Recherche für Fernsehbeitrag

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EdgarWibeau
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Recherche für Fernsehbeitrag

Beitrag von EdgarWibeau »

Guten Tag allerseits, ich bin Journalist, der durch eine persönliche Erfahrung auf ein Thema aufmerksam wurde. Die Großeltern meiner Lebensgefährtin sind hochbetagte Menschen (89 und 90 Jahre alt) und werden von einem ambulanten Pflegedienst mehrmals in der Woche betreut. Da werden dann verschiedene Tätigkeiten ausgeführt, die dann in einem Tätigkeitsbericht aufgeführt werden, dieser wiederum wird dann von den betreuten Personen abgezeichnet. Soweit, so korrekt, vermute ich mal. Vor kurzem hat die Pflegerin dieses Heft in der Wohnung vergessen und siehe da, da fanden sich dann Tätigkeiten aufgeführt, die überhaupt nicht verrichtet wurden, aber abgerechnet werden sollten. Und als ich dann anfing zu recherchieren, stellte sich heraus, dass so etwas kein Einzelfall ist. Die entsprechenden Beispiele sind vermutlich bekannt. Mich würde nun interessieren, welche Erfahrungen andere damit gemacht haben und ob jemand bereit wäre, dazu etwas in einem Interview - auf Wunsch auch anonymisiert - zu sagen.



Benutzer 204 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Vor kurzem hat die Pflegerin dieses Heft in der Wohnung vergessen
Die "Pflegemappe" also das Dokusystem verbleibt in der ambulanten Pflege in der Wohnung des Kunden .

Für welchen Sender ist der "Beitrag" vorgesehen ? Welche Produktionsfirma steht dahinter ?



EdgarWibeau
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Beitrag von EdgarWibeau »

Ich recherchiere diesen Beitrag für das MDR-Nachrichtenmagazin "Exakt" http://www.mdr.de/exakt/verteilseite458.html
Es gibt keine Produktionsfirma, die dahinter steht.



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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Tja, dann recherchieren Sie einmal wie sich diese "Hefte" nennen und recherchieren sie einmal in den Versorgungsverträgen zwischen Pflegediensten und Kassen was zum verbleib des Dokumentationssystem vereinbart ist.
Auch sollten sie einmal recherchieren welche tätigkeisinhalte die einzelnen Leistungskoplexe der Grundpflege nach SGB XI beinhalten.
Wenn Sie sich dann über diese "feinheiten" informiert haben und wissen worum es geht, können Sie sich gerne wieder melden.
Schrecklich, immer diese Missmachberichte, die sich nur auf halbwissen aufbauen.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

IMC
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Beitrag von IMC »

Wie wärs,Griesuh...recherchieren wir mal zum Thema "Schlechter Journalismus und inkompetente Recherchen" ? Wer weiss,vielleicht sendet ja auch der mdr diese Reportage ? :D


Burn Out ist was für Anfänger...Ich hab Fuck Off ! :D

EdgarWibeau
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Beitrag von EdgarWibeau »

Gehen Sie mit dieser arroganten und überheblichen Art auch auf Pflegebedürftige und deren Angehörigen ein?
Wie ich oben beschrieben habe, bin ich durch einen Vorfall in der Familie auf das Problem aufmerksam geworden. Ich bin kein Fachmann für die Feinheiten in Versorgungsverträgen. Da geht es mir wie vermutlich den meisten Angehörigen, die sich in diese komplizierte Materie einarbeiten müssen. Und dass meine Wahrnehmung eines Betrugsversuchs kein Einzelfall ist, belegen Zeitungsartikel wie diese hier: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 71523.html
sowie die Erhebungen der Krankenkassen. 2008/2009 hat allein die AOK für den Bereich Sachsen/Thüringen 57 Betrugsfälle festgestellt, von denen 13 strafrechtlich verfolgt wurden. 2009/2010 waren es 67 Fälle von Betrug, 18 wurden strafrechtlich verfolgt.
Und wenn Sie schon so frei sind, von Halbwissen zu sprechen, dann empfehle ich Ihnen einen Blick in den Duden.



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Rebecca1969
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Beitrag von Rebecca1969 »

Also naja, der Artikel ist ja schon recht polemisch geschrieben.
So wie ich das bisher mitbekomme, kriegt man wenn man in der Pflge tätig ist, ständig irgendwelche Vorwürfe an den kopf geworfen. Daher kann ich schon nachvollziehen dass langjährige Pflegekräfte ungehalten reagieren.

Mich würde mal interessieren, was da nicht verrichtet wurde?



