Mit Demenz ausgeliefert im KH

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
Jamie
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Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Jamie »

Ja manchmal bleibt die Menschenwürde auf der Strecke, grad bei Alzheimerkranke. Die Uhr tickt und der Zeitdruck ist groß, Unterbesetzung etc. Anfang des Jahres, hat sich meine Mutter (Alzheiner) eine Grippe zugezogen, es endete mit einer Lungenentzündung und schwerer Atemnot.
Der Stadtarzt wies sie ins Krankenhaus ein. Mit gemischten Gefühlen ließ ich es zu. Am Ende nahm ich sie auf eigene Gefahr wieder heim. Die Zustände waren schon makaber. Bei der Aufnahme gab ich an , das sie es gewohnt ist einen Toilettenstuhl am Bett zu haben. Da sie Beinampotiert ist (Unfall in jungen Jahren) aber nicht mehr mit Stützen ohne Prothese laufen kann. Es selbst aber unterschätzt - Sturzgefahr. Diuretikaeinnahme und Toiette draußen auf dem Flur. Sie begriff nicht mehr das sie klingeln muß wenn etwas sei. Zimmerinsassen waren im Schlaf oder selbst verwirrt. Ich kam um nach ihr zu schauen. Sie fiel mir grad noch in die Arme - weil sie versuchte zur Toilette zu kommen. Die Antworten die ich von der Schwester bekam schockten mich. Sie haben keine Zeit dauernd den Toilettenstuhl zu leeren, sie hätte ja eine Windel an sollte darein machen. Ich bin bis Heute froh das sie ihre Ausscheidungen noch unter Kontrolle hat. ... .
Zu den Besuchen wechselte ich mich mit meiner Tochter in engen Abständen ab. Schauten auch das wir zu jeder Mahlzeit da waren. Weil Sie ohne Aufforderung und reichen nicht mehr isst. Wir kamen Anfangs zwei mal dazu wo man abräumte ohne drunter zu schaun. Meine Mutter hatte nichts angerührt es kitzelte niemanden. Also übernahmen wir es.
Meine Tochter kam darauf zu, wie eine Mitpatientin klagte und schellte. Sie bräuchte Hilfe zum Toilettengang. Meine Tochter versuchte eine Schwester zu holen ohne Erfolg. Also half sie der älteren Dame. Als sie zurück ins Zimmer kamen erschrak sie. Sie erlebte wie man ihre Oma anschrie ihr den Druckgasinhalator in den Mund presste. Meine Mutter zitterte vor Angst. Auf der Stelle riß meine Tochter die Schwester zurück und sagte machen sie die Papiere fertig wir nehmen sie auf der Stelle mit. Sie rief mich an und gesagt -getan.
Es ist das zweite Mal mit negativer Erfahrung. Da mag man sie in kein Krankenhaus mehr einweisen lassen.



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doedl
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von doedl »

Hallo Jamie

mit dem Thema Demenz ist man im Krankenhaus völlig überfordert. Zum einen ist die Personalsituation nicht gerade prickelnd; zum anderen haben die Kranenpfleger-schwestern von Demenz nicht wirklich Ahnung. Es passieren eigenartige Dinge: Durchgangssyndrom, völliger kognitiver Abbau bis hin zum Delir.

Diese Probleme sind bekannt, aber es passiert noch sehr zögerlich etwas zur Besserung.

Meine Mutter ist auch in der Anfangsphase von Demenz. Auch sie war im Krankenhaus, auch sie war mit der Situation völlig überfordert (mir schien auch die Schwestern).

Es bedarf wohl noch einiger Aufklärung der Pflegekräfte; gerade wenn man sich verinnerlicht, dass alte (und/ oder demente) Patienten künftig vermehrt im KH sein werden.

Manchmal ist kein KH Aufenthalt der bessere Weg

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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hexe1070
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von hexe1070 »

Meine aktuelle Erfahrung sowohl privat erlebt als auch aktuell auf der Station auf der ich als Schülerin bin: Kannst du dir selbst nicht mehr helfen, bist du verraten und verkauft.
Depriemierend, unbefriedigend, frustrierend!

:mad: :mad: :mad: :mad:


viele Grüße Hexe

Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg,
der nur dahin führt,
wo andere bereits gegangen sind!
(Alexander Graham Bell)

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doedl
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von doedl »

Hi Hexe

es kann ja nicht ohne Folgen sein, wenn in den Krankenhäusern 20000 Stellen an Kps/ Ks eingespart wurden!! Waren die vorher nur zur Deko da?

