Der nächste Schritt

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johannes
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Der nächste Schritt

Beitrag von johannes »

Wie Ärzteblatt.de zu entnehmen ist, wurde der nächste Schritt nach der aktiven Sterbehilfe in Belgien bereits eingeläutet.
Brüssel – In Belgien sind in mindestens vier Fällen nach Sterbehilfe verstorbenen Patienten Organe zu Transplantationszwecken entnommen worden. Wie belgische Medien am Dienstag berichteten, stimmten sowohl in Antwerpen als auch in Lüttich die zuständigen Ethikkomitees jeweils den Organentnahmen zu.

Belgischen Medienberichten zufolge war die Organentnahme nach Tod durch Sterbehilfe gesetzlich zulässig. Allerdings seien sich die Komitees bewusst gewesen, dass es sich dabei um eine ethisch sensible Frage handele, so die Zeitungen. Es sollten mit der Möglichkeit der Organentnahme keine zusätzlichen Anreize für Sterbehilfe geschaffen werden.
An solche Möglichkeiten hab nicht mal ich gedacht.

Nachdem in manchen Ländern Menschen einfach so verschwinden, denen dann Organe entnommen werden - der Organhandel ist schließlich ein lukratives Geschäft - geht man in Europa offensichtlich einen anderen Weg. Es klingt geradezu wie Hohn, wenn dann geäußert wird
Es sollten mit der Möglichkeit der Organentnahme keine zusätzlichen Anreize für Sterbehilfe geschaffen werden.
Wo man dann doch so billig an die fehlenden Rohstoffe ran kommt ...


Ein Mensch existiert nicht - er lebt!
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Ich vertrete nicht immer die herrschende Meinung - aber ich habe eine Meinung!
Einer sucht für ein Problem eine Lösung - ein Anderer sucht für eine Lösung ein Problem

überflüssig
Beiträge: 371
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AW: Der nächste Schritt

Beitrag von überflüssig »

Hallo zusammen,
das ist ja wieder ein sehr brisantes Thema.
Also ich oute mich mal als Organspender.
Wenn ich hirntod sein sollte, möchte ich gerne noch ein anderes Leben retten können und dürfen, einem anderen Menschen von mir etwas geben, damit sie /er weiterleben kann. Zu oft musste ich mitansehen, dass Menschen sterben mussten, weil kein Organ verfügbar war.
Aktive Sterbehilfe allerdings, nur um an Organe zu gelangen ist in meinen Augen ein Verbrechen. Sollte es soweit kommen, hätte die Organmafia gewonnen.
Jeder Mensch sollte sich mE früh genug Gedanken machen, unter welchen Umständen ein Leben noch ein Leben für die persönlichen Wünsche ist, oder ob es Umstände gibt, unter denen man es nicht fortsetzen möchte. Darunter versteht naturgemäß jeder etwas anderes. Für den Fall der Fälle sollten vertrauenswürdige Menschen eingeweiht sein und beauftragt werden, die Interessen wahrzunehmen und auch durchzusetzen. In diesem Bereich habe ich sehr bewegende Erfahrungen gesammelt.
Natürlich gibt es auch Menschen, die aus Glaubensgründen einer Organspende nicht zustimmen können und möchten.
Auch dies ist zu respektieren und es ist wie immer, jede Medaille hat zwei Seiten. Jeder entscheidet für sich.
VG überflüssig



thomas09
Beiträge: 1191
Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: Der nächste Schritt

Beitrag von thomas09 »

Wehret den Anfängen.

Andererseits gehe ich davon aus, dass ich mich bewußt dafür oder dagegen entscheiden kann - oder?

Grundsätzlich sehe ich das aber eher als kleine, für die Praxis unbedeutende Randnotiz.

Denn welche Organe, in nenneswerter Anzahl sollten denn bei einer schwerer unheilbaren Krankheit, die ja die Motivation für den Freitod ist, verpflanzt werden können?

Da bleibt glaube ich kaum in Frage kommende Organe - oder?



überflüssig
Beiträge: 371
Registriert: Sa 7. Aug 2010, 21:11

AW: Der nächste Schritt

Beitrag von überflüssig »

bewußt dafür oder dagegen entscheiden kann - oder?
das sehe ich doch auch so.....
..welche Organe..
bei einem Hirtod bleiben sämtliche anderen Organe.
Natürlich ist es von dem Krankheitsbild abhängig, welche Organe zur Verfügung stünden. Die Leber eines Alkoholiker bietet sich natürlich nicht an.



thomas09
Beiträge: 1191
Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: Der nächste Schritt

Beitrag von thomas09 »

@überflüssig:

Ja schon, aber hier gehts ja nicht um Hirntod, sondern um Tötung auf verlangen, aufgrund einer unheilbaren Erkrankung.

Wobei dabei Organe, entweder befallen oder betroffen durch die Krankheit selbst oder der sich daraus jahrelang bedingten Medikamenteneinnahme, in den seltensten Fällen in Frage kommen könnten.

Das meinte ich mit;
Da bleiben kaum verpflanzbare Organe übrig.



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