Habt ihr genug personal um eine "würdige" Pflege zu ermöglichen?

[johannes]

Frieder, kann es sein, dass Du als Pflegehelfer den Mund weiter aufreißt, als Du an Substanz zu bieten hast? Sag, wieviel Ahnung hast Du von Betriebsführung, Pflegesätzen und deren Zustande kommen? Das hört sich so an, wie bei den Frauen, die keine Kinder haben aber den Müttern erzählen wollen, wie Kinder erzogen werden.

[Benutzer 204 gelöscht]

Es geht doch nur noch darum, dass die gefüllten Betten eines etwa 100 Bewohner-Hauses, dem Eigentümer Geld einbringt!

Aha und wer bezahlt dann Dein Gehalt ? Der Staat , die KK usw.... ?
Oder doch der Eigentümer ?

Was das Verstaatlichen angeht

Wenn dies der Staat in der Hand hat

Dir ist sicherlich nicht entgangen das es mal die DDR gab wo alles in staatlicher
Hand war .Warum ist da wohl alles den Bach runter gegangen ?
Warum war da das Gesundheitswesen halbwegs funktionsfähig ? Weil es von den Krediten der "bösen Westkapitalisten" gestützt wurde .

Wirf doch mal einen Blick über die Staatsgrenzen ! Es gibt noch Länder wo der Staat alles reguliert .

Viel Spaß dabei !

[Frieder]

Hab ich in eine Wunde gestochen?

Ihr beiden habt da was verpasst, wenn ihr meint das das Hilfspersonal nur aus Leuten besteht, welche nicht mitdenken können....

Da hat die Wende nunmal viel mit zu tun - doch darum geht es garnicht!

Das was ihr beiden gerade geboten habt, zeugt aber ernsthaft nicht davon, dass hier Butter bei de Fische getan wird, sondern eher davon, dass das eigentliche Thema umgangen wird!

Aber weiter so!

Verstaatlichung ist immernoch meine Forderung!

Ganz nebenbei, zu DDR-Zeiten waren Altersheime noch Heime, wo alte Menschen sich wohlgefühlt haben..
Das Sozialsystem der DDR war nicht die Grundlage für das Scheitern....
Da belese Dich bitte mal ein bisschen!

Somit denke ich, ist alles gesagt!

Lieben Gruß!
Frieder

[Frieder]

Ja Balot,

aber das "Verheizen" des Personals steht im Vordergrund!

Jemand der verdienen möchte an seinem Unternehmen, wird alles ausnutzen um nicht noch zusätzliche Kosten zu haben - der errechnete Gewinn muss gleichbleibend sein.
Somit wird dieser lieber seine Arbeiter unter allen Maßen der Menschlichkeit ausbeuten als eine Fremdfirma zu beauftragen...
Ein Arbeitszeitkonto und die Angst vor Stellenverlust dient doch hier dem Arbeitgeber...

Du als Arbeitnehmer zahlst doch die Überstunden wie normale Arbeitsstunden ein und bekommst die genauso ausbezahlt - kein Bonus, nix....

Eine Fremdfirma kostet aber mehr als die eignen Angestellten - wie also entscheidet hier ein Arbeitgeber?

Natürlich mit seinem Portemonaise...

Du bist sowas von egal und austauschbar....und sie nehmen jeden und beschweren sich bei Beschwerden darüber, dass sie nie vernünftiges Personal bekommen haben......

Sel a vive - so ist das Leben......

Aber alles hat seine Zeit...

Liebben Gruß!
Frieder

[Griesuh]

Frieder, zu deinen nicht nachvollziehbaren Antworten hat dir Johannes ja schon geantwortet.
Denn noch möchte ich dir eine weitere Antwort geben, die auch in einem anderen Forum zu einem ähnlich gelagerten Thema von mir gegeben wurde.

