Schimpfen von Dementen

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
IMC
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Beitrag von IMC »

Sagtmal habt ihr euch überhaupt mit dem Krankheitsbild beschäftigt?
Jepp,jeden Tag aufs Neue !


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Sa-Biene
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Beitrag von Sa-Biene »

Da nicht jeder Mensch mit Demenz gleich ist, ist auch nicht für jeden das gleiche Verhalten richtig.
Schimpfen im Sinne von Herauslassen eigener Aggressionen ist sicher kein Weg, aber ich muss auch nicht immer lieb und freundlich sein.
Es kann in manchen Situationen durchaus sinnvoll sein, aggressives Verhalten zu spiegeln. Genauso wie man beim ein oder anderen deutlich sagen muss: so geht es nicht.



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johannes
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Beitrag von johannes »

@pflegelobby

Ich hatte Dich gefragt, mit welchem Teil meiner Aussage Du ein Problem hast. Kann ich aus Deinem Schweigen entnehmen, daß Du vom Grunde her mit meiner Aussage kein Problem hast, sondern eher damit, daß diese Aussage von mir kommt - Dein Problem liegt also ganz woanders?

Wie ich aus den Beiträgen einer Reihe anderer Schreiber entnehme, scheint es tatsächlich so, wie ich ausführte, eine ganze Bandbreite von Demenz zu geben, der man sehr individuell begegnen muß. Im Interesse einer qualifizierten Auseinandersetzung könnte ich mir vorstellen, daß man vielleicht doch eher auf die verschiedenen Facetten eines Gedankenganges eingeht, als dem anderen lediglich mit einem Vorurteil zu begegnen.

Ich habe übrigens gelernt, meinen Kopf zu gebrauchen und nicht nur zu übernehmen, was irgendjemand, der sich vielleicht mit Dr. und/oder Prof. schmückt, von sich gibt. Nicht umsonst werden landauf, landab gewisse Leute als "Fachidioten" bezeichnet. Es kann nicht schaden, sich mit den Ursachen hierfür zu beschäftigen. Auch hat die Geschichte gelehrt, daß die gängige Meinung nicht immer auch die Richtige ist!


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Pflegelobby
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von Pflegelobby »

[quote=""johannes""]@pflegelobby

Ich hatte Dich gefragt, mit welchem Teil meiner Aussage Du ein Problem hast. Kann ich aus Deinem Schweigen entnehmen, daß Du vom Grunde her mit meiner Aussage kein Problem [/quote]
Ich zitiere dich nochmals Johannes, du schriebst:

"Es ist interessant, daß auch "Demente" sehr genau und sehr schnell merken, mit wem sie was machen können - und sie machen es!"

-----------------------------------------------
Was genau "machen" sie denn mit dir?


자유

IMC
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von IMC »

Ich bin zwar nich Johannes,aber was stört Dich an dieser,doch sehr wahren, Aussage,Pflegelobby ?
Es ist wirklich so,dass Demente in den verschiedensten Stadien der Degeneration enorme Parallelen zum heranwachsenden Kind zeigen und genau wie diese ihre Umwelt,ihre Mitmenschen "austesten".
Wir haben derzeit einen dementen Pat. mit Z.n. Hemicolektomie auf IMC. Diese Dame kann wunderbar selbstständig essen,versucht jedoch bei jedem neuen Dienst ihr "Glück" aufs neue,um das Essen angereicht zu bekommen. Genauso das Waschen...Oberkörper inclusive ihre Dritten selbst putzen geht wunderbar allein,nur bei einigen Kollegen versucht sie,auch das nicht machen zu müssen.
Wenn die Kollegen sie dann mit dem "Handwerkszeug" allein lassen,weil sie "kurz anderweitig beschäftigt" sind und sich die Dame unbeaobachtet fühlt,geht alles wie geschmiert und selbst.
Aber nee,sie is ja dement und kann nich mehr....


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Benutzer 1685 gelöscht

AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Ich werfe mal in den Raum, dass bei Menschen die an Demenz erkrankt sind, die kognitiven Fähigkeiten nachlassen.

Sophie



IMC
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von IMC »

Is völlig klar,Sophie,ich beschreib hier ja auch nur meine Eindrücke.


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johannes
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Beitrag von johannes »

@pflegelobby

Du fragst:
Was genau "machen" sie denn mit dir?
Mit mir machen sie nichts! Aber sie versuchen auch bei mir genau das, was IMC beschrieben hat.

Eine kürzlich eingezogene Bewohnerin kam bereits mit der Ansage: "Ich bin dement!"

Ich darauf: "Sie sind nicht dement, sie sind nur alt!"

