Wie kann man Ausbildung finanzieren ?

[Krissi88]

Ich arbeite schon im fünften Jahr als APH und *liebäugele* schon eine Weile mit der Ausbildung zur Fachkraft.
Meine Persönlichen Umstände werden sich im Sommer (eventueller Ausbildungsbeginn) ändern, so dass ich von meinem jetzigen Gehalt eine eigene kleine Wohnung alleine bezahlen muss.
Beginne ich nun zum gleichen Zeitraum die Ausbildung, fehlt mir leider ein gewisser Betrag *zum leben*.
Gibt es irgendeine Möglichkeit Zuschüsse oder was weiß ich zu bekommen um die Ausbildung doch irgendwie finanziell stemmen zu können ? Habe schon was von *WeGeBau* (Arbeitsamt) gehört, aber leider nicht so ganz verstanden.
Bevor ich nun zum Amt gehe und dort nachfrage, wollte ich erst einmal hier fragen (manchmal bekommt man beim Amt nicht so gute Auskünfte )

LG Krissi

[doedl]

Hi Krissi

das kann ich Dir erklären:
Wegebau finanziert über den Arbeitgeber dein (höheres) Gehalt. Von einer Ausbildungsvergütung können viele eben nicht leben; von einem Pflegehelfergehalt eben schon. Da legt Wegebau drauf; zahlt Dir die Differenz, allerdings eben über den AG.

Du müsstest also Deinen AG darauf hinweisen; der muss den Antrag stellen und mit dem AA die Konditionen klären. Dann steht eiiner geförderten Ausbildung nicht mehr entgegen.

Gruß Doedl

[schnitte]

vielleicht ist das interessant:
Berlin, 31.01.2013
Koalition will Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege erhöhen

Familie, Senioren, Frauen und Jugend/Gesetzentwurf

Berlin: (hib/AW) Die Koalitionsfraktionen wollen dem Fachkräftemangel in der Altenpflege mit einer Qualifizierungsoffensive entgegentreten. Der gemeinsame Gesetzentwurf der CDU/CSU- und der FDP-Fraktion (17/12179) sieht unter anderem vor, dass im Fall von entsprechenden Vorkenntnissen die Ausbildungszeit für Altenpfleger um ein Drittel verkürzt wird. Zudem soll für drei Jahre die Finanzierung von nicht verkürzbaren Weiterbildungen zum Beruf des Altenpflegers in voller Höhe bei gleichzeitigem Bezug von Arbeitslosengeld oder von Leistungen zur Grundsicherung durch die Bundesagentur für Arbeit ermöglicht werden.

Mit dem Gesetz soll die von Bund, Ländern und Verbänden im Dezember 2012 beschlossene „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege“ umgesetzt werden. Ziel der Offensive ist es, in den kommenden drei Jahren die Zahl von Auszubildenden in der Altenpflege stufenweise um jährlich zehn Prozent zu steigern und bis zu 4.000 Pflegehelfer für eine Weiterbildung zur Altenpflegekraft zu gewinnen.

[Krissi88]

Ach, ihr zwei seid suuupi

Das macht mir nun wirklich Mut mal bei Arbeitgeber und Arbeitsamt genauer nachzufragen. Mal sehen, wann das klappt (Sprechzeiten und Dienstzeiten *harminieren* nicht so häufig )

LG und nochmals vielen Dank
Krissi

[Krissi88]

So, wollte mal schreiben wie weit ich inzwischen bin :
Habe mit einem seeehr netten menschen beim Arbeitsamt telefoniert und er hat mir bestätigt, dass WeGeBau für mich in Frage käme, dass damit die Differenz *Ausbildungsgehalt/APH-Gehalt* aufgefangen wird. Er wird nun mit meiner Chefin Kontakt aufnehmen und ihr bei Bedarf die Unterlagen zuschicken. Dabei handelt es sich wohl um Formulare die einerseits vom Arbeitgeber und andererseits von mir ausgefüllt werden müssen.
So, jetzt bitte ich euch um gedrückte Daumen - denn unser Haus ist erst zu einem Drittel gefüllt - wer weiß, ob in diesem Jahr überhaupt ausgebildet wird ................

LG Krissi

[Krissi88]

Ich will nochmals hier schreiben (es könnten ja andere davon profitieren), obwohl es bei mir in diesem Jahr nichts mehr wird mit der Ausbildung

Arbeitsamt und die Chefin meiner Einrichtung haben zusammen gesessen und es kam dabei heraus : ich erfülle die Voraussetzungen !
Aaaaaber : da mein Haus immer noch nicht voll ausgelastet ist, wird erst ab April 2014 ausgebildet .................
Na ja und im April beginnt an keiner der erreichbaren Altenpflegeschulen die dreijährige Ausbildung, die beginnt überall erst im Herbst *heul*

Zum eigentlichen Thema : es gibt also tatsächlich dieses *WeGeBau-Programm* (ich konnte mir das kaum vorstellen) und vielleicht erfüllen ja noch mehr Ausbildungswillige hier die Voraussetzungen und können so die Ausbildung vielleicht doch finanzieren.

