Wie oft sollte man Lagern Nachts?

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psycho
Beiträge: 1093
Registriert: So 19. Nov 2006, 20:38

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von psycho »

hallo pflegeengel,

ich denke das jeder bewohner eine individuelle lagerung braucht. von solch 08-15 standartaussagen wie 2 stdlich lagern finde ich total überholt. jeder MA hat doch 2 augen und nen kopf, nicht nur zum gehirnumhertragen. sondern auch um das gehirn auch zu benutzen. wenn ich sehe das die haut erste anzeichen von decubitisymtomen zeigt muss ich für mich als pfleger entscheiden noch häufiger zu lagern, in kürzeren abständen.
mit der schlafunterbrechung gebe ich dir recht. es ist nicht gerade förderlich das dann die bewohner am tag unausgeschlafen und sich ruhig verhalten. aber ist es doch auch nicht so das man im alter weniger schlaf benötigt? also bei meiner mutti ist das so seit dem sie in rente ist reichen ihr da 4-6 stunden.
s.c. infusin nachts, warum?

gruß vom


psycho

"Im Namen der Toleranz sollten wir daher das recht beanspruchen, die Intolleranz nicht zu tollerieren" Karl Popper

„Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb: Es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen.“ Wieslaw Brudzinski
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DieJuli
Beiträge: 737
Registriert: Sa 14. Okt 2006, 08:21
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AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von DieJuli »

ein fester lagerungsintervall ist eigentlich nicht festzulegen - das kommt auf jeden Bewohner an. aber 1,5 std scheinen mir tatsächlich recht kurz...
sieh dir doch mal die anamnesen an, ob evtl ein Dekubitus in der Ananmese ist... und beobachte die Haut der Bewohner... wer orientiert ist, den kannst du auch mal fragen, ob das angenehm ist... und wenn dann immernoch alles gegen die lagerung spricht kannst du ja mal ganz vorsichtig bei der pdl (oder erstmal sl) anmerken, das 2-3 stündige lagerungsintervalle viel ökonomischer und bewohnerorientierter wären... evtl nimmst du es auf deinen hut, nach dem motto "hab ich eine neue erkenntnis verpasst?" so, das es nicht "neunmalklug" wirkt ;)



ilios1966
Beiträge: 1622
Registriert: Do 26. Aug 2004, 21:13

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von ilios1966 »

Hallo
ihc sehe es so, dass man wie bei allen Dingen in der Pflege individuell abwägen muss.
Wenn solch kurze Intervalle notwendig sind, denke ich, muss nict jedes ma ein Inkowechsel erfolgen.Des Weiteren reicht oftmals auch eine Mikrolagerung aus.
Bei jedem BW einen so kurzen Lagerungsintervall feszulegen scheint mir nicht adäquat und ist auch nicht im Sinne des MDK und der Heimaufsicht.
Das ist m.E. genauso übertrieben wie das Wecken der BW in der Nacht um 10 ml Flüssigkeit anzureichen....die meisten BW möchten, so wie wir alle, in der Nacht schlafen.....
Solche Anordnungen erfolgen meistens aus Unwissenheit und Angst etwas falsch zu machen.Fakt ist aber, alles das was wir fachlich begründen können und im Sinne der BW erfolgt, individuell ist, ist in Ordnung sofern keine gefährliche Pflege vorliegt.

Lg ilios


Ich bin nicht nur für das verantwortlich was ich sage,sondern auch für das was ich nicht sage!

make-my-day
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Registriert: Fr 6. Jun 2008, 08:51

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von make-my-day »

erstmal wo kein kläger da kein richter, wenn du nachtdienst hast hast du auch die verantwortung für die bew. wenn du der auffassung bist es reichen längere zeitabstände ohne das schäden bei den bew eintreten dann mach was du für richtig hälst ende.

frag mal den idiot von heimleiter ob du nachts immer wenn du lagern gehst ihn anrufen und wecken sollst, dem schläft die fresse sekündlich ein... :eek:

d.h.



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johannes
Beiträge: 3704
Registriert: Sa 17. Nov 2001, 23:53
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AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von johannes »

Dies ist, wie bei vielen anderen Dingen in der Pflege, eine Gretchenfrage. Hast du eine Pflegefachkraft vom MDK oder der Heimaufsicht vor dir, wird Lagern in der Pflegeplanung mit zeitlichen Intervallen vorgeschrieben und in der Praxis so ausgeführt. Denken und ggf. anders handeln ist da nicht mehr. Es muß halt alles standardisiert sein.

Hast du einen Menschen vor dir, dann kannst du dich der Situation anpassen und Entscheidungen treffen, die auch von einer Planung abweichen. Es kommt halt drauf an. Ich für mein Teil bin der Ansicht, daß die Lagerung zum Ersten zur Bequemlichkeit des Bewohners dient, der nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu bewegen. Zum Zweiten - genau so wichtig - dient es zur Vermeidung von Hautschäden. Hast du einen Weg gefunden, dem Bewohner seine ungestörte Nachtruhe zu erhalten, sein Wohlbefinden zu fördern und gesundheitlichen Schaden zu vermeiden, halte ich jede dafür erforderliche Maßnahme für richtig.

