Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
Elbtraum
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Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Elbtraum »

Ich bin Journalistin und arbeite seit längerem an einer Reportage zum Thema Altenpflege. Hierzu bin ich auf der Suche nach Altenpflegern, die in einem Heim von "Pflegen und Wohnen" in Hamburg gearbeitet haben oder es noch immer tun. Mir geht es insbesondere darum Missstände aufzudecken und diese zu bekämpfen. Ich bin hier unter einem Pseudonym angemeldet, weil ich meine bisherige Recherche nicht gefährden möchte. Für mich steht Diskretion und Vertrauen an oberster Stelle und würde mich freuen, wenn einer von Ihnen sich bei mir meldet, damit wir gemeinsam die Missstände "bekämpfen" können.

Bitte schicken sie mir eine Email an luft-83@web.de

Ich freue mich über jede Rückmeldung und verbleibe mit herzlichen Grüßen aus Hamburg



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doedl
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von doedl »

Hallo Elbtraum,

wie die "Bekämpfung" von Mißständen durch die Presse funktioniert, weiß ich bestens.............

Wenn Sie tatsächlich etwas bekämpfen wollen, dann prangern Sie diejenigen an, die für die Rahmenbedingungen in der Pflege verantwortlich sind- nämlich die Politik!

Wutschnaubende Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

KVie
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von KVie »

...und hier ist noch eine Mitschnaubende KVie



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Tomek86MH
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Medien

Beitrag von Tomek86MH »

Wir werden echt manipuliert und die Pflege schlecht dargestellt. Natürlich gibt’s vieles zu kritisieren, aber man sollte Vorschläge machen wie man alles besser macht und nicht nur kritisch auf alles schauen.

@Elbtraum werden sie in ihren Reportage auch konkret zeigen wie man dann Lösungen finden wird und kooperativ mit der Einrichtung arbeiten um zu zeigen, wenn man zusammen arbeitet dass dann auch gute Pflege möglich ist.

Finde die Medien können uns schon sehr helfen dass die Pflege besser wird. Keine Einrichtung möchte gerne schlechte Presse / Berichte über sich lesen/sehen und wird alles dafür tun wieder ordentliche Verhältnisse zu schaffen.

Geben Sie Ihre Stimme für eine menschenwürdige Altenpflege in unserem Land!
http://www.rosenblaetter-im-irrgarten.de
Zuletzt geändert von Tomek86MH am Do 30. Aug 2012, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.



Benutzer 204 gelöscht

AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

@Elbtraum werden sie in ihren Reportage auch konkret zeigen wie man dann Lösungen finden wird und kooperativ mit der Einrichtung arbeiten um zu zeigen, wenn man zusammen arbeitet dass dann auch gute Pflege möglich ist.
Das bringt aber keine Quote !

LG



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*Angie*
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von *Angie* »

Die Pflegeheime werden inzwischen in den Medien derart beschissen dargestellt, dass sogar ICH als Pflegekraft langsam Schiss kriege, später in ein Heim zu müssen!

Merkt eigentlich noch jemand, dass mit all der Negativ-Presse auch UNSERE Menschenwürde verletzt wird? Die Würde derer, die Tag für Tag unter teilweise übelsten Bedingungen trotzdem ihre Arbeit tun, um wenigstens das LETZTE Quentchen Würde für die Menschen zu wahren, die sich selbst nicht mehr helfen können??????

Pressefuzzis: MERKT IHR ÜBERHAUPT NOCH, WAS IHR DA TUT?????

Quote Quote Quote .............. die Menschen die hautnah mit dem Thema "Altenpflege" und "Hartz4" zu tun haben, werden von den Medien kaputtgemacht!!! (neben den eh schon beschissenen Bedingungen die uns die Politik da präsentiert) ....

KOPF EINSCHALTEN, RÜCKGRAT ZEIGEN und THEMENWECHSEL zB:
"die andere Seite der Pflege-Medaille" - Pfleger kommen zu Wort - Beiträge bleiben ungeschnitten, wie wäre es mal damit???

P.S. Im Pflegen und Wohnen HH-Wilhelmsburg habe ICH seinerzeit im Bereich Pflege recht gute Erfahrungen gemacht - und nun ??????????? Nur die Leitung war scheiße ...


