Aber: Pflegemädels, und ich sage das hier bewusst, denn es ist auch alles eine Frage der menschlichen Reife, packen das nicht in der Form. Ich musste lange erklären...
Zum Thema Pflegemädels: es gibt auch andere, die das schon sehr gut können. Also bitte nicht ob einer schlechten Erfahrung pauschalisieren.
Und bitte, das erklärt mir keiner hier im Netz, dass in den Heimen oder Krankenhäusern soviel Zeit und Musse zur Verfügung stehen.
Der Teller muss abgeräumt werden, es geht alles nach Plan, alles hat seine Stunde. Da macht jeder Teller, der stehengeblieben ist Mühe und Stress. Jedes Bett, das neu bezogen werden muss, macht Stress.
Natürlich geht alles nach Plan...auch Bewohner brauchen einen strukturierten Tagesablauf.
Und erst recht muß alles nach Plan gehen, damit die Einrichtung überhaupt funktioniert.
Wäre das nicht geplant, würden wir bald keine Einrichtungen mehr haben und Ihr könnt Eure Lieben alle zu Hause versorgen- unter Aufsicht von Krankenkassen und MDK, die Euch die Eigenleistungen nur bezahlen, wenn auch die aufgestellten Richtlinien eingehalten werden.
Ich weigere mich, die Vorwürfe gegen das Pflegepersonal im allgemeinen zu akzeptieren.
Zu Beginn meiner Ausbildung wurde mir eingebleut: Oberste Priorität hat die Psycho-soziale Betreuung.Das ist Jahrzehnte her.
Heute werden Pflegekräfte zu Urinkellnern degradiert: nur noch für die Grundpflege zuständig.
Die eigentliche Betreuung unserer Bewohner wurde uns "weggenommen"-Für den Mehraufwand bei der Betreuung Dementer werden jetzt nach §87b SGB XI Langzeitarbeitslose ausgebildet...
Der allzu offensichtliche Frust vieler Pflegekräfte erscheint mir da nur allzu verständlich.
Und sie arbeiten trotzdem weiter, weil auch sie eine Familie zu ernähren haben und der Arbeitsmarkt in Bezug auf akzeptable Stellen nicht eben gut ist.
Auch unser Berufsbild hat sich stark gewandelt, das haben meine Vorredner ja schon deutlich gemacht.
Und trotzdem, die Mitarbeiter in unserem Hause sind fürsorglich,es herrscht eine familiäre Atmosphäre,soweit das machbar/vertretbar ist in einer Einrichtung. Die Senistivität des Personals, gerade bei den Dementen Bewohnern ist bei uns stark ausgeprägt.
Und trotzdem stehen auch wir manchmal zwischen den Stühlen, wenn jemand die Nahrung verweigert.
-Gesetzlich verpflichtet zu handeln(z.B. PEG),
-pflegerisch halt eben unter Zeitdruck, da ja auch andere betreut werden wollen,
-menschlich mit der Situation unzufrieden, weil man von der Krankenkasse die Minutenzahl vorgeschrieben bekommt, wie lange man einem Menschen das Essen reichen darf...
Wir haben geleitete Frühstücksgruppen eingerichtet, das Küchenpersonal hilft beim Anreichen des Essens mit, Angehörige kommen und helfen, wenn sie Zeit haben, da sie verstanden haben, das aktive Hilfe in unserem System vonnöten ist.
Angehörige, die sich nur auf die von Pflegekräften geleisteten Leistungskomplexe der Pflegekassen verlassen, können meiner Meinung nach nie mit der Betreuung ihrer Lieben zufrieden sein.
Hier muß ein Umdenkprozess stattfinden.
Als Angehöriger sollte man statt zu klagen und Schuldzuweisungen zu äußern,
lieber mit Haus und Mitarbeitern Lösungen erarbeiten.
Ist das nicht machbar, ist es vielleicht das falsche Heim?
Was Monchichi und die Anderen weiter oben beschreiben, sind auch mir bekannte Möglichkeiten, die außer der Reihe bei uns machbar sind. Also mal das Gespräch mit der Leitung suchen, wenn die aufgezeigten Möglichkeiten nicht angeboten werden?
Bis die Gesellschaftlichen und gesetzlichen Strukturen, so wie zur Zeit vorhanden sind, eine für alle beteiligten optimale Pflege gewähleisten kann werden Jahrzehnte ins Land gehen. Wir werden das wohl nicht mehr miterleben.