Sie sah mich an und fing an zu grinsen ...

Wie immer gehört gute Beobachtung und wenn möglich eine gute Anamnese zur Fachlichkeit. Wenn dann noch die gesetzeskonforme Vorgehensweise in der Pflege angewandt wird, sind die angeblich "Dementen" schnell entlarvt.

Im Übrigen: Wir betreuen mehr als 50 % unserer Bewohner, die nach den Kriterien als "dement" einzustufen sind. Sie würden sich in einer anderen Umgebung sicher auch anders verhalten, als sie es derzeit tun.


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Pflegelobby
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Beitrag von Pflegelobby »

[quote=""johannes""]@pflegelobby

Du fragst:
Was genau "machen" sie denn mit dir?
Mit mir machen sie nichts! Aber sie versuchen auch bei mir genau das, was IMC beschrieben hat.

Eine kürzlich eingezogene Bewohnerin kam bereits mit der Ansage: "Ich bin dement!"

Ich darauf: "Sie sind nicht dement, sie sind nur alt!"

Sie sah mich an und fing an zu grinsen ...

Wie immer gehört gute Beobachtung und wenn möglich eine gute Anamnese zur Fachlichkeit. Wenn dann noch die gesetzeskonforme Vorgehensweise in der Pflege angewandt wird, sind die angeblich "Dementen" schnell entlarvt.

Im Übrigen: Wir betreuen mehr als 50 % unserer Bewohner, die nach den Kriterien als "dement" einzustufen sind. Sie würden sich in einer anderen Umgebung sicher auch anders verhalten, als sie es derzeit tun.[/quote]

Wenn die gesicherte Diagnose einer Demenz besteht liegt es nicht an dir zu urteilen ob jemand wirklich Dement ist oder nicht. Du musst davon ausgehen das es stimmt und auch danach handeln auch wenn es dir vielleicht mißfällt. Und Schimpfen gehört sicherlich nicht zu einer professionellen Betreuung.


자유

resigniert
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Beitrag von resigniert »

Was ist eine gesicherte Diagnose "Demenz"?
Mein Vater wurde dement diagnostiziert weil der Arzt die Schwerhörigkeit nicht bemerkte!



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Pflegelobby
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Beitrag von Pflegelobby »

[quote=""resigniert""]Was ist eine gesicherte Diagnose "Demenz"?
Mein Vater wurde dement diagnostiziert weil der Arzt die Schwerhörigkeit nicht bemerkte![/quote]
Wir reden hier nicht über Privatvergnügen sondern über Pflege. Solange die Diagnose Demenz besteht ist der Bewohner auch so zu behandeln. Bedenken kanna man ja dem Arzt mitteilen, der kann dann ja entscheiden ob du recht hast.


자유

Thanos

AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von Thanos »

Hallo Pflegelobby.

Dein Verhalten hier ist teilweise doch stark unangemessen. "resigniert" berichtet hier von ihren persönlichen Erfahrungen, von dem was sie und auch ihr Vater erlebt haben, was beide auch scheinbar negativ geprägt hat und die wertest dies als "Privatvergnügen" ab. Das finde ich unpassend.

Du schreibst
Solange die Diagnose Demenz besteht ist der Bewohner auch so zu behandeln
. Aus meiner Sicht steht der Mensch im Vordergrund nicht die Diagnose. Bei der Diagnose Demenz kann es sein, dass der Betroffene keine eingeschränkte soziale Kompetenz hat, zum Beispiel am Anfang der Erkrankung. Weshalb sollte ich nicht die Ressourcen nutzten die er hat?

Das Schimpfen kann Teil einer Verhandlungsstrategie sein. Schimpfen kann eine Möglichkeit sein den Patienten mit einer Gefahr vertraut zu machen. Schimpfen kann auch eine Möglichkeit sein, den Patienten mit einem Fehlverhalten zu konfrontieren, insofern er die entsprechenden Fähigkeiten und Fertigkeiten noch hat, und Demenz schließt eben dies nun mal nicht aus.
Du musst davon ausgehen das es stimmt und auch danach handeln
Das ausschließliche Vorgehen nach dieser Losung ist aus meiner Sicht sehr gefährlich. Gesunder Menschenverstand und Mitdenken ist in der Pflege angesagt und wichtig.



