Teure Pflege

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
Benutzer 204 gelöscht

Teure Pflege

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

"Hunderttausende Senioren können sich aus eigener Kraft keine Altenpflege mehr leisten - das geht laut einem Zeitungsbericht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Die Krankenkassen diskutieren nun kostengünstigere Modelle, wonach deutsche Pflegefälle im Ausland versorgt würden."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 63822.html

LG



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Rebecca1969
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Beitrag von Rebecca1969 »

Hmm... kennt ihr den Doku Film:
"2030- Aufstand der Alten" ?
Ich finde solche Berichte beinahe gruselig, in Anbetracht des Filmes.
Und..ich finde das echt heftig, wie lange das dauert bis mal nur ein klein bisschen nachgedacht wird.
Darüber, das wir hier ein Problem haben werden.


Ich bin ein Träumer. Denn ein Träumer ist einer, der seinen Weg nur bei Mondlicht findet, und seine Strafe ist, daß er den Morgen vor der übrigen Welt dämmern sieht.

Oscar Wilde
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doedl
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Beitrag von doedl »

Wenn ich mir überlege, warum seinerzeit die Pflegeversicherung geschaffen wurde: man wollte den Sozialhilfeträger entlasten. Entstanden ist ein hyperbürokratisches Gebilde (ich denke bloß mal an unsere Rechnungen, die 85- jährige Pflegebedürftige verstehen sollen....... ohne Worte) an die Papierflut und den Dokumentationswahnsinn. Fazit: Wir stehen vor der demografischen Herausforderung ohne ein einziges Ass im Ärmel; dann schicken wir die Alten halt ins Ausland!! Ist doch egal, wenn sie dort keiner versteht, Hauptsache billig.....

Kopfschüttel

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Rebecca1969
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Beitrag von Rebecca1969 »

Ja, sicher.
Minimalkosten eben.
Oder aus den Augen aus dem Sinn?
Schicken wir doch unsere alten leute dahin wo Pflege bezahlbar ist. Ist doch egal ob sie ihre Pfleger dann sprachlich verstehen....
Das ist so das Thema, über das ich mich total aufrege.
Ich denke das Problem ist echt, das kaum jemand über das Alter redet. Das kann man auch schön verdrängen, dauert ja noch eine ganze Zeit bis man vor dem Problem steht, das einfach niemand da ist, der einen versorgt.
Mal davon abgesehen, dass Altersarmut schon heute ein Problem ist :(
Zuletzt geändert von Rebecca1969 am Do 1. Nov 2012, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Tippfehler


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johannes
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Beitrag von johannes »

Stellt euch vor, es gibt noch Witze. Diesmal einer von den Krankenkassen.

Nein, wir wollen nicht ins Heim
Wir wollen immer nur zu Hause bleib'n
So sagen Politik und auch die Alten
Das Heim - das ist ein gruseliger Ort

Ihr geht, wohin wir euch nur immer schicken
Wer gibt euch das Recht hier rumzuzicken?
Im Ausland da wird's für euch viel billiger
Mit 'nem neuen Gesetz werdet ihr schon williger

Das Häusliche, das wollten wir mal stärken
Mit Worten ja, doch nicht mit Werken
Euer Geld, das nehmen wir hier gerne
Geht ihr nur mal erst in die Ferne


Ein Mensch existiert nicht - er lebt!
Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will.
Ich vertrete nicht immer die herrschende Meinung - aber ich habe eine Meinung!
Einer sucht für ein Problem eine Lösung - ein Anderer sucht für eine Lösung ein Problem

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Beitrag von doedl »

Gestern Abend kam ein Bericht über diese "Altenverschickung"; der Sohn will das Häuschen der Mutter für sein Erbe retten und hat sie in die Slowakei gebracht.
Dann sagt doch tatsächlich eine Pflegekraft dort (vielleicht wars auch die Heimleitung- keine Ahnung):
Die alte Dame sei ja eh dement, Hauptsache sie bekommt Ansprache, ob sie die Sprache nun versteht oder nicht. Das Deutsche würde sie ja vermutlich auch nicht mehr verstehen.....