Ich kenne Pflegekräfte, die meinen, ein Bewohner müsse alle 1,5 Std. gelagert werden - wo ich mit zwei Lagerungen in der Nacht das gleiche Ergebnis erziele. Entscheidend für mich ist, daß der MA sein Handeln nachvollziehbar begründen kann und mit seinem Handeln tatsächlich kein Schaden angerichtet wird. Bei deinem Chef scheint es halt anders zu sein.

Wenn du allerdings merkst, daß du mit gesundem Menschenverstand aneckst, wird dir nicht viel anderes übrig bleiben, als ggf. auch Unsinn mitzumachen, wenn du deinen Arbeitsplatz nicht auf s Spiel setzen willst. So ist das halt in unserer so standardisierten Welt.

Johannes



Pflegekatze
Beiträge: 56
Registriert: Di 5. Feb 2008, 16:02

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von Pflegekatze »

Huhu,

kommt mir doch sehr bekannt vor hier mit dem 1,5 STD -2 STD lagern in der Nacht, hatte ich beim vorherigen AG auch gehabt, nur habe ich zum Ende hin den Blödsinn nicht mehr gemacht und die4 Menschen alle 3 STD gelagert und sie hatten ihre Nachtruhe und es waren auch keinerlei Rötungen aufgetreten und keinen Dekubitus, insofern fand ich mein Handeln okay, habe mir die Bew mehrere Nächte lang genau angeschaut muss ich dazu sagen! Aber es war alles okay!
Und wo ich nun bin, werden die Bew nachts alle 3 Std gelagert, nur wer solange nicht durchhalten sollte, muss vorher gelagert werden, aber dieses war noch nicht der Fall!
Ich denke du bist eine Fachkraft und bist auch an der Praxis dran und nicht der Theoretiker ( HL/PDL ), die haben zwar die Verantwortung,
Tue das was du für richtig hälst, probier es doch einfach mal aus!
Gruß Pflegkatze



D_in_CH
Beiträge: 240
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 20:26

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von D_in_CH »

Hi

Im letzten Thread steht noch was von Verantwortung der PDL/HL.
Durchführungsverantwortung hast Du.

Rein hypothetisch interssiert mich mal, ob die HL eine pflegerische Ausbildung hat.

Gelagert wird nur, wo es nötig ist. Und da individuell.
Der eine kann es gut ab, vom Nachtdienst einmal gewendet zu werden. Der nächste hat bei nem Intervall von 2h schon erste Rötungen.
Hier wurde schonmal das Wort "Mikrolagerung" genannt.
Sehr gut. In den allermeisten Fällen ausreichend und der HB merkt es zum Teil nicht mal.

Hast Du Dir schonmal die Frage gestellt, wie mobil der ein oder andere ist?
Sind alle, die Du alle 2h lagern sollst, am Tag auch im Bett?
Oder gibt es welche, die am Tag mobilisiert werden?
Wird dann, im Sitzen, auch Lagerung durchgeführt?
Und wenn ja, auch alle 2h?

Anm. meinerseits: Ich kam vor 5Jahren in die Schweiz. In dem Haus wurde die Vorgabe der KK recht rigeros durchgesetzt. Vorgabe KK: proTag und HB gibts zwei Einlagen/ geschlossene Systeme. Der Rest geht aufs Haus.
War erstmal etwas entsetzt!
Aber es funktionierte. Trotz halb ausgelasteter Einlagen, gabs dort prozentual nicht mehr Druckgeschwüre.
Zu meiner Verteidigung: habe das gemacht, was ich auch mit meinem Gewissen vereinbaren konnte.

Christine


ACHTUNG, ein bisschen böse:
Ich möchte mal im Schlaf sterben, wie mein Opa.
Nicht kreischend und schreiend, wie sein Beifahrer

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Kati123
Beiträge: 1707
Registriert: Sa 28. Jul 2007, 14:25

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von Kati123 »

Hallöchen,

:D :D diese Diskussion wird wohl auch in 100 Jahren noch modern sein :D :D

Ich sehe es wie einige andere hier auch: Jeder Bewohner ist individuell. Wir hatten alle 2 Stunden Kontrollgänge geplant, haben dann aber abgewägt, wer gelagert wird und mit wem wir Inko-Wechsel machen. Außerdem gab es Absprachen mit dem Tagdienst, die uns die Ergebnisse der Risikoskalen immer mitteilten, den Hautzustand und die Menge der Ausfuhr ( wenn inkontinent). Daraufhin wurde besprochen, wie der Bewohner am besten versorgt wird. Wenn es nachts aber anders war, dann haben wir ne Rückmeldung gegeben und gut war. Wir haben heute Bewegungspläne, in denen wir auch Kontrollgänge eintragen. Die Lagerungsintervalle werden nicht mehr festgelegt, sondern es erfolgt nur ein Handzeichen bei "Lagerung ausgesetzt". Warum wir nicht lagern, wurde dann im Pflegebericht eingetragen und in die Pflegeplanung übernommen. Der MDK fand das toll, weil wir Schwerpunkte gesetzt hatten ( Hautzustand ok, deshalb Bewohner durchschlafen lassen - wenn Rötungen auftreten wird gehandelt ). Ebenso haben wir das mit Inkowechsel gehandhabt. Bewohner, die häufig gelagert werden, durften morgens länger schlafen :D