Es ist immer wieder spannend, dass Leute dich sich nur oberflächlich mit diesem Thema befassen und nicht in den ganzen Gesetzeswust, den Auflagen, Vorgaben und Ärger mit allen vorstehenden Ämtern zu tun haben und involviert sind, genau wissen wie es geht.
Jetzt wieder meine Frage, die ich immer stelle wenn solche Ansichten vertreten werden:
Warum bist du ( seit ihr) nicht selbstständig und führst ( führt) eine Pflegeeinrichtung?
Dann kannst du ( ihr) ruck zuck alles verbessern und so organisieren wie du( ihr) es dir ( euch) vorstellst.

Nun meine Antwort dazu:

Ich bin über 30 Jahre in der Pflege, aktiv vor Ort, am pflegebedürftigen, bis heute.

Zufälligerweise betreibe ich einen eigenen ambul. Pflegedienst.

Ich weis um die Belange der MItarbeiter, bin selbst noch mit draußen in der Pflege, kenne den Ärger den die Pflege u. Krankenkassen einem bereiten, kenne den Ärger mit den Abrechnungsstellen, kenne die Probleme der Pflegebedürftigen und Angehörigen, kenne die Probleme die auch Ärzte bereiten konnen, kenne die Problematik der Personalgewinnung ( im Jahr 2014 ca. 8000€ zur Personalgewinnung investiert-ohne Erfolg--), ( soviel zum Thema von balot: der AG hat für Ersatz zu sorgen) Leute wo lebt ihr denn?
Soll sich der AG das Personal backen oder aus dem Ärmel schütteln?

Ich kenne die Problematik der Dienstplan und Tourenplangestaltung, kenne die Proplematik des Personals und habe so ganz nebenbei auch noch etwas mit BWL, den Abrechnungen und der Buchführung meiner Einrichtung zu tun.

Ich weis was mir die Kassen zahlen, ich weis welche Umsätze ich habe, ich weis auch welche Kosten - nicht nur Löhne - ich mit diesen Umsätzen und den gedeckelten Honoraren der Kassen abdecken muss.

Mit diesen gedeckelten Honoraren muss ein ausgeglichener Haushalt geführt werden um den Betrieb nicht in die Pleite zu führen.

Ergo: Es kann nur soviel ausgegeben werden wie die Kassen bezahlen und eingenommen wird.


( ja, ja- auch ich bin so ein geldgeiler abzocker der sich vor den Millionen die er privat verdient nicht mehr retten kann.
Stelle ich meine tatsächlichen mtl. Stunden - ca. 250 jeden Monat - meinem privat Einkommen gegenüber, so habe ich weniger Stundenlohn als meine Haushaltshilfen.)
Arbeitest du auch so viel?

Soviel dazu.


Politik in die Praxis , sage ich schon seit Jahren bei allen Veranstaltungen und Diskussionsrunden, die ich mit Landes und Bundespolitikern, hier in meinem ambul. PD mit vertretern des BPA, durchgeführt habe.

Jedoch sämtl. Argumente und das Aufzeigen der Probleme scheint an den Politikern spurlos vorbei zu laufen. Die ziehen in den Parlamenten ihr Ding durch und fertig.

Einzig, Heike Hoffmann MDL hatte einmal ein 2 stündiges Praktikum bei mir absolviert. Da lief sie in einer Abendtour mit, die 3 Stunden dauern sollte. Nach 2 Stunden warf sie das Handtuch.

Im so long

Und nochmals- - das was du hier vorschlägst-:

Eine verstaatlichung der Pflege,
wäre das schlimmste was der Pflege passieren könnte.

Schaue dir einmal alle Sozialstationen und Pflegeheime an, die von Städten und Gemeinden betrieben werden- bzw. wurden.
Die meisten wurden verkauft, da sie nicht mehr von der Stadt getragen werden konnten.
Sie wurden an private oder caritative Träger verkauft.

Du hinkst mit deinen Gedanken 25 jahre hinterher.

[Benutzer 204 gelöscht]

Da belese Dich bitte mal ein bisschen!

Habe mein Examen in einem kirchlichen Krankenhaus 1979 in Thüringen gemacht .
Noch Fragen ?

Ganz nebenbei, zu DDR-Zeiten waren Altersheime noch Heime, wo alte Menschen sich wohlgefühlt haben..

Das beweist mir das Du Null-Ahnung hast !

[johannes]

Sag, Frieder, es geht noch?

