bin ich ungeeignet für diesen job?

Forum für Opfer von Mobbing und Gewalt in der Pflege (und natürlich auch anderen Branchen), Burn-Out und andere psychische Belastungen
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Schwester T
Beiträge: 28
Registriert: Di 24. Aug 2010, 21:08

AW: bin ich ungeeignet für diesen job?

Beitrag von Schwester T »

Bin ja nur plegehelferin
hey, wage es ja nicht dich unterm Wert zu verkaufen !!! und macht dich nicht schlechter als du bist. Bist du gar nicht. Das behaupte ich jetzt einfachmal so ohne dich zu kennen.

Ich denke nämlich auch , dass du alles genau richtig machst mit dem Patient/Bewohner. Im übrigen kann ehe nur jeden bewundern, der in der Altenpflege tätig ist, da mir dafür vollkommen die Geduld fehlt. Daher bin ich ja auch Krankenschwester geworden. Und ich handhabe das auch so, bei sterbenden Patienten nehme ich mir besonders viel Zeit und gehe mehr auf sie ein als bei "normalen" oder weniger bedürftigen Patienten ein. Das bin ich mir schuldig und du solltes es dir auch nicht nehmen lassen, es dem Bewohner so gut gehen zu lassen wie es dir möglich ist. Es ist immerhin das letzte was du ihm geben kannst.

Genau solche Menschen wie dich sind nicht wie Sand am Meer zu finden. Ich finde es toll wie du auf den Bewohner eingehst und lass dich nicht einschüchtern. Ich denke du machst es ganau richtig.
Zuletzt geändert von Schwester T am Sa 28. Aug 2010, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.


:yo Positiv denken... aber zackig !!! :yo
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schwarzer sonnenstrahl
Beiträge: 825
Registriert: Fr 23. Apr 2010, 23:44

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Beitrag von schwarzer sonnenstrahl »

hallo Margarete1974,

erstmal : ich finde es super mit was für einem elan und durchhaltevermögen du dieses für deine bewohner tust. :) (auch mit deinem hündchen und trotz frei dort hin zu fahren, würde ich ganz ehrlich nicht immer machen).

mir wird auf arbeit immer wieder so gesagt: "jeder bewohner hat ein gewissen maß an zuwendung nötig, denn nicht umsonst sind die dort."

pflegestufen sagen einem welche leistungen man abrechnen kann,
pflegestufen sagen einem was für ne zeit man einzurechnen hat um die körperpflege aufrecht zu halten.
ABER
pflegestufen sagen einem nicht mit wieviel liebe man an den menschen herran gehen soll.

deine kolegen und leider so manch andere mitarbeiter scheinen die ersten zwei punkte zwar registriert zu haben,aber erst wenn man den dritten punkt verinnerlicht hat, dann ist man in der lage gute pflege zu betreiben.

es ist leider manchmal schwierig einen sterbenden patienten zu pflegen weil man sich leider nicht hineinversetzen kann. wenn ein mensch schmerzen hat, kann man als normalbürger sich noch ansatzweise hineinversetzen, doch wie es sich anfühlen mag bald zu sterben, kann man nicht nachvollziehen.
ich finde es immer wieder traurig wenn jemand so ignorant mit jemandem umgeht.
auf der strahlentherapie habe ich immer sehr engmaschig nach denjenigen geschaut, welche im sterben lagen.sofern es möglich war, habe ich auch immer deren wünsche erfüllt,habe mich zu denen gesetzt oder gestreichelt wenn ich gemerkt habe das es ihnen gut tat.
meine mentorin hat dieses sehr geschätzt und hat mir dafür eine gute beurteilung geschrieben.
auch jetzt in meinem neuen betrieb hab ich regelmäßig nach den beiden verstorbenen damen geschaut als sie im sterben lagen.

denke dir deinen teil wenn deine kollegen über dich lästern, der bewohner kann nach seinem tod nicht mehr lästern oder blöde über dich reden.

wenn der bewohner dir noch dankbarkeit zeigen kann(und wenn es nur augenkontakt oder kleine verbale kommunikation ist) dann nimm diese auf und behalte sie im herzen, denn dieses werden deine kollegen bestimmt nicht bekommen.

sollte es einen himmel geben, wird er gutes von dir dort verbreiten=)


ich schreibe hier alles in kleinschrift, weil man beim sprechen auch nicht großspricht!

