vorschläge für sinnvollen unterricht

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Benutzer 1685 gelöscht

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Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Doc,

da du in Österreich unterrichten wirst muss ich erstmal die Frage stellen ob ihr auch nach Lernfeldern/Modulen arbeitet, oder noch wie "früher" unterrichtet, also jeder sein eigenes Gebiet.

Für mich war es damals sehr hilfreich erst die Anatomie zu verstehen um die Pathologie zu begreifen. Also erstmal wie funktionierts richtig um dann zu kapieren was ist, wenns schief läuft.

Interessant ist eigentlich alles, wobei die Schwerpunkte sicherlich bei den Herz-Kreislauf- , Magen-Darm-, und gerontopsychiatrisch/-neurologischen Erkrankungen zu suchen sind.


Ein Buchtipp:
http://www.amazon.de/exec/obidos/search ... ss=default


Wir haben dann noch weitere Bücher auf freiwilliger Basis empfohlen bekommen.
Ein Psyrembel oder ein Medizinlexikon von Roche empfiehlt sich immer.


sophie



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Christl
Beiträge: 840
Registriert: Mi 25. Jan 2006, 22:01

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Beitrag von Christl »

Hallo doc,

ich fand während meiner Ausbildung die Fallbeispiele immer am besten. Nachdem z.B. die Funktionsweisen von bestimmten Organen durchgenommen wurden haben wir ein Fallbeispiel erhalten, bei dem verschiedene Symptome genannt wurden. Hierbei wurde immer unterschieden was für uns sichtbar ist und was der Patient zu seinen Beschwerden äußert. Aufgrund dieser Informationen sollten wir dann "eine Diagnose stellen" und Massnahmen einleiten.

Wir haben überhaupt recht viel mit Fallbeispielen gearbeitet, so hatten wir gewissermassen einen Menschen vor Augen.

Gruß Christl


Beurteile niemanden, ehe du nicht an seiner Stelle gestanden hast

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*Angie*
Beiträge: 5490
Registriert: Sa 17. Jun 2006, 15:54
Beruf: Mensch & ex. AP

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Beitrag von *Angie* »

Also bei uns wurde viel blabla gemacht, zB um die einzelnen Gewebe - wie die Zellen heißen. Als müßte ich jede Zelle mit Namen begrüßen *lach*.

Wundheilung hatten wir kaum und so weiß ich heute zB nicht wie ich Fibrinbelag von eitrigem Sekret unterscheide.

Mit den FAllbeispielen fand ich auch immer gut. Bei uns wurde dann zB geschrieben: Frau X hat Dab. Mell., Hypertonie und Zystitis. Da wurde dann gefragt ob und in welcher Beziehung die Erkrankungen zueinander stehen, wie man sie behandeln könnte und welche Pflegemaßnahmen vonnöten wären.

Wichtig ist auf jeden Fall, die Organsysteme im Unterricht zu unterteilen und dann konplett auch abzuhandeln.

Bei uns wurde von der Demenz über Linksherzinsuffizienz hin zur diab. Retinopathie alles durcheinandergemacht. Das war übel.

Was mir noch einfällt: BLUTWERTE - davon habe ich auch null Ahnung, hatten wir nicht. Nun steh ich oft wie "Ochs vorm Berg", wenn ein Bewohner aus dem Krankenhaus zurückkommt ...
Das versuche ich irgendwie aufzuholen - gelingt mir aber nicht wirklich.

LG,A.


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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Gwendydd
Beiträge: 92
Registriert: Mo 26. Jun 2006, 08:30

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Beitrag von Gwendydd »

Als zukünftige Kollegin *lach* würde ich mir wünschen, dass Du sehr viel wert auf die Fachbegriffe legst. Ich höre da zwar jetzt ein Stöhnen durch die Reihen gehen, aber wenn man mit der Terminologie von Anfang an vertraut ist, fällt die Kooperation mit Ärzten viel leichter und auch die Akzeptanz des Pflegeberufes bekommt mehr Auftrieb. Aber gleichzeitig sind auch die deutschen Begriffe wichtig, um mit den Klienten und deren Angehörigen so kommunizieren zu können, dass sie es auch verstehen.
Das ist sicherlich nicht immer leicht durch zu setzen, aber das wäre ganz prima.