Gruß Doedl


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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Die Spinnen die Römer, äh die Politiker.
Da weder die Chinesen noch die Spanier Pflegekräfte nach Deutschland schicken, das mit den Langzeitarbeitslosen, den Bildungfernen, den Straftätern die zur Resozialisierung in die Pflege gehen könnten und den Schleckerfrauen nicht geklappt hat, schicken wir unsere pflegebedürftigen eben mal schnell ins Ausland.
ja super .
Zahlt dann die Pflegekasse jährlich mehrmals Hin/Rückflug für die Angehörigen, die Vater / Mutter besuchen wollen??

Bin mal gespannt welchen Gehirmschmalz die Politik noch so von sich gibt.


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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Zu diesem Thema hier einmal ein Link zum Pressebericht des BPA

https://www.gmxattachments.net/de/cgi/g ... VFVfst6lEs


Gute Pflege braucht mehr Zeit

Benutzer 204 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »




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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Jo, genau jene meinte ich.
habe mich wohl verhasbelt.

Hier der richtige Link:

http://www.bpa.de/News-detail.12.0.html ... ebe32c081e


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Beitrag von hauptstadtpfleger »

solche zustände sind eine schande für die sog. "kinder" oder "enkel" dieser bedauernswerten menschen! wer einen alten menschen, egal ob dement oder nicht, derart krass aus seiner umgebung reißt, der sollte sich schämen! ich habe meinem vater die windeln gewechselt als das nötig war, weil er das auch für mich getan hat, als ich das noch brauchte. meine eltern haben soviel für mich getan, mir soviel ermöglicht, da werde ich den teufel tun und sie im alter ein paar hundert kilometer ins ausland abschieben.

was die stellungnahme des bpa angeht, so gilt nach wie vor das geflügelte wort: quidquid id est, timeo danaos et dona ferentes!.



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benny34
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Beitrag von benny34 »

Naja Leute - keine Panik: jetzt kommen die Spanier nach Hessen damit der Personalnotstand ein Ende hat:
http://www.wiesbadener-kurier.de/nachri ... 563848.htm

8)



Benutzer 204 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Kostenfaktor Oma – wird Pflege unbezahlbar?
http://daserste.ndr.de/guentherjauch/ru ... ge249.html

LG



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Beitrag von hauptstadtpfleger »

jaja... der jauch... das übliche! kein berufliche pflegender in der runde, dafür jede menge politiker und "chefs" mit den üblichen sonntagsreden und ambitionierte laien.

wird höchste zeit, dass wir in deutschland eine pflegekammer bekommen! dann sitzt dort vielleicht endlich mal ein profi mit in der runde!



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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Pflegekammer? NEIN DANKE.
Ich möchte nicht in einer absolut überflüßigen, sich selbst beweihräuchernden, zusätzlichen kostenpflichtigen Pflegekammer Zwangsmitglied werden.
Nutzen wir doch besser unsere vorhanden Ressourcen und bündeln die vorhandenen Kräfte, als wieder eine zusätzliche Organisation zu gründen.
Ich möchte mir schon selbst und freiwillig aussuchen in welchem Verband ich Mitglied sein möchte.


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Beitrag von hauptstadtpfleger »

ist mir schon klar, dass du als ag die einrichtung einer pflegekammer nicht willst. das ist ja auch die position deines ag-lobbyverbandes, der ja lieber "billige" pflegekräfte ins land holen möchte um dem mangel an fachkräften zu "beheben".

darüber hinaus wäre es eher eine arbeitnehmer-kammer, die erheblich zur professionalisierung des berufes beitragen und zur stärkung des selbstbewusstseins der beruflichen pflegenden beitragen würde. dann kämen die am ende noch auf die idee, das bezahlt zu bekommen wollen, was sie auch wirklich verdienen...