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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Mendax
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Mendax »

Hallo,


Der Betreiber der Einrichtungen ist sicher nicht heilig.
Berichte über die Arbeitskämpfe, Streiks und Tarifverhandlungen in der vergangenen Monaten zwischen den Partein empfand ich als sehr gut und seriös. Neben den sehr schlechten Ruf den einige " Pflegen & Wohnen"-Einrichtungen haben, bestehen mittlerweile Tarifverträge.
Seither vernehme ich kontinuierlich Verbesserungen und gute Leistungen der Häuser. Insbesondere mit der Einrichtung Lutherpark habe ich sehr sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wenn bedeutende Missstände bestehen ist es ohne Zweifel eine journalistische Pflicht, diese in die Öffentlichkeit zu Tragen. Trotzdem finde ich es wichtig, wenn sich die betroffenen Einrichtungen entwickeln und verbessern, dass diese auch berichtet werden.
Leider sind Gegendarstellungen und positive Berichte nur selten zu lesen.


Gruß,
Mendax



BiFi
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von BiFi »

@ Angie: :yo :yo :yo

Hauptsache, die Quoten stimmen!
Zeigt bitte mal, wie die Pflegekräfte unter den Zuständen leiden und vor allem, WARUM es diese Zustände gibt!

Vermutlich wird auch hier nur über PK berichtet, die sich im Ton vergreifen, nicht ständig lächelnd über den Flur flanieren oder "Tendenzen zur Gewalt" zeigen. Ohne zu fragen, warum.

Ach, egal! Stellen wir doch wieder die böse Pflege an den Pranger!! :mad:

BiFi



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Tomek86MH
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Medien

Beitrag von Tomek86MH »

@ Angie du schreibst doch selber das wir „unter teilweise übelsten Bedingungen“ arbeiten.

Nutzen wir am besten auch die Medien um die Pflege zu verbessern und meckern nicht wie so ein kläffender Hund am Gartenzaun.

Es muss sich etwas in der Politik ändern du schreibst ja auch es sind „beschissene Bedingungen die uns die Politik da präsentiert“

Auch wenn der Artikel traurig klingt wegen den Umständen die herrschen, find ich es gut dass mal eine Zeitung dies so öffentlich schreibt:
http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... chuld.html



Benutzer 204 gelöscht

AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Und warum gehen die "Streitbaren" dann nicht in die Politik ?



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*Angie*
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AW: Medien

Beitrag von *Angie* »

[quote=""Tomek86MH""]@ Angie du schreibst doch selber das wir „unter teilweise übelsten Bedingungen“ arbeiten.

Nutzen wir am besten auch die Medien um die Pflege zu verbessern und meckern nicht wie so ein kläffender Hund am Gartenzaun.

[/quote]

Medien kann man nutzen, wenn die Medien sich dafür auch nutzen lassen WOLLEN!

Ja, es ist ja auch so, dass die Bedingungen beschissen sind, ABER:
Das wissen wir doch inzwischen ALLE?

Ich würde gerne einmal eine Talkshow sehen, in denen AUSGEBRANNTE und VERHEIZTE Pfleger wirklich zu Wort kommen und sich nicht Politiker und Mr Fussek etc das immer wieder gleiche erzählen.

Gibt es das?
Nö.

Sitzt da mal ein Pfleger irgendwo 5 "Fachleuten" gegenüber, kommt er vielleicht einmal kurz zu Wort ...
und da dieser kein Medienprofi ist und aufgeregt kommt da auch selten das, was dieser jemand wirklich loswerden will - und DAS wird dann wegdiskutiert von den Obrigkeiten.

Wird jemals in den Medien ausgesprochen, was wirklich LOS ist in der "Pflege am Bett"?

Die Menschen, die die Pflege kompetent als ihr täglich Brot mit Herz und Seele ausüben, gemeinsam mit Politikern, die auch WIRKLICH an Veränderung interessiert sind, würden auch LÖSUNGEN finden.

Wer LÖSUNGEN WILL findet Wege
wer keine Lösungen will -> findet AUSREDEN!
... und das ist es was immer wieder passiert.

Nur: wer ist an LÖSUNGEN interessiert?
Die, die am Ende der "Pflegekette" krauchen:
-> Pflegekräfte
-> zu Pflegende
-> Angehörige

... nur DENEN hört niemand wirklich zu.

