neues Urteil - Stürze im AH

Pflege- und Sozialrecht.
Hier gepostete Beiträge und Antworten ersparen im Ernstfall nicht den Gang zum Anwalt!
Benutzer 5647 gelöscht

neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von Benutzer 5647 gelöscht »




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B-Tina :-)
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von B-Tina :-) »

Ist ja der Hammer ... hoffentlich hat die Berufung Erfolg.
Habe den Artikel ausgedruckt & nehme ihn nachher mit zur Arbeit.

Danke Juca!



thomas09
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von thomas09 »

Ich hoffe nicht, dass die Berufung erfolg hat.
Die alten Menschen haben Anspruch, dass derjenige weiß was er macht und das Personal zumindest eine Grundschulung hat um gewissen Dinge zu erkennen.

Das ich einen gangunsicheren evtl. beim Stehen unsicheren Menschen nicht alleine irgendwo stehen lasse, dass sollte das Personal wissen und wenn nicht, dann muss der AG die MA schulen.



Oberschwester Hildegard
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von Oberschwester Hildegard »

[quote=""thomas09""]Ich hoffe nicht, dass die Berufung erfolg hat.
Die alten Menschen haben Anspruch, dass derjenige weiß was er macht und das Personal zumindest eine Grundschulung hat um gewissen Dinge zu erkennen.

Das ich einen gangunsicheren evtl. beim Stehen unsicheren Menschen nicht alleine irgendwo stehen lasse, dass sollte das Personal wissen und wenn nicht, dann muss der AG die MA schulen.[/quote]Da sind wir wieder beim Thema/Azubis, FSJler und die Durchführungsverantwortung. Ich bin mir relativ sicher, dass die Schuld dann einer Fachkraft zugewiesen wird (einen Sündenbock braucht man ja), die hätte die FSJlerin nicht alleine lassen dürfen, sicher richtig, aber wie will man das bei dem Personalschlüssel bewerkstelligen, vorallem dann, wenn die FSJler im Stellenschlüssel miteingerechnet werden.

Wenn hier jemand Schuld hat, dann die Krankenkassen, die so schlecht zahlen, dass ein schlechter Personalschlüssel rauskommt und man FSJler zwangsläufig am Patienten (alleine) lassen muss und die Politik, die tatenlos zuschaut, weil diese Billigpflege ja gewollt ist, siehe aktueller Gesetzesbeschluss zu den zusätzlichen Betreuungsleistungen.


"Wer schweigt stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren."

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johannes
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von johannes »

An diesem Urteil erkennt man, wie krank unsere Gesellschaft schon ist!

Mit Minimalfinanzierung soll Maximalforderung erfüllt werden. Krank - einfach krank, sowas.

Sollte diese "Juristin" einen pflegebedürftigen Verwandten haben, ist es ratsam, diesem die Aufnahme zu verweigern. Soll sie doch selbst ihre Maximalforderung an ihren Verwandten erfüllen.


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resigniert
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von resigniert »

Recht hat das Gericht aber schon. Nur weil die Gemeinschaft/der Staat nicht willens ist mehr zu bezahlen, muss der einzelne Mensch nicht genau deshalb zu Schaden kommen.
Natürlich hilft das Urteil keinem Bewohner, aber die Chance der Bewußtseinsänderung könnte ja vielleicht eintreten.
Wunschgedanke



thomas09
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von thomas09 »

@resigniert: :yo

ich verstehe diese Diskussion nicht wirklich?

Wenn also eure Angehörigen durch Hilfkräfte im KH, AH, amb. Dienst oder Kurzztpflg. geschädigt würden, dann würdet ihr sagen - kann passsieren - blöd gelaufen, wenn die KK nicht mehr zahlt - Mutti haste Pech gehabt?
Verstehe ich das Richtig?

Ich erwarte als angeh. der Berufgruppe, wie auch als Bürger, dass zumindest Leute mit einem Grundwissen bei Hilfsbedürftigen eingesetzt werden, sie soviel Wisssen, das man gangunsichere Pat. nicht alleine irgendwo ungesichert Stehen lässt.
Wenn die Einrichtung, die sich das teuer bezahlen lässt, dass nicht selbst weiß, dann muss diese halt Zahlen
und
dadurch wird dem sog. Fachpers. mal wieder die Anordnungsverantwortung sehr deutlich vor Augen geführt.
und
derjenige der das übernimmt sich auch überlegt, kann ich das und sich bewußt ist, dass er für alles verantwortlich ist, was er macht.
Das scheint manchem Fachpersonal nicht wirklich klar zu sein, weil ich immer wieder höre - ich lehne die Verantwortung ab weil... - nein ich kann keine Verantwortungn für mein Handeln ablehnen, die bleibt immer bei mir.