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*Angie*
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Registriert: Sa 17. Jun 2006, 15:54
Beruf: Mensch & ex. AP

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Beitrag von *Angie* »

Bei allem aber Margarete:

achte auf Deine eigenen Kräfte, sonst ist Dir bei dem Einsatz, den Du leistest, der Weg in ein Burn-Out fast garantiert.

Ich hoffe, dass Du Dir selbst versprechen kannst auf Dich zu achten!


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

jilsi
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Registriert: So 10. Aug 2008, 19:14

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Beitrag von jilsi »

Ich kann mich nur anschließen. Bleib wie du bist.

Von der Situation mit" schwierigen" Bew. als PH klarzukommen kann ich auch ein LIed singen. Oh man was haben die mich gemobbt.
Stark bleiben kann ich nur sagen.

Bei uns viel auch mal der Spruch: Dafür werde ich nicht bezahlt. Solche MA bleiben nicht lange unsere MA :eek:


Lg jilsi

Vorstellungen bestimmen unser Leben :smile

sanni
Beiträge: 92
Registriert: Fr 23. Apr 2010, 18:41

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Beitrag von sanni »

Denke auch, dass dir die Ausbildung gut gefallen würde. Du scheinst ein hohes Maß an Empathie zu haben. Pass nur auf, dass du dich nicht zu sehr in Gefühlen verrennst. Wäre schade, wenn jemand wie du dann irgendwann nicht mehr kann. Vielleicht würde dir auch der ambulante Pflegedienst gut gefallen... dort ist oft mehr Zeit und Ruhe beim einzelnen Patienten. Ich bin im 2. Ausbildungsjahr in einem Seniorenheim. Mache seit 1,5 Wochen meinen ersten Fremdeinsatz im ambulanten. Bin dort sehr glücklich und überrascht, wieviel Zeit und Ruhe für jeden Einzelnen möglich ist. Schade, dass es nur 6 Wochen geht.....



sanni
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Registriert: Fr 23. Apr 2010, 18:41

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Beitrag von sanni »

Denke auch, dass dir die Ausbildung gut gefallen würde. Du scheinst ein hohes Maß an Empathie zu haben. Pass nur auf, dass du dich nicht zu sehr in Gefühlen verrennst. Wäre schade, wenn jemand wie du dann irgendwann nicht mehr kann. Vielleicht würde dir auch der ambulante Pflegedienst gut gefallen... dort ist oft mehr Zeit und Ruhe beim einzelnen Patienten. Ich bin im 2. Ausbildungsjahr in einem Seniorenheim. Mache seit 1,5 Wochen meinen ersten Fremdeinsatz im ambulanten. Bin dort sehr glücklich und überrascht, wieviel Zeit und Ruhe für jeden Einzelnen möglich ist. Schade, dass es nur 6 Wochen geht.....



Benutzer 204 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

dort ist oft mehr Zeit und Ruhe beim einzelnen Patienten
Aber oft auch nicht .Unseren Schülern hat der ambulante Einsatz auch gefallen
aber unisono erzählten sie auch daß die Arbeit auch sehr anstrengend ist.
Erst mal oft das Hin -u.Herfahren und auch daß man bei den Menschen während
der Pflege auf sich allein gestellt ist (wenn sie da arbeiten würden) .Da konnte man eben mal nicht eine Aufstehhilfe u.o. Lifter holen um den Bew. aus dem Bett zu holen usw..
Auch der Zeitdruck wie eben auch im Heim blieb nicht unbeachtet .

Wenn Du so einen PD bekommen hast wo man nicht auf die Uhr schaut da hast Du wirklich Glück gehabt .Aber sehen daß die PD-MA das auch so ?
Können die wirklich z.Bsp. um 08.00 frühs sagen ist egal ob ich jetzt eine halbe Stunde oder eine Stunde brauche ?
Hab da so meine Zweifel .

LG



sanni
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Beitrag von sanni »

Nein, so extrem frei in der Zeit sind sie dort auch nicht. Aber z.B. für Teilkörperwaschung 30 Minuten ist in meinem Festbetrieb undenkbar. Und in dem Fremdeinsatz ambulant ist diese Vorgabe normal. 30 Minuten auch zum Duschen und für Ganzkörperwaschung im Bett sogar 40 Minuten. Wenn es einem Patienten nicht gut geht, kommt es auch 10 Minuten länger nicht an. Natürlich kann dort auch nicht aus 30 Min. 60 werden... Aber insgesamt finde ich es dort viel entspannter und ruhiger. Auch die Kollegen, mit denen ich gefahren bin, finden es dort viiiiieeeeel angenehmer und stessfreier als im Heim. Hast natürlich recht, ich habe keinen Vergleich, wie es in anderen Häusern und Pflegediensten ist. Und klar, wenn ein Problem auftaucht, dauert es, bis eine Kollegin kommt. Im Heim ist schnell jemand da.