Unsere vielgepriesenen DRGs haben zur Folge:
Personalmangel extremster Art in der Krankenhauspflege
die wichtigsten Bezugspersonen haben keine Zeit mehr
Pflege reduziert sich auf die minimal überlebenswichtigen Dinge.

Hier tummeln sich auch einige Pflegekräfte aus dem KH und ich habe nicht den Eindruck, dass die mit den Zuständen zufrieden sind.

Ich war vor einigen Monaten mit meinem Sohn ( schon erwachsen) in der Notaufnahme. Der KH Arzt war ein absoluter Depp; die KS schämte sich regelrecht für ihn. Hat aber nix zu sagen; steht machtlos daneben und wundert sich über den Schwachsinn, der er erzählte.

Nach der Prozedur sagte ich ihm:
Das was ich gerade erlebte, war mit Abstand die schlechteste Untersuchung, die ich je mitbekam- sie hören weder zu, noch interessiert Sie, was der Patient sagt oder über seinen Zustand angibt. Der guckte mich an, als ob ich vom anderen Stern käme; ordnete dann noch irgendwelchen Kram an, den wir dankend ablehnten, weil wir in eine andere Klinik fuhren (und dort richtig gut und umfassend beraten wurden).

Die betreffende KS kenne ich sogar privat: Notaufnahme ist kein Zuckerschlecken. Die Frau ist klasse, der jeweilige Arzt entweder gut oder wie beschrieben ein Depp- na toll.

Das sind momentan Zustände in unseren Khs............

Opfer- mal wieder- die Pflegekräfte....... und natürlich die Patienten

Gruß Doedl


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Schwester Wolfgang
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Schwester Wolfgang »

. . . nu, nu, malt mal nicht den Teufel an die Wand! Es ist schlimm, was Ihr da erlebt habt, aber von ein paar schlechten Erlebnissen auf die Allgemeinheit schließen, ist genau das, was die Altenheime der Berichterstattung in Presse, Funk und Fernsehen ständig vorwerfen.
Unsere Familienmitglieder haben alle, einschließlich mir selber, schon mehrfach Erfahrungen mit Krankenhäusern in unterschiedlichen Regionen und Städten gemacht und abgesehen von Kleinigkeiten und einer spürbaren Anonymisierung in großen Häusern, waren wir alle zufrieden. Auch mit dem, was man so rundum mitbekommen hat. Als ich z.B. letztens meinen Bruder spätabends gegen 23:00 Uhr zur Notaufnahme und dann zur Station beglitten habe, lief da eine demente Dame herum und sprach uns an, wo denn ein Taxi zu haben wäre. Die diensthabende Nachtwache reagierte überhaupt nicht genervt, sondern erklärte ihr, dass das Taxi bestellt wäre, aber noch einige Fahrten vorher hätte, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie irgendwann zur Ruhe kommt. Niemand, der sie angeschrieen hätte.
Ich meine - der alte Spruch "wie der Herr, so das Gescherr" trifft auch hier voll ins schwarze. Es gibt Häuser, in denen die Leitung zu wünschen übrig lässt - entsprechend wirds auch in so nem Haus zugehen. Aber Verallgemeinern? Finde ich nicht so gut . . .



FeBarth
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von FeBarth »

Manchmal ist kein KH Aufenthalt der bessere Weg
wann wäre das deiner ansicht nach so?



Frasume
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Frasume »

hallöchen,

ich bin grad entsetzt,obwohl das nix neues ist in der Klinik !! :( :(

Ich für meinen Teil arbeite auch in einer großen Klinik,ich bin AP und meine Kollegen alles GuK`s .Über die hälfte haben eine Fachweiterbildung in der Geriatrie.

Ich kann nur für meine Station reden und sagen das bei uns alles getan wird,Essenskontrolle,trinkprotokolle und im äußersten Notfall auch Infusionen.

Wir haben bis zu 24 Patienten,und es werden fast alle,(hängt vom AZ ab) zu den Mahlzeiten mobilisiert und evtl zum Tagesraum gebracht.Diejenigen,diejenigen am Rollator mobil sind,werden zum Wc und Tagesraum begleitet,manche wollen das garnicht. :confused: :confused:

vor kurzer zeit waren in der einen Pflegegruppe von 9 Patienten 6 Dement,der eine mehr der andere weniger.
Meine Kollegen gehen damit nach einer Zeit anders mit um,trotzdem gibt es bei uns nur gaaaaaaaaaaaaaaaaanz selten fixierungen.

