SAPV und Palliative Care im Pflegeheim

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enzianblume
Beiträge: 8
Registriert: Mi 13. Okt 2010, 12:34

SAPV und Palliative Care im Pflegeheim

Beitrag von enzianblume »

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich jetzt schon mit dem Thema SAPV und Palliaive Care. Ich habe zwar selbst für einige Zeit in einem Pflegeheim gearbeitet, aber das ist auch schon wieder etwas her. Deshalb fehlt mir persönlich ein bisschen die Sicht derer, die tatsächlich in und mit der Thematik arbeiten. Ich habe viele Fragen, dir mir bisher niemand so richtig beantworten konnte.

Wie muss ich mir das vorstellen, wenn SAPV in einer stationären Einrichtung (nicht KKH) zur Anwendung kommt?
Wie läuft das ab, wenn noch keine MA mit der entsprechenden Weiterbildung im Haus sind? Wer versorgt die Bewohner dann?
Ist es eine Mehr"belastung" für die MA in der Pflege oder haben sie dann wirklich mehr Zeit für die Betreeung der Bewohner und Angehörigen?
Kann man SAPV im ganzen Haus durchführen oder ist es sinnvoller einen eigenen Bereich (ggf. einzelne Zimmer) bereitzustellen?
SAPV im Doppelzimmer - eine Belastung für den Mitbewohner?
Wie gut klappt die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Hospizbegleitern, z.B. aus Hospizkreisen oder -initiativen?
Reicht die Weiterbildung Palliative Care aus?
Welche Hilfestellung brauchen die MA? Vor allem die MA, die die Weiterbildung nicht haben.

Ich hoffe, daß mir ein oder zwei Fragen beantwortet werden könne von euch. Mir ist klar, daß es nicht DIE ultimative Antwort für das Thema gibt, aber Erfahrungswerte helfen mir auch schon weiter.

enzianblume



schnecke2003
Beiträge: 469
Registriert: Mo 2. Jun 2003, 00:42

AW: SAPV und Palliative Care im Pflegeheim

Beitrag von schnecke2003 »

wir haben in letzter zeit mit dem sapv team gearbeitet. es war
eine bereicherung in allen belangen. auch die angehörigen wurden
mit einbezogen, wir wurden entlastet und hatten 24 std um die uhr
einen ansprechpartner, sprich den arzt. medikamente kamen prompt,
die hausärzte haben toll zusammengearbeitet und sich ausgetauscht,
auf meiner station lag ein palliativbew. er lag in einem einzelzimmer,
es kamen ehrenamtliche hospizbegleiter und haben sich zu ihm setzen
können. konnten uns tipps geben ,auch der arzt hat uns alles richtig toll
erklären können.
auch wenn für mich die hospizarbeit nichts neues ist war es eine schöne
erfahrung zu sehen wie jmd in ruhe gehen konnte.
wenn ich mich recht erinnere wurde der antrag auf sapv vom hausarzt
gestellt und dann weitergereicht.
ich hoffe ich konnte dir schon ein wenig helfen. ;-)




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Mendax
Beiträge: 385
Registriert: Sa 22. Apr 2006, 19:37

AW: SAPV und Palliative Care im Pflegeheim

Beitrag von Mendax »

[quote=""schnecke2003""]wir haben in letzter zeit mit dem sapv team gearbeitet. es war
eine bereicherung in allen belangen. auch die angehörigen wurden
mit einbezogen, wir wurden entlastet und hatten 24 std um die uhr
einen ansprechpartner, sprich den arzt. medikamente kamen prompt,
die hausärzte haben toll zusammengearbeitet und sich ausgetauscht,
auf meiner station lag ein palliativbew. er lag in einem einzelzimmer,
es kamen ehrenamtliche hospizbegleiter und haben sich zu ihm setzen
können. konnten uns tipps geben ,auch der arzt hat uns alles richtig toll
erklären können.
auch wenn für mich die hospizarbeit nichts neues ist war es eine schöne
erfahrung zu sehen wie jmd in ruhe gehen konnte.
wenn ich mich recht erinnere wurde der antrag auf sapv vom hausarzt
gestellt und dann weitergereicht.
ich hoffe ich konnte dir schon ein wenig helfen. ;-) [/quote]

Uh,
bitte nicht verwechseln. Ambulante Hospizbetreuung und SAPV können auch unabhängig voneinander stattfinden.

Bei der SAPV handelt es sich um eine Krankenkassenleisten nach §37b SGB V, welche nur unter bestimmten vorraussetzung stattfinden kann (siehe: Link § 3 und 4) . Es geht hierbei vorwiegend um medizinische Leistung wie zum Beispiel Schmerztherapie mit einer Morphinpumpe, oder spezielle Wundversorgung bei exulcerienden Tumoren.
Bei allen anderen sterbenskranken sind Pflegeheime/Pflegedienste mit Haus- und Fachärzten alleine in der Pflicht die Versorgung zu sichern.

Der ambulante Hospizdienst dagegen kann zu jedem sterbens Kranken und mit ehrenamtlichen Hospizbegleitern Bedürftige versorgen.
Das ist übrigens auch ein gerne genommener Ablehnungsgrund der Krankenkasse bei Anträgen auf SAPV:
...
"Weil keine maligne Erkrankung vorliegt, kann keine besonders Aufwändige Versorgung bei komplexen Symptomgeschehen erkannt werden. Die Betreuung des Versicherten kann stattdessen durch einen ambulanten Hospizdienst gesichert werden"
....
Übrigens die *** BKK ist laut den letzten Kundenumfragen immer noch Deutschlands Beste Krankenkasse...
Etwas zynisch....


Gruß
Mendax



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