IMC
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von IMC »

Wenn ich Pflegelobby richtig verstehe,heisst das dann wohl : Patient ist taub,also red ich nicht mit ihm,weil er mich eh nicht hört und die Diagnose "Taubheit" als "gesichert" feststeht ? Mann o Mann... :wall

Demenz ist doch nix weiter als die allmähliche Degeneration des Gehirns aufgrund voranschreitenden Alters,die komplexen Fähigkeiten des Gehirns lassen mit zunehmendem Alter nach.Punkt.
Das ist keine Wissenschaft für sich,das ist der Lauf des Lebens,also mach doch bitte nich son Wirbel um die Demenz als "Erkrankung",Pflegelobby !
Demente haben noch ihre ganz individuellen Fähigkeiten und eine davon ist,sich das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten,also wenn ich mein Brot geschmiert krieg,weil ich ja dement bin,brauch ichs nich selber machen---> erhöht die Lebensqualität ungemein ;)

Kriege ich als Pflegekraft dies spitz,werde ich also dafür sorgen,dass der Patient,der Demente, sich seine Stulle selber schmiert,damit nutze ich die noch vorhandenen Fähigkeiten,also seine Ressourcen,bestens aus...Krankenpflege Unterkurs.

Früher gabs die "Demenz" noch nich,da wurden die Leutchen einfach nur alt und hatten ihren Altersstarrsinn,konnten dies und das nicht mehr und wurden von der Familie versorgt,bis sie starben.
Heute,in unserer hoch wissenschaftlichen Welt,gibts die Demenz,es werden extra Einrichtungen für die alten Leutchen geschaffen,extra Personal geschult und ne Unzahl an Hilfsmitteln entworfen,alles für eine Situation,die es schon immer gab,die bloss früher anders,einfacher, gehandhabt wurde.

Können wir die Demenz nicht als das sehen,was sie ist,nämlich der natürliche Lauf des Lebens ???


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johannes
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Beitrag von johannes »

@pflegelobby
Wenn die gesicherte Diagnose einer Demenz besteht liegt es nicht an dir zu urteilen ob jemand wirklich Dement ist oder nicht.
Was ist eine gesicherte Diagnose? Ich gehe mal davon aus, daß auch Dir mehr als genug Fälle bekannt sind, in denen sich angebliche "gesicherte" Diagnosen als falsch heraus gestellt haben und die Patienten mit den Folgen der falschen Diagnosen allein gelassen wurden.

Stehen wir nicht immer wieder vor dem Problem, daß es Menschen gibt, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht selber nachdenken, beobachten und schlußfolgern, damit ihr eigenes Urteilsvermögen außer Kraft setzen?

Wer nicht völlig blind durchs Leben geht, beobachtet sehr wohl seine Umwelt, lernt einzuschätzen und zu schlußfolgern. Wenn dann die Erfahrung bestätigt, daß die Einschätzungen und Schlußfolgerungen zutrafen, gewinnt er daraus durchaus eine wie auch immer geartete Kompetenz, zu den richtigen Maßnahmen in unterschiedlichen Situationen zu finden und zu greifen.

Zieht jemand einen weißen Kittel an, ist er für mich noch lange nicht das Maß aller Dinge. Dafür haben sich die Weißkittel leider viel zu oft geirrt. Ich denke, das Maß liegt in der richtigen Kombination.


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resigniert
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von resigniert »

@Pflegelobby, ich "nur" Krankenschwester, aber ich hinterfrage alles. Auch ärztliche Diagnosen. Bin schon reichlich lange im Beruf und im Leben, gehe auch mit offenen Augen durchs Leben und bekomme viel mit.
Zu meinem Vater: War in der Lage komplizierte Dinge zu erledigen, über gelesenes mit einem zu diskutieren. Nach der missglückten OP auf der Intensiv lese ich in der offen herumliegenden Kurve die Diagnose "Alzheimer".
Habe mir den Arzt gekrallt, Erklärung für die Diagnose verlangt, Antwort: "Er hat bei der Aufklärung nicht oder verzögert geantwortet."
Als ich von der Schwerhörigkeit berichtete,war die Antwort:"Oh", das erklärt alles".
So wurde die Diagnose gestellt.

Ich begreife meine Patienten im Krankenhaus immer als Person, nie als Diagnoseträger! Ich habe leider keine Zeit für Biographieabklärung, aber ich spreche mit den Pat., beobachte sie und beobachte auch den familiären Umgang untereinander - das ist meistens sehr Aufschlussreich und interessant. Ich kenne "meine" Pat. recht gut - und ja, manchmal schimpfe ich auch mit ihnen, aber ohne sie zu demütigen oder sie blosszustellen



H-Milch
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von H-Milch »

Wenn die gesicherte Diagnose einer Demenz besteht liegt es nicht an dir zu urteilen ob jemand wirklich Dement ist oder nicht.