Es war zum Schluss sogar soweit das wir 2 der Damen ständig im Schlepptau hatten,haben wir dokumentiert bekamen sie auch Papier und halfen uns fleissig mit :D :D :D
Das Personal in den Kliniken ist leider fast überall veraltert,diese können nur seeehr schlecht mit Dementen umgehen.Da muss erstmal ein Umdenken stattfinden!!!!

Lg Frasume


Rechtschreibfehler sind Spezialeffekte meiner Tastatur. :hehe :hehe

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Schwester Wolfgang
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Schwester Wolfgang »

. . . ich würde meinen, bestehende Mißstände auf das vorhandene Personal abzustellen, macht es sich zu leicht. Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken. Eine gute Leitung, die die richtigen Prioritäten setzt, wird auch stets gute Mitarbeiter/innen haben und ständig dranbleiben, diese umfassend weiterzubilden und zu schulen. Sie wird weiterhin ihrem Personal auf die Finger und den Mund schauen und Fehlverhalten nicht dulden. Dazu braucht man keine Videoüberwachung, sondern nur mit wachen Augen und Ohren durchs Haus gehen.
Aber wie in der Politik, so ist es auch in der Wirtschaft und in Krankenhäusern und Pflegeheimen - der momentane Erfolg und die Rendite zählt, sowie das, was ich mir als Chef in kürzester Zeit in die Taschen füllen kann. Menschen unterm Mittelmaß sind in Leitungsfunktionen und verantwortlichen Posten. Und damit meine ich nicht mal die armen PDLs, denen man ebenfalls ständig Knüppel zwischen die Beine wirft.
Frasume hat gut dargestellt, dass es nicht überall so schlecht sein muss. Heißt also im Klartext, dass wir auch bei der Auswahl des Krankenhauses recherchieren müssen, so wie bei der Auswahl von Pflegeheimen. Und da hilft am besten der eigene Augenschein und mal eine halbe Stunde wartend auf einem Flur herumstehen ;-)
Aber um auf das von Frasume verlangte Umdenken zurück zu kommen - das Umdenken muss nicht bei der einzelnen überlasteten Pflegekraft stattfinden, sondern insgesamt bei der ganzen Gesellschaft . . .

P.S.: und ehe mich jemand fragt, wie man denn verflixt nochmal im Notfall so schnell die geeignete Einrichtung eruieren kann:
Meine Mutter hatte ab 50 ständig eine gepackte Tasche im Schlafzimmer hinterm Schrank stehen, mit Schlafzeug, Bademantel, Waschzeug, für den Fall, dass sie überraschend ins Krankenhaus muss. Und ebenso sollte man sich als Angehöriger rechtzeitig und vorher ab einem bestimmten Alter und bei vielleicht bereits bestehenden Defiziten umschauen, welches das Krankenhaus des Vertrauens ist. Ist zwar traurig, dass wir so weit gekommen sind, aber kurzfristig nicht zu ändern und deshalb: Holzauge . . .
Zuletzt geändert von Schwester Wolfgang am Mi 28. Nov 2012, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.



Thanos

AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Thanos »

Hallo.

Der Beitrag mit der Nummer #1 in diesem Thema glänzt ja mit einiges interessanten stilistischen Mitteln unter anderem mit dem Mittel der Übertreibung. So werden Patienten als Insassen beschrieben. Nicht als Zimmernachbar oder Leidensgenossen. Nein, sie sind Insassen. Zeigt aus meiner Sicht schon in welche Richtung das ganze geht. Gibt es noch mehr Übertreibungen? Ich hoffe es doch. Weshalb ich das hoffe? Am Ende wird Gewalt gegen Pflegende beschrieben? Tatsächlich so passiert oder auch nur eine Übertreibung der Themenerstellerin welche anfänglich Altenpflegerin war und nun Krankenschwester ist?

