Uberleitungsberatung

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Kirschie
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Überleitungsberatung

Beitrag von Kirschie »

Ich finde die Überleitungsberatung sehr wichtig. Wenn nach einem akuten Krankheitsereignis die Entlassung vom Krankenhaus nach Hause ansteht.

Was sind die ersten Schritte, die zu gehen sind??
Wer mag darüber diskutieren?


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung

Benutzer 204 gelöscht

AW: Uberleitungsberatung

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

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agidog
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Beitrag von agidog »

Ich hab im Rahmen einer Weiterbildung 3 Monate in einem KH in dem Bereich Praktikum gemacht. Hat mir sehr gut gefallen und ich hätte dort gern weiter gearbeitet.
Leider ist wohl in KH dieser Bereich den Mitarbeitern vorbehalten, die nicht mehr in der Pflege arbeiten können ... :(
Was sind die ersten Schritte, die zu gehen sind??
Kontaktaufnahme zu uns erfolgte meist über die Station - seltener über die Angehörigen (oder Betreuer) oder die Patienten selbst.

Wir haben uns dann mit den Pat. unterhalten, wobei folgende Dinge zur Sprache kamen:

- Wer kümmert sich nach der Entlassung daheim?

- Wie ist die Situation räumlich (Stufen, Stockwerk, Bad/WC, usw.)

- Werden Hilfsmittel benötigt? Sind schon welche vorhanden? Welches Sanitätshaus wird bevorzugt bzw. von welchem sind die vorhandenen?

- Muss ein amb. Dienst eingeschaltet werden (Pflege oder Wundversorgung)? Welcher? War schon einer involviert?

- Ist evtl. eine Kurzzeitpflege sinnvoll? Kurzzeitpflegeplatz suchen!

- Übergang in Dauerpflege? Hilfe bei Pflegeplatzsuche

- Einschaltung von Palliativdiensten, Ernährungsdiensten usw. (das KH hatte auch eine Palliativstation).

Was wir nicht machten war:
Die ganzen Sachen rund um die Reha ... das machte ne andere Abteilung.

Worüber die Leute dort nicht so gut Bescheid wussten waren die ganzen administrativen Sachen rund um den amb. Bereich - da konnte ich Nachhilfe erteilen :)

In der Zeit, in der ich dort war, kümmerte ich mich - auf Nachfrage - um GdB und Patientenverfügung.
Außerdem besorgte ich Flyer über das pers. Budget, die dort ausgelegt wurden. Das war dort noch relativ unbekannt.


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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Hallo pegean,

ich habe die Werbung wieder entfernt. Ich möchte hier wirklich nur helfen.

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Hallo agidog, super Deine Auflistung. :D

Zu zwei Punkten würde ich gerne noch etwas schreiben, es stammt aus meinen gesammelten Erfahrungen. Vieleicht hilft es ja.

1.Ganz wichtig war es immer mit den Angehörigen zu sprechen, die pflegen sollen. Die Patienten hatten oft eine feste Vorstellung wer sie pflegen sollen aber seitens der Angehörigen gibt es da oft ganz andere Vorstellungen.

Oder die Angehörigen überschätzen ihre Kräfte in der ersten Akutphase häufiger und wenn die erste Pflegezeit vorüber ist, dann kommen schon die ersten Überforderungsanzeichen oder Zweifel. Eine Aufklärung ist daher sehr wichtig.

Wenn abzusehen ist, dass ein Mensch pflegebedürftig wird, dann sollte im KH als erstes ein Eilantrag für die Pflegestufe/grad gestellt werden. Dann sollte erstmal nochmal die Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden. Der Patient regeneriert in der Zeit erstmal noch ein wenig und es wird mit der Zeit klar, was wirklich in Zukunft an Pflege ansteht.

Die pflegenden Angehörigen sollten dann auch in Ruhe überlegen können, ob sie pflegen möchten.

Wenn ja, dann muss geklärt werden, in welchem Umfang gepflegt werden kann. Ist es finanziell zu stemmen? Etc, wie du dann auch weiter aufgelistet hast.

2. Bei den technischen Hilfsmittel ist es leider so, daß Krankenkassen Vertragssanitätshäuser haben, auch für unterschiedliche Pflegehilfsmittel. Es kann dann sein, daß zwei Hilfmittel von einem Sanitätshaus geliefert werden und das Dritte von einem anderen Sanitätshaus. Man kann aber auch die Pflegebedürftigen oder den Pflegenden darauf hinweisen, das sie die Differenz zum Kassenbeitrag selber getragen werden kann , um so von nur einem Sanitätshaus beliefert zu werden.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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agidog
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Beitrag von agidog »

Moin Kirschi

Als erstes möchte ich drauf hinweisen, dass meine "Erfahrungen" in diesem Bereich etliche Jahre zurück liegen - es ist möglich, dass sich in der letzten Zeit einiges geändert hat ...

