...nicht lieber doch ins KH?

Hier könnt ihr euch melden, wenn ihr Fragen zu den Themen Sterbebegleitung und Pflege Sterbender habt.
Analir
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...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Analir »

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen!

Mir liegt der heutige Tag (mal wieder) schwer im Magen und ich suche hier mal den Austausch. Eine meiner Bewohnerinnen lag vor gut einer Woche im KH, wegen einer spast. Bronchitis. Die Dame ist >90Jahre alt und sagt schon sehr lange, dass sie nicht mehr leben mag. Im KH hat sie dies ganz deutlich gemacht und wurde daraufhin auch wieder zu uns entlassen. Im Brief stand wirklich sinngemäß drin, dass sie wegen des fehlenden Lebenswillens und Therapieablehnung entlassen würde. Die Dame ist nicht dement, also kann man ihren Wunsch zu sterben auch so ernst nehmen.

Nun geht es ihr seit der Entlassung auch wirklich schlechter, heute früh hab ich sie als final eingeschätzt, die Kinder benachrichtig. Ich habe dem Pflegehelfer morgens gesagt, dass Versorgung auf Wunsch erfolgt, also nur Pflege, die die Frau auch möchte (sie ist weiter ansprechbar und klar, äußert Wünsche). Sie lehnt essen ab, für mich ok. Sie trinkt sehr wenig, für mich ok, Mundpflege reicht. Sie hustet viel, ich hab ihr mit Lagerung und Frischluft Erleichterung verschafft, sicherheitshalber gefragt, ob ich den HA rufen soll - Ablehnung.

Nun ist es so, dass wir eben keine festgelegte Trinkmenge haben, auch nichts schriftlich, dass keine KH_Einweisung erfolgen soll. Patientenverfügung gibts nicht.

Gegen Mittag ( während meiner Übergabe sozusagen) hustete die Bewohnerin plötzlich rosiges, blutdurchzogenes Sekret. Sie liegt ansprechbar im Bett, will ihre Ruhe haben und sterben.

Und meine Spätdienst-Fachkraftkollegin will den Bereitsschaftsarzt/Notarzt holen und sie am liebsten ins KH geben. :( Ich verstehe das wirklich nicht! Die Kollegen hat immer Angst, dass sie falsch handelt, wenn wir Bewohner einfach "gehen" lassen. Also lieber doch trinken, trinken, trinken, Protokoll führen, Arzt rufen, ins KH, wenn nichts mehr geht usw. Das ist doch menschlich falsch - ODER?

Die Bewohner kommen ins Heim, als letztes Zuhause. Sie werden sterben, nicht ausziehen. Wenn nun jemand sagt (und die Angehörigen konkret sagen, dass sie das gut und als Erlösung fänden, wenn die Mama stirbt) das er nicht mehr möchte, dann kann mir doch keiner was. Wieso können manche Kollegen das nicht einfach hinnehmen und die Bew. in der finalen Phase begleiten?

Erlebt ihr das auch? Sehe ich das vielleicht zu "locker"? Wenn ich morgen zum Dienst komme, fürchte ich ist die Frau im KH und das macht mich traurig und auch wütend. Ich weiß das die Dame es gern anders hätte, ihr aber die Kraft fehlt, sich zu wehren. :(

Aufgewühlte Grüße, A.



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Tinkerbell1896
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Registriert: Mi 10. Nov 2010, 11:16

AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Tinkerbell1896 »

ich würde versuchen die bew ih heim zu behalten.

die finale phase angst- und schmerzfrei zu gestalten.

ihre wünsche und bedürfnisse zu respektieren, akzeptieren und zu befolgen.

wie haben keinen hypokratischen eid geleistet! ( mal provokativ gesagt)

in ruhe und würde sterben-das zu ermöglichen dafür sind wir da oder?

wenn sie klar ist und äußert, dass sie das alles nicht möchte also kh, lebensverl maß. etc alles dokumentieren und dann brauch man auch keine patientenverfügung!

vielleicht solltest du deine kollegin in einem klärendem gespräch beiseite nehmen. und fragen, ob sie danach handelt, was sie möchte oder die bew.

hoffe es wird im bew des sinnes gehandelt.

grüße


Durchhalten, auch wenn's mal beschissen läuft!

(siehe Foto)

Benutzer 1685 gelöscht

AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Analir,

ist es nicht unsere Aufgabe, die BW am Ende ihres Lebens zu begleiten?

Deine Kollegin kann diesen Wunsch der Bewohnerin vielleicht einfach nicht "aushalten", denkt sie muss was tun, und verstrickt sich in Aktionismus.
Vielleicht hat sie auch Angst vor euren Chef´s, dem MDK, dem Vorwurf nicht genügend unternommen zu haben.