Der Fisch fängt immer am Kopf zu stinken an ...

Boah, das Thema macht mich richtig aggressiv inzwischen.

Werde nun besser meinen RR regulieren, sonst lande ich bald auch in so nem
staatlich subventionierten "Elendsverwaltungsbett" mit aufgezwungener Selter ... weils billiger ist.


WIR WOLLEN menschwürdige P F L E G E leisten,
werden aber gezwungen S T A A T L I C H S U B V E N T I O N I E R T E
Elendsverwaltung zu praktizieren.


... mit Staatsexamen, versteht sich ...


Ach so - ja, noch was:
während wir uns hier n Wolf schreiben, fühlt sich die Themeneröffnerin nicht einmal
bemüßigt, zu lesen, was wir hier so zu sagen haben:
Letzte Aktivität: 30. 08. 2012 um 15:26 Uhr
Thema eröffnet: 30. 08. 2012 um 15:25 Uhr.


SO sieht ernsthaftes Interesse in der Realität WIRKLICH aus! *kotz ..........
Zuletzt geändert von *Angie* am Di 4. Sep 2012, 00:06, insgesamt 1-mal geändert.


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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Werner
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Werner »

[quote=""*Angie*""]Die Pflegeheime werden inzwischen in den Medien derart beschissen dargestellt, dass sogar ICH als Pflegekraft langsam Schiss kriege, später in ein Heim zu müssen!

Merkt eigentlich noch jemand, dass mit all der Negativ-Presse auch UNSERE Menschenwürde verletzt wird? Die Würde derer, die Tag für Tag unter teilweise übelsten Bedingungen trotzdem ihre Arbeit tun, um wenigstens das LETZTE Quentchen Würde für die Menschen zu wahren, die sich selbst nicht mehr helfen können??????

Pressefuzzis: MERKT IHR ÜBERHAUPT NOCH, WAS IHR DA TUT?????
.[/quote]


Guten Abend zusammen!

Angie scheint hier teilweise etwas miss zu verstehen. Es geht sicher nicht darum Pflegekräfte zu denunzieren oder gar bloßzustellen. Zumindest müssen jene die "keinen Dreck an Stecken haben" dies nicht befürchten. Du wirst aber sicher zugeben, dass es auch unter den Pflegekräften genügend Leute gibt die ihre Arbeit nur als Job sehen. Und das ist in der Altenpflege ein absolutes No-Go!

Alte und hilfsbedürftige Menschen sind keine Schrauben im Lagerregal, werden aber oft genug so betreut. Wenn man hier überhaupt von Betreuung sprechen kann bzw. sollte - die schwarzen Schafe eben.

Doch um was es mir eigentlich geht, wenn sich die Presse interessiert und darüber berichten will ist dies auch ein Anfang aufzuzeigen, welche Pflegesituation wir in Deutschland wirklich haben. Die sog. Pflegenoten geben hier ein völlg verzerrtes Bild das mit der realen Situation nichts zu tun hat.

Leider gibt es auch Pflegekräfte, die lieber einen Meineid für den Arbeitsgeber schwören würden als zuzugeben dass im Pflegeheim etwas quer läuft oder quer gelaufen ist. Und das nu aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren oder den "guten Posten" einer Pflegedienstleitung etc. einzubüßen.

Sorry, lieber bin ich arbeitslos als mich zu Lasten der Würde von hilfsbedürftigen Menschen auf die Seite des Arbeitsgebers zu schlagen.

Unbestritten ist sicherlich auch, dass Heimleitungen / Heimträger mehr im Sumpf stecken als sie zugeben würden. Und wenn es hart auf hart kommt dann zerrt man sog. Ankläger - also die jenigen die aufmucken - vor Gericht und schaltet sie mundtot.

Hierüber wäre es sogar positiv wenn die Presse berichten würde. Denn über solche Vorfälle hört man nur selten - leider viel zu selten. Und leidtragende sind wie immer die Pflegebedürftigen.

