Aktive Sterbehilfe?

Hier könnt ihr euch melden, wenn ihr Fragen zu den Themen Sterbebegleitung und Pflege Sterbender habt.

Aktive Sterbehilfe?

ja
45
33%
nein
57
42%
bin mir nicht sicher
24
18%
ja, aber nicht im AH
9
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 135

Benutzer 1685 gelöscht

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Harenerbube,

du als Sohn hast eine ander Position als wir professionellen Pflegekräfte. Es war deine Mutter. Für uns sind die Patienten/Bewohner aber fremde Menschen, die uns vielleicht nur ihren situativen Wunsch mitteilen, der manchmal nicht immer den wirklichen Wünschen entspricht. Ausserdem wurde in diesem Threat auch schon aufmerksam gemacht über die Gefahren, wenn es zulässig würde, aktive Sterbehife zu leisten. Auch die Diskussion um die Sterbehilfeorganisation Dignitas zeigt auf, auf welch dünnem Eis man sich in dieser Situation bewegt.

Und noch meine ganz eigene persönliche Meinung. Ich persönlich denke nicht, dass ich das recht habe das Leben eines anderen Menschen zu beenden. Es steht mir einfach nicht zu. Ich bin nicht sehr gläubig, im herkömmlichen Sinn, aber ich denke, dass die Zeit zu gehen, von jemand anderem bestimmt wird, auch wenn es für uns noch so grausam ist mitanzusehen.

Sophie



Harenerbube
Beiträge: 10
Registriert: Mi 2. Jan 2008, 09:51

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Harenerbube »

Hallo,natürlich ist das meine Meinung für mein privates Umfeld.Töten auf Rezept für jeden und alles akzeptiere ich auch nicht.Nur im Privaten sollte es einen gewissen Spielraum geben,den jeder selbst verantworten müßte.Abgesehen davon ist es Ansichtssache.Als in unserer Gegend ein altes Ehepaar zusammen Suizid beging,weil er sterben mußte,fanden das viele schon fast niedlich/schön/herzergreifend.Liebe bis zum Tod.Ist es dann nicht auch Liebe,wenn ich z. Bsp. meiner Mutter/Vater den Wunsch auf Erlösung erfülle?Klar,vielleicht würde der eine oder andere Patient nach dem Todeswunsch durch was auch immer doch weiterleben,obwohl er dachte,das er stirbt.Aber in dem Fall meiner Mutter war der Tod offensichtlich.Wir waren verzweifelt und haben darum gebetet,das sie endlich sterben darf.Ein furchtbares Thema ohne wahre Lösung.



Dodger
Beiträge: 1277
Registriert: So 19. Jan 2003, 22:55

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Dodger »

Hallo

ich möchte mal komentarlos einen link hier einfügen, den lest bitte mal durch

http://news.de.msn.com/panorama/Article ... id=7830348


Gruss und Danke

Dodger



Dodger
Beiträge: 1277
Registriert: So 19. Jan 2003, 22:55

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Dodger »

Hallo

und hier noch ein Artikel über die Französin

http://news.de.msn.com/panorama/Article ... id=7854259


Gruss

Dodger



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johannes
Beiträge: 3704
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AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von johannes »

In Belgien ist der Damm endlich gebrochen. Die Franzosen hadern noch ein wenig. Sterbehilfe sorgt für den Ausgleich in der Entwicklung der Bevölkerungsstruktur. Nicht mehr nur alte Kranke, auch junge und jüngste Kranke dürfen über den Jordan geschickt werden. Eine schriftliche Einwilligung ist nicht mehr zwingend erforderlich, mittlerweile gehts in der Praxis auch hervorragend ohne.

Zum Glück ist Frau Zypries in Deutschland auch bald nicht mehr im Amt - wie lange darf man? Sie ist ja gegen diese Entwicklung. Dann erwarte ich auch hierzulande die entsprechende Gesetzgebung. Man darf ja als hochzivilisiertes Land nicht hinterherhinken, oder? Na ja, und wenn dann auch hier der Damm gebrochen ist - wehe, es springt dann noch jemand aus der Spur.