Zu deinem Punkt 1 - Angehörige ... Überlastung:
Die Patienten hatten oft eine feste Vorstellung wer sie pflegen sollen aber seitens der Angehörigen gibt es da oft ganz andere Vorstellungen.
Ohne Absprachen mit beiden Parteien geht es sicher nicht. Wenn die Angehörigen beruflich stark eingespannt sind, ist die Pflege wohl nur mit einem Pflegedienst machbar.
Oder die Angehörigen überschätzen ihre Kräfte in der ersten Akutphase häufiger und wenn die erste Pflegezeit vorüber ist, dann kommen schon die ersten Überforderungsanzeichen oder Zweifel. Eine Aufklärung ist daher sehr wichtig.
Da können (oder hätten wir) nur auf einen Pflegestützpunkt verwiesen ... dazu sind die da ... wenn es nicht ausgerechnet Bayern gewesen wäre - dort muss man die mit der Lupe suchen :(
... dann sollte im KH als erstes ein Eilantrag für die Pflegestufe/grad gestellt werden
Haben wir auch oft gemacht - und wurde leider von den PK genau so regelmäßig abgelehnt. Mag sein, dass das heute anders ist. Grund: Es könnte sein, dass es dem Pat. in 6 Monaten wieder besser geht. Aber die Vorgaben sind heute (so viel ich weis) auch andere.
Bei den technischen Hilfsmittel ist es leider so, daß Krankenkassen Vertragssanitätshäuser haben, auch für unterschiedliche Pflegehilfsmittel.
Kann das sein, dass sich das inzwischen geändert hat? Ich kenne das noch anders - und es wurde Wert drauf gelegt, dass eben nicht die Hilfsmittel durch zig verschiedene Sanitätshäuser geliefert wurden ...

Macht auch wenig Sinn, wenn jemand, der noch relativ mobil ist, wegen eines Schadens an einem Gerät zu x hin muss und dann zu y wegen einer anderen Sache ...

Ich konnte mir zumindest mein Sanitätshaus aussuchen, um mir meinen Rollator abholen - und auch meine Orthesen.


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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Hallo liebe agidoc,
danke für diese ausführliche Antwort.
Ich habe die letzte Antwort bewusst so geschrieben, um die aktuelle Situation zu dokumentieren und durch ein Praktikum istdas ganze System, glaube ich nicht so komplett zu durchschauen.

Ich finde es aber sehr wichtig zu informieren. Vom Sozialdienst oder Case Management im KH müssten schon die richtigen Weichen gestellt werden, für die Pflege Zuhause, um Verzögerungen und Fehlinvestitonen zu vermeiden.

Aufklärung der Patienten und Angehörigen im KH, was auf sie zukommt bei der Pflege Zuhause, beugt falsche erste Schritte vor. Plegeberater/in Vorort können besser anknüpfen, wenn die ersten richtigen Weichen gelegt wurden.

Die Angestellten des Sozialdienstes oder des Case Managements im KH sollten mit den Pflegestützpunkten oder den Pflegeberatern Vorort dringend regelmäßig kommunizieren und zusammenarbeiten,um sich auch kontinuierlich zu optimieren.

Es gibt auch schon ein Bielefelder Modell, da betreuen die Case Manager im KH zusätzlich die Patienten, bis zu 6 Terminen, zu Hause.

Das ist aber keine richtige Vernetzung, denn sie koordinieren die Pflege dann im Alleingang und arbeiten nicht oft mit den Pflegestützpunkten Vorort zusammen. Wenn die Patienten dann nach den sechs Terminen noch Fragen haben, müssen die Pflegeberater Vorort in den Pflegestützpunkten praktisch von Vorne anfangen, mit der Informationssammlung. Das ist in meinen Augen kontraproduktiv und kostenintensiver.

Den Punkt mit den Sanitätshäusern und den Pflegekassen wird leider sogar immer schlimmer. Die Ausschreibungen der PK werden teilweise so knapp kalkuliert, daß Sanitätshäuser Rollatoren sogar nur mit der Post schicken können, um kostendeckend zu arbeiten.

