3. Lehrjahr, Schule wechseln?

Forum für Opfer von Mobbing und Gewalt in der Pflege (und natürlich auch anderen Branchen), Burn-Out und andere psychische Belastungen
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lisa anis
Beiträge: 2
Registriert: Di 22. Nov 2011, 01:08

3. Lehrjahr, Schule wechseln?

Beitrag von lisa anis »

Hallo

Habe mich hier angemeldet weil ich vor einer für mich sehr schwierigen Entscheidung stehe und auf Rat von (Berufs)Erfahrenen hoffe..
Ich bin im 3. Ausbildungsjahr zur Gesundheits und Krankenpflegerin.
Die Arbeit an sich hat mir von Anfang an sehr viel Spaß gemacht und war für mich ein erfüllender und sinngebender Beruf.

Nun hatte ich durch meine Art, oft hinterfragend und diskussionsfreudig oft angeeckt, hatte keinen guten Start an meiner Schule da ich zwar gute bis sehr gute Leistungen im theoretischen wie im praktischen erbringen konnte, jedoch zugegebener Maßen oft genervt vom Unterricht war und dies auch manchmal zeigte.
Das habe ich versucht so gut ich es konnte einzustellen, einen respektvollen Umgang mit Lehrern und Kollegen zu pflegen und zu zeigen dass ich motiviert bin.

Ich war also zu Beginn der Ausbildung schon ein Dorn im Auge mancher Lehrer, all meine Bemühungen das wieder auszubügeln sind gescheitert.

Schon im ersten Lehrjahr hat meine Direktorin mich im Schulflur angeschrien und mir gesagt ich würde wie der Tod aussehen, mich später unter vier Augen gefragt ob ich Drogen nehme und dass ich so nicht rumlaufen kann.
Zu dieser Zeit hatte ich starken Eisenmangel und war sehr blass, was ich ihr auch sagte.
Das war ein für mich sehr demütigender Vorfall, denn ich finde nicht dass man einen Menschen für sein Aussehen anschreien darf.

Im ersten Jahr wurde ich krank und musste ins Krankenhaus, das war das nächste Problem. Ich war innerhalb von einem halben Jahr dreimal im Krankenhaus und habe dennoch versucht so gut es ging zu arbeiten. Meine Krankheit wurde nicht ernst genommen und mir wurde unterstellt dass ich simuliere. Ich musste sogar zu einem Gespräch kommen, nur weil ich mit Fieber in der Schule angerufen hatte und es "verdächtig" war, dass meine beiden Mitbewohner aus demselben Kurs auch krankgemeldet waren!
Dann kam ich auf eine Station die sehr private Inahlte meines Lebens in eine Bewertung schrieb und diese an die Schule schickte, von all meinen guten Noten war das die einzig schlechte Bewertung die ich je erhalten habe. Ich dachte ich könne den Personen auf Station Kleinigkeiten anvertrauen, sie sprachen mich oft auf meine Blassheit an also erzählte ich von meiner Anämie ich wurde zu dieser Zeit mit Infusionen behandelt, war jedoch nicht schwach oder Arbeitsunfähig, ich war lediglich blass. All das und noch viel anderes privates was ich naive Idiotin preisgegeben habe, haben sie in die Bewertung geschrieben.
Auf dieser Station hatte ich eine schlimme Anleitung, ich war total unsicher und habe das auch später reflektiert.

Die Anleiterin hat daraufhin in der nächsten Anleitung zu mir gesagt dass ich sozial Inkompetent sei, nicht reif für mein Alter und diese Ausbildung und nicht mit kritik umgehen könne, weil ich Tränen in den Augen hatte.
Ausserdem sagte sie dass die Leute über mich reden, gute Bewertungen hätte ich nur bekommen weil die Mentoren sich nicht trauen würden die Wahrheit zu schreiben, eigentlich wolle keiner mit mir arbeiten und die Teams hätten sogar Angst mich später als Examinierte Schwester aufnehmen zu müssen.
Ich war verletzt, den sie sagte das nicht konstruktiv kritisierend sondern vernichtend, obwohl sie mich erst das zweite mal erlebte.

