Pflege heute und in Zukunft.

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
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Ex-Pflege
Beiträge: 47
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:05

Pflege heute und in Zukunft.

Beitrag von Ex-Pflege »

Hi all,

zunächst der Hinweis auf den Bericht, dann ein erhellender Leserbrief dazu, wie auch hier Lebensverhältnisse auf Grund Kostendruck katastrophal sind:

Zustände in Hamburger Altenheim
"Da finde ich keine Worte mehr"

Der sogenannte Pflege-TÜV sollte die Pflege verbessern - ob das gelungen ist, ist zumindest fraglich. Der Journalist Markus Breitscheidel ließ sich als Pflegekraft in einem Hamburger Altenheim anstellen. Dort fand er mitunter unhaltbare Zustände vor - obwohl das Heim die Gesamtnote 2,1 bekommen hat.

Von Astrid Corall, NDR

Die Elbchaussee gehört zu den besten Adressen in Hamburg. Dort liegt die Auguste-Viktoria-Stiftung. Ein Altenheim der Diakonie, in das eine Leiharbeitsfirma Markus Breitscheidel als Pflegehilfskraft vermittelt hat. Überlastete Pfleger und manch verwahrloste Zimmer hat er gesehen: "Überall liegen gebrauchte Pflegeutensilien in den Zimmern herum. Du siehst dreckige Handtücher, beschmutzte Matratzen, beschmutzte Bewohnerwäsche, die in der Ecke liegt, gebrauchte Inkontinenzmittel, die mit Kot und mit Urin voll sind, vergessen in den Mülleimern."

Unten Link zu einem Interview mit dem Reporter.

Wie mit den Klagen über Mißstände bei Schul- und leherausstattung: Nichts ist besser geworden:
Panorama vom02. September 2010
Undercover im Luxus-Altenheim: außen hui, innen pfui

Er ist der "Günther Wallfraff" der Pflege - der Journalist Markus Breitscheidel arbeitete bereits vor zehn Jahren verdeckt als Pfleger in verschiedenen deutschen Altenheimen. Heraus kam das Buch "Abgezockt und totgepflegt", in dem Breitscheidel die katastrophalen Zustände in deutschen Pflegeheimen schonungslos schilderte.

Seine Diagnose von damals ist heute aktueller denn je: zu wenig Personal, menschenunwürdige Zustände und Verstöße gegen gesetzlich festgeschriebene Pflegerichtlinien. Das musste Breitscheidel feststellen, als er jetzt im Auftrag von Panorama noch einmal undercover jobbte. "

Nun der Leserbrief aus der Diskussion auf tagesschau.de:


Seit über...
Do, 02.09.2010 - 11:36 — Dt.Michel

fünfundzwanzig Jahren ist meine "bessere Hälfte" in verschiedenen Seniorenheimen tätig.
Sie kann sich also wie man so schön sagt "ein Bild machen".

Was ihr am schlimmsten aufstößt, ist das stetige Nachlassen der Möglichkeiten, sich um die pflegebedürftigen Menschen kümmern zu können.
Immer neue Protokolle und Nachweise müssen geführt werden, was dazu führt, daß vor lauter Nachweise schreiben sich kaum noch einer kümmern kann.
Als es noch keine Pflegeversicherung gab war mehr Geld für die Pflege vorhanden als jetzt.
An den Löhnen kann es nicht liegen, die sind nahezu gleich geblieben.

Durch ständigen Stress und die Schwere der Arbeit ist gerade im Pflegebereich der Krankenstand enorm hoch.
Ausgeglichen wird dies durch MAE-Kräfte (Mehraufwand Entschädigung, Hartz IV-Empfänger) und Sklavenverleihfirmen.

Die Motivation dieser Menschen ist entsprechend ihrer Entlohnung. Natürlich werden sie ständig dazu angehalten Tätigkeiten auszuführen die sie gar nicht machen dürfen.

Heimleitung, Pflegedienstleitung sind oftmals total überfordert kuschen vor den Chefs und treten nach unten, so daß durch Mobbing bedingte Ausfälle an der Tagesordnung sind.

Methode scheint es auch zu sein, daß gut funktionierende Arbeitskollektive (Teams) ständig auseinandergerissen werden.
Haben sich die Bewohner an die sie pflegenden Personen, zu sehr gewöhnt werden diese umgesetzt in andere Etagen oder sogar andere Heime.

Im Vergleich zur Pflege in der DDR hat sich die Pflege, trotz besserer Rahmenbedingungen mehr als verschlechtert.
So ist jedenfalls die Einschätzung meiner Frau.
Und nach dem was ich so höre und sehe kann ich ihr da nur zustimmen.

Es ist halt wie im wahren Leben und auf dem Bau.
Schaut man hinter die glitzernde Fassade kommt ein Haufen Murks zum Vorschein"


Die Variante immer mehr Arbeit für immer weniger Reallohn zieht jegliche Qualität erwartungsgemäß nach unten.


Dagegen hilft absichern mit Reporten; Berichten, Dokumentationen: ich/wir waren es nicht [[top]] :



schwarzer sonnenstrahl
Beiträge: 825
Registriert: Fr 23. Apr 2010, 23:44

AW: Pflege heute und in Zukunft.

Beitrag von schwarzer sonnenstrahl »

Ich denk du wolltest hier nicht mehr schreiben, weil wir alle so unhöflich sind


ich schreibe hier alles in kleinschrift, weil man beim sprechen auch nicht großspricht!

Ex-Pflege
Beiträge: 47
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:05

AW: Pflege heute und in Zukunft.

Beitrag von Ex-Pflege »

@ sonnenstrahl

ich dachte du wolltest nichts mehr kommentieren?



schwarzer sonnenstrahl
Beiträge: 825
Registriert: Fr 23. Apr 2010, 23:44

AW: Pflege heute und in Zukunft.

Beitrag von schwarzer sonnenstrahl »

[quote=""Ex-Pflege""]@ sonnenstrahl

ich dachte du wolltest nichts mehr kommentieren?[/quote]

wann hab ich das in den letzten 24 h geschrieben?


ich schreibe hier alles in kleinschrift, weil man beim sprechen auch nicht großspricht!

ilios1966
Beiträge: 1622
Registriert: Do 26. Aug 2004, 21:13

AW: Pflege heute und in Zukunft.

Beitrag von ilios1966 »

Hallo Ex Pflege,

Du hast gestern um 10.00 Uhr geschrieben, dass dies Deinletzter Post gewesen sei, demnach folgten aber noch einige Statements.

Lg ilios


Ich bin nicht nur für das verantwortlich was ich sage,sondern auch für das was ich nicht sage!

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