Grüßle, Gwendydd


Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen.
(Warum einfach, wenn´s auch kompliziert geht?) Bild

Maus
Beiträge: 150
Registriert: Mo 18. Jun 2007, 19:46

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Beitrag von Maus »

Hallo Doc,
erstmal muss ich sagen das das ein ganz klasse Zug von dir ist sich darüber Infos zu holen!
Also ich bin Altenpflegeschülerin im 3. Jahr und ich fande gerade Krankheitslehre ein super Fach. Wir haben dort einen Ärztlichen Direktor gehabt. Ich finde je ehr Fahwörter drin sind desto besser. Die begründung ist ganz einfach: man kann zum Beispiel die Arzbriefe besser lesen, denn da schreit man auch nicht in einem "normalen Deutsch".
Unser Arzt der hat die Themen schon sehr ausführlich gemacht. Fand ich klasse, gut weil mich das ganze wahninnig interessiert.
Also er hat erstmal die Krankheit gesagt,dann die Definition, dann die Symtomatik und dann die Therapie und dann die Medikamente aufgeteil wieder in
Definition:
Harntreibendes Medikament
Aufgabe:
1. Verminderung des Plasmavolumens (wässriger Anteil des Blutes)
2. Erhöhung der GFR (= glomerulären Filtrationsrate)

Zu 1.

Verminderung von Rückresorption von Na ->

Natrium im Blut wird weniger ->

K nimmt ab ->

Diuretikas ->

Hocheffektiv + schnell

Er hat uns gesagt das wir im Unterricht selbst Ärzte (in unseren Gedanken) "spielen" sollen, vielen hat das geholfen.

Ab und zu schmeißt er ein Wort (eine Krankheit) in die Klasse und dann sollen wir dazu sagen was wir mit desem Patienten machen würden. Er hört sich das alles an und lässt die Schüler reden und zum schluss klärt er auf. Finde ich gut.

Ja und in Neurologie um da ein bisschen besser einzusteigen schauen wir oft DR. Haus an und richten unseren Unterricht danach.

Ich hoffe das hat ein bisschen geholfen, bei weiteren Fragen helfe ich gerne.
Gruß die Maus



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Kati123
Beiträge: 1707
Registriert: Sa 28. Jul 2007, 14:25

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Beitrag von Kati123 »

Hallo Doc,

meine Ausbildung ist zwar schon etwas länger her, aber ich erinnere mich gut an meine Lehrerin für Medizin und Arzneimittellehre ( auch eine Ärztin ). Ich muß gestehen, dass ich es heute sehr gut finde, dass sie uns die Sachen detaillert beibebracht hat und uns richtig fit gemacht hat in Sachen Körperfunktionen, denn vieles läßt sich leichter lernen, wenn man weiß, wie der Körper ansich funktioniert und welche Komponenten von Bedeutung sind. Wir hatten im ersten Jahr alles durchgenommen und sind dann im 2. Lehrjahr von oben nach unten die Krankheiten durchgegangen. Ich fand nicht alles sinnvoll, denn Schwangerschaften habe ich heute eher selten bei meiner Arbeit :hehe
Ich denke, es gibt bei den Schulen Lehrpläne, an denen man sich gut orientieren kann, zumal es heute ja ein Lernsituationsbezogenes Lernen ist und lt. meiner Azubis der Frontalunterricht in den Hintergrund gerückt ist. Es wird vieles selbst erarbeitet und vertieft in Gruppenarbeiten.

Meine Azubis haben pro Block Lernsituationen und lernen dann für diese spezifische Situation alles wichtige in ihren Lernfeldern. Mal ein Beispiel:
Die Lernsituation ist --> Schülerin Berta versorgt Fr. Abendrot, die an Diabetes mellitus leidet. Nun werden alle Lernfelder auf diese Situation hin ausgerichtet. Die Lernfelder sind inetwa unterteilt wie die früheren Fächer ( Psychologie, Recht, Pflege, Krankheitslehre und Co. ). In dem block konzentriert sich also alles nur auf diese Bewohnersituation. Ich denke schon, dass die Schulen Wert darauf legen könnten, wenn man sich da als Dozentin anpaßt. Gab es denn kein Gespräch, wie der Unterricht aussehen sollte ? Es ist ja auch wichtig, welche Themen später in der Examensprüfung gefragt sind, was der Schüler braucht etc. Ich hatte z.B. wenig über Blutwerte gelernt, weil es nicht so wichtig erschien. Heute muß ich sagen, dass ich häufig über Büchern sitze, weil ich die Blutwerte nicht einschätzen kann, wenn ich die Ergebnisse bekomme. Klar, kein Beinbruch, aber ich denke, es kommt halt drauf an, in welchen Bereichen man später arbeitet und dann muß man sich noch mehr spezialisieren. Versuch doch mal die "Alterstypischen" Krankheiten zu favorisieren und vielleicht mal verstärkt neurologische Erkrankungen zu unterrichten, das scheint bei meinen Azubis echt Mangelware zu sein, wird aber in den nächsten Jahren immer mehr zu unserem täglichen Berufsbild gehören.

Gruß Kati :D


Menschen mit Phantasie langweilen sich nie :hehe

Altenpflege - come in & burn out... :D

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