Vermeidung von Scherkraeften
Vermeidung von Scherkraeften
Hi!
Wollt mal fragen ob mir vielleicht jemand von euch behilflich sein kann!!
Und zwar haett ich da ne frage... Wie kann man Scherkraefte in Bezug auf Dekubitus vermeiden
Wollt mal fragen ob mir vielleicht jemand von euch behilflich sein kann!!
Und zwar haett ich da ne frage... Wie kann man Scherkraefte in Bezug auf Dekubitus vermeiden
AW: Vermeidung von Scherkraeften
Hallo Tigerhai,
wenn Du Dir vorstellst, dass Du einen Menschen im Bett hochziehst (Du stehst dabei am Kopfende) kommen dabei die Scherkräfte sehr zum Tragen.
Leg mal Deine Handrücken aufeinander und drück sie leicht aufeinander - dann ziehe die Hände in dieser Position in entgegengesetzte Richtungen, die eine nach rechts die andere nach links.
Wenn Du dabei hinschaust wirst Du sehen, dass sich die Hautschichten gegeneinander verziehen und so eine Spannung entsteht.
Dieses stell Dir dann mal bei der Haut eines Körpers vor, den Du auf dem Laken nach oben ziehst....? Die Haut des Körpers verzieht sich gegen das Bettlaken genauso -> und bei Altershaut reißen die einzelnen Hautschichten durch die Scherkräfte innerlich voneinander ab (die Epidermis von der Dermis und diese von der Subcutis)..., da das Eigengewicht des Bewohners ja auf die Haut drückt, die du da ziehen würdest (also den Scherkräften aussetzen).
Was das in Bezug auf Dekubitus und allgemein nun bedeutet, kannst Du Dir sicherlich selber ausmalen?
Also: NIEMALS einen Bewohner im Bett vom Kopfende oder so aus höherziehen, sondern entweder mit 2 PK unter Schulter-und Beckengürtel fassen und höher "tragen" oder Tragelaken verwenden. Und wenn der Bewohner noch helfen kann andere Techniken dazu anwenden.Man lernt im Pflegeunterricht einige Techniken zum "Höher bewegen im Bett".
Oft habe ich auch schon gesehen, dass bei 30° Seitenlagerung die Kissen derart unter den Bewohner gestopft werden, dass auch dabei die Haut sehr in Spannung geraten war. Denke das reicht auch aus für einen Abriss der Hautschichten voneinander bei extrem empfindlicher Altershaut...
Weiß nicht, ob Deine Frage damit nun beantwortet ist, hoffe es aber (wenigstens zum Teil)
LG, A.
wenn Du Dir vorstellst, dass Du einen Menschen im Bett hochziehst (Du stehst dabei am Kopfende) kommen dabei die Scherkräfte sehr zum Tragen.
Leg mal Deine Handrücken aufeinander und drück sie leicht aufeinander - dann ziehe die Hände in dieser Position in entgegengesetzte Richtungen, die eine nach rechts die andere nach links.
Wenn Du dabei hinschaust wirst Du sehen, dass sich die Hautschichten gegeneinander verziehen und so eine Spannung entsteht.
Dieses stell Dir dann mal bei der Haut eines Körpers vor, den Du auf dem Laken nach oben ziehst....? Die Haut des Körpers verzieht sich gegen das Bettlaken genauso -> und bei Altershaut reißen die einzelnen Hautschichten durch die Scherkräfte innerlich voneinander ab (die Epidermis von der Dermis und diese von der Subcutis)..., da das Eigengewicht des Bewohners ja auf die Haut drückt, die du da ziehen würdest (also den Scherkräften aussetzen).
Was das in Bezug auf Dekubitus und allgemein nun bedeutet, kannst Du Dir sicherlich selber ausmalen?
Also: NIEMALS einen Bewohner im Bett vom Kopfende oder so aus höherziehen, sondern entweder mit 2 PK unter Schulter-und Beckengürtel fassen und höher "tragen" oder Tragelaken verwenden. Und wenn der Bewohner noch helfen kann andere Techniken dazu anwenden.Man lernt im Pflegeunterricht einige Techniken zum "Höher bewegen im Bett".