Doedl sprach an einer Stelle von Pflegenden als Opfer, zwar nicht in diesem Zusammenhang, aber genau diese Beschreibung passt hier. Die Pflegenden wurden hier zum Opfer gemacht, falls es denn stimmt. Pflegende werden durch körperliche Übergriffe Angehöriger zum Opfer. Aber auch dadurch, dass sie von der Leitung zu wenig Zeit für ihre Aufgaben bekommen. Ich möchte an der Stelle einfach mal behaupten, dass doedl Unrecht hat, wenn Sie schreibt dass die Pflegenden im KH zu wenig über die Thematik Demenz aufgeklärt sind. Derartige Fortbildungen gibt es massenhaft, doch was nützt das, wenn die Strukturen in den Krankenhäusern es nicht hergeben, dieses Wissen um zusetzten? Es gibt Konzepte die nachweislich Durchgangssyndrome und Delir bei Dementen reduzieren. Diese Konzepte verhindern einen hohen Mehraufwand bei den Patienten und sparen den Krankenhäusern damit richtig Geld. Es werden mehr Ausgaben verhindert als Mittel für das Projekt nötig sind. Das heißt, ein solches Konzept trägt sich selbst.



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legolas
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von legolas »

hallo ihr alle,

solche geschichten hört man leider immer wieder oder erlebt sie selbst.
man muß noch nicht mal dement sein, ein behinderung reicht auch schon aus.
aber egal, wir kennen ja leider auch die ursachen und können oder wollen nichts dagegen tun.



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doedl
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von doedl »

Hallo Thanos,

ich hätte mich nicht so aus dem Fenster gelehnt, wenn ich nicht vorletzte Woche eine Vorlesung zu genau diesem Thema gehabt hätte. Es fehlt eben schon an Wissen zum Umgang mit Demenz.

Klar gibt es auch Konzepte, es gibt sogar Häuser, wo diese funktionieren; aber im Kreiskrankenhaus xy in Hintertupfingen oder Vordertupfingen funktionierts eben nicht.

Wie Du richtig sagst, Konzepte allein bringen nichts, wenn nicht der Fischkopf auch die Umsetzung will.

Ich bin meilenweit davon entfernt, den Kollegen im KH irgendeine Schuld zuschieben zu wollen; das sind genau so arme Würstchen wie die im Altenheim- in einem Gesundheitssystem, wo Geld nicht in der Lohntüte der Pflegekraft landet, sondern.......

Gruß Doedl


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Katshke
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Katshke »

@Wolfgang

Die beste Leitung und Schulung nutzt gar nichts, wenn es nicht genug Personal gibt. Ich nehme zur Zeit an einer Fortbildung teil, was die Kollegen aus dem Krankenhaus (onkologische, Intensiv-, innere Stationen) erzählen, lässt mich immer nur hoffen, möglichst nicht schwer krank zu werden.



Jamie
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Jamie »

hallo Thanos
habe leider nicht übertrieben, gut vielleicht habe ich mich nicht so gewählt ausgedrückt. Ich hatte es eilig - wollte den Beitrag aber noch los werden.
Weil es mich immer wieder zum Nachdenken brachte. ... . Egal welche Mißstände es gibt, rechfertigt dieses Vorgehen nicht. Uns war bewußt das
sie unterbesetzt waren. Waren auch ständig präsent und übernahmen dann die Mahlzeiten und auch die Pflege wie das Waschen etc.
Ich arbeite als Krankenschwester in einen ambulanten Pflegedienst.
das zum Thema: ...welche anfänglich Altenpflegerin war und nun Krankenschwester ist... .
Aber möchte mich bedanken für die rege Diskusion. Finde den Vorschlag gut. Sich einfach mal ne halbe Stunde im KH zu setzen um zu schauen
wie es da zu geht... .



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Schwester Wolfgang
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Schwester Wolfgang »

. . . vernünftiger Vorsatz und bitte dran denken - nicht erst, wenn der Notfall da ist, sondern bereits im Vorfeld. Ich, für mein Teil, weiß genau, wenn ich welche Beschwerden habe, oder jemand aus der Familie, in welches Krankenhaus man gehen kann. Man möchte ja dabei auch noch beachten, dass nicht jedes Krankenhaus bei jedem Krankheitsbild gleich gut ist. Die einen haben eine Top-Chrirurgie, die anderen eine gute Urologie und im näheren Umfeld sollte man darüber doch informiert sein, zumal, wenn man vom Fach ist und das besser einschätzen kann, als Laien . . .
Zuletzt geändert von Schwester Wolfgang am Mi 28. Nov 2012, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.



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Mendax
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Beitrag von Mendax »

Vieleicht ist auch erwähnenswert das es mittlerweile in manchen Krankenhäusern, genau deshalb extra Stationen gibt, die sich auf Demenzkranke mit somatischen Beschwerden spezialisiert haben. Sie haben extra geschultes Personal und sind entsprechend eingerichtet.



