Ärger in der Ausbildung

[Emma 48]

Hallo, ich bin neu hier und hätte gern mal eure Meinung gehört.
Ich bin 48 J. und im zweiten Jahr in der Ausbildung zur Altenpflegerin. Die ersten beiden Jahre werde ich über einen Bildungsgutscheim von der Agentur gefördert und das dritte Jahr übernimmt die Einrichtung in der ich arbeite. Am Montag sprach mich meine PDL an das in der nächsten Woche die Schule in unsere Einrichtung zu einem Gespräch kommt, ich habe mir nichts dabei gedacht, eine Stunde später bekam ich einen Anruf von der Geschäftleitung und sollte sofort zu einem Gespräch kommen, was ich dann auch tat.
Ich wurde in diesem Gespräch total überrumpelt.
Die erste Frage war, meinen Sie für den Beruf Altenpflegerin überhaupt geeignet sind, vor allem in Ihren Alter, ich antwortete natürlich mit ja.
Als nächstes kam, sie wissen ja das wir sie im dritten Jahr fördern, eigentlich will ich sie nicht kündigen doch überlegen sie genau ob der Beruf überhaupt etwas für sie ist.
Sie wissen auch das das Krankenhaus indem sie ihr Praktikum machen wollten sie nicht als Praktikanten annimmt, da sie schlecht über die Pflege sprechen, auch über die Zustände in der Altenpflege über die Geschäftsleitung und vieles andere und das Krankenhaus hat ihre Bedenken bei Ihnen das sie genauso schlecht darüber sprechen werden, wie sie auch wissen sind sie in der Schule schon bekannt mit ihren schlechten Äußerungen über die Pflege und den Zuständen in unseren Haus.
Es wurde mir immer wieder nahegelgt das ich mir doch überlegen sollte ob ich weiterhim die Ausbildung zur Altenpflegerin vortsetzen möchte, ich will sie aber nicht kündigen.
Nach diesen Gespräch war ich sehr geschockt und konnte meine Arbeit nicht mehr fortsetzen, und habe einen Fehler gemach und zwar ich bin zum Arzt gegangen und habe mich erst einmal Krank schreiben lassen, damit ich erst einmal einen klaren Kopf bekomme.
Ich habe am nächsten Morgen in der Schule angerufen, dort wurde ich abgewimmelt und ich sollte doch auf das Gespräch in unserer Einrichtung warten die Anschuldigungen die gegen mich vorliegen haben sie aus sicherer Quelle, und es wurde mir untersagt zu diesen Termin eine MAV mitzunehmen.
Nicht von diesen Unterstellungen ist war, das ganze liegt mir schwer im Magen.
Ich arbeite sehr gern in der Pflege und es macht mir riesigen Spass.
Ich musste mir das ganze von der Seele schreiben weil ich total verzweifelt bin.
Vieleicht kann mir jemand mal einen Rat geben

[Rebecca1969]

ich würde als erstes ein klärendes Gespräch mit der Schule führen. ich kann gar nicht verstehen, dass die da so reagieren.
Man muss ja auch lernen Theorie und Praxis unter einen Hut zu bringen. Das ist total normal, an meiner Schule ist das sogar gewünscht. Es geht auch darum am Pflegealltag nicht kaputt zu gehen. Also würde ich das an deiner Schule klären. Ich meine, was hast du den gesagt, dass die Schule dich nicht unterstützt und stärkt, sondern dir in den Rücken fällt?
Du hast doch sicher auch Praxisbeurteilungen und Noten die zeigen ob du nun gegeignet bist, oder ob du echte Probleme hast, die darauf hinweisen, dass du dich nicht eignest.
Naja. das mit deiner Ausbildungstätte ist schon blöd, eventuell kannst du ja aber ein ähnliches gespräch mit deiner WBLführen, die dir dann ein bisschen den Rücken stärkt beim PDL. Außerdem könntest du dich nebenher noch ein bisschen umsehen, nach einer anderen Ausbildungsstätte.
Tut mir echt leid, dass du durch sowas durchmachst. Ich glaube ich habe extremes Glück mit meiner Schule...

[FeBarth]

ich glaube, da wäre für mich schon die schwelle überschritten, ab der ich einen (fach)anwalt konsultieren würde.

[thorstein]

Hallo emma,

man kann ja durchaus gerne in der Pflege arbeiten aber trotzdem schlecht über seinen Arbeitsplatz, seinen Artbeitgeber oder die Bedingungen in der Altenpflege reden.
Wie sieht die Unterstützung im Team aus? was sagt deine direkte Vorgesetzte?
Was wirft man dir davon vor? Du hattest inzwischen genug Prüfungen und Beurteilungen, die deine Eignung entweder bestätigen oder in Frage stellen.
Arbeitsrechtlich hast du gegenüber dem AG eine Loyalitätspflicht. Wenn an den Vorwürfen tatsächlich nichts dran ist, brauchst du dir ja auch keine Sorgen zu machen.
Die Geschichte mit dem Krankenhaus verstehe ich überhaupt nicht.
Wer untersagt dir, ein MAV- Mitglied mit in das Gespräch zu nehmen? Hast du die MAV darüber informiert?
Ansonsten scheint die Strategie des AG aufzugehen. Du lässt dich krank schreiben und bist verzweifelt. Organisiert und kämpferisch wäre glaube ich besser.

