, weil er nicht notwenid sei, und nun ist das Gestöhne groß - warum? Nicht zu fassen aber wahr- er hat eine enorme Harnausscheidung, wir müssen ständig die Einlage wechseln.
Und so Wiedersprüchlich läuft noch vieles andere ab. Gerne, allzu gerne hätte ich mir einen Rechtsstreit erspart, denn wer hat gegen solche Einrichtungen schon eine Chance, und was hat mein Bruder davon.
Bin nur noch am Kämpfen für ihn, ob schriftlich, telefonisch oder im persönlichen Gespräch - langsam bin ich platt.

Noch eine wichtige Frage, er soll Fresubin erhalten, aber das soll ich privat bezahlen. Begründung das übernimmt der Arzt nur bei 18 BMI. Für meine Mama war das damals kein Thema, es wurde verschrieben - wurde dies geändert.

Ganz lieben Dank, ich konnte von Eurem Wissen profitieren.
Claudia



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peri
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Registriert: So 18. Apr 2010, 11:20

AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von peri »

[quote=""Butterfly06""]
Noch eine wichtige Frage, er soll Fresubin erhalten, aber das soll ich privat bezahlen. Begründung das übernimmt der Arzt nur bei 18 BMI. Für meine Mama war das damals kein Thema, es wurde verschrieben - wurde dies geändert.
[/quote]

Ich kenne es in der Tat auch so, dass Fresubin (hochkalorische Trinknahrung) von den Kassen nur bei bestehender Mangelernährung bzw. starkem Untergewicht bezahlt wird. Eventuell gibt es von Kasse zu Kasse Unterschiede. Im Zweifel bei der Kasse nachfragen. Kennst du den BMI deines Bruders? Was wurde generell seitens des Hauses zum Gewichtsverlust geäußert?

Wegen des Schluckens: lass über einen Logopäden abklären, ob tatsächlich Schluckbeschwerden bestehen. Sprich hierzu mit dem Hausarzt, er hat die entsprechende Heilmittelverordnung auszustellen. Sollten sich die Schluckbeschwerden nicht bestätigen, hast du es schwarz auf weiss.

Zum Duschen: es ist normal, dass in stationären Einrichtungen nur 1x die Woche geduscht wird.

Zum Katheter: er KANN nützlich sein, muss es aber nicht. Das häufige Wechseln des Inkomaterials ist aber keineswegs eine hinreichende Indikation für einen Katheter. Wunden am Gesäß, wo Urin zusätzlich schadet und zudem den Verband beeinträchtigt, beispielsweise hingegen schon.


:yo

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Butterfly06
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Registriert: Fr 31. Aug 2007, 14:54

AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von Butterfly06 »

Hallo Peri,
erstmal danke für die hinterlassene Information von Dir.

Mein Bruder hat Untergewicht. Er ist 186 cm, und wiegt, nachdem er nun schon wieder 3 Kg abgenommen hat 65 Kg - BMI 19.
Er ist nur noch Haut und Knochen - wenn das kein Grund ist?
Aber der Arzt, ist der Meinung, und da hat er vielleicht auch nicht unrecht, dass dies mittels hochkalorisch angereicherter Kost auch zu erreichen wäre.
Doch dann kommt man nicht drum herum ihn auch in ausreichender Menge zu füttern - und das passiert eben nicht.
Er ist gut und viel, wenn wir, die Verwandten füttern, weil wir uns die 30 Minuten Zeit nehmen, und das Essen geschmackvoll ist. Wie gesagt, alles was zur Erleichterung des Personals dient wurde bei ihm angewandt, oder versucht durchzusetzten - Dauerthema der WG PEG, dass ist doch nicht zu fassen.
Eine Logopädin erscheint 2 x in der Woche, und bestätigte mir im Gespräch das die pürierte Nahrung sehr gut von ihm aufgenommen wird, aber die Flüssigkeit angedickt werden muss.

Und was das Duschen betrifft, hätte ich kein Problem, wenn 1 x ausreicht, aber warum wird diese Änderung direkt nach dem Bescherdegespräch beschlossen. Sie müssen wissen, dass mein Bruder, vor dem Krankenhausaufenthalt ganz schlecht dran war - nur noch verkrümmt im Bett liegend, aber zu dieser Zeit konnte man ihn immer 2 x in der Woche duschen, und das über 9 Monte lang.
Also, er wäre jetzt zu schwach dafür ist völlig absurd und vorgeschoben, denn
er hat jetzt eine wesentlich bessere Kondition.
Wir erleben jetzt kleine Psychospielchen, und was haben wir denn groß für eine Chance, außer ihm einen erneuten Umzug zu zumuten, oder jeden Tag die Verpflegung zu übernehmen.
Noch kurz eine Anmerkung zu dem Dauerkatheder auf Privatrezept, also KEINE medizinische Indukation, sondern lediglich bequem und zeitsparend. Denn die Begründung er könne nicht selbständig ausscheiden stimmt ja nun leider, oder Gott sei Dank, auch nicht. Für den Bewohner führte dieser zu einer hochgradigen Blasenentzündung, die im Krankenhaus mit einem Antibiotikum behandelt wurde.
Ich dachte das hätte ich alles schon geschrieben, aber ich sitze eh am kürzeren Hebel. Komme mir vor wie in einer Windmühle, bei der ganz andere das Rad drehen.

Gruß
Claudia



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Kukuck
Beiträge: 14
Registriert: Mo 3. Mär 2014, 17:54

AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von Kukuck »

Hallo Butterfly06,
wenn ich Du wäre würde ich mich für meinen Bruder nach etwas anderem umschauen. Auch wenn es für ihn auch wieder eine Belastung ist umzuziehen. Aber so wie Du die Situation in der Wohngruppe schilderst haben die kein wirkliches Interesse daran irgend etwas zu ändern. Ich denke mal das es für Dich und deinem Bruder ein ewiger Nervenkrieg wird den ihr nicht wirklich gewinnen könnt. Ihr somit nur eure Nerven ruiniert und Euch rumärgert und dann doch letztlich die Einrichtung wechseln müsst, aus der Tatsache heraus das er immer wieder nicht richtig versorgt wird in der Einrichtung wo er jetzt ist.



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Butterfly06
Beiträge: 35
Registriert: Fr 31. Aug 2007, 14:54

AW: Dokumentation bei Pflegestufe III

Beitrag von Butterfly06 »

Ja, Kuckuck darauf läuft es hinaus. Ich sehe auch keinen anderen Ausweg.

Danke, und an Euch liebe Grüße und ein schönes Wochenende.

Claudia

:confused:



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