EdgarWibeau
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Beitrag von EdgarWibeau »

Es wurden einfach Dienstleistungen notiert, die nicht erbracht wurden. Ganz konkret waren es die Reinigung der Wohnung, die nicht stattgefunden hat sowie verschiedene pflegerische Hilfsleistungen. Die Pflegekraft war ca. 30min. in der Wohnung, hat aber zwei Zeitstunden abgerechnet. Und es geht hier um keinen kleinen Pflegedienst. Wenn so etwas Methode hat und Tag für Tag so praktiziert wird, kommt was zusammen, denke ich.



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Rebecca1969
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Beitrag von Rebecca1969 »

Ich wusste nicht, dass ambulante Pflegedienste auch die Wohnung putzen.
Im Seniorenheim machen das ja die Stationshilfen oder Haushaltskräfte.



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*Angie*
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Beitrag von *Angie* »

Mal Butter bei de Fische:

ich habe nicht nur in EINEM Heim erlebt, dass ich zB schon morgens um 9
die komplette Flüssigkeitszufuhr der gesamten Patienten für den GANZEN Dienst
dokumentieren sollte (weil am Rest des Stationsalltages keine Zeit dazu sei).
Hab ich aber nicht gemacht und wurde blöd angeguckt.

Und ich habe auch mehr als einmal erlebt, dass Kollegen ALLES abzeichneten - besonders im handschriftlichen System - weil es einfacher war und schneller ging, die gesamten Patienten abzukürzeln, die zusammengeheftet waren. Jeder hat seine Planette abgekürzelt, ob er die Patienten versorgt hatte oder nicht.
Da interessierte niemanden, dass es ja eigentlich Urkundenfälschung ist.

Und ich habe auch mehr als ein Mal mitbekommen, dass Leistungen abgezeichnet waren, die gar nicht erbracht wurden - von Haare waschen bis sonstwas. Leistung abgezeichnet und dann ins Berichteblatt geschrieben: Patient hat verweigert ... (Standardspruch), obwohl er nicht einmal nach Haarewaschen gefragt wurde.


Problem ist:
macht man den Mund auf (zB dass man DIE Patienten abzeichnet, die man auch versorgt hat) ist man bei den Kollegen unten durch, weil die wollen ja Feierabend haben .... oder man ist seinen Job los, weil man den AG in die Pfanne haut.

Meistens werden Leistungen nicht verrichtet, die so schnell niemand überprüfen kann (zB mal ein Inko-Wechsel oder Transfers werden abgezeichnet obwohl der Patient im Bett gelassen wurde).

Man muss nicht so tun, als wäre überall ALLES in Ordnung - dann ändert sich nämlich NIEMALS was! Und Griesuh: Deine Art hier in diesem Verlauf
läßt "Niveau eines PDL" vermissen ....

Und nochmal: es hat schon seine Gründe, warum ich aus der aktiven Pflege ausgestiegen bin -
weil ich Vieles, was da lief, mit meinem Gewissen nicht (mehr) vereinbaren konnte.

Angie


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

@ Angie:
ich reagiere so, da es immer wieder diese Miesmacherei gibt in der alles verallgemeinert wird. Auch habe ich niemals abgestritten, dass es Betrugsfälle gibt.
Auch rede ich nichts schön.
Das abzeichen von nicht erbrachten Leistungen, wenn diese Geplant waren und der Kunde hat diese an diesem Tag verweigert ist KEIN betrug. Denn in den Pflegeverträgen mit den Kunden steht, dass eine geplante Leistung die nicht rechtzeitig ( meist 24 Std. vorher) abgesagt wird als erbracht gilt und zu bezahlen ist.
Dann finde ich es auch schön, dass du aus der Pflege ausgestiegen bist anstatt mit beizutragen die Probleme in der Pflege und solche "Misstände abzubauen.

@ Rebecca1969,
was stellst du dir vor was ein ambul. PD denn alles an Hilfen für Pflegebedürftige in ihrem häuslichen Umfeld anbietet?
Neben der Grund u. Behandlungspflege gehört auch hauswirtschaftliche Versorgung neben etl. anderen Dienstleistungsangeboten dazu.

@ EdgarWibeau,
klar ist jeder "Betrug" einer zuviel.
Wenn ich jetzt einmal die von Ihnen genannte Zahl der angeblichen Betrugsfälle von 85 in Sachsen/Thüringen, auf Hessen ummünze, ergibt das vollgendes Bild:

In Hessen gibt es ca. 1100 ambul. PD's. Davon stehen 85 unter betrugsverdacht. Das ist eine Prozentzahl von rund 8%. Eindeutig zuviel, wenn es so wäre.
Davon wurden, wie sie schreiben, gerade einmal 18 strafrechtlich verfolgt.
Sie sagen aber nicht wieviele tatsächlich wegen Betrug rechtskräftig verurteilt wurden. Nehme ich jetzt an, dass diese 18 Fälle auch vor Gericht kamen und die PD's verurteilt wurden, so ergibt dies eine Prozentzahl von 1,7%. Auch eindeutig zu viel.