Wenn Klienten bei einem Sanitätshaus ihrer Wahl bleiben wollen, dann müssten sie den Differenzbetrag zum Pflegekassenbeitrag zahlen, wenn das Sanitätshaus Vorort nicht das Vertragshaus der PK ist.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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agidog
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Beitrag von agidog »

Moin Kirschi
Ich finde es aber sehr wichtig zu informieren. Vom Sozialdienst oder Case Management im KH müssten schon die richtigen Weichen gestellt werden, für die Pflege Zuhause, um Verzögerungen und Fehlinvestitonen zu vermeiden.

Aufklärung der Patienten und Angehörigen im KH, was auf sie zukommt bei der Pflege Zuhause, beugt falsche erste Schritte vor. Plegeberater/in Vorort können besser anknüpfen, wenn die ersten richtigen Weichen gelegt wurden.
Dazu müssten aber in allen Bundesländern auch Pflegestützpunkte vorhanden sein - unabhängige!!!
Die Ausschreibungen der PK werden teilweise so knapp kalkuliert, daß Sanitätshäuser Rollatoren sogar nur mit der Post schicken können, um kostendeckend zu arbeiten.
Was ist da mit der Verantwortung der Sanitätshäuser, dass die Hilfsmittel korrekt eingestellt werden ... etc.???

Kopfschüttel ...
Die Kassen sparen oft am falschen Ende ...


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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Dazu müssten aber in allen Bundesländern auch Pflegestützpunkte vorhanden sein - unabhängige!!!
Die Sozialarbeiter und Case Manager der KH müssten die Angehörigen dann unbedingt in den Gebieten, wo es nicht genügend Pflegestützpunkte gibt, auf die kostenlose Beratung der KK hinweisen, die schon prophylaktisch kontaktiert werden sollten.

Dann hätten die KK Berater endlich mal etwas zu tun und die KK würden erkennen, dass mehr Pflegeberater gebraucht werden.
Was ist da mit der Verantwortung der Sanitätshäuser, dass die Hilfsmittel korrekt eingestellt werden ... etc.???
Tjaaa ich habe es leider 2016 mehrmals erlebt, daß Senioren im hohen Alter ihren Rollatot zugeschickt bekamen. Ich hab ihn dann vor lauter Verzweifelung aufgebaut. Es tat mir weh, daß mitzuerleben.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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agidog
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Beitrag von agidog »

... und die KK würden erkennen, dass mehr Pflegeberater gebraucht werden.
Und das nächste: Die Pflegeberatungsstellen stellen gerne Sozialarbeiter ein - statt Pflegekräfte. Kann mir mal jemand sagen, wie sinnvoll das ist?

Hab mich bundesweit beworben und mehrere Absagen mit genau der Begründung bekommen ...
... daß Senioren im hohen Alter ihren Rollatot zugeschickt bekamen. Ich hab ihn dann vor lauter Verzweifelung aufgebaut. Es tat mir weh, daß mitzuerleben.
Und bei falscher Anwendung?
Der Schaden ist hinterher größer als vorher. Ich denke da "nur" an Gehhilfen. Wenn die nicht richtig eingestellt sind - Stürze vorprogrammiert ...


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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Und das nächste: Die Pflegeberatungsstellen stellen gerne Sozialarbeiter ein - statt Pflegekräfte. Kann mir mal jemand sagen, wie sinnvoll das ist?
Agidog, ganz ehrlich, ich bin in diesem Punkt auch völlig wütend. Es gibt soviele kompetente Pflegeberater/innen und die Meisten können nur freiberuflich, neben ihrem Hauptberuf, helfen. Das ist absolut nicht korrekt. Ich denke, da steckt System hinter.

Und bei falscher Anwendung?
Der Schaden ist hinterher größer als vorher. Ich denke da "nur" an Gehhilfen. Wenn die nicht richtig eingestellt sind - Stürze vorprogrammiert ...
Ja, ich bin ja z.G. im Sanitätshaus geschult worden, in Bezug auf die richtige Anwendung von Pflegehilfsmittel. Aber ist auch gar nicht die Aufgabe einer Pflegeberaterin. :mad: :mad: :mad:
Aber es ist der Alltag und einige Sanitätshäuser machen sich auch keine Sorge, daß Kunden weglaufen. Sie sind ja Vertragshäuser der Kassen. Die Kunden müssen dort hin, ob sie wollen oder nicht. Es sei denn, sie bezahlen den Differenzbetrag.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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Benutzer 10209 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

( Off/On Topic - Bitte ggf. nach ambulante Pflege kopieren)
Die Montage und Einstellung der Pflege- oder Mobilitätshilfsmittel ist auch nicht die Aufgabe der ambulanten Pflege.
Wenn ich freudestrahlend die Wohnung des Patienten betrete und finde auf der Diele einen Karton mit dem Bausatz vor, und der Patient lächelt zurück und sagt: "Mach´mal!" --- (Das Teilchen wird dringend benötigt!) ---
--- Wer ist dann mein Ansprechpartner ????