Das KH hat sie doch zurückgeschickt. Auch ihr habt dieser Bw immer wieder Angebote gemacht. Vielleicht muss man der Kollegin einfach die Finalpflege/Symptomkontrolle als eine gute Pflege definieren. Dass alles gut ist, solange sich die BW angenommen fühlt. Statt mit dem KH zu telefonieren, sollte sie lieber wenige Minuten bei ihr verbringen, sie mit guten Worten begleiten (je nach Wunsch der BW). Zeig ihr, dass sie sich auf eine solch Pflege einlassen kann....

Falls es wirklich notwendig ist, führ doch mit den Angehörigen ein Gespräch und protokollier dieses.

Führt im Team ein Fallbesprechung durch.


Sophie
Zuletzt geändert von Benutzer 1685 gelöscht am Di 24. Mai 2011, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.



Analir
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Analir »

Danke für eure Antworten! Wirklich, danke für eure Zuspruch, das brauchte ich grade...hab wirklich an mir gezweifelt.

Meine Kollegin und auch meine WBL sind beide aus Russland (also so die Ecke *g*) und sprechen nur raltaiv gut deutsch. Manchmal glaube ich, sie verstehen weniger von meinen Erklärungen, als mir lieb ist. Ist aber nur eine Vermutung, auf Nachfrage verstehen sie ja alles. :smile

Das andere ist - ja, ich denke es ist die Angst nicht genügend zu tun, die Panik vor der Sterbebegleitung durch "wenig tun". Nur, egal wie oft ich rede und beruhige, auf das Einverständnis/Wunsch der Bew. und Angehörigen verweise, die Ängste bleiben. Ehrlich, ich war soweit wegen mehrer solcher Vorfälle das Team zu wechseln, weil mir selbst gerade das sterben eines Bew. am Herzen liegt. Sorry, das klingt schräg... wie soll ich es schreiben... ich möchte einfach den Bew.wünschen entsprechen, habe keine Angst vorm sterben und mache sozusagen gern Sterbebegleitung. Ich empfinde dies als eine der großen, wichtigen Aufgaben in der geriatrischen Pflege und fühle mich als schlechte Pflegerin, wenn ich die Bew. ins KH schicke (wenn ich ahne, dass sie dort sterben werden und nicht zu Hause). Natürlich halte ich mich an fachliche Vorgaben, keine Frage.

Patientenverfügung - leider hat sie die Kraft nicht mehr, ist nicht mehr lang genug wach und ich denke auch, es muss doch auch ohne gehen. Ich habe alles dokumentiert, da kann uns keiner was. Jetzt darf es allein um diese Frau gehen und ihre WÜnsche. Ich hoffe sehr, dass meine Kollegin meine Worte heute beherzigt.



Analir
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Analir »

Die Pflegefachkräfte bei uns im Team haben alle Fortbildungen zum Thema Sterbebegleitung gehabt und haben jedes Jahr Refresher. Das ist sicher gut so, aber wer Ängste hat, kann diese dadurch scheinbar nicht immer abbauen. Und da es im Haus zu bemerken ist, vermute ich das es auch ein Stück weit heimatliche Prägung ist, andere Grundeinstellung.

Ich werde es trotzdem immer und immer wieder thematisieren, einfach weil ICH es wichtig finde.

Und ansonsten, ja Nicky, mir gehts etwas besser. Heute hatte ich einen harten Frühdienst, der mir kaum selbst Zeit lies für diese Bewohnerin, um die es hier geht. Habe zwar dafür gesorgt, dass immer jemand bei ihr sein kann, aber normalerweise mache ich das selbst. Zumal diese Frau mir sehr ans Herz gewachsen ist und sie mich sehr mag. Sie hat soviel Verständnis gehabt (wie immer), weil ich heute kaum Zeit hatte. Das macht mich noch trauriger...

Habe morgen frei, bin aber zu einer Fobi im Haus, werde dann auf jeden Fall länger bei ihr reinsehen, wenn sie dann noch hier ist... :(

Ich weiß, Abstand wahren, aber ich denke ihr kennt das auch oder? Das euch der ein oder andere ein Stück näher ist, als es euch manchmal gut tut?



Analir
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Analir »

Die Bewohnerin möchte Ruhe, im Sinne von keine unnötigen (für sie) Pflegehandlungen wie waschen usw., keine Mobilisation, keine anderen Bewohner sehen. Sie hat aber gewünscht nicht allein zu sein, es soll - wenn mgl. - immer einer bei ihr sitzen, ihr etwas aus der Bibel vorlesen eine Zeit oder eben einfach da sein. Sie hatte direkt morgens gelächelt und gesagt "oh ja, schön das gerade sie heute bei mir sind", aber eben Verständnis gehabt, als ich es abgeben musste.