Ein Lehrling will dem Meister sagen, was zu tun ist? Du bist ein Spaßvogel. Wenn Du trocken geworden bist hinter den Ohren, kannst Du es ja noch mal versuchen.

Übrigens: Bei uns wurde noch nicht ein einziger Mitarbeiter in 23 Jahren verheizt. Kannst Du ja nicht wissen, nicht wahr? Vielleicht machst Du Dich erst mal klug, bevor Du Deinen Mund so weit aufreißt.

[Frieder]

Oha, so läuft das hier....

Na denn brauche ich HIER ja nich weiter zu schreiben...

manometer für wie dumm wird man hier gehalten......

[Frieder]

Oha, so läuft das hier....

Na denn brauche ich HIER ja nich weiter zu schreiben...

manometer für wie dumm wird man hier gehalten......

[Griesuh]

Frieder, hast wohl keine argumente mehr?

[johannes]

Nun ja, Frieder, kannst ruhig weiter schreiben. Aber Du mußt ja nicht unqualifiziert jedem gegen das Schienbein treten, wenn Du die Reaktion darauf nicht wünschst. Außerdem hast Du auch die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln, indem Du in verschiedenen Einrichtungen mitarbeitest. Wenn Du dann noch darauf achtest, dass es möglichst unterschiedliche Arbeitssysteme sind, könntest Du durchaus etwas lernen.

Also nur Mut.

[Stratus]

Laut sächsischem Personalschlüssel ist genug Personal in meiner Firma da, minus die Kranken, minus die mal Urlaub haben. Ist das Menschenwürdig? Das muß wohl jeder für sich selbst beantworten.

Mein Humor triftet manchmal ins infantile ab, also will ich's mal so beantworten.
Kennt ihr den Film 300, wo die Spartaner den Pass halten müssen? Der Gang ist der Pass, wir die Sartaner nur das wir im FD keine Speere und Schilde tragen sondern Waschlappen und Handtücher...Und dann geht es los, den Kampfschrei auf den Lippen. Wenn der Vergleich zu kindisch ist dann sagt es ruhig

[Sahhra.mayyer]

Bevor ich mich für ein Pflegeheim für meine Angehörigen entschieden habe, habe ich mir erst mal das angesehen was in Deutschland zu Auswahl steht (natürlich in unsere Nähe). Ich würde meinem schlimmsten Feind nicht mal in ein deutschen Pflegeheim stecken. Keine Menschenachtung, das was dort abgeht sind noch Methoden von 1933. Meine Angehörigen sind schon teilweise in polnischen Pflegeheimen und ich hebe meinen Kindern gesagt, wenn etwas mit mir wird, Demenz, Alzheimer ect. Sofort nach Polen bitte

[ilios1966]

Hallo Sahhra,

solltest Du nur schlechte Erfahrungen gemacht haben, dann tut mir das leid. Dennoch mag ich persönlich keine Verallgemeinerungen! Nicht alle Pflegeeinrichtungen sind schlecht, nicht alle "Chefs" verheizen oder nutzen aus!

Schwarze Schafe gehören ausgemerzt!

Dennoch, in Deutschland gibt es nicht nur schwarze Schafe, in Polen bestimmt nicht nur weiße!

In diesem Sinne..

Lg ilios

[Sahhra.mayyer]

Um Gottes Willen, ich generalisiere nicht. Ich weiß das die deutschen Pflege super ausgebildet sind, sie bekommen ja auch nicht genug Geld für die Arbeit die sie leisten, den es ist keine einfache Tätigkeit. Es hat mich einfach wütend gemacht, als ich ein Heim finden musste. Die Durchschnitts Rente in Deutschland, das sind ca. 1400 Euro, die Pflegesachleistung deckt ja auch nicht alle Kosten ab. Nicht nur das die Pflegekassen eine Unterbringung in deutschen Pflegeeinrichtungen für den Otto-Normal-Verbraucher fast unmöglich machen ohne das die Kinder mitfinanzieren, aber auch die dort herrschenden Verhältnisse. Bitte verzecht mich nicht falsch, mich nervt das auch das ich als Deutsche irgendwo im Alter reisen muss um würdige Pflege zu erhalten.

