SGB XI und Windeln

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
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Monchichi
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SGB XI und Windeln

Beitrag von Monchichi »

Hi Ihr,

ich habe heute etwas dazu gelernt.Meine SGB XI Auflage ist nicht mehr aktuell. :D

Der MDK benutzt nicht mehr das Wort Windeln,wie von mir behauptet,es heißt nun IKP(Inkontinenzprodukt).

Mein Buch ist von 2006.Das schmeiße ich jetzt erst mal weg und forder mir ein neues an.

LG,MOnchi


"Du bist wichtig, weil du du bist und wir werden alles für dich tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern leben kannst bis zuletzt"Cicely Saunders

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johannes
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Beitrag von johannes »

Jeder schmückt sich gern mit Fremdworten. Kein Wunder, daß deutsche Kinder bei PISA nur hintere Ränge belegen können. Wikipedia ist da doch unkomplizierter.
Die Windel ist ein körpernah eingesetzter Saugkörper zur Aufnahme von Urin und Kot. Windeln gibt es in allen Größen vom Frühchen bis zum Erwachsenen und sie können daher von Menschen jeden Alters verwendet werden.
Daneben gibt es auch die Anwendung von handelsüblichen Wegwerfwindeln für Tiere.


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Kaffeebecher
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Beitrag von Kaffeebecher »

:) Ja, Windel ist halt Windel :)



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johannes
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Beitrag von johannes »

Übrigens, nicht mehr lange, dann müssen wir sowieso vom Lateinischen weg, weil China Europa aufkauft.

künftig müssen die Fremdwortfetischisten 尿布 sagen!


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johannes
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Beitrag von johannes »

Es kommt gar nicht so selten vor, daß Menschen, die besonders klug erscheinen wollen, sich mit Fremdworten schmücken. Alle Welt schaut auf sie und bewundert sie ob ihrer "Klugheit". Zu dumm nur, daß sie häufig nicht wissen, was sie da so von sich geben. So verhält es sich auch mit dem

Inkontinenzprodukt


Warum, werdet ihr euch jetzt wohl fragen. Wikipedia ist ja ein schlaues Kerlchen, und das hat mir geflüstert, was Inkontinenz ist, soweit sie mit dem - was manche für modern und fachlich qualifiziert halten - "Inkontinenzprodukt" im Zusammenhang steht.
lat.: incontinentia = „Nichtverhalten [als Unvermögen]“ - bezeichnet das Unvermögen bzw. die Unfähigkeit, etwas zurückzuhalten.
Nun, ihr habt ja alle viel Phantasie!?
Was kann jemand, der in der Fachsprache incontinentia ist, nicht zurückhalten?

Ganz richtig! Urin und Stuhl. Tja, und da haben wir dann den Salat.
Inkontinenzprodukte sind Urin und Stuhl
(ich drück mich ja gewählt aus, sonst würd ich was anderes sagen) Man kann das auch anders sagen.

Urin und Stuhl sind die wahren Inkontinenzprodukte.

Und sowas wird den alten Menschen, weil sie ja keine Kinder sind, zwischen die Beine gepackt. Ist schon lustig, nicht wahr?

Die Windel hingegen ist ein Mittel, gerade diese Inkontinenzprodukte aufzufangen, damit sie bequem entsorgt werden können, anstatt sich überall gleichmäßig zu verteilen. So ist das mit der Fachlichkeit. Interessant ist auch, daß es Windeln offensichtlich in der ganzen Welt gibt, wie die Übersetzungsmöglichkeiten nahe legen.
Zuletzt geändert von johannes am Di 7. Feb 2012, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.


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Monchichi
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Beitrag von Monchichi »

Ja das stimmt,Inkontinenzprodukte sind Urin und Stuhl.

Aber gemeint ist doch die Windel als Produkt für die Inkontinenz :) .

