Dieser Beitrag ist ausschließlich für Rebecca als Antwort auf ihre Frage bestimmt. Wer ab hier weiterliest, soll sich nicht über "nicht passend" und "nicht zum Forum gehörend" beschweren!
Er hat nicht die jeweilige Religion untermauert, sondern etwas anderes gebracht.
Das trifft zu. Den Griechen sagte er mal, als er einen Altar fand der "dem unbekannten Gott" gewidmet war, daß er ihnen genau von diesem erzählen wollte. Die einen haben ihn ernst genommen, die anderen haben ihn ausgelacht. So ist das nun mal in der Welt.
Als man die Christen in Rom wegen ihres Glaubens in den Arenen den Löwen zum Fraß vorwarf oder sie mit Pech beschmierte und sie anzündete, waren sie in ihrem Tode ein solches Fanal, daß je mehr dort umgebracht wurden umso mehr Christen wurden. Erst sehr viel später kam ein Kaiser zur Erkenntnis, daß man sie mit Gewalt nicht unterkriegen konnte. Sie hatten offensichtlich etwas, was der nackten Gewalt Roms widerstand - ich bin überzeugt etwas Besseres, sonst hätten nicht immer mehr sich der Gefahr ausgesetzt, ebenso zu enden wie diese.
Religionen sind von Menschen und daher menschlich = vergänglich. Vertrauen steht weit über jeder Religion.
Ein Missionar in Indien wurde einmal gefragt, mit welchem Recht Christen behaupten, ihr Glaube sei der Bessere. Diese Frage könnte ich mir von manchen Teilnehmern hier auch vorstellen in meine Richtung. Er antwortete nicht damit, daß er die Vorzüge des Christseins aufzählte. Er erzählte dem Frager eine Geschichte - ja, eine fiktive Geschichte.
Ein Mann war in eine Grube gefallen, die so tief war, daß er ihre Wände nicht bezwingen konnte. So verlegte er sich aufs Rufen in der Hoffnung, daß jemand vorbei kam und ihn hörte.
Buddha kam, sah ihn da unten gefangen und riet ihm: Du mußt meditieren und dann wirst Du gewiss eine Lösung finden, wie Du dort heraus kommst.
Der arme Kerl meditierte, doch es fiel ihm keine Lösung seines Problems ein. So fing er wieder an zu rufen.
Mohammed kam des Wegs, schaute hinunter und rief: Allah ist mächtig, Allah ist groß, Allah helfe Dir und ging weiter.
Ein Lösung bedeutete das für ihn allerdings nicht und so rief er weiter.
Ich könnte jetzt noch so aus dem Stehgreif den Kommunismus hinzufügen.
Da heißt es ja: Mach einen 5-Jahres-Plan und dann wirst Du Deine Freiheit finden.
Ja, auch Jesus kam des Wegs.
Er schaute hinab und befand, daß er da alleine nicht raus kam. Er sprang in die Grube, forderte ihn auf, auf seine Schultern zu klettern, dann käme er hinaus.
Der fragende Inder fand seine Antwort.
Alle wußten, daß er aus dem Loch raus mußte, um weiter leben zu können. Aber wieviele halfen ihm hinaus?
Wobei man nicht ausschließen kann das jemanden eine andere Nicht -Christliche Denkwese mehr überzeugt.
Du hast vollkommen Recht. Als Noah den Menschen seiner Zeit sagte, daß unendlich viele Wassermassen kommen werden und alles unter sich begraben, haben sie ihn ausgelacht. Ihre Wissenschaftler - ich bin überzeugt davon, daß es da auch schon welche gab - wiegelten ab und meinten, der Noah sei ein Spinner. Selbst als eine Auswahl von Tieren bereits in der Arche waren, standen die Tore noch eine ganze Woche lang offen. Ich kann mir deren Geläster sehr gut vorstellen über den alten Noah. Nach einer Woche schloß Gott selbst die Tore und keiner wollte hinein. Als der große Regen einsetzte, mußten die Wissenschaftler erst mal prüfen, was das denn nun schon wieder sei, er war ja völlig unbekannt. Als der Platz, an dem sie noch stehen konnten, immer kleiner wurde, begannen sie auf einmal zu begreifen, daß sie einem Trugschluß aufgesessen waren. Der Noah war wohl doch nicht so ein Narr, wie sie gedacht hatten. Nun wollten sie auf einmal in die Arche - aber es gab keinen Weg mehr. Zu spät!
Ja, heute noch wählen viele wie damals andere Wege, die ihnen einfacher erscheinen. Ja, auch heute lächeln und lachen viele über die dummen Christen. Ob sie noch genau so lachen werden, wenn Gott spricht? Es kann sein, daß jetzt wieder etliche sagen: das ist nur Angstmache! Genau wie bei Noah. Ob sie es dann noch sagen werden, wenn es so weit ist, wage ich zu bezweifeln.
Gott zwingt niemandem sein Heil auf. Aber er schenkt es jedem der es will! Zwang vereinbart sich nicht mit Liebe. Bis zum letzten Atemzug gewährt Gott jedem Menschen, ausnahmslos, die Möglichkeit, seine Entscheidungen zu überdenken. Darum hat jeder einen Anspruch darauf, diese Möglichkeit kennen zu lernen. Was er am Ende daraus macht, ist seine ganz persönliche Entscheidung. Die nimmt ihm niemand ab.
Zumindest die Ahnung davon ist in jedem Menschen verankert. Und spätestens in der Sterbephase kommen die Ängste ans Licht, wenn man nichts mehr vorzuweisen hat. Und da soll man nicht die Möglichkeit einer Umentscheidung zur Verfügung stellen?
Ich kann den Wunsch eine Botschaft bringen zu wollen, wirklich verstehen ( ich hatte selbst eine sehr christliche Erziehung, incl predigen), aber wenn es um das Sterben geht, geht es doch nur noch um die Begleitung und darum die Angst zu nehmen, indem man das stützt, was schon vorhanden ist oder was jemand eben braucht. Das muss doch nicht unbedingt der christliche Glaube sein.
Ja, es geht um Begleitung, völlig richtig. Angst nimmt man zweckmäßigerweise durch Hoffnung und Mut machen. Wer sich bewußt ist, daß noch etwas wesentliches fehlt, wird nach jedem Strohhalm greifen. Sag doch mal einem Ertrinkenden, er solle schwimmen, anstatt ihm einen Rettungsring zuzuwerfen, den Du in der Hand hältst ... Wenn Du etwas Besseres hast als den Ruf eines Vaters, der Dich bittet, nach Hause zu kommen, dann sag es mir. Bin gespannt wie ein Flitzebogen.