[michirubknecht]

Da lässt sich wahrscheinlich nicht viel ändern, es gibt kein Geld für palliative Pflege, die Geriatrie bei uns funktioniert fast gar nicht. Da kann man sich nicht wunder, dass der Osten hellhörig wird.

[Benutzer 204 gelöscht]

es gibt kein Geld für palliative Pflege

Wer hat Dir das erzählt ?Ist nämlich Blödsinn.

[Schwester Maria]

Als ich bei einem kirchlichen Träger 5 Leuten gleichzeitig das Essen anreichen sollte, wohlgemerkt ohne Zahnprothese und dann natürlich passierte Kost, den Löffel weit genug hineinstecken, dass der Schluckreflex auch schnell eintritt, da habe ich auf deutsch gesagt den Löffel abgegeben und erst mal eine Auszeit genommen und mir überlegt, was ich da eigentlich mache. Nach dem Motto "Die Würde des Menschen ist unauffindbar" habe ich diesen Verein verlassen und werde auch in meinem ganzen Leben so etwas nie wieder tun, hoffe nur, dass später mal mit mir so etwas auch nicht gemach wird!

[KerstinKathrin1978]

Wir sind so besetzt, dass alle Bewohner versorgt werden können, auch mit in Ruhe Essen anreichen können, sich mit den Bewohnern beschäftigen und mit ihnen reden können. Aber die Einarbeitung für die neuen Kollegen findet halt faktisch nicht statt, da die Besetzung dafür echt zu knapp ist.
Bin erst seit etwas mehr als einem halben Jahr als Hilfskraft in der Pflege, die ersten zwei Tage bin ich mit einem Schüler mitgelaufen, danach der Sprung ins kalte Wasser, denn ab da habe ich alleine gepflegt. Es gibt Kollegen, die schon länger da sind, die dann ständig an Fehlern herumnörgeln (natürlich nur untereinander oder beim Chef anstatt es mir direkt zu sagen und es mir richtig zu zeigen; wenn ich dann was gezeigt bekommen möchte, hat leider gerade keiner Zeit; geht den anderen Neuen aber auch so), wobei die Chefin einen in Schutz nimmt und den Kollegen sagt, es habe halt keine Einarbeitung stattgefunden, und von alleine kann man das alles eben nicht wissen. Ist halt blöd, dass die Besetzung immer so knapp ist, aber mir scheint, das ist in der Pflege nicht ganz unüblich, oder? Und diesen Aspekt finde ich in Bezug auf eine würdige Pflege halt echt schwierig, dass eben das notwendige Wissen nicht so vermittelt werden kann, wie es müsste.
So frage ich mich eben immer wieder bei Kollegen durch, mit denen ich gut zusammenarbeite, ansonsten muss ich mir eben viel Hintergrundwissen anlesen und beim Arbeiten meinen gesunden Menschenverstand einsetzen.
Mir ist trotz allem wichtig, mir Zeit für "meine" Bewohner zu nehmen, die vorwiegend an Demenz erkrankt sind. Es liegt mir am Herzen, mich mit den Bewohnern zu befassen, zu schauen, wie sie an dem Tag drauf sind, sie mit verbaler und nonverbaler Kommunikation zu erreichen.
Alles in allem finde ich, sind wir immer noch wesentlich besser besetzt als andere Seniorenheime. Im Frühdienst sind wir (ohne Küche gerechnet) besetzt mit der Schichtleitung und vier Pflegekräften, manchmal sogar 5, wenn es schlecht läuft nur 3, im Spätdienst sind wir einer weniger in der Pflege, und wir haben zusätzlich 1-2 Betreuungskräfte im Wohnbereich mit ca. 30 Bewohnern.

[silberfee47]

....dabei ist die Menschenwürde unantastbar... lt. GG.... in jedem fall liest es sich gut - leider ist die Realität anders.

schon alleine das wort "heim" für alte und kranke menschen ist unwürdig. natürlich ist das nur ein wort - aber es spiegelt genau unsere "pflege" wider.

trotzdem.... ich gebe die Hoffnung nicht auf..........