Ja Windel ist Windel und ein guter Ausdruck dafür,verstehe auch nicht,warum manche es mit den Begriff füttern und Pampers und Pipi und AA machen gleich setzen :) .

Aber egal,es heißt jetzt IKP.Wir müssen dieselbe Sprache wie der MDK sprechen,fachlich auf einer Ebene sein,wissen wo und was in dem schlauen Buch steht.

LG,MOnchi


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johannes
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Beitrag von johannes »

Einerseits hat jeder die Möglichkeit, jeden Schwachsinn mitzumachen - auch wenn er in einem Gesetz steht oder vom MDK verzapft wird, oder Rückrat zu zeigen. Man kann ja fragen, ob die wissen, wovon sie reden und ihnen mal so stecken, um was es eigentlich geht. Ich würd denen jedenfalls deutlich machen, daß ich den alten Herrschaften keine Ausscheidungen zwischen die Beine klemm.

Nehm mal ein Beispiel, ist zwar um einiges anders aber es passt schon.

Heimaufsicht macht den Vorschlag, in Beschäftigung Aromatherapie einzusetzen. Ich teile dieser mit, daß das verboten ist. Das dürfen nur speziell Ausgebildete. Darauf gab es keine Resonanz mehr dazu. Man sieht, die kennen selbst nicht immer die Grundlagen ihrer Forderungen.

Da kann man sich nun drüber streiten, was qualifizierte Sprache für das ist, was zwischen die Beine kommt. Windel oder Exkremente, natürlich mit dem Fremdwort "Inkontinenzmaterial".


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silversurfer
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Beitrag von silversurfer »

[quote=""Monchichi""]Ja Windel ist Windel und ein guter Ausdruck dafür,verstehe auch nicht,warum manche es mit den Begriff füttern und Pampers und Pipi und AA machen gleich setzen :) .

Aber egal,es heißt jetzt IKP.Wir müssen dieselbe Sprache wie der MDK sprechen,fachlich auf einer Ebene sein,wissen wo und was in dem schlauen Buch steht.

LG,MOnchi[/quote]

Ne wir müssen die selbe Sprache wie der Bewohner sprechen. Und wenn der eine Windel will oder Pipi, AA oder scheissen will dann darf er das. Und wir PK sollten menschlich auf der Ebene des Bewohner sein damit er uns versteht

Mann muss wiklich nicht jeden Schwachsinn mitmachen nur weil es der MDK so will

Gruss Silversurfer


Auch ein kleiner Reissnagel kann einen grossen Hintern bewegen

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Monchichi
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Beitrag von Monchichi »

Ja,ich mein ja nur für die PP und in der Begutachtungssituation,da ist es schon von Vorteil,wenn man eine Sprache spricht und dieselben Wörter wie die benutzt.

Bei den Bew.,klar,da nennt man es selber auch so unter dem Namen,wie die es kennen und ich habe eine Bew.,da benutze ich sogar das Wort Pampers(aber nur,wenn es kein andere hört).

Die Dame spricht kaum Deutsch und sie nennt ihre Vorlage PAMPAS,zeigt sie auf ihren Unterleib und sagt PIPI,dann weiß ich,was angesagt ist,die Vorlage wechseln.Wenn ich die neue Vorlage hole und ihr zeige,strahlt sie,nickt bejahend und sagt Pampas.
Sagt sie nur PIPI ohne auf den Unterleib zu zeigen ist ein Toilettengang angesagt.

Klar,wir haben uns den Bewohnern anzupassen und sprechen im Umgang mit denen deren Sprache...

Man muß nur wissen,wo man was zu sagen hat :) .

LG MOnchi


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johannes
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Beitrag von johannes »

Offenbar gibt es einen Unterschied zwischen Pflegebedürftigen und Pflegenden. Pflegebedürfte dürfen selbst bestimmen, Pflegende haben obrigkeitshörig zu sein.