Margarete1974
Beiträge: 17
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Beitrag von Margarete1974 »

bin ein letztes mal hier. Der BW mit ALS ist anfang Okt. verstorben. Hab ihm am Tag vorher noch die Hand gehalten. Das letzte was er schrieb war."Mach nicht so viel,kann bald vorbei sein".Hab ihm noch sagen können das er mir ans Herz gewachsen ist. War mir einfach wichtig ihm das noch mitzuteilen.
Hab am nägsten Tag meine Kündigung eingereicht.Bin im Moment krank wegen Depries.
Mit dem Amt ist alles geklärt.Hab keine ALG-sperre.Atest vom artzt liegt vor.
Ich sag mir mit ruhigem Gewissen , ich hab alles richtig gemacht. Vieleicht giebt es ja noch Pflegeeinrichtungen wo Ethik und Moral etwas weiter oben stehen.



überflüssig
Beiträge: 371
Registriert: Sa 7. Aug 2010, 21:11

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Beitrag von überflüssig »

Hallo Margarethe 1974,
erst mal möchte ich Dir für Deinen weiteren Weg alles erdenklich Gute wünschen und dass Du bald einen Weg aus dem seelischen Tief herausfindest. Ich bin sicher, dass Du mit Deiner Kündigung für Dich die richtige Entscheidung getroffen hast. Schade fände ich aber, wenn Du mit Deiner menschlichen Einstellung für dieses Forum verloren wärst. Auch wenn Du beruflich nicht mehr im pflegerischen Bereich zu Hause bist, könntest Du doch bestimmt bei vielen Themen durch Deine Beteiligung helfen. Vielleicht schaust Du ja noch mal rein: Also ich würde mich freuen noch mehr von Dir zu lesen.
Viele Grüße
Überflüssig



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*Angie*
Beiträge: 5490
Registriert: Sa 17. Jun 2006, 15:54
Beruf: Mensch & ex. AP

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Beitrag von *Angie* »

Schade fände ich aber, wenn Du mit Deiner menschlichen Einstellung für dieses Forum verloren wärst. Auch wenn Du beruflich nicht mehr im pflegerischen Bereich zu Hause bist, könntest Du doch bestimmt bei vielen Themen durch Deine Beteiligung helfen.
Das hast Du so schön gesagt dass ich mich dem anschließen möchte ...
Den Rest auf anderem Wege ;o)

:wave , Angie


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

andrea
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Registriert: Di 16. Jul 2002, 19:15

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Beitrag von andrea »

Hallo Margarete
ich möchte mich den Worten von Angie und überflüssig anschließen. Auch wenn du in diesem Heim gekündigt hast, es gibt über den Tellerrand gesehen, auch andere Bereiche in denen man mit Menschen arbeiten kann und zufrieden ist.
Leider habe auch ich im stationären Bereich keine so prallen Erfahrungen machen können, auch ich dachte eine lange Zeit daran meinen Beruf an den Nagel zu hängen. Heute sieht die Welt wieder völlig anders aus!
Vielleicht kannst du dich zu der Ausbildung als AP entschließen, vielleicht siehst du auch eine andere Alternative,vielleicht auch einen anderen Bereich der dir mit deinen Fähigkeiten und Vorstellungen gerecht werden kann.
Wenn ich deine Beiträge lese, verstehe ich dich sehr sehr gut. Nicht du bist falsch, das System ist derzeit falsch. Oftmals sind nicht einmal Kollegen oder Leitungen daran Schuld, dass es Pflegekräften wie dir nach einer gewissen Zeit schlecht geht.
Du allein wirst nicht gegen Windmühlen antreten können, In der Pflege ist teamwork ein Muß, alles andere macht krank.
Ich wünsche dir nun ersteinmal die nötige Ruhe deine Gedanken zu sortieren und hoffe sehr, dass du uns auch hier weiterhin erhalten bleibst.
Liebe Grüße und gute Besserung :)


„Rechthaben ist erst eine Kunst; wenn auch die anderen glauben, dass mans hat!”

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