Hi,Pflegehosenmechaniker hat geschrieben: Es waren für mich immer sehr unangenehme Erlebnisse und ich konnte mir lange nicht erklären, warum das so ist. Irgendwann bin ich dahinter gekommen. Es war die fehlende Beziehung zu den Menschen, die dort ge- und verstorben sind.
auch ich empfand den ersten Kontakt mit einem Verstorbenen ziemlich furchtbar, allein ihn anzufassen um ihn zu waschen und umzukleiden kostete mich große Überwindung. Diesen Menschen kannte ich nur flüchtig, eine Beziehung hat sich nicht entwickeln können.
Später als ich Menschen wirklich begleiten konnte war das Gefühl ein völlig anderes, ich empfand die Situation vor dem Tod also die präfinale Zeit für den Betroffenen oft als schwierig weil ich das Gefühl hatte einige müßten sehr kämpfen um das Ziel zu erreichen. Der Übergang war für sie meiner Meinung nach nicht so beschwerlich. Ich konnte für mich erleben wie viel Frieden plötzlich im Sterbezimmer vom Verstorbenen ausging, hatte keine Scheu ihn zu waschen und anzukleiden und mit ihm zu sprechen.
Wenn ich allerdings zu einem BW, der nicht in meinem Beisein verstorben ist gehe um mich zu verabschieden, fehlt diese Wärme ein wenig, nicht dass er fremd wäre, ich hatte ja eine Beziehung zu ihm, aber das Gefühl ist einfach anders und das Anfassen nicht so selbstverständlich.
Seither versuche ich den Angehörigen zu vermitteln dass sie nach Möglichkeit bei ihrem Sterbenden bleiben, auch wenn sie Angst davor haben.
Alle, die sich trotz der Bedenken dazu entschlossen, waren im Nachhinein glücklich dass sie dabei waren und beschrieben diese Zeit, als eine besonders innige Zeit die den Tod ihres geliebten Angehörigen erträglicher mache.
Ich denke wenn man jemanden auf diesem Weg intensiv begleitet, empfindet man auch die Trauer auf einer anderen Ebene.(Ziemlich schwierig das zu beschreiben)
Das Thema Tod ist sehr kompakt, schade dass Menschen in gesunden Zeiten nur selten über dieses Thema sprechen mögen.
Gruß andrea