Was passiert, wenn Pflegekräfte gegenüber MDK oder Heimaufsicht Windel sagen? Ich denke mal gar nichts! Kann es sein, daß aus Furcht vor der Allmacht der Obrigkeit - nicht nur hier - Natürlichkeit und Eigenständigkeit leichtfertig aufgegeben werden? Wer kein Rückgrat hat, sollte sich später nicht beschweren, wenn er in einer Position steckt, die er allein nicht mehr bewältigen kann.

Nein, die Windel ist nicht die große Sache, aber sie ist ein Symptom!


Und eine Ansammlung von Symptomen ergibt eine unerträgliche Situation. Pflegekräfte wollen wer sein? So wird das allerdings nichts. Da helfen keine 12 Jahre Schulbildung, da hilft kein Pflegestudium, da helfen keine Absichtserklärungen, da hilft kein Jammern und Klagen - da hilft nur den Kopf gebrauchen und Rückgrat zeigen. Schließlich sind die Behörden niemand, vor dem wir Kratzfüßchen zu machen haben.
Zuletzt geändert von johannes am Sa 28. Apr 2012, 07:36, insgesamt 1-mal geändert.


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Monchichi
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Beitrag von Monchichi »

Ich weiß,viele PK haben kein Rückgrat oder ein gebrochenes,es mangelt uns an Selbstbewußtsein und aufrechtem Gang.
Leider ist dies von Vorgesetzen bei vielen kaputt gemacht worden.
Als junger Mensch in der Pflege,viele -gerade junge Mädchen,Frauen mit dem großen Vorsatz helfen wollen,Gutes tun,sind lieb,gutmütig und das wird ausgenutzt.
Selbstbewußtsein,mitdenken,eigenständig arbeiten wird unterdrückt,Widerworte geben,etwas hinterfragen wird bestraft und man lernt,benimm Dich weiterhin wie ein kleines,liebes Mädchen,dann kommste am einfachen durchs Leben,dagegen angehen bringt nix,dann wollen die einen nicht haben und ob es beim nächsten Arbeitgeber anders ist(???),da bleibt man lieber wo man ist und bleibt auf einer Stufe stehen und wird nicht groß und selbstbewußt/erwachsen.
Ich habe Sachen erlebt,mit mir machen lassen(und so geht es doch vielen,einem Großteil in der Pflege),da würdest Du nur mit dem Kopf schütteln.

Ich bin jetzt an einem Arbeitsplatz wo es anders ist,ich kann selbständig arbeiten,es wird gefördert,daß man mitdenkt,Vorschläge macht,keiner schreit einen an,keiner unterdrückt einen-ich bin ganz anders geworden,selbständig und selbstbewußter und ich kann es auch mit der Heimaufsicht aufnehmen und dort wirklich Rückgrat zeigen :) .Habe es einmal gemacht,diskutiert mit Heimaufsicht und Widerworte gegeben,hinterfragt und erst hinterher erfahren,wer das war und das hat mir auch ganz viel Angst genommen vor den Kontrollen.

Ich bin dabei mich weiter zu entwickeln und das vorige Verhalten abzulegen!!

Abitur nützt da wirklich nix,sondern es fängt in der Erziehung der kleinen Mädchen an!!!

Ich bekam seelische Peitschenhiebe und war in gleichem Atemzug Heimleiters ganzer Stolz.

Und wehe,wer nicht Heimleiters Stolz und Liebling war....

Wenn ich zurück denke,mir stehen die Nackenhaare zu Berge,wie viel Angst,Frustration wir dort erlebt haben,wie viel Personal da durch gegangen ist.

Ich war fast 10 Jahre dort,jetzt brauche ich bestimmt 10 Jahre um normal zu werden und ich habe schon ganz viel geschafft,bin nun 3,5 Jahre am "neuen"Arbeitsplatz und habe sehr fähige Vorgesetzte.