Wie sie dann zu der Verallgemeinerung kommen, es sei wohl üblich, dass in der amb betrogen würde, ist wieder so eine aufreißerische Sache, ohne jeglichen realen Bezug.
Wie schon anfangs gesagt, jeder Betrug ist einer zuviel.
Aber sie sollten sich einmal genau informieren wie das ist mit den gedeckelten Beträgen und der dadurch zur verfügung stehenden Zeit ist.
Dauert der Pflegeaufwand länger als es die Honorardecklung durch die Kasse hergibt, so muss eine Lösung zwischen Kunden und Pflegedienst gefunden werden, damit der PD nicht bei jeder Pflege drauflegt.
Das ist jetzt nun ihre Hausaufgabe sich erst einmal in die Materie ein zu arbeiten und die Internas zu erfahren bevor sie hier wie wild und ohne Hintergrund wissen um sich schlagen.
Zuletzt geändert von Griesuh am Fr 22. Jun 2012, 07:56, insgesamt 1-mal geändert.


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IMC
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Beitrag von IMC »

Ich muss sagen,mich irritiert die Ablehnung des Herrn Wibeau,sich näher mit den rechtsgültigen Pflegeverträgen zu beschäftigen,schon etwas.
Man kann nicht von Betrug reden und aufreisserische Berichte verfassen,ohne sich vorher das Kleingedruckte dieser Verträge durchzulesen,denn wenn man das nämlich tut,ergibt das schon ein ganz anderes Bild vom angeblichen Betrug !
Wenn ich nicht weiss,was überhaupt alles an Leistungen erbracht und wie diese Leistungen vergütet werden sollen,kann ich nicht zum pauschalen Rundumschlag ausholen ! Persönliche Erfahrungen gut und schön,aber lieber Herr Wibeau,haben sie die Pflegeverträge der Grosseltern Ihrer Lebensgefährtin genau gelesen und auf Klauseln,wie die von Griesuh genannte,hin überprüft ?
Ich denke mal nicht,dafür klang Ihr Eingangspost,für einen Journalisten,viel zu emotional und Sie schossen erstmal,bevor Sie den Getroffenen warnten.
Also würde ich vorschlagen,einen oder zwei Gänge runter zu schalten,Pflegeverträge zu lesen,sich das Vergütungssystem der Kassen erklären zu lassen und dann bitte genau zu recherchieren,bevor polemische,anklagende Berichte geschrieben werden !


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EdgarWibeau
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Beitrag von EdgarWibeau »

Kleingedrucktes hin oder her. Ganz konkret gab es Vereinbarungen mit dem ambulanten Pflegedienst, bestimmte Leistungen zu erbringen. Und das wurde schriftlich fixiert. Und wenn Leistungen abgerechnet werden bei der Pflegekasse, die weder vereinbart noch erbracht worden sind, dann wird man einfach misstrauisch. Und wenn man recherchiert und feststellt, dass es kein Einzelfall ist, fängt man an, tiefer zu bohren.
Es geht mir auch nicht darum, die ganze Branche zu verteufeln. Es gibt in jedem Bereich schwarze Schafe: Schlecker bei Drogeriemärkten beispielsweise. Soll man jetzt überhaupt nicht mehr berichten? Ich hoffe, Sie stimmen mir zu, dass das doch auch keine Lösung sein kann. Ich denke, denjenigen, die korrekt arbeiten, müsste doch auch daran gelegen sein, dass den Betrügern das Handwerk gelegt wird.



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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Klar ist uns daran gelegen solche Fälle aufzudecken. Dann nennen sie diese Dienste beim Namen und sagen der u. der PD hat...
Es geht hier um die Verallgemeinerung einer Sache die "nur" einen kleinen Prozentsatz der Pflegeeinrichtungen anbelangt.
Durch solche Rundumschläge wird jeder Pflegedienst unter Generalverdacht gestellt zu betrügen. Das kann es nicht sein!!!.