LG Krissi

[sniper79]

Siehste und mir haben sie letztes Jahr bei der Arbeitsagentur Wegebau eindeutig verweigert, weil Wegebau ein Programm ist, welches UNGELERNTEM!!! Personal mit langjähriger Berufserfahrung die Möglichkeit geben soll einen Berufsabschluss zu erreichen. Und wenn du z.b. den Helfer schon als Berufsabschluss hast, dann geht das nicht mehr.

Hab aber doch noch einen weg gefunden. Bin als Helfer angestellt bei vollem Gehalt und geh nebenher zur schule. Da die Ausbildung via EU Förderung ja bundesweit gefördert wird, zahl ich statt ~400 Euro im Monat Schulgeld nur den Eigenanteil von 50 Euro.

[Krissi88]

Wie ? Was ?
Wie kommt das denn ? Ich will doch nicht hoffen, dass die irgendwann feststellen, dass ich ja APH bin (das habe ich keinesfalls *verheimlicht*) und mir dann das Wegebau-Programm dann doch noch canceln !

Wie kann man denn *nebenher* zur Schule gehen ? Wie kriegst du das zeitlich hin ?

LG Krissi

[sniper79]

Zuerst wollten sie mich als APH einstellen und als Azubi führen bezüglich der examinierten ausbildung. Dann hat man festgestellt das dies nicht geht (2 Arbeitsverhältnisse gleichzeitig) und so hat man mir mein APH Gehalt in meinen AZUBI Vertrag geschrieben. Ich arbeite also ganz normal in meinen Praktikumszeiten als APH/Azubi und gehe zu den Theoriezeiten in die Schule (Vollzeit). Ich weiß aber von Mitschülern das es noch etliche Azubis gibt, welche diese eigentlich ungültige Sache mit den 2 Verträgen haben. Diese armen Menschen bekommen nur 50% der Schulzeit von ihrem Arbeitgeber "geschenkt" und müssen die anderen 50% einarbeiten. Das bedeutet das ich Mitschüler habe die vor der Schule noch arbeiten sind, dann zur Schule kommen und danach u.U. auch nochmal arbeiten fahren. Klar das da dann einige in der Schule einschlafen oder auch mal gar nicht kommen. Ich kenne jemanden der in einem Schulblock volle 30 Tage durchgearbeitet!!! hat, weil wir Azubis uns in der Schule ja auch nur "den Hintern platt " sitzen und Langeweile haben.

[doedl]

Hallo

keine Panik; Wegebau ist kein Bundesprojekt, sondern wird in den einzelnen Bundesländern verschieden umgesetzt. So kanns durchaus sein, dass jemand in SH gefördert wird, in Bayern vielleicht nicht.

Außerdem ändern sich die Konditionen jährlich; aber ich finde es wichtig, dass Menschen für eine Ausbildung eine finanzielle Unterstützung bekommen können, ohne die sie sich die Ausbildung nicht leisten könnten.

Gruß Doedl

[sniper79]

Naja das liest sich aber auf der offiziellen Seite dazu anders klick

Als gelernte APH ist man wohl nicht unterqualifiziert. Aber mal abwarten was ihre Arbeitsagentur nun daraus macht.

[Ex-Pflege]

Willst du wirklich Fachkraft werden in der heutigen Zeit?

[Krissi88]

[quote=""Ex-Pflege""]Willst du wirklich Fachkraft werden in der heutigen Zeit?[/quote]

Ja !
Ich weiß : das kannst du dir anscheinend überhaupt nicht vorstellen (habe deine anderen Beiträge gelesen) - aber es ist tatsächlich so.
Ärger, Stress, Unmut über Vorgesetzte/Kolleginnen/das System - das gibt es doch überall. Wenn man aber mal einen Arbeitgeber gefunden hat bei dem es gut *aushalten* lässt, in der Mehrzahl tolle Kolleginnen hat und mit der Arbeit zufrieden ist - warum soll man sich dann genau dort nicht weiterqualifizieren ?
Es ist ein Beruf mit Zukunft und in den letzten 10 Jahren hat sich schon einiges verändert - was hindert mich zu glauben, dass es sich in den nächsten 10 Jahren weiterhin zum Besseren ändert ?
Das Leben ist kein Wunschkonzert, auch beruflich gesehen. Zeig mir die, die an ihrem Arbeitsplatz 100%ig zufrieden sind (und da meine ich nicht die Arbeitsplätze in der Pflege) Hat man das Glück im Beruf einigermaßen zufrieden zu sein, kann man sich doch glücklich schätzen - wenn dann noch dazu kommt, dass es der *Traumberuf ist, dann ist das ein *Lottogewinn* !

LG Krissi