Selbstverständlich ist die Begründung nachvollziehbar, wie könnte es auch anders sein? Jedenfalls solange noch, wie es sowas wie ein Gewissen gibt. Aber das wird ja auch bald abgeschafft - und dann ist eh alles egal.

Soziale Probleme löst man eben mit Euthanasie (Berater eines französischen Präsidenten im letzten Jhdt.). Ist doch einfach, oder? Weg mit den Alten, den Schwerkranken, den ungeliebten Kindern, usw. - das ist die Musik der Zukunft. DSDS mal etwas anders. Wer killt die meisten ungeliebten ... Dann klappts auch wieder mit der Pflegeversicherung - sie erwirtschaftet wieder Überschüsse. Dann klappts auch mit den Krankenkassen - sie erwirtschaften wieder Überschüsse. Wir gehen wahrlich rosigen Zeiten entgegen. Also macht heute noch den Mund auf - morgen kann es dazu bereits zu spät sein!

Johannes



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Yanka
Beiträge: 185
Registriert: Sa 19. Apr 2008, 13:36

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Yanka »

Wir hatten das Thema aktive Sterbehilfe erst neulich wieder auf unserer Station gehabt. Persönlich denke ich es ist auch Grenzthema wo fängt aktive Sterbehilfe an und wo hört es auf.
Aber ich denke in manchen Fällen wäre auch aktive Sterbehilfe “angebracht” , da es doch in manchen Fällen an die Würde des Menschen geht. Selbst in den Punkt was Würde und würdig ist gehen die Auffassungen auseinander. Geht es um einen Angehörigen reagiert man doch sensibler auf dieses Thema als Gegenüber einem Bewohner.



Grüsse



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Tomek86MH
Beiträge: 217
Registriert: Mo 7. Jul 2008, 00:51

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Tomek86MH »

Ich bin absolut dagegen,Gott alleine entscheidet wann jemand zu ihm gehen darf. Gott weiß schon was er tut und auch das Leid der Menschen hat einen Sinn, man leidet für die armen Sünder. Durch den eigenen Leid, rettet man andere. Jesus musste auch schwer leiden und noch sein eigenes Kreuz tragen. Wir Christen tragen auch wie Jesus unser Kreuz, der uns aber am Ende hoffentlich zur Erlössung führt.



monamaupi
Beiträge: 14
Registriert: Mo 7. Jul 2008, 17:01

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von monamaupi »

Hallöchen
ich schließe mich der Meinung..von Pflegeengel an..wenn das gesetzesgrundlage wird oder werden sollte, na dann gut nacht um 3...
Man darf nicht vergessen, es gibt auch noch die Palliativ-medizin die besser ausgenutzt werden sollte..
Liebe Grüße Mona



Jörg
Beiträge: 20
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 15:57

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Jörg »

High!

Ich bin dafür, das Thema mal einfach nach Möglichkeiten abzuklopfen. Wie kann ich mit einem Menschen umgehen, der aus einem erhöhten, scheinbar unerträglichen Leidensdruck heraus, nicht mehr leben will?

Für mich stellt sich zuerst die Frage, warum will dieser Mensch denn aus dem Leben scheiden?

Nach meiner Erfahrung aus der Zeit auf der Onkologie kommt der Gedanke ans Jetzt-Sofort-Sterben-Wollen erst dann so absolut in den Vordergrund, wenn entweder das soziale Umfeld wegbricht, weil es mit der Erkrankung des geliebten Menschen nicht umgehen kann und sich deshalb mittelfristig von ihm abwendet, oder zweitens, wenn die Schmerzsituation für den Patienten einfach unerträglich wird.

Andere Gründe wären mir bis jetzt noch nicht wirklich untergekommen.

Und bei beiden muß ich einfach sagen, daß sie keine Gründe sein können und dürfen, aktiv in den Sterbeprozess einzugreifen.

Verlassen zu werden ist in jeder Situation des Lebens eine Krise, in der Situation eines schwer Erkrankten natürlich eine noch viel größere, aber niemals ein Grund der Todessehnsucht nachzugeben.