Nur klar,alles läuft auch nicht immer perfekt und es passieren Fehler,Ungerechtigkeiten,auch da denkt man oft,man wäre im Irrenhaus,aber insgesamt gesehen trotzdem eine riesengroße Verbesserung und Chance endlich Groß zu werden(mit 38 ),zu zeigen,was ich kann und wer ich bin ohne nieder gedrückt und im nächsten Moment in den Himmel gelobt zu werden...

LG,MOnchi
Zuletzt geändert von Monchichi am Di 3. Jul 2012, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.


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Beitrag von johannes »

Hallo Monchichi,

danke für Deine Ausführungen. Wenn dieser Tread mit dazu beiträgt, daß mehr Pflegekräfte Mut bekommen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und mitzugestalten, sieht es nicht gar so düster aus für diesen Beruf. Wir brauchen wirklich keine Angst zu haben vor den vermeintlich "Großen".


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Benutzer 5647 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 5647 gelöscht »

hallo Monchichi, mir ging es ähnlich wie dir.
Ich bin dabei mich weiter zu entwickeln und das vorige Verhalten abzulegen!!
nur so kann eine Entwicklung stattfinden. Das ist gut und richtig so. Auch ich habe im Laufe der zeit gelernt, meine Meinung zu sagen und zu vertreten, mir nicht alles gefallen zu lassen. Habe damit nicht nur, aber auch positive Erfahrungen gemacht. Auch ich sage Danke, für deinen Beitrag :)



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johannes
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Beitrag von johannes »

Lieber Placebo,

zu 1)

richtig, Inkontinenz ist klar definiert - bei wiki - selbstverständlich auch woanders, denn schließlich hat sich wiki das nicht aus den Fingern gesogen.
richtig, Produkt ist auch klar definiert - das ist die Windel! Wenn man nur ein klein wenig nachdenkt, wird man feststellen, daß Inkoprodukt keine Bezeichnung eines Produktes ist - auch nicht sein kann, sondern lediglich einen Sammelbegriff darstellt für eine Reihe von Produkten.

Ein Stomabeutel ist ein Inkoprodukt - aber keine Windel
Die Haftplatte zum Stomabeutel ist ein Inkoprodukt - aber keine Windel
Ein transurethraler Blasenkatheter ist ein Inkoprodukt - aber keine Windel
Ein suprapubischer Blasenkatheter ist ein Inkoprodukt - aber keine Windel
Eine Damenbinde ist ein Inkoprodukt - aber keine Windel
Tja und eine Windel ist ein Inkoprodukt - und eben eine Windel.

Du findest bestimmt noch weitere Inkoprodukte, die keine Windel sind!

Wenn man sich schämt, Deutsch zu reden, sollte man vielleicht die deutsche Sprache abschaffen! Wer sich hinter Fremdworten versteckt, ist vielleicht einfach nur zu feige, die Wahrheit beim Namen zu nennen.

zu 2)

Du willst aber nicht sagen, daß Kinder keine Menschen sind? Es ist schon klar, daß wir in einer schizophrenen Welt leben. Was für den Einen korrekt ist, ist für den Anderen noch lange nicht korrekt (Kind/Erwachsener). Was die Würde des Einen nicht beeinträchtigt, soll auf einmal die Würde des Anderen beeinträchtigen? Ja, wo sind wir denn?

zu 3)

Du willst mir wohl nicht allen Ernstes erzählen, daß der MDK kompetenter ist als die Heimaufsicht? Und Du willst mir wohl auch nicht erzählen, daß etwas richtiger wird nur weil es in einer Qualitätsprüfungsrichtlinie steht?

Wie sagte kürzlich mal jemand?

Wenn der Klügere immer nachgibt, regieren die Dummen die Welt


Wir sind sicher nicht weit davon entfernt - wenn wir nicht schon mittendrin sind.
Zuletzt geändert von johannes am Sa 28. Apr 2012, 07:39, insgesamt 1-mal geändert.