@obschw hildeg
aber wie will man das bei dem Personalschlüssel bewerkstelligen, vorallem dann, wenn die FSJler im Stellenschlüssel miteingerechnet werden.
und deshalb plädieren wir, dass die Qualifikation auf null gefahren wird - das ist doch nicht dein Ernst?

Ich Plädiere dafür, dass die Pflege endlich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewupt wird und diese wahrnimmt, den Hintern hoch bekommt, sich Organisiert und endlich Schritte unternimmt um DIE PFLEGE wider auf Vordermann zu bringen - klar wird das Jahre dauern - aber wir müssen endlich anfangen

Deshalb plädiere ich für eine Kammer - mit all ihren Ecken und Kanten und Unzulänglichkeiten - aber mir fällt nix besseres ein.
Zuletzt geändert von thomas09 am Sa 2. Aug 2014, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.



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peri
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von peri »

[quote=""johannes""]
Mit Minimalfinanzierung soll Maximalforderung erfüllt werden. Krank - einfach krank, sowas.
.[/quote]

Nennt sich ökonomisches Prinzip.


:yo

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Griesuh
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von Griesuh »

Johannes.
Der Angehörige dieser Juristin kann ruhig auf genommen werden, wenn er die 1:1 Versorgung durch Exen privat bezahlt !!!

Das Ganze ist ein Widerspruch in sich.
Als z. B. die Betreuungsleistungen eingeführt wurden, ( genannt werden sie offiziell- niederschwellige Betreuungsleistungen -- wollten uns die Kassen pro Stunde 15,36€ für die Betreuung bezahlen.
Und dafür soll nach diesem Urteil eine Exe eingeteilt werden?

Und auch wieder das alte Thema: Pflegekammer?
Der Große Kropf am Hals der Pflege.
Pflegekammer brauchen wir nicht.
Die ändern auch nichts an der Willkür der Kassen, zu mal eine Pflegekammer keinerlei Einfluss auf irgend welche Honorar und Vergütungsvereinbarungen zwischen Kassen und Pflegeeinrichtungen nehmen darf und kann.
Zuletzt geändert von Griesuh am Sa 2. Aug 2014, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.


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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Thomas09, blank ist deine Theorie!
Wenn also eure Angehörigen durch Hilfkräfte im KH, AH, amb. Dienst oder Kurzztpflg. geschädigt würden, dann würdet ihr sagen - kann passsieren - blöd gelaufen, wenn die KK nicht mehr zahlt - Mutti haste Pech gehabt?
Verstehe ich das Richtig?
Ich erwarte als angeh. der Berufgruppe, wie auch als Bürger, dass zumindest Leute mit einem Grundwissen bei Hilfsbedürftigen eingesetzt werden, sie soviel Wisssen, das man gangunsichere Pat. nicht alleine irgendwo ungesichert Stehen lässt.


Blödsinn was du da schreibst.
In diesem speziellen Fall wurde niemand ungesichert stehen gelassen.
Die Kraft drehte sich nur kurz herum um den Stuhl bei zu ziehen!!!!!!!!!!
So was ist mir auch schon passiert und ich bin exe.
Habe mich damals auch nur kurz zur Seite gedreht um eine Einlage zu holen und schupps lag ich zwischen Kommode und 150 Kg lebend Gewicht.
Hatte mir bei dieser Aktion schwerste Wirbel Prellungen zu gezogen.
Wer denkt in so einem Fall an das betroffene Personal?
Die Pflegekammer? Sicherlich nicht !!!
Und abgesehen davon, selbst wenn 2 Exen den Gangunsicheren festhalten würden, was schon wieder unter Freiheitsentziehende Maßnahmen fällt, ist es unmöglich jemanden vor einem Sturz zu bewahren, geschweige denn den Stürzenden auf zu fangen, wenn das Sturzereignis unverhofft eintritt. was fast immer der Fall ist.

Diese Richterin würde ich verurteilen, mind. 1 Jahrlang in einer Rollator WG zu arbeiten um alle Gangunsicheren vor stürzen zu bewahren. !!!

Thomas09 schreibt
weiter: Wenn die Einrichtung, die sich das teuer bezahlen lässt, dass nicht selbst weiß, dann muss diese halt Zahlen.
Wo und was lässt sich die Einrichtung teuer bezahlen. ?
Hilfe bei der Mobilität ist in der Monatspauschale eines Pflegeheimes und bei der Grundpflege im ambul. PD in den gedeckelten Honoraren enthalten.
Also nichts mit extra teuer bezahlen lassen durch die Kasse.
Und wie schon gesagt, die Kassen wollten nur 15,36€ für die Stunde Betreuung nach 45 a SGB XI zahlen .