Oft habe ich auch schon gesehen, dass bei 30° Seitenlagerung die Kissen derart unter den Bewohner gestopft werden, dass auch dabei die Haut sehr in Spannung geraten war. Denke das reicht auch aus für einen Abriss der Hautschichten voneinander bei extrem empfindlicher Altershaut...
Weiß nicht, ob Deine Frage damit nun beantwortet ist, hoffe es aber (wenigstens zum Teil)
LG, A.
» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)
AW: Vermeidung von Scherkraeften
Danke!
Aber Scherkraefte sind ja Verschiebungen im Unterhautfettgewebe. Tangiential yur Koerperflaeche einwirkende Kraft verursacht die Scherung.
Was du meinst, das Rauf und Runterrutschen im Bett ist eigendlich Reibung!!
Kann natuerlich jetzt auch sein, dass ich mich da komplett irre!
Aber Scherkraefte sind ja Verschiebungen im Unterhautfettgewebe. Tangiential yur Koerperflaeche einwirkende Kraft verursacht die Scherung.
Was du meinst, das Rauf und Runterrutschen im Bett ist eigendlich Reibung!!
Kann natuerlich jetzt auch sein, dass ich mich da komplett irre!
AW: Vermeidung von Scherkraeften
...allerdings... Reibung findet natürlich auch statt auf der Oberhaut noch zusätzlich.
Also (zitiere aus der Seel):
Die Beanspruchung eines Körpers durch parallel zu einer festgehaltenen Querschnittsfläche wirkende Kräfte nennt man Scherung. Die dabei wirkenden Kräfte werden als Scherkräfte bezeichnet.
In Bezug auf die Dekubitusentstehung spielt die Wirkung von Scherkräften, die in sitzender oder halbsitzender Position verstärkt werden, eine auch bedeutende Rolle.
etc. dort steht noch dass im Bett bei Ok-Hochlagerung (also auch im Sitzen)der Bewohner zum Fußende rutscht. Während das Innere des Körpers der Schwerkraft folgt, bleibt Haut des Gesäßes und des Rückens an der Matratze. Durch gleichzeitige Druck-Zugwirkung in Schulter-und Gesäßbereich wird die Durchblutung extrem gemindert.(Minderung der Durchblutung= Dekubitusgefährdung).
Also Maßnahme: in sitzender Position des Bewohners (ob im Bett oder im Sessel) ein Herrunterrutschen vermeiden. Im Bett kann man das durch ein zusammengerolltes Handtuch am Po oder Kissen am Fußende oftmals minimieren. Im Sessel vielleicht Füße/Beine hochlegen um ein Abrutschen des Körpers gemäß Schwerkraft zu vermeiden....und was Dir sonst noch einfällt .
Also Scherkräfte wirken überall da, wo eine Druck-Zug-Belastung der Hautregionen besteht.
....so nun besser...?
LG,A.
Also (zitiere aus der Seel):
Die Beanspruchung eines Körpers durch parallel zu einer festgehaltenen Querschnittsfläche wirkende Kräfte nennt man Scherung. Die dabei wirkenden Kräfte werden als Scherkräfte bezeichnet.
In Bezug auf die Dekubitusentstehung spielt die Wirkung von Scherkräften, die in sitzender oder halbsitzender Position verstärkt werden, eine auch bedeutende Rolle.
etc. dort steht noch dass im Bett bei Ok-Hochlagerung (also auch im Sitzen)der Bewohner zum Fußende rutscht. Während das Innere des Körpers der Schwerkraft folgt, bleibt Haut des Gesäßes und des Rückens an der Matratze. Durch gleichzeitige Druck-Zugwirkung in Schulter-und Gesäßbereich wird die Durchblutung extrem gemindert.(Minderung der Durchblutung= Dekubitusgefährdung).
Also Maßnahme: in sitzender Position des Bewohners (ob im Bett oder im Sessel) ein Herrunterrutschen vermeiden. Im Bett kann man das durch ein zusammengerolltes Handtuch am Po oder Kissen am Fußende oftmals minimieren. Im Sessel vielleicht Füße/Beine hochlegen um ein Abrutschen des Körpers gemäß Schwerkraft zu vermeiden....und was Dir sonst noch einfällt .