Schmerzen sind ein guter Grund - einer den ich wirklich gelten lasse, aber die Palette der Möglichkeiten Schmerzen zu lindern und zu nehmen sind inzwischen so vielfältig, daß man in Zusammenarbeit mit wirklich guten Schmerztherapeuten oder auch weitergebildeten Hausärzten hervorragende Ergebnisse erzielen kann. Wichtig ist, daß man den Schmerz konsequent durchbricht, sodaß sich kein Schmerzgedächtnis ausbildet (neuropathischer Schmerz).
Und ganz am Ende gibt es dann immer noch den bewährten MO-Perfusor oder auch die s.c. Spritze.

Für mich geht es eher darum den leidenden Menschen die Möglichkeit zu geben, sich schmerzfrei in Ihrer Umgebung bewegen und entfalten zu können, ihr Leid zu leben, wütend zu sein, Angst haben zu dürfen. - Und gleichzeitig zu vermitteln, daß sie nicht alleine sind. Das Gefühl von Gemeinschaft, nicht alleine zu sein, sich aber auch zurück ziehen zu dürfen ist ein wichtige Unterstützung.
Und schon ein kleiner Moment von Glück, aus welchem Grund auch immer, hat diesen Tag, der noch erlebt wurde, wertvoll gemacht.

Ich finde es falsch, den Prozeß des Scheidens aktiv zu verkürzen. Ich weiß nicht, welche Erkenntnis für die Individuen in ihrem Weg steckt und ich sehe aus oben genannten Gründen auch keine Rechtfertigung für ein solches Handeln.

Mitleid ist der falsche Weg - Empathie ist einfach anders.

Gruß,
Jörg



hennia
Beiträge: 11
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 15:41

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von hennia »

also ich finde das sollte jeder für sich entscheiden. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche einstellungen. Jeder mussselbst wissen wann und wie weit das leben für ihn noch lebenswert ist. also: und da alle menschen unterschiedlich sind, wird auch die entscheidung immer unterschiedlich ausfallen !!!!!



Jörg
Beiträge: 20
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 15:57

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Jörg »

Hallo hennia,

da geb ich dir recht. Es ist die Entscheidung jedes Menschen selbst, wann er sein Leben nicht mehr lebenswert findet. Aber es geht auch nicht um Selbstmord, sondern um aktive Sterbehilfe, also das Eingreifen eines anderen in den Lebensprozeß eines Lebensmüden.
Solange der Mensch selbst entscheidet und handelt, ist alles gut, es wird in meinen Augen erst durch den aktiven Tötungsakt eines Pflegenden, arztes, Angehörigen....an dem, der aus dem Leben scheiden will zu einem Problem.



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johannes
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Registriert: Sa 17. Nov 2001, 23:53
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AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von johannes »

Hallo pia,

rein theoretisch magst du Recht haben. Aber eben nur rein theoretisch. Die offiziellen Statistiken besagen rein praktisch etwas anderes. Bereits heute ist es in den Niederlanden gesetzeskonform, wenn ohne eigene Entscheidung von außen bestimmt, Leben als lebensunwert erklärt und willkürlich beendet wird! Das ist wie bei dem so hochgelobten Atomstrom.

Die Befürworter sehen nur, was sie sehen wollen! Alles andere wird ausgeblendet.

Wenn ein Mensch sich das Leben nimmt, unterliegt das nicht dem Strafrecht. Jeder kann so handeln ohne Konsequenzen von Seiten der Obrigkeit.

Greift eine andere Person ein, ob zunächst mal gewollt oder nicht, spielt hier keine Rolle, ist es ein Verbrechen. Sollte jemand anderer Ansicht sein, verweise ich zum wiederholten Male auf das 3. .... Eine Rechtfertigung hatten die Akteure damals wie heute. Sie wird nicht besser dadurch, daß ein paar Jahrzehnte ins Land gezogen sind. Die Pervertierung unserer Gesellschaft - gerade auch auf dem Gebiet der Lebensbeendung - wird allerdings nicht durch die Ablehnung eines Teils der Bevölkerung aufgehalten. Sie wird weiter fortschreiten.

Der erste Schritt ist bereits in vielen Ländern vollzogen - du darfst töten!
Der zweite Schritt wird nicht mehr lange auf sich warten lassen - du sollst töten!
Der dritte Schritt wird wohl noch ein Weilchen warten - du mußt töten!