In Deutschland muss sich was ändern und zwar bald - natürlich auch in den Arbeitsbedingungen, das möchte ich hier gar nicht verschweigen. Eines ist aber auch klar, Du als Pflegekraft kannst Dich wehren. Ob Du es tust oder nicht ist rein Deine Entscheidung. Die Pflegebedürftigen können sich nicht wehren und eine eigene Entscheidung haben sie zu 99% auch nicht.

Wenn Du schreibst Du hast Angst irgendwann selbst einmal ins Heim zu müssen so ist dies nicht unbegründet. Wenn WIR ALLE jetzt nichts ändern dann ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass diese Angst nicht nur eine Angst bleibt.

Gruß
Werner


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IMC
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von IMC »

[quote=""Werner""] Du wirst aber sicher zugeben, dass es auch unter den Pflegekräften genügend Leute gibt die ihre Arbeit nur als Job sehen. Und das ist in der Altenpflege ein absolutes No-Go!
[/quote]

Und mit genau solchen Sprüchen werden Ansprüche an die PKs gestellt,die sie niemals erfüllen können ! Die Pflege ist ein Beruf wie jeder andere,der dazu dient,die Brötchen zu verdienen. Eine PK wird vom dankesseeligen Blinzeln eines Betroffenen oder dem Dank eines Angehörigen nicht satt und ebensowenig zahlen Angehörige wie Du,Werner,die hier die tollsten Ansprüche stellen,der PK ihre Rente oder die EU-Rente,wenn sie aufgrund Deiner Ansprüche ihren Beruf nicht mehr ausüben kann ! Was denkt Ihr Angehörige denn,wieviel "Mutter-Theresa-Blut" in den Adern einer normalen PK fliesst ?


Burn Out ist was für Anfänger...Ich hab Fuck Off ! :D

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Werner
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Werner »

@IMC:

War mir klar, dass ich ggf. jemanden auf die Füße trete - ist mir ja gleich bei Dir gelungen.

Ich unterstelle niemandem etwas, auch Dir nicht. Aber irgendwie hast es Du nicht verstanden um was es geht. Deine Rente, Deine EU-Rente... da haben die Pflegebedürftigen nichts damit zu tun. Das ist (Firmen-)Politik. Das der Verdienst von PKs nicht so rosig ist weiß ich selber, auch wenn ich dort nicht beschäftigt bin.

Du siehst es offenbar von der Warte... "ich verdiene wenig und das lasse ich an den Pflegebedürftigen aus, in dem ich nur Dienst nach Vorschrift mache". Finde ich sehr vorbildlich. "Oma Maier" kann ja auch dafür, dass Du keinen Ferrari in der Garage hast und jährlich dreimal auf die Seychellen fliegen kannst, gell! :wall

Erstens:

Der Pflegebedürftige zahlt für Deine Leistung und das nicht zu knapp. Dafür hat er auch einen Leistungsanspruch der ein Mindesmaß an Menschlichkeit inne hat.

Zweitens:

Mit "Mutter-Theresa-Blut" hat das absolut gar nichts zu tun. Eine PK hat eine Verantwortung dem Pflegebedürftigen gegenüber, der liegt schließlich nicht zur Freizeitbelustigung im Pflegeheim. Hier höre ich eine schöne Portion Arroganz raus, sorry wenn ich das so formulieren muss.

Drittens:

Nur eine Frage... würdest Du Deine eigene Mutter auch so behandeln wie Du es hier durchblicken lässt?

Altenpflege ist kein "Job". Es ist eine Arbeit zu der man gewissermaßen auch berufen ist. Und wenn nicht dann raus da mit demjenigen. Ich wiederhole mich gerne: Du arbeitest mit Menschen und nicht mit Schrauben!!

Werner


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doedl
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von doedl »

Hallo Alle

in meiner beruflichen Vergangenheit habe ich mal eine solche "Medienkampagne" erlebt:
selbst seriöse Zeitungen schrieben falsche, sensationslüsterne Berichte
im Fernsehen kamen Bilder von Menschen, die garnicht in diesem Altenheim lebten
es wurden schwarze Fersen gezeigt, obwohl es keinen einzigen Dekubitus im Heim gab

Mein Vertrauen in die Medien ist seitdem leicht erschüttert!!