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Beitrag von johannes »

@ placebo
Es gibt schon einen Unterschied zwischen Babys und älteren Menschen, oder nicht?
Ja, der Unterschied ist ein mehrfacher.

1. Babys sind kleiner als ältere Menschen
2. Babys entwickeln sich zum Menschen in der Blüte des Lebens, ältere Menschen "welken dahin wie eine Blume", nehmen also die entgegengesetzte Entwicklung
3. Babys haben noch keine Lebenserfahrung, die sie einsetzen könnten, ältere Menschen haben nicht unbedingt Lebenserfahrung, die sie einsetzen können und haben sie solche, handeln sie oft entgegen den Erfahrungswerten
4. Babys benötigen Hilfe und Unterstützung, weil sie noch nicht in der Lage sind, alle lebenswichtigen Maßnahmen selbständig zu bewältigen, ältere Menschen benötigen Hilfe und Unterstützung, weil sie mehr und mehr verlernen, lebenswichtige Maßnahmen selbständig zu bewältigen

um nur mal ein paar Unterschiede zu benennen.

Hab noch was Wichtiges vergessen: Ansonsten sind beide Menschen!
Zuletzt geändert von johannes am Sa 28. Apr 2012, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.


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FeBarth
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Beitrag von FeBarth »

(lieber johannes. insbesondere solange du selber immer mal wieder zum fremdwort greifst, finde ich aussagen wie "Wer sich hinter Fremdworten versteckt, ist vielleicht einfach nur zu feige, die Wahrheit beim Namen zu nennen." nach wie vor befremdlich. inzwischen finde ich es aber irgendwie erfrischend, dass solche dialoge sich dadurch verewigen, dass wir sie an ein fingeriges brett abschicken, das wir erreichen können, indem wir es im zwischennetz anstehsegeln.)



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johannes
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Beitrag von johannes »

@ FeBarth

Ja, Du hast Recht. Ab und an benutze ich auch Fremdworte. Auch ich kann mich nicht immer dem entziehen, was sich Schritt für Schritt einbürgert.
"Wer sich hinter Fremdworten versteckt, ist vielleicht einfach nur zu feige, die Wahrheit beim Namen zu nennen."
Vielleicht verstehst Du meine Aussage so besser:

Wir stellen uns nicht gern Dingen, die wir als negativ (wieder so ein Fremdwort) empfinden. Dazu gehören auch Einschränkungen, mit denen wir uns rumplagen. Zu diesen Einschränkungen gehört u. a. auch die Inkontinenz. Da nun kaum jemand bereit ist, so ohne Weiteres Einschränkungen zuzugeben, wird der Versuch unternommen, diese zu verschleiern.

Bei einer "Windel" weiß gleich jeder, welches Problem vorliegt, bei einem "Inkontinenzprodukt" eben nicht. Das meine ich mit dem Verstecken hinter Fremdworten. Daß diese dann oft/gelegentlich nicht zutreffend sind, wird billigend in Kauf genommen. Vor allem dann, wenn scheinbar kompetente Personen diese auch verwenden.


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FeBarth
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Beitrag von FeBarth »

bei "zucker" und "sofa" und "computer" und "forum" wusste auch zunächst niemand, was das eigentlich sein soll - heute sind es präzise begriffe, die einzug in unseren selbstverständlichen wortschatz gehalten haben.

es gibt durchaus genug menschen, die nicht gerne gesagt bekommen, dass sie nunmehr windeln brauchen, gewindelt werden oder die windel voll haben.
denen kann inkoprodukt, inkowäsche, inkoeinlagen durchaus helfen.
dass inkoprodukt auch etymologisch gut vertretbar ist, ist ja in diesem forum bereits dargestellt worden.

manchmal würde ich mir auch etwas mehr xenophilie wünschen - bei gleichzeitig großem bekenntnis zur eigenen kultur.
das würde so manches unserer probleme ganz grundlegend lösen, denke ich.



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