Ich gehe hin, weil ich weiß das es sie freut. Also nicht, wie es vielleicht scheint, weil ich es brauche. Verabschiedet habe ich mich heute. Und wenn ich eh im Haus bin, was kostet mich der Gang? ;)



Analir
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Analir »

:D Ui dankeschön, 'ne 1 hab ich lange nicht gekriegt... was aber daran liegt, dass die Schulzeit schon einige Zeit zurück liegt. ;)



Schokelle
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Schokelle »

Wenn ich das so lese, macht mich das ganz schön betroffen...
Ich wünsche dir und deiner Bewohnerin von ganzem Herzen, dass sie in Ruhe, dort wo sie sich zu Hause fühlt, sterben darf.
Das ist doch eigentlich das, was wir uns für uns selber auch wünschen, oder ?
Dass, gerade am Lebensende, unsere Wünsche akzeptiert werden...
Alles Liebe für Euch !



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Monchichi
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Monchichi »

Ist alles super und richtig wie Du denkst und handelst,ihr Wunsch ist maßgebend!
In so einem Fall dokumentiere ich den Willen,spreche mit Arzt,Betreuer,Angehörige darüber,damit wir da alle an einem Strang ziehen im Sinne der Bew.,dokumentiere das und gut ist.
Und das ist dann auch für alle Kollegen o.k. normalerweise.

Ich hatte vor 2 Jahren eine Bew.,orientiert und körperlich fit,sie entwickelte ein Lungenödem und wollte nicht ins KH.
Ich habe sie beraten,daß man ihr im KH mit ensprechenden Med. helfen kann und daß sie vermutlich auch gesund zurück kommt,aber sie wollte nicht.Sie hatte beschlossen,genau jetzt ist Zeit zu gehen und sie möchte sterben und lehnte weitere Behandlung ab.Ich habe mir die Finger wund dokumentiert,alles besprochen mit Arzt und Angehörige,diese selber mit dokumentieren lassen und es war gut so.Es geschah,was diese Dame wollte und ich war wirklich stolz auf uns,weil alle diese Entscheidung in ihrem Willen ohne schlechtes Gewissen mit tragen konnten,es hat keiner dagegen gesprochen und das fand ich sehr schön,mutig,da haben alle Stärke bewiesen.
Innerlich war ich erst so aufgewühlt und hin und her gerissen und habe sie auch 3x beraten,der Arzt sie ja auch,aber sie blieb standhaft,war fest entschlossen und dann konnte ich auch ruhiger werden,wir hatten alles getan,uns abgesichert,sie möchte es,also soll es so sein...


LG-Monchi
Zuletzt geändert von Monchichi am Di 24. Mai 2011, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.


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zauberlicht
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von zauberlicht »

ich finde es gut und sehe es genauso, wenn jemand in der finalpflege ist, den soll man doch bitte nicht quälen.


wenn jemand so abbaut, und wie du sagst heute morgen laut deiner aussage in der final phase ist, da hätte ich aber schon das Gespräch mit dem Arzt gesucht. ich hätte ihm die ganze Situation geschildert, und gesagt was der Wunsch der Patientin Bewohnerin ist.

den Arzt gebeten, sich die Dame nochmal anzuschauen also Haus besuch zu machen und dann schriftlich vom Arzt eine Bestätigung zu haben, dass die Frau bei Ablehnung von Flüssigkeitszufuhr Nahrungszufuhr etc nicht mit "zwang" erfolgen soll.
dass die Frau nicht ins Krankenhaus eingewiesen werden muss, da sie es ablehnt.

ihr solltet schon was schriftlich haben . meiner meinung nach.

wenn sie in der finalphase ist sollte schon der Hausarzt oder zuständige Arzt informiert werden.

desweiteren dürfen angehörige nicht entscheiden ob weitere massnahmen erfolgen sollen oder ob man einfach zuschauen soll wie der mensch geht,
erst wenn eine patientenverfügung Betreuung oder ähnliches Vorliegt können Angehörige sagen : lassen sie ihn gehen - wir wollen ihn gehen lassen


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Analir
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Analir »

Die Hausärztin ist informiert, dazu bin ich verpflichtet. Seit KH-Entlassung bis heute lief sie lt. Arztdoku als präfinal und es wurden schon diverse Med. abgesetzt von der Ärztin. Auch ist ihr der Wunsch der Bew. und deren Angehörigen bekannt und sie teilt dies. In meinem Fax heute habe ich die Situation und meine Einschätzung geschildert, auch erwähnt, dass die Bew. keinen Arztbesuch möchte. Soweit ich diese Hausärztin kenne, lässt sie den Dingen dann ihren Lauf. Insg. steht also in der Akte dokumentiert was ich schrieb und die Hausärztin. Lediglich von den Kindern hatten wir nichts. Ich habe aber meiner Kollegin gesagt, dass sie das noch einfordern kann, auch damit sie sich dann "sicherer" fühlt.