Warum bitte hat man heute noch so eine Grundeinstellung??
Wenn ich Pech habe, dann bekomme ich postoperativ den Stempel der Demenz nach wenigen Tagen, eine umfassende Diagnostik wird leider sehr oft nicht gemacht u. schon findet sich die Person im Altenheim wieder.

Sind es Durchblutungsstötungen, vieleicht Wechselwirkungen, oder neurologische Erkrankungen, es ist egal. Hauptsache Kosten gespart.

Ich hoffe für mich, dass ich auf Pflegekräfte treffe, die bereit u. in der Lage sind, dass Krankheitsbild u. die Situation umfassend zu reflektieren.
Hoffentlich erlernen es auch im Altenheimbereich noch mehr Pflegekräfte, das der Kopf zum Denken da ist, leider sagt mir meine Erfahrung, das noch zu viele unüberlegt funktionieren.



hauptstadtpfleger
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von hauptstadtpfleger »

@h-milch:

und wenn der zoodirektor sagt, dass das ein pferd ist, dann bekommt der Löwe eben solange hafer, bis er den frisst! verstanden?

"demenz" hat sozusagen gerade dsds unter den krankheitsbildern im bereich ältere patienten gewonnen. das ist vergleichbar, wie es mit dem adhs-boom bei kindern im schulischen bereich war. wer jetzt zur zeit irgendwas mit "demenz" macht ist "in" (dementen-singegruppe, dementen-wandergruppe, dementen-briefmarkensammlergruppe... etc.pp.), du kannst prima facharbeiten schreiben zu allen möglichen themen, solange nur ein bezug zur demenz hergestellt wird (die arbeit mit dementen an montagen...etc.pp.) und die werden vielleicht sogar publiziert. kurz: trendy!

du kannst dich aber auch um alle deine dir anvertrauten patienten/bewohner im gleichen masse kümmern, sie ihrem zustand entsprechend ernstnehmen und mit entsprechender hingabe versorgen. das ist zwar weniger spektakulär, aber erheblich näher an deinem beruf.

anmerkung: wer ironie entdeckt, der darf sie behalten! :p


"trust and you'll be trusted." says the liar to the fool.

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Pflegelobby
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von Pflegelobby »

[quote=""H-Milch""]Wenn die gesicherte Diagnose einer Demenz besteht liegt es nicht an dir zu urteilen ob jemand wirklich Dement ist oder nicht.

Warum bitte hat man heute noch so eine Grundeinstellung??
Wenn ich Pech habe, dann bekomme ich postoperativ den Stempel der Demenz nach wenigen Tagen, eine umfassende Diagnostik wird leider sehr oft nicht gemacht u. schon findet sich die Person im Altenheim wieder.

Sind es Durchblutungsstötungen, vieleicht Wechselwirkungen, oder neurologische Erkrankungen, es ist egal. Hauptsache Kosten gespart.

Ich hoffe für mich, dass ich auf Pflegekräfte treffe, die bereit u. in der Lage sind, dass Krankheitsbild u. die Situation umfassend zu reflektieren.
Hoffentlich erlernen es auch im Altenheimbereich noch mehr Pflegekräfte, das der Kopf zum Denken da ist, leider sagt mir meine Erfahrung, das noch zu viele unüberlegt funktionieren.[/quote]

Zur Info. Demenz ist kein Krankheitsbild sondern eine Sammlung von Sympthomen. Deshalb heißt es auch Demenz SYNDROM. Als Krankheitsbild musst du das ganze dann schon spezifizieren z.B. Alzheimer-Krankheit. Du kannst mir jedenfalls nicht erzählen das Alzheimer Demenzen ohne eine vorherige Psychische/Physische Untersuchung gestellt werden. Ich finde es immer wieder schlimm wie sich vorallem die KP's aufführen und dementiell Veränderte Personen verdächtigen garnicht Dement zu sein. Und um zum Thema zurückzukehren selbst wenn sie nicht Dement wären wie z.B. Johannes verdächtigt gibt dir das immer noch nicht das Recht mit ihnen zu schimpfen. Ein Frisör schimpft doch auch nicht seinen Kunden wenn dieser sich die Haare nicht gewaschen hat.


자유

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Pflegelobby
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von Pflegelobby »

http://dgk.de/aiw/altern-in-wuerde/info ... anken.html

http://www.pmg-nrw.de/content/download/ ... nschen.pdf

http://www.alzheimerforum.de/2/3/zrzumdk.html

http://www.ppm-online.org/verlag/artike ... it-demenz/

http://www.amazon.de/Demenzen-Claus-Wer ... rds=Demenz
Gewalt gegen Demenzkranke

Strukturell

(wirkt direkt oder indirekt)

mangelhafte Lebensräume, unzureichende Kontrollinstanzen, Vorenthalten von Lebensqualität, unzureichender Personalschlüssel, unnötige Einrichtung von Betreuung, ...