Die Frage ist ja auch, ob die Leute tagsüber wirklich weiterhin alle 2 Stunden umgelagert werden, denn meistens erfolgt eine Lagerung nur im Bett ( komisch oder ? ). Und jetzt stell Dir mal vor, ich hätte 96 Bewohner nachts lagern müssen :eek: , ok, ziehen wir mal die 10 fitten Bewohner ab... aber trotzdem noch 86 Bewohner... oha, da reicht die Nacht wohl nicht !

Wir hatten vereinbart, dass der Spätdienst um 20.00 Uhr lagert, wir gehen dann um 22 Uhr ne Runde, lagern offiziell wieder um 0.00 Uhr, dann um 2.00 Uhr ne kleine Runde und offiziell wieder um 4. 00 Uhr. Ich hatte aber auch Bewohner, die alle halbe Stunde gedreht wurden, das hatte aber eher mit der Atmung zu tun. Aber ok...

Infusionen laufen bei uns grundsätzlich nie nachts, weil eine stetige Kontrolle nicht gewährleistet werden kann und viele Bewohner ziehen bewußt oder unbewußt die Kanüle. Die Verletzung wäre zu hoch, außerdem muß ich ja stetig kontrollieren, ob die Flüssigkeit auch vom Gewebe aufgenommen wird.

Ich würde auch die Bewohner nicht wecken zum Lagern, es gibt Leute, die schlafen einfach weiter. Ich hab in der ersten Runde immer Bescheid gesagt, dass ich nochmal komme zum Lagern etc., dann war das ok.

Hoffentlich werde ich nie alt und muß ins Heim.... ich dreh durch, wenn mich alle 2 Stunden jemand aus dem Tiefschlaf reißt. :eek:


Menschen mit Phantasie langweilen sich nie :hehe

Altenpflege - come in & burn out... :D

Venus
Beiträge: 72
Registriert: Di 5. Dez 2006, 17:24

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von Venus »

Hallo,

ich habe ganz gute Erfahrungen mit Mikrolagerungen gemacht, wenn jemand gefährdet ist oder schon einen Dekubitus hat. Das merken die Bew kaum und schlafen ganz gut weiter. Inkowechsel reicht i.d.R. ja 2X/Nacht.

Es ist halt die Frage, ob Deine HL Mikrolagerung kennt ;-) .

Viel Erfolg!



petermaennchen
Beiträge: 20
Registriert: Mi 6. Feb 2008, 11:20

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von petermaennchen »

Man kann sich wirklich nur wundern, was manche Leitungen für schwachsinnige Wünsche hegen!
Hat das Haus den so schlechte Pflegeergebnisse, sprich reihenweise offene Hintern, das die Leute im Zweistundentakt, wie Schnitzel hin und her gewälzt werden? Kann dies bitte mal jemand mit den Herausgebern dieser Wünsche tun!
Ich würde wie Kati123 ebenfalls durchdrehen...



wuselchen
Beiträge: 381
Registriert: Di 20. Feb 2007, 22:56

AW: Wie oft sollte man Lagern Nachts?

Beitrag von wuselchen »

Guten Morgen,

das Thema lagern und Kontrollgänge ist auch bei uns immer wieder ein großes Thema. Wir haben grob 60 BW, sagen wir mal die Hälfte davon liegt auch tagsüber im Bett oder im Rollstuhl.

Unsere PDL hat uns jetzt vorgeschrieben das all diese BW 2 stdl. gelagert werden, dazu kommt das wir stdl. einen Kontrollgang machen müssen.
Find ich auch sehr komisch, denn wie soll ich im Nachtdienst einmal die Stunde zu jedem BW kommen, ich muß ja auch nebenbei Tabletten stellen.

Ich habe die Erfahrung gemacht das meine PDL und HL ziemlich viel Angst vorm MDK haben, wobei ich das nicht nachvollziehen kann. Ich meine, ich muß doch nicht Sparlier vorm MDK stehen und alles so machen wie er will. Ich finde das es auch ziemlich viele Gerüchte gibt was gemacht werden soll und vor allem wie.

Ich würde es gut finden, wenn jedes Haus eine MDK Mitarbeiterin hat an die es sich vertrauenswürdig wenden kann, dann würde auch die Angst vor denen verschwinden.

Kann man nicht einfach beim MDK anrufen und nachfragen?



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