Sorry Werner, aber ich sage mal sehr provokant:
Pflegeheime werden mehr kontrolliert, als ein AKW
Die Entscheidung, wer in welches Pflegeheim kommt, treffen zu 90 % die Angehörigen, nicht die Pflegebedürftigen
Diese Entscheidung wird häufig gefällt nach Preisen und nicht nach dem Ruf der Einrichtung
Bei einem Überhang von Pflegeheimbetten in vielen Regionen "muss" kein Pflegebedürftiger in einem schlechten Heim bleiben
Das Märchen, dass Pflegekräfte um ihren Job fürchten, ist haltlos, wenn Du nur mal die Samstagsausgabe Deiner Heimatzeitung aufschlägst: als PFK kann ich mir unter 10 Angeboten das beste raussuchen!
Ich finde es eine Unterstellung, Heimleitungen als Beteiligte in einem Sumpf zu sehen!
Ich finde es weiterhin eine Unterstellung, Pflegedienstleitung als einen "guten Job" zu bezeichnen, außer Du bist der Ansicht, tägliche Mangelverwaltung sei erstrebenswert

Und glaube mir, ich hatte alle bisher genannten Positionen inne- die Pflege am Bett, die PDL, die Heimleitung.......

Altenpflege heute ist geprägt von
mangelhaftester Personalausstattung
ausufernder Bürokratie
dummdämlichen Vorschriften und Verordnungen, die im krassen Widerspruch zu Individualität und Selbstverwirklichung von Heimbewohnern stehen
von Kosmetikversuchen nichts- wissender Politiker, die sich mal in Altenpflege profilieren wollen, statt zuzugeben, dass sie keinerlei Plan haben, wie die demografischen Anforderungen künftiger Jahre auch nur halbwegs würdig gestaltet werden sollen.

Von "Würde" sprechen wir dann mal in 20 Jahren, wenn der ganze Run der Pflegebedürftigen plus Dementen zu versorgen ist- vielleicht reden wir dann von den "goldenen Zeiten" 2012..............

Gruß Doedl


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Werner
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von Werner »

@Doedl:

Ich weiß wovon ich schreibe, auch gerade was "den Sumpf" angeht, ich spreche nicht von Medienberichten sondern von Selbsterlebten.

Dieses Selbsterlebte fand in keinem Heim statt das zu den "billigen" zu rechnen ist es sei denn Du siehst Preise weit jenseits von 3000 € als Schnäppchen an.

Heimplätze aussuchen... ja und nein. Einen Heimplatz kann ich aussuchen, wenn ich längere Zeit vorher etwas reservieren kann etc. Tritt aber der Fall ein, das schnelle Handlung angesagt ist weil der Pflegebedürftige z.B. aus dem Krankenhaus entlassen wird und keinesfalls zuhause bleiben kann, dann ist diese Zeit nicht gegeben. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Der Ruf einer Einrichtung hängt von vielem ab. Erstens von den blödsinnigen Pflegenoten und des weiteren auch davon wie gut sich ein Heim aus diversen Affären ziehen kann. Und sag jetzt nicht, dass sie dies nicht tun. Ich weiß es besser und bin sicher an keine Ausnahme geraten zu sein.

Es ist nicht provokant wenn ich verschiedene Heimleitungen in einem "Sumpf" sehe. Dort zählt verdammt oft nur das Kassenbuch, das muss stimmen und dazu geht man auch "illegale Wege".

Pflegeheime besser überwacht als AKWs.... :) Dazu schreibe ich mal lieber nicht viel. Wenn die Heime alle so gut kontrolliert wären, warum kommt es dann immer zu so massiven Skandalen? Pflegeskandale entstehen nicht zwischen der Kaffepause und den Abendbrot, das hat meist eine lange Liste an Fehlern dies sich nach und nach aufbaut. Kontrollen - würden sie so gut ausgeprägt stattfinden - müssten dies aber aufdecken. Tun sie aber offenbar doch nicht.

Warum gibt es denn dann gute und schlechte Heime wenn die Kontrollen so gut sind? Sind die gestaffelt für "gute und schlechte Hilfsbedüftige" oder wie?

Leistungen an Pflegebedürftigen mit Geld (Verdienst) aufzuwiegen finde ich jedenfalls schäbig. Niemand wurde gezwungen Pflegekraft zu werden... wenn es so mies bezahlt ist. Jeder hat freie Berufswahl, wie auch jeder Angehörige freie Heimwahl, oder etwa nicht?