Im übrigen hat jeder in der BRD das Recht zu stürzen so viel er will, ohne dass ihn jemand Gewaltsam daran hintern darf.
Einzig was wir dürfen: die Folgen eines Sturzes mildern. (Siehe FeM)

Richtig Thomas09, kann passieren - wirklich Pech gehabt!!

Also Thomas09 denk mal darauf herum.
Zuletzt geändert von Griesuh am Sa 2. Aug 2014, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.


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thomas09
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AW: neues Urteil - Stürze im AH

Beitrag von thomas09 »

@giesuh:

Es geht darum, dass bei Tätigkeiten an hilfsbedürftigen Menschen ein mindestmaß an Wissen und Schulung vorausgesetzt werden kann und muss.

Niemand spricht von PFKs!

Kammer - dass du als AG dagegen bist wundert mich nicht, allerdings fällt Kammergegnern bisher auch nix besserer ein.
Im übrigen hat jeder in der BRD das Recht zu stürzen so viel er will, ohne dass ihn jemand Gewaltsam daran hintern darf.
aber sicher nicht muss (stürzen).

Übrigens: dass in Alteneinrichtungen ordentlich Geld zu verdienen ist, beweisen die vielen privaten Investoren und AGs die sich da so tummeln, sonst würden sie das wohl nicht tun?

Schade, dass offenbar ein Diskussion ohne Angriff nicht möglich ist.
Zuletzt geändert von thomas09 am Sa 2. Aug 2014, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.



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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Off-Topic:

Übrigens jemanden der die AGs so angeht und so eine verdrehte Ansicht hat wie du, den würde ich erst gar nicht einstellen.
Merkst was. Komme mir nur nicht über diese Schiene.
Das war's was ich zu deiner "Bemerkung" zu sagen hätte.

Ich habe nicht von PFK gesprochen, du liest nicht richtig.
Du schriebst: Wenn also eure Angehörigen durch Hilfkräfte im KH, AH, amb. Dienst oder Kurzztpflg. geschädigt würden,
und weiter:
dadurch wird dem sog. Fachpers. mal wieder die Anordnungsverantwortung sehr deutlich vor Augen geführt.
und noch eins oben drauf:
Das scheint manchem Fachpersonal nicht wirklich klar zu sein
und weiter mit deinem Text:
sie soviel Wisssen, das man gangunsichere Pat. nicht alleine irgendwo ungesichert Stehen lässt
Darauf schrieb ich:
In diesem speziellen Fall wurde niemand ungesichert stehen gelassen.
Die Kraft drehte sich nur kurz herum um den Stuhl bei zu ziehen!!!!!!!!!!
Dann schilderte ich das, was mir als EXE geschah.
Was dir evtl. in deinem Eifer entgangen ist, ist der Hintergrund meiner Aussage:
Egal ob Hilfskraft oder Exe, auch dir kann es passieren, dass in deiner unmittelbare Nähe jemand stürzt und du das nicht verhindern kannst.

Du fragst wo das Steht, dass keiner gewaltsam am stürzen gehindert werden darf?
Schon mal das Grundgesetz gelesen?
Und schon mal eine Fortbildung zu FeM erhalten?.
Dann hättest du diese Frage nicht gestellt.

Und was die Pflegekammer anbelangt sind deine Befürworter Argumente doch auch immer die selben ausgeleierten , abgedroschen Aussagen ohne das dir und deinen Mitbefürworten was besseres einfällt.
Off-Topic:

Den arroganten Ton legst du an den Tag, den mein Beitrag auf den du dich beziehst hatte sachliche Aussagen beinhaltet ohne dich bis auf das Wort "Blödsinn " in irgend einer weise persönlich anzumachen.


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Oberschwester Hildegard
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Beitrag von Oberschwester Hildegard »

[quote=""thomas09""]@obschw hildeg
aber wie will man das bei dem Personalschlüssel bewerkstelligen, vorallem dann, wenn die FSJler im Stellenschlüssel miteingerechnet werden.
und deshalb plädieren wir, dass die Qualifikation auf null gefahren wird - das ist doch nicht dein Ernst?[/quote]Bitte ließ doch mein Posting richtig (und interpretiere keine Sachen rein, die da nicht stehen) und reiße keine Sätze aus dem Zusammenhang, bevor du dich aufregst.