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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Entschuldigung die späte Antwort, war im Weihnachtsstress.

Der Ansprechpartner ist auf jeden Fall erstmal das Sanitätshaus. Vieleicht kommen sie gesondert raus, als Serviceleistung. Diese Aussage ist paradox, aufgrund der Tatsache des Verschickens. Aber man kann es versuchen.

An 2. Stelle sind dann die Angehörgen gefragt, diese Pflegehilfsmittel aufzubauen oder zusammenzubauen.

Es werden aber nur Pflegehilfsmittel verschickt, wo laut Betriebsanleitung keine professionelle Servicekraft gefordert wird. Alles erforderliche steht dafür in der Anleitung.

Pflegekräfte sollten den Zusammenbau auf jeden Fall unterlassen. Keine Versicherung kommt dann für Folgeschäden auf.

Ich habe den Rollator zusammengebaut, da ich über das Sanitätshaus versichert war.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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agidog
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Beitrag von agidog »

Es gibt soviele kompetente Pflegeberater/innen und die Meisten können nur freiberuflich, neben ihrem Hauptberuf, helfen. Das ist absolut nicht korrekt. Ich denke, da steckt System hinter.
Vor Allem: Es heißt Pflegestützpunkt ... da soll um alles rund um Pflege beraten werden und ich spreche den meisten Sozialarbeitern schlicht und ergreifend tieferes Wissen ab, hier beraten zu können.

Es gibt genug Pflegefachkräfte, die nicht mehr "am Bett" arbeiten können - für die wäre das eine denkbare Aufgabe, aber genau dieser Zweig bleibt den Meisten verschlossen.

Ob da System dahinter steckt kann ich nicht beurteilen. Für mich selbst ist Gerontopsychiatrische Fachkraft keine Option - obwohl ich dafür die Quali hätte ... und so bleiben mir in meinem Alter nur Sozialleistungen.


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Benutzer 204 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

rund um Pflege
Eben genau um das geht es.
Bist Du Dir sicher das PK alles genau wissen um den ganzen "Paperkrieg" zu erledigen?
Wo muß ich wie und wann Anträge stellen ? Was steht mir eigentlich zu?
Welche Rechte/Pflichten habe ich als Pflegebedürftige/Angehörige?
Ab wann muß ich zuzahlen usw.usf.
Die mir bekannten Stützpunkte haben alle einen sehr guten Ruf.

LG



Benutzer 10209 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

Danke pegean ! Steilvorlage !

Auch nicht jeder Pflegedienst (inkl. GF und PDL) ist allwissend.
Der Pflegestützpunkt ist eine Einrichtung für alle.



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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Wir Pflegekräfte müssen für die Theorie ja noch eine längere Zusatzausbildung machen, die sehr umfangreich ist. Sie umfasst 6 Prüfungen und eine Abschlussarbeit. Wir haben dann die nötige Qualifikation nach §7a SGB XI aber die Sozialarbeiter haben nicht die zusätzliche langjährige Erfahrung in der Pflege.

Es geht hier wirklich um eine sehr qualifizierte Ausbildung und dann auch noch um die Erfahrung in der Pflegeberatung.

-Pflegekräfte wissen wie es ist, wenn in einem überhitzten Bad gepflegt werden muss. Wie lange hält der Ehepartner/Angehörige das aus?

-Pflegekräfte wissen, wie es ist, wenn die Pflegebedürftigen ungehalten sind, bei Schmerzen, Demenz etc. Was tun in diesem Fall? Gute Kooperation mit dem Arzt ist wichtig. Optimale Schmerzbehandlung hilft da Wunder. Einfühlungsvermögen bei der Demenzerkrankung ist gefragt. Das muss ich als Pflegeberaterin auch den Angehörigen vermitteln können, was aus meiner Sicht erst richtig möglich ist, wenn ich selber viel mit demenzerkrankten Menschen gearbeitet habe.

- Pflegekräfte wissen, daß es nicht immer ausreichend ist, Pflegebedürftige alle 2 Stunden zu lagern, um einen Dekubitus zu vermeiden. Es spielen viele Faktoren zusammen. Pflegekräfte spüren aus Erfahrung, wann es wichtig ist, die pflegenden Angehörigen darüber zu informieren und auch wie, damit sie die Wichtigkeit auch verstehen.