Kulturell

(wirkt direkt oder indirekt)

Akzeptanz von Gewalt, Vorurteile gegen das Alter, Pflegeverpflichtung für Frauen, Scham der Opfer vor der Öffentlichkeit, starre intergenerative Beziehungsmuster, ..

Personell

(wirkt direkt)Symptome nicht ernst nehmen, beschämen, bloßstellen, drohen, sexuell belästigen, ...



Professor Dr. Dr. Rolf D. Hirsch ist Chefarzt der gerontopsychiatrischen Abteilung der Rheinischen Landeskliniken Bonn sowie Gründer der Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter e.V. ?Handeln statt Misshandeln? (HsM), Goetheallee 51, 53225 Bonn, Tel. 0228/636322. Er ist Mitherausgeber der Bonner Schriftenreihe "Gewalt im Alter", 9 Bände, 8€ bzw. 11€ pro Band, zu beziehen über den Verein "Handeln statt Misshandeln".
http://www.deutsche-alzheimer.de/unser- ... flege.html
Zuletzt geändert von Pflegelobby am Fr 10. Mai 2013, 03:40, insgesamt 1-mal geändert.


자유

H-Milch
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AW: Schimpfen von Dementen

Beitrag von H-Milch »

Zur Info. Demenz ist kein Krankheitsbild sondern eine Sammlung von Sympthomen.

Wenn es den so sein würde, dann würde am Ende ja eine Krankheit stehen, kannst Du diese denn benennen.?
Wenn Du sagts, die Demenz besteht aus unterschierdlichen Symtomen, dann bin ich sicherlich bei dir.
Wenn Du sagst, die Demenz hat viele Gesichter(Morbus Alzheimer-Morbus Pick) dann bin ich bei Dir.

Du kannst mir jedenfalls nicht erzählen das Alzheimer Demenzen ohne eine vorherige Psychische/Physische Untersuchung gestellt werden.

Leider wird es als dementielles Durchgangssyndrom nicht ausreichend diagnostiziert, denn das würde einen weiteren Krankenhausaufenthalt rechtfertigen u. das ist im Rahmen der DRG nicht erwünscht.
Also lassen wir die Patienten mit seiner Regression, vieleicht Depression,vieleicht auch in einen sehr kleinen Teil der Erkrankungen, die akute Flucht in die Demenz zu(Pseudodemenz), wir behandeln dann die angebotenen Symtome, reflektieren aber nicht die Kausalität.
Wir kommen dann mit Argumenten wie, ja wir bemühen uns doch, wir nehmen sie ernst, wir versuchen ein menschenmögliches Dasein zu gestalten. Dieses bedarf eigentlich keiner besonderen Darstellung, weil es selbstverständlilch ist.
Ob der diagnostische Weg, vom Bildgebenden-Verfahren,über psychologische Testverfahren und Laborparameter wirklich immer zur Sicherung der Diagnose vorliegt, möchte ich doch bezweifeln.
Hier geht es ja auch vorrangig um die Gruppe, die einen extrem schnellen dementiellen Verlauf hat u. da sollten doch bei allen erstmal die Glocken leuten, nach dem Motto, ist wirklich alles gemacht worden.

und wenn der zoodirektor sagt, dass das ein pferd ist, dann bekommt der Löwe eben solange hafer, bis er den frisst! verstanden?

Dieser Betreig ist vieleicht im Rahmen der Demenz nicht ganz passend, denn er gehört glaube ich in die Verhaltenspsychologie ( das klassische Konditionieren nach Pavlow)

Eins sollte klar sein, der wertschätzende Umgang aller, sollte immer im Vordergrund stehen.
Und das sehe ich auch als Aufgabe einer examinierten Altenpflegekraft an u. nicht alles wiederstandslos hinnehmen.

Zur Info. Demenz ist kein Krankheitsbild sondern eine Sammlung von Sympthomen. Deshalb heißt es auch Demenz SYNDROM.

Syndrom: bedeutet doch, eine Ansammlung vieler Symtome , die die dementielle Erkrankung an Hand der Symtome absichert.
Demenz ist schon ein eigenständiges Krankheitbild, was vieleicht deutlicher wird, wenn mn es in seine Formen deutlicher darstellt
Zuletzt geändert von H-Milch am Fr 10. Mai 2013, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.



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