[Emma 48]

Hallo thorstein,
erst einmal vielen Dank für die Nachricht.
Ich habe die MAV informiert doch leider ist sie bis ende nächster Woche im Urlaub. Die Schulleitung hat mit untersagt das ich eine MAV mit in das Gespräch nehmen soll, das es unsere Geschäftleitung nich gerne sieht. Unterstützung im Team habe ich leider nicht, jeder hat Angst bei uns seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Meine Praxisanleitung hat sich einen Tag nach diesem Gespräch krank gemeldet und ist mir ausgewichen, die WBL möchte sich zu der Sache nicht äußern und PDL hat noch geäußert das ich bei den Übergaben negativ spreche, es gibt mir keiner Auskunft was ich direkt gesagt haben soll und wer solche Gerüchte in die Welt setzt.
Meine Bewertungen sind sehr gut bis gut, es steht auch nichts negatives in meinen Beurteilungen.
Aufgeben werde ich auf keinen Fall, nächste Woche Mittwoch habe ich das Gespräch mit der Schule und der Heimleitung, PDL wird an diesen tag nicht dabei sein sie hat sich für nächste Woche Urlaub genommen.
Bislang habe ich immer gedach das ich eine super Einrichtung erwischt habe und habe das auch immer wieder betont, doch jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr.

[FeBarth]

"Die Schulleitung hat mit untersagt das ich eine MAV mit in das Gespräch nehmen soll, das es unsere Geschäftleitung nich gerne sieht."


made my day...............

[thorstein]

Hallo Emma,
was bei diesem Gespräch auf den Tisch kommt, kann hier niemand vorhersehen.
Ich persönlcih würde ohne MAV-Vertreter die Teilnahme absagen. Das ein Schulträger und ein Heimträger in dieser Weise zusammenarbeiten, habe ich so auch noch nicht gehört.
Dass deine Beurteilungen stimmen, ist dabei die gute Nachricht.
Solche Vorwürfe entstehen aber nicht aus dem Nichts, und der Aufwand, der hier betrieben wird, deutet schon darauf hin, dass hier etwas Überprüfbares vorliegt.
Du solltest dich auf dieses Gespräch gut vorbereiten und vor allem während des Gesprächs keine Entscheidungen treffen. Zu konkreten Vorwürfen würde ich mich grundsätzlich nicht äussern, also nichts zugeben aber auch nichts leugnen. Du stehst nämlich nicht vor Gericht, auch wenn solche Gespräche manchmal den Charakter eines Prozessen annehmen.
Sollten arbeitsrechtlich relevante Vorwürfe vorgelegt werden, bleibt dann nur der Gang zum Anwalt.

Viel Glück!

[Thrillhouse0580]

Der Vorschlag von Thorstein, notfalls einen Anwalt einzuschalten ist die einzige Alternative die dir bleibt. Das ist die Sprache die von Führungskräften in der Pflege verstanden wird, alles andere führt zu nichts.
Ich habe mich auch schon völlig haltlosen Vorwürfen erwehren müssen. Wichtig dabei ist einen kühlen Kopf zu bewahren und nichts zu unterschreiben und wie oben schon erwähnt, nichts zuzugeben und zu leugnen.
Ich habe mich zur Wehr gesetzt, indem ich Verdi (von denen mag man halten was man will) beigetreten bin, hab meinem Funktionär gebeten einen bösen Brief zu schreiben und siehe da, ich habe meine Ruhe.
Hat ehrlich gesagt Spaß gemacht unserer nichtsnutzigen PDL einen reinzuwürgen.

Schönen Tag noch

[Ilo64]

Guten Morgen alle miteinander,
ich habe leider erst jetzt den Beitrag gelesen.. ich habe ähnliche Probleme.. allerdings nur von der Seite meiner PDL.. schule...Schulkameraden...Arbeitskollegen.. meine Praktikumsanleiterin sind der Meinung ich hätte schon Talent, wäre allerdings etwas zu langsam... meine Beurteilungen sind auch nicht sonderlich, da meine PDL (welche zu 90% nicht anwesend ist) sie beurteilt. Ohne meine Praktikumsanleiterin überhaupt zu fragen oder mit mir eine Schicht zu arbeiten.. ist schon toll... das zieht einen echtrunter...