Wohin pflegen wir ???

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olafohl
Beiträge: 142
Registriert: So 1. Dez 2002, 22:31

Wohin pflegen wir ???

Beitrag von olafohl »

Wohin pflegen wir ?(

Diese Frage stelle ich mir immer wieder in letzter Zeit vielleicht liegt es an der Umschulung die ich derzeit mache. Durch diese erfahre ich natürlich immer mehr wie Pflege stattfinden sollte, was alles möglich wäre, welche Anforderungen gestellt werden. Ich bin jetzt im dritten Monat :-) der Umschulung, und frage mich jetzt schon was mir das „Wissen“ nützt. Biographie, Basale Stimulation, Kommunikation... Welchen Sinn hat das wenn es in der Praxis nicht anwendbar ist ? Die Kluft zwischen dem was ist und sein könnte, ja sein sollte, wird immer größer, sind „wir“ nicht alle irgendwann einmal in die Pflege gegangen weil wir meinten mit Menschen arbeiten zu können und nicht am Menschen ?
Wo findet diese Pflege statt, ja kann sie stattfinden ?
Mein persönliches Problem ist das ich mich damit nicht abfinden kann, ich nicht bereit bin nur zu verwahren und zu versorgen, doch ist dieser Trend überhaupt aufzuhalten ? Schaut man sich einmal um sieht man doch eigentlich folgendes :

Alten wird kaum ein gesellschaftlicher Stellenwert gegeben, sie sind
Unproduktiv
Kostenintensiv
und zu viele gibt es davon auch....
ihre Entsorgung ist jedoch aus ethischen Gründen problematisch

Die Alterspyramide kippt heißt es so schön, jip tut sie aber warum ?
Mal provokativ gefragt : Was haben Kinder und „Alte“ gemeinsam ?
Sie sind unproduktiv und kostenintensiv, in dieser Gesellschaft nicht erwünscht...

Ich komme immer mehr zu der Überzeugung dass das Problem das die Altenpflege derzeit hat nicht aus der Altenpflege heraus allein zu klären ist, sondern sich in dieser nur all zu deutlich herauskristallisiert....

Ziemliches wirrwahr noch, muss das noch mal sortieren und reflektieren.... aber trotzdem würde ich gerne mal die eine oder andere Meinung hören... Ich bin ja noch nicht solange hier im Forum aktiv aber wie geht es den anderen hier..

Fühlt ihr euch als Pflegekraft oder als Verwahrer und Versorger ???
Ist die Altenpflege wirklich verstummt ???
Betrachtet man die Anzahl der Besucher dieser Seite einmal mit der Anzahl der Beiträge, der Anzahl der aktiven Mitglieder, könnte man glauben AP hätten nicht zu sagen, keine Meinung...
Ist Pflege noch möglich ???
Was kann man tun ???
Gibt es Modelle in denen Pflege möglich ist ???
Was ist die Ursache dieses Pflegenotstandes ???
..

alles irgendwie noch ziemlich unreif aber ich arbeite daran :wave


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Jutti
Beiträge: 2783
Registriert: So 12. Mai 2002, 21:52
Einsatz Bereich: Demenzzentrum
Wohnort: NRW

Re. Olaf + Michi

Beitrag von Jutti »

mmmmmmmmmmh

@ Michi: Schau, du hast irgendwie recht und für mich auch wieder nicht. Man kann Altenpfleger sein, gerne mit Menschen umgehen, mit Menschen arbeiten, ohne ein Helfersyndrom oder ähnliches zu haben. Man kann einfach erkennen, daß die Bedürfnisse des Einzelnen über dem liegen, was wir im Arbeitsalltag erreichen können und ich stimme Olaf voll zu, das dies nicht der Sinn der Pflege sein kann.
Wir alle erleben die Schere zwischen Theorie und Praxis, oki, passiert, man muss handlungsfähig bleiben und trotzdem eine gute Pflege hinlegen. aber wo bleiben da die Bedürfnisse beim Einzelnen, die von der Pflegeversicherung nicht getragen werden? Die nicht in unserem Arbeitsvertrag, bzw unserer Stellenbeschreibung aufgelistet sind?
Ich weiß auch, dass ich keine Familie ersetzen kann, aber menschlichen Bedrüfnissen gegenüber sollte ich schon offen sein, ohne dass mir direkt einer hinterherbrüllt, du hast ja ein Helfersyndrom. Ich will nicht helfen, im eigentlichen Sinne, ich will einfach nur mein Gegenüber als einen Partner mit leicht/oder eben stark eingeschränkten Fähigkeiten sehen und ihm die Möglichkeit bieten, diese Fähigkeiten wieder zu erlangen, bzw, ihm helfen, die Defizite auszugleichen. Also eher auf der Schiene, ich helfe dir, dir selbst zu helfen, ich sehe immer den Menschen hinter dir!!!!!!!!!, nicht den Pflegebedürftigen.

Und eigentlich, den Faden mal so an euren beiden Beiträgen vorbeigesponnen, wo bleibt eigentlich die Anerkennung der Pflegeversicherung für die psychosoziale Betreuung???????? Satt- sauber- trocken sollte doch eigentlich megaout sein, wo doch Individualismus heutzutage groß geschrieben wird. Ich stelle mir gerade vor, einer unserer Politkiker wird sozusagen satt-sauber-trocken gehalten und darf nit mehr rumdiskutieren,...........tja

Jutta



olafohl
Beiträge: 142
Registriert: So 1. Dez 2002, 22:31

Beitrag von olafohl »

Hallo Gast
noch merke ich das nicht, das viele so denken wie ich, geht ja wohl auch nicht aber vielleicht ähnlich... Irgendwann nen Mittelweg finden ... tja bin ja nun man nicht erst seit 3 Monaten dabei, sondern seit, tja fast 13 jahren, und ausgebrannt bn ich immer noch nicht, Unkraut vergeht nich :D Was den Mittelweg betrifft, klaro versuch ich immer wieder zu finden aber mir ist nicht zu helfen ich hab das gefühl das es immer enger wird. Und wenn den Mittelweg gehen heißt nichts verändern zu wollen... ??? Aber was willste machen tja dat is so nen Satz den hör ich schon zu lang und immer wieder, und er klingt immer resignativ.... Ehrlich gesagt ich hab nicht die leiseste Ahnung, aber den Beruf verlassen kommt mir nit in die Tüte...
" sage niemals ja wenn du nein sagen willst"
Hab ich nicht vor :-) Ich sage NEIN !
Den ich habe schon viele personen wie du kennengelernt und die meisten sind ausgestiegen
Also Gast ich mein es nit bös aber ich glaub nicht das wir uns kennen, woher auch ? So wie ich das sehe hast du meinen Beitrag gelesen und dir gesagt "uiii ein greenhorn mit helfersyndrom..." *lach* also "green" bin ich nicht mehr und das helfersyndrom hab ich abgearbeitet. Trotzdem mein ich das die Situation präkär is um nit zu sagen besch... Also was tun sprach ... ???


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