effektive hilfsmittel

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schnitte
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effektive hilfsmittel

Beitrag von schnitte »

hallöchen ihr lieben,

wer war denn brav bei der altenpflegemesse? :D
gab ja mal wieder viel neues, aber darunter mal wieder viel unsinniges, was sich einfach nicht lohnt. die pflege wird eben auch ein neuer absatzmarkt. kommerz überwiegt wohl nutzen. daher die frage: was habt ihr so neues und wirklich sinnvolles gesehen, wovon ihr trotz kritischer betrachtung (kosten-nutzen-abwägung, praktikabel?) überzeugt seid?

meine höhepunkte der entdeckung waren:
octenilin wundspüllösung: wie prontosan bei mrsa, wird zwar auch nicht von der kasse bezahlt, ist aber billiger als prontosan und wirkt nach 1min. statt nach 15 wie bei prontosan

octenisan waschhandschuhe: feuchte einmalwaschlappen für mrsa in einer verpackung wie feuchttücher. geruchsneutral. die verpackung kann einfach in der mikrowelle erwärmt werden, und schon wird warm gewaschen. einfach in müll, geringere trennung von müll, wäsche ect. nötig (dachte da so an die überfüllten bäder oder vorräume durch viele abwürfe bei mrsa-zimmern).

thicken up clear: durchsichtiges andickungsmittel. ich fand, sonst sieht der saft immer schlecht aus :/ leider kostet das prdukt 10€ mehr auf 100g, aber vielleicht ist es für einige hilfreich, wenn es nur um eine vorübergehende lösung geht.

kippbare sitzbadewanne: ich kannte bisher nur sitzbadewannen mit tür, oder eine normale badewanne für rund 2500€, die man heben und senken konnte. nun jedoch gibt es für 3000€ eine badewanne, die tür und sitzfläche hat, man die tür schließt, wasser einlässt und die wanne automatisch nach hinten kippt, so dass der sitzende, dann doch von füße bis hals gleichmäßig im wasser liegt. eine clevere alternative für viele die man allein umsetzen kann oder die sich selbst umsetzen können von rollstuhl in wanne, anstatt sie gleich in den beängstigenden lift zu stecken. (stattdessen duschen sie halt alle. )

was sind eure neusten erkenntnisse, wovon ihr denkt siegessicher dem chef gegenübertreten zu können?



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Griesuh
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AW: effektive hilfsmittel

Beitrag von Griesuh »

Hi Schnitte. Da gebe ich dir recht, die Pflege ist mittlerweile ein gewaltiger Absatzmarkt im Bezug auf Hilfsmittel. Diese sind meist auch noch erheblich überteuert. Z. B. kostet ein verchromter Bettgalgen zwischen 100 u. 300€.
Ich frage mich ernsthaft was ist an einem verchromten Stahlblech so teuer? Hier wird gewaltig abgezogt.
Unser Gesetzgeber sollte einmal nach forschen warum, und nicht immer nur am kleinen Mann (Frau) durch Leistungskürzungen sparen.
Abgesehen davon, dass ich zur Zeit keine Zeithabe ihrgend wo auch nur eine Messe zu besuchen.
In der Woche kommen mind. 4-5 Einladungen zu ihrgend welchen Events, Messen und Veranstaltungen. Um alle besuchen zu können, hätte ich sonst nichts mehr zu tun.
Jetzt kommt Irronie:
natürlich könnte ich auch einen frisch studierten Pflegewissenschaftler einstellen, der solche Messen Besucht, dann kann er wenigsten keinen Schaden anrichten. :D


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schnitte
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AW: effektive hilfsmittel

Beitrag von schnitte »

es ging mir nicht wo wirklich der preis an ausgaben gerechtfertigt ist, sondern ob wir die neue erfindung wirklich brauchen.
ich hab z.b. eine drehbare badewanne gesehen, die ansonsten aber nicht wirklich eine wanne fürs altenheim war (wenig funktionen). bei der dachte ich mir eindeutig, sowas braucht man nicht.



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Griesuh
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AW: effektive hilfsmittel

Beitrag von Griesuh »

Jo, neben den total überhöhten Preisen kommt wirklich auch vieles was zwar gut aussieht aber wirklich nicht so recht von Nutzen ist.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

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-Felicitas-
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AW: effektive hilfsmittel

Beitrag von -Felicitas- »

[quote=""schnitte""]es ging mir nicht wo wirklich der preis an ausgaben gerechtfertigt ist, sondern ob wir die neue erfindung wirklich brauchen.
ich hab z.b. eine drehbare badewanne gesehen, die ansonsten aber nicht wirklich eine wanne fürs altenheim war (wenig funktionen). bei der dachte ich mir eindeutig, sowas braucht man nicht.[/quote]

in welcher Ebene war sie drehbar? Waschmaschinenlike oder wie??? = 8-)

lg
F.