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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Hauptstadtpfleger, an deinen Äußerungen erkenne ich, dass du nicht weißt welche Positionen der bpa vertritt.
Dass der bpa "billige" Kräfte aus dem Ausland holen will ist eine bösartige Unterstellung von dir.
Der bpa will ausländische Pflegekräfte, jedoch nicht zu billig löhnen, sondern er setzt sich für eine Leistungsgerechte Entlohnung aller Pflegekräfte ein.
Das jedoch scheitert immer wieder an der Sturheit der Pflege u. Krankenkassen, die die Honorare der Pflegeeinrichtungen am unteresten Level halten und sich bei Verhandlungen quer stellen.
Es kann nur das ausgegeben werden was eingenommen wird, das dürfte auch dir sicherlich klar sein.
Übrigens war es der bpa, der den Mindestlohn für Pflegehilfskräfte in der Politik durchgesetzt hat.
Auch kämpft der bpa schon seit jahren gegen die Schwarzarbeit und Ausbeutung der osteuropäischen Hilfen. Das scheitert jedoch an der Politik, die sich nicht in der Verantwortung sieht, etwas gegen diesen illegalen "Sklavenhandel" zu unternehmen
Bevor du dich über etwas äusserst solltest du dich informieren


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Beitrag von hauptstadtpfleger »

ach, griesuh, ich kenne einige positionen die der bpa vertritt und ich gestehe, dass ich die nicht teile. dass es der bpa unter herrn meurer war, der den mindestlohn für die pflegehelfer durchgesetzt hat ist mir neu. dort, wo bisher pflegekräfte aus ungarn bzw. spanien eingesetzt werden liegen deren löhne deutlich im unteren bereich und das selbst in sog. "strukturschwachen" regionen, wo deutsche pflegekräfte kaum noch bereit sind für die angebotenen löhne zu arbeiten. kann ja sein, dass diese einrichtungen nicht dem größten ag-lobby-verband angehören. dass nur das ausgegeben werden kann, was reinkommt, weiß ich nur zu gut, aber dafür, dass sich die vergütungen am unteren level bewegen, bleibt bei den meisten betreibern erstaunlich viel "hängen". dass der bpa gegen die osteuropäischen haushaltshilfen ist, ist mir auch klar, auch wenn weniger die sorge um die "sklaven" da eine rolle spielen dürfte... und ja, ich erinnere mich noch gut an die äusserungen seitens des bpa zum pflege-neuausrichtungs-gesetz, speziell zu den paragrafen 38a und 77 sgb XI.

naja, mich als freiberufler tangiert das meiste, was der bpa vom stapel lässt nur minimal. übrigens, bei der "zynischen", weil langandauernden behandlung, ausländischer pflegekräfte bis zur zulassung, könnte eine pflegekammer ein echter vorteil sein. in den entwickelten ländern, wo es derartige einrichtungen schon gibt, dauert die zulassung bei weitem nicht so lange, wie hier.



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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

hauptstadtpfleger, selbst wenn ich nicht AG wäre und selbst wenn ich nicht dem bpa angehören würde und ein ganz "normaler Pfleger" wäre, würde ich eine Pflegekammer ablehnen.
Ich habe schon von jeher eine Abneigung gegen Zwangsmitgliedschaften, die nichts bringen. Wenn ich mich für eine Mitgliedschaft in einer Organisation entscheide, dann freiwillig und nicht auf zwang!
So eine Pflegekammer ist überflüßig wie ein Kropf am Hals.
Diskusionen über das für und wider gibt es genug.
Bündeln wir doch besser die vorhandenen Kräfte als wieder eine neue, sich selbstbeweihräuchernde Organisation zu gründen, deren Sinn sehr fraglich ist.
Dass wir hier unterschiedliche Auffasssungen und Standpunkte vertreten ist ganz legitim.
Heiraten wollten wir beide glaube ich nicht :D
Fakt ist, ohne den bpa sähe es in der Pflege noch düsterer aus als es jetzt schon ist.
Der bpa setzt sich seit langem für eine Leistungsgerechte Entlohnung ALLER Pflegekräfte ein. Das bewies er auch mit dem Kampf für einen Mindestlohn.
Auch bei der zynischen langandauerenden Behandlung der Zulassung ausländischer Pflegekräfte, setzt sich der bpa für bessere und unbürokratischere Lösungen zur Berufsanerkennung ein.

Übrigens: Welcher Organisation gehörst du denn als freiberufler an??


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johannes
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Beitrag von johannes »

Warten wir mal ab was passiert, wenn jene pflegebedürftig werden, die heute mit zig Minijobs ruhig gestellt werden, bei denen überhaupt nichts mehr in die Kassen (RV, KV, PV) eingezahlt wird ...


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