Auf Politiker zu hoffen ist so eine Sache, da gebe ich Dir recht. Dort sprechen viele nur groß auf um Stimmen zu fangen oder dgl.! Der Verwaltungskram, der sicherlich oft unsinnig ist, bremst klar so manches aus. Aber ist es in Ordnung das alles zum Paket geschnürt einem Hilfsbedürftigen spüren zu lassen?

Ich will hier niemanden überzeugen, das habe ich nicht notwendig. Wer ehrlich zu sich selbst ist gibt zu dass ich im Grundstock richtig liege. Alles andere ist hier wohl schwer auszudiskutieren, das habe ich schon erkannt.

Gruß
Werner


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menina
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von menina »

[quote=""Werner""]
Du siehst es offenbar von der Warte... "ich verdiene wenig und das lasse ich an den Pflegebedürftigen aus, in dem ich nur Dienst nach Vorschrift mache". Finde ich sehr vorbildlich. "Oma Maier" kann ja auch dafür, dass Du keinen Ferrari in der Garage hast und jährlich dreimal auf die Seychellen fliegen kannst, gell! :wall [/quote]
Auch wenn ich nicht IMC bin,
So einen gequirlen xxxxxxx kann nur jemand von sich geben, der absolut keine Ahnung hat! Der nie in der Pflegemaschinerie gearbeitet hat. Dort wo nicht ein oder zwei Menschen, sondern recht viele Pflege benötigen. Und wo Pflegekräfte öfter unter miserabelsten Bedingungen arbeiten.
[quote=""Werner""]
Zweitens:
Mit "Mutter-Theresa-Blut" hat das absolut gar nichts zu tun. Eine PK hat eine Verantwortung dem Pflegebedürftigen gegenüber, der liegt schließlich nicht zur Freizeitbelustigung im Pflegeheim. [/quote]
Und eine Pflegekraft arbeitet nicht für Gotteslohn und ein Lächeln vom Chef oder zur *Freizeitbelustigung* wie Du das so schön nennst! Wir möchten und müssen damit unser Leben finanzieren.
Weil wir Pflegekräfte sind, müssen wir uns weder von Angehörigen, noch von Chefs oder den Pflegebedürftigen wie Fußabtreter behandeln lassen! Anscheinend sehen das Leute wie Du aber so?
[quote=""Werner""]
Altenpflege ist kein "Job". Es ist eine Arbeit zu der man gewissermaßen auch berufen ist. Und wenn nicht dann raus da mit demjenigen. Ich wiederhole mich gerne: Du arbeitest mit Menschen und nicht mit Schrauben!!
[/quote]
Ich fühle mich nicht berufen! Es ist nicht meine Berufung! Und auch nicht die von vielen anderen Pflegekräften. Es ist Arbeit und ich werde dafür bezahlt!
Ich kann mich wirklich nur an den Kopf fassen!
Zuletzt geändert von doedl am Mo 24. Sep 2012, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: keine Beleidigung bitte



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doedl
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von doedl »

Hallo Werner,

der Umzug ins Heim erfolgt in den meisten Fällen so, wie Du es beschrieben hast- Sturz oder anderes plötzliches Ereignis- dann bleibt keine Zeit mehr, etwas auszusuchen. Warum eigentlich? Sind solche Ereignisse wirklich so unvorhersehbar?

Der Ruf eines Heimes hängt m.E. garnicht von Pflegenoten ab; wie hätten denn früher Angehörige entschieden? Wenn Du am Ort wohnst, dann frag einfach mal rum- da bekommst Du mehr Infos als auf jeder Krankenkassen-Seite mit Transparenzberichten.

Das "Kassenbuch" ist keine Erfindung von Heimleitungen; dafür sorgte seinerzeit die Einführung des SGB XI "wirtschaftliche" Einrichtung; sprich: ob Du Defizit machst oder nicht, ist Dein ureigenes Problem.