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Monchichi
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AW: ...nicht lieber doch ins KH?

Beitrag von Monchichi »

Ist doch alles perfekt...wenn da ein Kollege sie ins KH geben möchte,das kann ich echt nicht verstehen und ich würde versuchen,so einen MA zum umdenken zu bekommen,da steckt bestimmt Angst und Unsicherheit dahinter,das Gefühl,man muß doch was tun,vermutlich ist so ein MA sehr jung oder aber frisch im Beruf und braucht jemanden,der Ruhe und Fachlichkeit ausstrahlt und vermittelt :) .


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zauberlicht
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Beitrag von zauberlicht »

[quote=""Analir""]Die Hausärztin ist informiert, dazu bin ich verpflichtet. Seit KH-Entlassung bis heute lief sie lt. Arztdoku als präfinal und es wurden schon diverse Med. abgesetzt von der Ärztin. Auch ist ihr der Wunsch der Bew. und deren Angehörigen bekannt und sie teilt dies. In meinem Fax heute habe ich die Situation und meine Einschätzung geschildert, auch erwähnt, dass die Bew. keinen Arztbesuch möchte. Soweit ich diese Hausärztin kenne, lässt sie den Dingen dann ihren Lauf. Insg. steht also in der Akte dokumentiert was ich schrieb und die Hausärztin. Lediglich von den Kindern hatten wir nichts. Ich habe aber meiner Kollegin gesagt, dass sie das noch einfordern kann, auch damit sie sich dann "sicherer" fühlt.[/quote]

NA DANN IST DOCH ALLES TUTTI PALETTI :) mach dir keinen kopf :) ich denke ihr seid auf dem richtigen weg und da alles dokumentiert ist - ist doch alles tutti :)

ich wünsche eurer bewohnerin viel glück und ein schmerzfreies gehen .


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Analir
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Beitrag von Analir »

:D

Witzig, wieso denkt man bei sowas immer an junge, verunsicherte Berufsunerfahrene? Ging mir auch oft so. In meinem Fall ist die Kollegin >45 Jahre alt und eine gestandene, wenn auch umgelernte Altenpflegerin.

Bei uns im Haus gibts aber tatsächlich viele Kolleginnen mit Ängsten bzgl. ihrer Arbeit. Da gehts um, muss ich reanimieren wenn eine Patientenverfügung sagt nein (viele würden es dennoch tun aus Angst) oder eben mein Fall heute, auch wollen sie für alles genaue Anweisungen und Richtlinien, auf die sie sich berufen könnten. Viele wollen nicht verstehen, dass sie letztlich doch immer für ihre Arbeit gerade stehen müssen. Das zu verändern im denken ist ein schweres Stück Arbeit. Und ich bin da eigentlich fast das "Kücken" mit meinen 36. :)



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Monchichi
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Beitrag von Monchichi »

Ich schließe von mir auf andere :) .Ich war anfangs so unsicher und immer froh,wenn meine eigentlich mir verhaßte Stationsleitung an meiner Seite war.Wenn Notfälle waren,jemand terminal war,sie war einfach cool,hat Entscheidungen getroffen,was ich mich nie gewagt hätte,ich habe lange Jahre an jedem Leben geklammert und war immer der Meinung,man muß jeden Versuch ausschöpfen,ja Leben retten...
Aber man wird älter und weiser und bin nun die Hälfte meines Lebens schon pflegeerfahren und nun eine fast fertige palliativ Tante und nun das krasse Gegenteil :) .


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agidog
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Beitrag von agidog »

Moin :)

Ich denke, du hast richtig gehandelt - mach weiter so :D

Ich kenne solche Situationen auch aus der amb. Pflege - allerdings so, dass der hinzugezogene Hausarzt noch den Patienten ins KH einweisen wollte, obwohl für mich ersichtlich war, dass er vermutlich nicht mal den Transport überleben würde :confused:

Erst nach einem Gespräch unter vier Augen bestellte der HA den Krankentransport wieder ab, tat alles, um den letzten Weg möglichst leicht zu machen und ließ den Dingen seinen Lauf während wir die Angehörigen informierten, damit sie sich in Ruhe verabschieden konnten.

Der Patient ist nach 45 Minuten in Ruhe zu Hause im Kreise seiner Angehörigen verstorben :)

Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl dabei, alles richtig gemacht zu haben :smile

LG agidog


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Viele Menschen sind zu gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun (Orson Welles) 8)

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