Alles was der Mensch sich ausdenkt, tut er - das eine früher, das andere später.

Johannes

Johannes



Dodger
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Registriert: So 19. Jan 2003, 22:55

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Dodger »

Hallo Johannes

sag mal wird dir das nicht zu langweilig auf die dauer? ich meine du schreibst seit Monaten nix anderes, alle deine Beiträge sind gleich, nur immer wieder neu formuliert.

Ich kenne kein land in dem Gesagt wird du darfst töten, dann komm mal mit Beispielen aus dem Leben wieder, welche Länder, wo? Das is Holland getötet wird ohne vorherige Auswahl, oder weil jemand für Lebensunwert gehalten wird, halte ich für eine wage Übertreibung. Ich meine sicher wird damit schmu gemacht, wie mit allem oder jedem schmu gemacht wird, sei es nun der Verkauf von Hilfsgütern, die eigentlich kostenlos verteilt werden sollten oder sei es das Geschäft mit dem "glauben"


Gruss

Dodger



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johannes
Beiträge: 3704
Registriert: Sa 17. Nov 2001, 23:53
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AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von johannes »

Nein, Dodger, es kann gar nicht langweilig werden, sich gegen Verbrechen zu wehren. Auch die Kriminalpolizei rät immer wieder dasselbe - natürlich mit anderen Worten, damit sich die Bürger gegen Verbrechen schützen. Schließlich geht es hier auch um ein Verbrechen, das bereits jetzt in verschiedenen Ländern gesetzlich legitimiert wird. Ich bin sicher, daß wir das auch bald in Deutschland haben!

Gerade, daß du das in den Bereich des gelegentlichen Mißbrauchs rückst, quasi als "Ausrutscher" bezeichnest, macht die Gefährlichkeit ja deutlich. Jetzt kann man noch versuchen, diese Entwicklung hier aufzuhalten, wenn sie sich auch langfristig nicht verhindern läßt.

Keiner, der für die Tötung eines Anderen einsteht, sollte seinen Mund aufmachen gegen das, was vor rd. 60, 70 Jahren in Deutschland geschah! Ich sagte ja schon: das, was die Befürworter einer, wenn auch langsam anlaufenden Tötungskultur nicht sehen wollen, blenden sie einfach aus. Du machst es interessanterweise auch. Deine Kenntnisse im Internet sind gewiß nicht schlechter als meine. Ich muß dir gewiß nicht auf die Sprünge helfen, wo du die entsprechenden Fakten finden kannst. Die findest du nur dann nicht, wenn du sie nicht finden willst.

Johannes



Jayjay
Beiträge: 22
Registriert: Do 22. Mai 2008, 20:39

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von Jayjay »

In meiner Ausbildung fragte unser Lebens- und Glaubenslehrer: Wer ist für aktive Sterbehilfe?
Wir waren zu diesem Zeitpunkt 14 Personen.
Ich war erschrocken über die Anzahl welcher sich für die aktive Sterbehilfe aussprachen. Es waren 11 Personen.

Ich kann es leider nicht nachvollziehen warum jemand für aktive Sterbehilfe sein könnte.

Ich kann es nicht befürworten.

Grüßle Jayjay


miteinander Leben und miteinander sterben .......

waldemiene
Beiträge: 104
Registriert: Mo 28. Jul 2008, 15:02

AW: Aktive Sterbehilfe?

Beitrag von waldemiene »

Ich habe mich hier nicht durchgelesen, möchte nur meine Meinung sagen:
wenn es so weiter geht mit der Altenpflege, sage ich ein Klares Ja, für die aktive Sterbehilfe. Zur Zeit möchte ich nicht in einem Heim als Bewohner leben!!!
Da ich in Arbeitssuche bin, habe ich die Gelegenheit mir viele Heime, anzuschauen!!! Entweder ist die Besetzung sehr gut!!! Da werden die Bewohner rum kommandiert, und schikaniert. Ober die liegen in ihrem eigenen Dreck, da keiner da ist. Ich sage: so lange es nicht zu einer Mentalitätsänderung kommt, das ein alter Menschen in Würde leben kann, wünsche ich für mein Ende eine aktive Sterbehilfe.



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