Du schreibst richtig: wieso Skandale, wenn so gut überwacht. Ich zweifle an so manchem Skandal, weil ich einen so hautnah miterlebte, der keiner war; weil ich Heime gut kenne, die KEINE guten Noten bekamen. Ich zweifle nicht daran, dass es unfähige Betreiber, unfähige Heimleitungen, unfähige Pflegedienstleitungen und Pflegekräfte gibt! Genau so gibt es unfähige KFZ Werkstätten (könnte ich grad auch von berichten), trotzdem wirft keiner die KFZ Branche in den Skandaltopf- und da gehts auch um Menschenleben, wenn die Karre schwerwiegende technische Mängel hat.

Ich zweifle einfach daran, dass sogenannte Skandale auch nur ansatzweise richtig recherchiert werden, richtig (sachlich richtig) berichtet werden, dass die Journalisten überhaupt einen Hauch eines Schimmers von dem haben, wovon sie berichten.

Die Berichterstattung dient nicht der Wahrheitsfindung, sondern der Sensationslust.

Es ärgert mich gewaltig, dass meine Kolleginnen und Kollegen, ohne deren Engagement über "Dienst nach Vorschrift" die Altenpflege schon lange kollabiert wäre, im Zusammenhang gleich mit verunglimpft werden. Es gibt sie: die schwarzen Schafe, auch unter den Pflegekräften. Wenn Dir Zahlen was sagen:

Ich war/ bin Vorgesetzte von insgesamt ca. 190 Menschen (seitdem ich Leitung bin); es gab
1 Mitarbeiter, der gewalttätig war- fristlos gekündigt
1 Mitarbeiterin, die wahrscheinlich Psychopharmaka vertickte- konnte ihr nie nachgewiesen werden, hat selbst gekündigt
1 Mitarbeiter, der klaute- ebenfalls fristlos gekündigt

Es gab dumme Mitarbeiter, auch mal faulere als andere, es gab welche, die keine gute Ausbildung hatten, welche die oft krank "feierten", psychisch auffällige- also alles, was Du in jeder anderen Branche auch erlebst.

Aber es gibt auch:
supermotivierte Mitarbeiter
Mitarbeiter, die durch Fachkompetenz und -wissen auffallen
die ungeheuer empathisch sind
die "ihr letztes Hemd" für die Pflege gäben
die zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit noch ehrenamtlich Hospizarbeit machen
die sich nichts anderes als Pflege vorstellen können

Alle die beleidigt eine unsachgemäße, aufgebauschte, sensationslüsterne Berichterstattung, die verallgemeinert und die Ursachen eines kranken Systems bei Menschen sucht, die täglich ihr Bestes geben, um Pflege überhaupt noch möglich zu machen.

Sorry, ich glaube garnicht, dass unsere Positionen so weit auseinander liegen, aber nach 35 Jahren Altenpflege kenne ich Rahmenbedingungen, Finanzierung und Möglichkeiten sehr gut. Die Ursachen liegen woanders!

Gruß Doedl


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silversurfer
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AW: Pflegen und Wohnen Pflegeheim in Hamburg

Beitrag von silversurfer »

Zitate von Werner


Die Pflegebedürftigen können sich nicht wehren und eine eigene Entscheidung haben sie zu 99% auch nicht.

Hallo Werner
Aber jeder Pflegebeürfte hat zumindest einen Angehörigen bzw Betreuer der für seine Belange eintreten kann

Sorry, lieber bin ich arbeitslos als mich zu Lasten der Würde von hilfsbedürftigen Menschen auf die Seite des Arbeitsgebers zu schlagen.

Na ja , es steht doch jedem Angehörigen frei seinen Job aufzugeben und seinen Angehörigen zu Hause zu pflegen. Jeder kennt doch die Missstände in den deutschen Pflegeheimen aus der Presse. Und trotzdem werden ihre Angehörigen diesen ach so schlechten Arbeitgebern anvertraut. In der Hoffnung die Pflegekräfte werdens schon richten.

Jeder hat freie Berufswahl, wie auch jeder Angehörige freie Heimwahl, oder etwa nicht?

Na dann ist ja alles gut. Jeder hat das was er will.
Ausser der Pflegebedürftige der nach dem Willen des Angehörigen in einem schlechten Heim untergebracht ist

Gruss Silversurfer
Zuletzt geändert von *Angie* am Mo 24. Sep 2012, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.


Auch ein kleiner Reissnagel kann einen grossen Hintern bewegen

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