Jamie
Beiträge: 3
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von Jamie »

Hallo Mendax
Man hat in diesen erwähnten Krankenhaus schon bevor meine Mutter eingewiesen wurde diese Station extra dafür eingerichtet. Nur ist es dort nach wie vor in den Kinderschuhen, es fehlt an geschulten Personal.

Außerdem haben wir auf der Nähe keine große Auswahl.



BiFi
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Beitrag von BiFi »

Hui, was ist denn hier los, großes rumgekloppe auf den Krankenpflegern und -schwestern, oder wat?!

Ich schließe mich Schwester Wolfgang an, wenn jemand geschrieben hätte "Ausgeliefert im AH" würden alle rumbrüllen und sich verteidigen, dass das alles einzelne schwarze Schafe sind, etc.

Diese Situation (so sie denn genau so gewesen ist) nun auf alle KH zu verallgemeinern finde ich unmöglich!
Okay, ich weiß von meiner Freundin, die KS ist, das sie wirklich kaum Demenz besprochen haben in der Ausbildung, aber das heißt doch nicht automatisch das unsere Leute nur angebrüllt, fixiert oder sonst was werden, mal übertrieben gesagt.
Ich möchte betonen das ich aus dem Stehgreif zwei Dutzend Kollegen aufzählen könnte, die einen katastrophalen Umgang mit dementen Bew. haben, trotz AP Ausbildung, Fortbildung usw. Also, bitte so etwas nicht an der Berufsbezeichnung ausmachen.

Meine Oma war auch im KH, das Essen wurde abgeräumt obwohl sie es nicht selbst Essen konnte. Geht gar nicht, oder? Richtig! Aber warum ist das so?? Bestimmt nicht, weil da nur böse Schwestern rum laufen, sondern weil sie, genau wie wir im AH auch, unterbesetzt waren. Deswegen kann ich aber nicht alle KS verurteilen, möchte ich für die Altenpflege ja auch nicht!

LG BiFi



IMC
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von IMC »

In einem anderen Forum hatte ich mal geschrieben,dass in unseren AWRs bei Patienten nach OP,die "durchgängig" erscheinen,in der Regel nochmal etwas Propofol nachgegeben wird,um sie noch etwas schlafen zu lassen. Dies schrieb ich im Zusammenhang mit dem Umgang mit Dementen im KH und was meint Ihr,wie lange es dauerte,bis der erste erboste Aufschrei kam ? Wir auf IMC und im AWR hätten keine Ahnung von Demenz usw. ! Da musste ich dann für mich selbst und mein Team zugeben,dass zwar die Ahnung da ist,der Umgang mit Dementen zu wünschen übrig lässt,einfach deswegen,weil uns die nötigen Infos zum Pat. fehelen,da wir ja nur die EW-Diagnose sowie die OP-und Anästhesieprotokolle haben und keine komplette Anamnese.
Hier,in meinem Bereich,gestehe ich deshalb ein Defizit des Personals im Umgang mit der Demenz ein,allerdings kann ich die Aussagen der TE so nicht stehen lassen,da mir alles zu pauschal und zu "sensationslüstern" erscheint. Wenn man die Personalsituation im KH nicht kennt und diese Kenntnis hat man wohl sicher nicht automatisch,wenn man als KS im ambulanten Dienst arbeitet,dann sollte man mit solchen Sprüchen etwas vorsichtiger umgehen.


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FeBarth
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AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von FeBarth »

Wir auf IMC und im AWR hätten keine Ahnung von Demenz usw. !
ich meine in erinnerung zu haben, dass du selber das über dich und euch geschrieben hattest. aber auf wunsch schaue ich gern nochmal nach.



IMC
Beiträge: 758
Registriert: Di 8. Nov 2011, 20:33

AW: Mit Demenz ausgeliefert im KH

Beitrag von IMC »

Dann schau doch mal bitte nach,FeBarth,denn ich möchte meinen,zuerst kam in einem Beitrag die Kritik,dass die KH-Kollegen ja eh nix mit Demenz anfangen könnten,woraufhin ich dann schrieb,dass speziell bei uns auf IMC/AWR der Umgang damit sehr schwierig sei,von der Feststellung,dass ein normaler Durchgang nun Demenz ist,gar nicht zu reden.
In dieser Konstellation war das glaub ich... Selber nachschauen wird schwierig,weil ich heute nun auch schon fast den ganzen Tag in der Toilette verbracht hab :confused:


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