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thomas09
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Beitrag von thomas09 »

Liebe ObschwHild.

ich interpretiere nichts, sondern habe dies als Frage gestellt, deshalb das Fragezeichen am Ende.
Soll in meinem Verständnis darauf hinweisen und im allg. Sprachjargon
ist das richtig
hab ich das richtig verstanden
war das so gemeint

@griesuh:
du hast natürlich wie immer Recht Entschuldigung

Ich habe dazu eine dezidierte Meinung die ich mir trotzdem erlaub
1.
Es geht darum, dass bei Tätigkeiten an hilfsbedürftigen Menschen ein mindestmaß an Wissen und Schulung vorausgesetzt werden kann und muss.
2. Dass einer Anweisung eine Einweisung voraus gehen muss
3. Dass falsche Geldverteilung keine Entschuldigung sein kann
4. Dass mit alten Menschen, vor allem in AH genügend Geld verdient wird, dass Grund- und Aufbauschulungen auch für Hilfspersonal drin sind.
Egal ob Hilfskraft oder Exe, auch dir kann es passieren, dass in deiner unmittelbare Nähe jemand stürzt und du das nicht verhindern kannst.
ja klar, wer bestreitet das? Das setzt weder eine evtl. Einweisung noch Vorsichtsmaßnahmen ausser Kraft.
Zuletzt geändert von thomas09 am Sa 2. Aug 2014, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.



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Beitrag von Griesuh »

Oh großer Thomas 09 :god

Lass es gut sein, du interpretierst wie schon die OSH sagt, Sachen in Aussagen hinein, die nie gesagt wurden.


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Beitrag von peri »

@ thomas

Selbst wenn eine Pflegekraft das theoretische Wissen hat, das dazu geeignet ist, Stürze zu verhindern, so wachsen ihr deshalb in der Praxis nicht automatisch zusätzliche Arme.

Anderes Beispiel: Auch wenn Du alles ordnungsgemäß machst, so kannst du dennoch Opfer eines Autounfalls werden, weil du nämlich immer auch von Faktoren außerhalb deines Macht- und Einflussbereichs abhängig bist.

Es ist demnach absolut utopisch davon auszugehen, dass bei formeller und / oder materieller Qualifikation sämtliche Stürze vermeidbar sind. Dass wir in der Pflege keine 1:1 Betreuung haben, dürfte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben. Mit diesem Anspruchsdenken wirst du in der Praxis gegen die Wand fahren.


:yo

resigniert
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Beitrag von resigniert »

@peri, du hast Recht,
aber geht es dem Gericht darum, alle Stürze zu 100% zu verhindern? Oder geht es darum, Hilfskräfte nicht zu schulen, sie (fast) sofort alles machen zu lassen, sie und die Hilfe Bedürftigen damit zu überfordern?
Die breite Masse sagt: pflegen kann jeder, also kann es auch die nicht geschulte Hilfskraft, hier FSJ.
Hilfskräfte kosten wesentlich weniger, also werden sie gerne.
Eine professionelle Pflege sagt: ne, ne, pflegen kann eben nicht jeder! weil...

Überraschung: dies sagt jetzt halt auch das Gericht!
Keine Überraschung: hier schreien wir plötzlich wieder : pflegen kann doch jeder

Kopfschüttel³



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peri
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Beitrag von peri »

@ resigniert

Zitat aus ärztezeitung.de:

"Es war ein(...)Sturz(...)der seine Ursache(...)in der verminderten Kraft der Bewohnerin hat, ihrem schwankenden Gangbild und intermittierendem Schwindel."

Diese Symptomatik ist als gegeben anzusehen und hätte aller Voraussicht nach auch im Beisein einer Fachkraft zu einem Sturz geführt. Die Konsequenz, die hieraus zu ziehen ist, wäre doch, dass kein Bewohner mehr ohne die Anwesenheit einer Fachkraft aufstehen darf, da ja nur diese offenbar in der Lage zu sein scheint, einen Sturz bereits im Vorfeld vorhersehen zu können.

Die Lösung, die dem Urteil zugrunde liegt: Da dies nicht gewährleistet werden kann, müssen alle Bewohner vorsorglich fixiert werden und dürfen nur im Beisein einer Fachkraft - aber auch ausschließlich mit physischer Unterstützung und Absicherung von mehreren Seiten - mobilisiert werden. Ressourcen werden und können hierbei nicht berücksichtigt werden, da es ja jederzeit zu einem Sturz kommen kann. Der Bewohner muss demnach vorsorglich, am besten von zwei Seiten, gestützt werden.

Du siehst: Schwachsinn


:yo

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Beitrag von johannes »

SAg ich doch - Krank das ganze System, unheilbar krank. Warum? Weil die Krankheit im Kopf sitzt ...


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