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Rebecca1969
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Beitrag von Rebecca1969 »

Hallo Griesuh,
was stellst du dir vor was ein ambul. PD denn alles an Hilfen für Pflegebedürftige in ihrem häuslichen Umfeld anbietet?
Neben der Grund u. Behandlungspflege gehört auch hauswirtschaftliche Versorgung neben etl. anderen Dienstleistungsangeboten dazu.
Pflege ist ja nach wie vor relativ neu für mich, aber ich lerne beinahe tgl dazu.
Ich "kenne" ambulante Pflege bisher von rein altenpflegerischer Tätigkeit her- und habe gar nicht daran gedacht, dass das mehr mit einschließt. :confused:

Was das Verallgemeinern angeht- so kann ich das aber sogar schon als Neuling bestätigen. Ich kriege immer wieder zu lesen, dass wir in den Seniorenheimen alle die Leute per Pillen ruhig stellen, dass die Leute da alle vernachlässigt und zu bedauern sind.
Ich persönlich fände es zb gut, wenn in solchen Berichten auch positive Beispiele erwähnt würden. Um zu zeigen dass es auch anders geht und das es sehr wohl nette und engagierte Pfleger gibt. Ich denke das wäre für viele in der Pflege auch motivierend den Job weiter zu machen und sich gegen Misstände zu wehren.



Tini138
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Beitrag von Tini138 »

Naja um auf die nichterbrachte "Reinigung des direkten Umfeldes" zurück zukommen ... in MV ist das Bestandteil der Großen Morgen-/Abentoilette und heißt im Klartext nach dem Baden Handtücher weg räumen, eventuell Bad wischen wenn was nass geworden ist, Wanne/Duschwand trocknen und
n i c h t Wohnung putzen dafür sind dann Hauswirtschafter im Einsatz.
Und die Zeitvorgaben sind Rahmen durch die jeweilige Station die nicht überschritten werden sollten es wird ja nicht nach Zeit sondern nach Leistung abgerechnet.

Was da mit anderen Hilfsdiensten gemeint sein könnte???

Vielleicht einfach mal nen Termin zum Gespräch mit der zuständigen PDL (Pflegedienstleitung) vereinbaren und es könnte sich was aufklären???



Micky Maulwurf
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Beitrag von Micky Maulwurf »

[quote=""EdgarWibeau""]Und dass meine Wahrnehmung eines Betrugsversuchs kein Einzelfall ist, belegen Zeitungsartikel wie diese hier: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 71523.html
[/quote]

Objektiver Journalismus sieht anders aus.



[quote=""EdgarWibeau""]Kleingedrucktes hin oder her. Ganz konkret gab es Vereinbarungen mit dem ambulanten Pflegedienst, bestimmte Leistungen zu erbringen. Und das wurde schriftlich fixiert. Und wenn Leistungen abgerechnet werden bei der Pflegekasse, die weder vereinbart noch erbracht worden sind, dann wird man einfach misstrauisch.
[/quote]

"nicht erbrachte Leistungen" ist ein dehnbarer Begriff. Hier kam schon das Beispiel mit der Raumpflege. Diese beinhaltet tatsächlich lediglich die hinterlassene bzw. notwendige Reinigung der Räume. Eine komplette Grundreinigung der Wohnung würde nicht in den Bereich der Altenpflege fallen.
Ich kenne jetzt keine kompletten Hintergründe weshalb ich mir in ihrem Falle kein Urteil bilden kann. Aber Angehörige die tagtäglich empört sind dass sie keine private Pflegekraft bekommen, die 24-Stunden für ihre Eltern/ Lebenspartner etc. anwesend sind kommen nicht selten vor. Oft ist die Erwartungshaltung in die Pflegekräfte auch deutlich höher als es die Realität bzw. Aufgabenbereich deckten kann. Und wenn jemand erstmal gross einen "Betrugsfall" an die Glocke hängt, statt einfach mal bei dem Pflegedienst nach zu fragen spricht nicht unbedingt für objektiven Journalismus.

Ich mag mich täuschen; wie bereits gesagt kenne ich ihren Fall nicht genau weshalb ich mir kein Urteil bilden kann. Aber auf mich wirkt ihre Reaktion bzw. erst einmal gross die "Betrüger" anzuprangern, nach den Angehörigen die erwarten dass gefälligst alle ihre Forderungen erfüllt werden. Notfalls mit allem möglichem Druck.
Zuletzt geändert von Micky Maulwurf am Fr 3. Aug 2012, 02:56, insgesamt 1-mal geändert.



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doedl
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Beitrag von doedl »

Hi Placebo,

höchst emotional und trotzdem sachlich superkorrekt- Hut ab

Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

Benutzer 1685 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Placebo,

es gibt hier leider kein "Gefällt mir".

Toller Beitrag.

LG
Sophie



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