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Suse2
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Beitrag von Suse2 »

hallöchen ihr lieben,
wer war denn brav bei der altenpflegemesse? :D

ich nicht Nürnberg ist mir persönlich eindeutig zu weit, aber 2 Kollegen haben sich die Mammuttour als Tagesfahrt angetan
im nächsten Jahr - Hannover - ...dann fahr ich 55 Min mit dem Zug :hehe
meine höhepunkte der entdeckung waren:
octenilin wundspüllösung: wie prontosan bei mrsa, wird zwar auch nicht von der kasse bezahlt, ist aber billiger als prontosan und wirkt nach 1min. statt nach 15 wie bei prontosan

weiß nicht ???

octenisan waschhandschuhe: feuchte einmalwaschlappen für mrsa in einer verpackung wie feuchttücher. geruchsneutral. die verpackung kann einfach in der mikrowelle erwärmt werden, und schon wird warm gewaschen. einfach in müll, geringere trennung von müll, wäsche ect. nötig (dachte da so an die überfüllten bäder oder vorräume durch viele abwürfe bei mrsa-zimmern).

das System kenne ich schon länger, gibt es von verschiedenen Anbietern.
Ich spreche das von der Packung für die GKW = Inhalt 8 Tücher, hatte es mal als Probe, war angenehm auf der Haut, schöner frischer Duft.
Im privaten Bereich nutzt meine Schw-To sie für ihre schwerbehinderte Schwester für unterwegs, benutzen und entsorgen..top!!

und meines Wissens kommt es im Hospiz öfter zum Einsatz..

thicken up clear: durchsichtiges andickungsmittel. ich fand, sonst sieht der saft immer schlecht aus :/ leider kostet das prdukt 10€ mehr auf 100g, aber vielleicht ist es für einige hilfreich, wenn es nur um eine vorübergehende lösung geht.

hat mir unser Sondenkost Versorger auch angeboten, bisher nutzen wir die alte Variante..
kippbare sitzbadewanne: ich kannte bisher nur sitzbadewannen mit tür, oder eine normale badewanne für rund 2500€, die man heben und senken konnte. nun jedoch gibt es für 3000€ eine badewanne, die tür und sitzfläche hat, man die tür schließt, wasser einlässt und die wanne automatisch nach hinten kippt, so dass der sitzende, dann doch von füße bis hals gleichmäßig im wasser liegt. eine clevere alternative für viele die man allein umsetzen kann oder die sich selbst umsetzen können von rollstuhl in wanne, anstatt sie gleich in den beängstigenden lift zu stecken. (stattdessen duschen sie halt alle. )


wir haben 3 Wannen im Haus und bis auf eine Bewohnerin gehen alle lieber duschen, kommt sicher auf die Einrichtung und das Klientel an..


Auch wer nicht zählen kann, zählt mit!
Auch wer nicht sprechen kann, hat was zu sagen!
Auch wer nicht laufen kann, geht seinen Weg!

D_in_CH
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Registriert: Mi 2. Aug 2006, 20:26

AW: effektive hilfsmittel

Beitrag von D_in_CH »

[quote=""schnitte""]
meine höhepunkte der entdeckung waren:...

octenilin wundspüllösung: wie prontosan bei mrsa, wird zwar auch nicht von der kasse bezahlt, ist aber billiger als prontosan und wirkt nach 1min. statt nach 15 wie bei prontosan.....

....thicken up clear: durchsichtiges andickungsmittel. ich fand, sonst sieht der saft immer schlecht aus :/ leider kostet das prdukt 10€ mehr auf 100g, aber vielleicht ist es für einige hilfreich, wenn es nur um eine vorübergehende lösung geht....[/quote]

Hallo

ich halte von Octenidin als WundSpüllösung nichts. Ich interpretiere mal, das Du es bei einer MRSA-infizierten Wunde anwenden willst, anstelle Polihexanid.
Der Verdacht besteht, das es durch den MRSA eine chronische Wunde ist, wenn nicht schon vorher und jetzt besiedelt ist?
Octenidin ist nur zur Kurzzeitanwendung ok. Auch so angegeben.
Soll heissen max. 1 Woche, da zelltoxisch. Momentan ist einfach Polihexanid das Mittel der Wahl bei (chronischen/ MRSA) Wunden.
Mir ist nämlich grad nicht so ganz klar, was Du mit dem schnelleren Wirkungseintritt erreichen willst? Ist ja eh schon MRSA drauf, dann muss ich ja auch nicht eine Wirkung innert 1 Min haben.
Und da ich ja eine Nassphase mache...dauert es ja eh länger als ne Minute.


Kenne hier nur das Produkt, was Du beschreibst.
Kenne aber auch ben diese Pulver die so komisch ausflocken.
Meist ist allerdings die Konsistenz an sich das Problem.
Vielleicht gibt es ja auch einen Unterschied in der Konsistenz? Und das genannte wird besser angenommen?

Ansonsten stimme ich Dir zu...ein Riesenmarkt (geworden).
Nützliches und unnützliches.
Als betroffener Angehöriger kann man durchaus denken, das sehr viel davon haben muss, um eine gute Pflege zu gewährleisten.

Ich sag immer, bin froh, das ich einen Einblick im Gesundheitssystem habe und mir somit ein "o" nicht als
"u" verkaufen lassen muss.
Zuletzt geändert von D_in_CH am Sa 16. Apr 2011, 01:02, insgesamt 1-mal geändert.


ACHTUNG, ein bisschen böse:
Ich möchte mal im Schlaf sterben, wie mein Opa.
Nicht kreischend und schreiend, wie sein Beifahrer

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