Ich habe ihr bei unserer nächsten Anleitung gesagt, dass ich soetwas von ihr nichtmehr hören möchte und sie mich nurnoch fachlich bewerten soll, doch das machte es nicht besser.
Nun kam es dazu dass ich wieder mit ihr arbeiten musste und es zu einer Situation kam die ich nichtmehr ausgehalten habe, sie hat mir gesagt ich könne doch gehen, ganz salopp und ich bin gegangen, habe mich an die Schule gewendet, und zunächst Verständnis bei zwei meiner Lehrer gefunden.
Etwas später am selben Tag hatte die Direktorin den Lehrern untersagt mit mir zu sprechen und ich musste zu einem Gespräch mit Pdl, Direktorin und Anleiterin.
Sie hat vor diesen Menschen einfach gelogen, die Situation ganz anders dargestellt als sie war, Dinge dazugedichtet die nie passiert sind, ich habe eine Abmahnung bekommen und mir wurde gesagt dass man mich kündigen wird wenn sich mein Verhalten nicht sofort ändert.
Mein Punkt ist, dass sie gelogen hat, vor anderen , Aussenstehenden ist sie freundlich und verständnisvoll und will nur "mein bestes".
Sind wir alleine, dann wird sie persönlich, ist total distanzlos, spricht mich auf mein Aussehen an (sehr Schlank = schwach?) sagt mir dass ich anstrengend bin und ihr auf die nerven gehe und sie eigentlich garkeine Lust hat mit mir zu arbeiten.
Ich weiss nichtmehr was ich machen soll.
Mein Vertauenslehrer hat mir sogar zur kündigung geraten weil ich so verzweifelt bin, ich denke nur : wenn diese Person vor anderen, wichtigen Vorgesetzten wie z.B. der Pdl lügt und zwar in mehreren teils gravierenden Punkten ("kleines" Beispiel: ich hätte einen Patienten flach liegen lassen und ihm Suppe verabreicht), wie kann ich in diesem Betrieb noch weiterarbeiten?
Ich weiss nicht ob ich es mir einbilde, doch ich denke sie sucht und wird einen Grund finden mich loszuwerden, wie es mir angekündigt wurde.
Mein Ruf im haus ist nun eh hin, ich habe mich länger Krankschreiben lassen weil ich unter diesen Umständen nichtmehr arbeiten kann und weiss nicht wie es weitergehen soll.
Ich habe den Spaß an der Arbeit (temporär?) verloren, mir geht es schlecht ich habe schwierigkeiten zu schlafen leide unter Übelkeit, Apetittlosigkeit und habe große Angst davor mich woanders zu bewerben weil ich einfach nicht weiss was ich dort als Grund angeben soll und auch weil der ganze Aufwand mir grade viel zu Kraftaufwendig erscheint.

Das wars erstmal "kurzgefasst".

Liebe Grüße



Plüschfussel
Beiträge: 233
Registriert: Mi 29. Dez 2010, 11:40

AW: 3. Lehrjahr, Schule wechseln?

Beitrag von Plüschfussel »

Liebe lisa anis!

Du müßtest wohl Dich wenn Du wechseln möchtest zunächst um einen anderen Ausbildungsplatz bewerben.

( Die Sozialkompetenz kannst Du allerdings nicht einfach aus den Beurteilungen die Du erhälst eleminieren. Die gehört zu einem Deiner Lernziele.
Da ich nicht mit Dir gearbeitet habe und mir kein Urteil darüber erlauben kann, wie diese real zu beurteilen ist, werde ich mich hüten mich dazu verbindlich zu äußern.
Bei der Sozialkompetenz ist es so, wenn Du diesen Beurteilungspunkt einfach ausschließen möchtest, dann geht das leider überhaupt nicht. Auch wenn Du das möchtest. In wie weit private Angelegenheiten in der Beurteilung erwähnt werden dürfen. das müßte man im Einzelfall prüfen ob sie relevant für diese sind.)

Die Situation ist für Dich sicherlich nicht angenehm.
Die längere Krankschreibung treibt allerdings den Teufel mit dem Belzebub aus, aber auch hier möchte ich gar nicht urteilen.
Du könntest diese Zeit also sicherlich dazu nutzen Dich nach einer anderen Ausbildungsstelle umzusehen.

Einige grundlegende Dinge, müßtest Du dir allerdings vorher anschauen, mit denen Du dich nachher in dieselbe Situation begeben würdest.
Insbesondere, was man preisgeben möchte/ muß, oder was ich besser einem Vorgesetzten oder Kollegen nicht anvertraue und wie man
mit diesen höflich und verbindlich umgeht.)

Du hast auch nur eine gewisse Zeit, die Du krank sein kannst um zum Examen zugelassen zu werden. Diese Zeit wirst Du anhängen müssen.
Das kann Dir deine neue Schule jedoch sicherlich genauer sagen.
Viel Erfolg !
Liebe Grüße plüsch
Zuletzt geändert von Plüschfussel am Di 22. Nov 2011, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.



lisa anis
Beiträge: 2
Registriert: Di 22. Nov 2011, 01:08

AW: 3. Lehrjahr, Schule wechseln?

Beitrag von lisa anis »

Danke für die Antwort :)

Nun, im Bewertungskriterium soziale Kompetenz habe ich bis auf einer Station immer gut abgeschnitten, es ist nur diese eine Person die mir vorwirft "sozial Inkompetent" zu sein und das obwohl sie mit dem was sie sagt viel zu weit geht und mich zu dem Zeitpunkt dieser Pa (zweites Treffen), nicht wirklich kennengelernt hatte.
Also hatte ich auch nur dieser einen Person gesagt dass sie mich diesbezüglich nichtmehr kritisieren/beleidigen braucht..

Liebe Grüße



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