Aber alle Ausbildung hilft nichts, wenn die Menschen kein Vertrauen haben. Wenn sie sich nicht trauen, offen über alle Probleme zu reden. Da kann auch der beste theoretisch ausgebildete Pflegeberater kein Wissen vermitteln, was auch nachhaltig wirkt.

Erfahrene, empathische Sozialarbeiter können auch sehr viel bewirken.

Pflegeberatung ist Vernetzungsarbeit, wer das nicht beherrscht, wird es schwer haben. Konkurrenzdenken ist völlig fehl am Platze.
Da wo Wissen fehlt, kann ein Anderer helfen.

Alle zusammen so zu vernetzen, dass eine optimale Pflege Zuhause stattfinden kann, das ist die Kunst.

Dafür braucht es eine sehr gute Qualifikation, Empathie, Einfühlungsvermögen, Strukturdenken und Herz.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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agidog
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Beitrag von agidog »

Alle zusammen so zu vernetzen, dass eine optimale Pflege Zuhause stattfinden kann, das ist die Kunst.
Vor Allem wissen Pflegeberater - neben dem Ganzen, was du vorher schon genannt hast auch, wo Hilfe zu holen ist, wenn Überforderung droht oder schon eingetreten ist, wo die Gelder dafür zu holen sind usw. ...

Das Miteinander mit der Sozialarbeit - das ist OK, aber ein Sozialarbeiter, der grad mal an der Oberfläche der Pflege gekratzt hat ... der weiß das alles nicht, was du oben genannt hast!


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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

Ja agidog, ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, dem Pflegebedürftigen und Pflegenden, die ganzen Paragraphen vorzutragen, sondern die Pflege Zuhause ersteinmal auf die Durchführbarkeit hin zu überprüfen, dann aufzuklären, welche finanziellen Mittel zur Unterstützung wo und wann beantragt werden können.
Wenn der Pflegebedürftige nach Hause kommt, sollte die Wohnung gut mit Pflegehilfsmittel vorbereitet sein, die Pflegenden von mir gut geschult und die dann stattfindende Pflege über eine gewisse Zeit beratend begleitet werden.

Wenn irgendetwas nicht optimal verläuft oder eine Überforderung droht, dann wird nachgebessert. Die ganze Vernetzung mit den Leistungserbringern Vorort, wie z.B. Therapeuten, Haushaltshilfen, Pflegedienste etc, muss rund laufen, auch die Kommunikation untereinander.

Es ist nicht meine Aufgabe, die Arbeit des Sozialamtes oder der Pflegekasse zu übernehmen, ich stelle den Kontakt her und fülle erste Anträge aus, aber ich muss auch erklären, wie Angehörge alleine zurecht kommen. Ich muss mich ja irgendwann wieder entpflichten können.

Trockene Theorie wird schnell wieder vergessen.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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Kirschie
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Beitrag von Kirschie »

@ pegean: Der ganze Theoriebereich ist nur ein Bruchteil einer sehr guten Pflegeberatung. Woher sollen Angehörige wissen, ob die Pflegestützpunkte gut beraten haben, wenn sie gar nicht aufgeklärt sind, was eine sehr gute Pflegeberatung beinhaltet?
Laut Deiner Aussage besteht sie hauptsächlich aus der Beratung aus Sozialarbeitersicht.

@ Elfriede: Meiner Meinung nach müsste jeder Pflegedienst eine/n Pflegeberater/in einstellen, die eine Zusatzausbildung nach §7a SGB XI hat, um eine optimale Vorarbeit der Pflege zu gewährleisten. Damit auch gleich zu Beginn die richtigen Weichen für eine gutlaufende Pflege Zuhause gelegt werden können. So werden Fehlinverstitionen, Missverständnisse und Überforderungen seitens der Pflegenden zusätzlich minimiert. Der Pflegeberater der PSP könnte dann direkt Kontakt aufnehmen zu dem PB der ambulanten Dienste.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
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agidog
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Beitrag von agidog »

Meiner Meinung nach müsste jeder Pflegedienst eine/n Pflegeberater/in einstellen, die eine Zusatzausbildung nach §7a SGB XI hat, um eine optimale Vorarbeit der Pflege zu gewährleisten.
Wobei ich da schon Probleme sehe, grade die kleinen Pflegedienste ...

Da, wo ich gearbeitet hatte (Betrieb unter 10 Mitarbeiter, Diakonie) ... die hielten das nicht für nötig.
Lieber: Kann in der Pflege nicht mehr ... weg damit. Eingefahrene Strukturen halt.


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