Also Scherkräfte wirken überall da, wo eine Druck-Zug-Belastung der Hautregionen besteht.
....so nun besser...?
LG,A.
» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)
AW: Vermeidung von Scherkraeften
Ach so....
....und noch ein HERZLICHES WILLKOMMEN im Forum!
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» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)
AW: Vermeidung von Scherkraeften
Hast du noch ein bisschen zeit???
Kann durch eine verbesserte Hautdurchblutung
ein Dekubitus verhindert werden?
Kann diesbezüglich der Einsatz von ätherischen Ölen
unterstützend wirken?
Kann durch eine verbesserte Hautdurchblutung
ein Dekubitus verhindert werden?
Kann diesbezüglich der Einsatz von ätherischen Ölen
unterstützend wirken?
Vermeidung von Scherkraeften
Die oberflächliche Durchblutung der Haut hat keinen Einfluss auf die Entstehen eines Dekubitus. Vielmehr ist die allgemeine Durchblutung entscheidend, bzw. die Durchblutung der Tiefergelegenen Areale (á la Thrombo- Embolieprophylaxe - gerade hir siehst Du, dass alle GRundprophylaxen zusammenhängen).
Der Einsatz von z.B. Finalgon würde nichts bringen, wäre einfach nur unagenehm. Wenn Du es mit Latschen- Kiefer- Gel oder Freannzbranntweint versucht, machst Du durch den Alkohol nur die Haut gekaputt, bzw. sorgst für Vorschädigungen, welche sich dann ungünstig auf die Entstehung eines Dekubitus auswirken.
Der Einsatz von z.B. Finalgon würde nichts bringen, wäre einfach nur unagenehm. Wenn Du es mit Latschen- Kiefer- Gel oder Freannzbranntweint versucht, machst Du durch den Alkohol nur die Haut gekaputt, bzw. sorgst für Vorschädigungen, welche sich dann ungünstig auf die Entstehung eines Dekubitus auswirken.
- doedl
- Beiträge: 6411
- Registriert: Sa 11. Aug 2001, 19:12
- Beruf: Pflegedinosaurier
- Einsatz Bereich: Geschäftsführung Sozialstation
- Interessen: Mauern, Verputzen, Betonieren, grins
AW: Vermeidung von Scherkraeften
Hallo Tigerhai
schau Dir doch mal den Expertenstandard Dekubitus an- da steht explizit drinne, dass keine ätherischen Öle, Rheumasalben etc verwendet werden dürfen. Auch Massagen des betroffenen Gewebes sind kontraindiziert.
http://www.dnqp.de/
Gruß Doedl
schau Dir doch mal den Expertenstandard Dekubitus an- da steht explizit drinne, dass keine ätherischen Öle, Rheumasalben etc verwendet werden dürfen. Auch Massagen des betroffenen Gewebes sind kontraindiziert.
http://www.dnqp.de/
Gruß Doedl
Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi
AW: Vermeidung von Scherkraeften
Hallo Tigerhai,
Dekubitus entsteht ja durch eine Minderdurchblutung bis gar keine Durchblutung des Gewebes (aller Hautschichten). Hier wird die Durchblutung
sozusagen abgeschnürt durch das einwirkende Körpergewicht, das Druck auf immer ein und derselben Stelle verursacht.
Das führt zu einer "Ischämie" (Blutleere im Gewebe) -> also wird das Gewebe nicht mehr durchblutet und stirbt letztendlich ab (Nekrosenbildung).
Ein gesunder Organismus lagert zB beim Sitzen auf einem Stuhl das Gewicht von selbst um (man verändert einfach seine Position geringfügig, wenn das Sitzen auf einer Stelle unangenehm oder umbequem wird).
Ein kranker Organismus ist oftmals nicht mal dazu mehr in der Lage.
Aber auch sonstige Erkrankungen eines Bewohners (da ja die Funktionen des Organismus zusammenspielen) können die Entstehung eines Dekubitus begünstigen.
Ansonsten schließe ich mich Thanos und Doedl bei ihren Ausführungen an.
LG,A.
Dekubitus entsteht ja durch eine Minderdurchblutung bis gar keine Durchblutung des Gewebes (aller Hautschichten). Hier wird die Durchblutung
sozusagen abgeschnürt durch das einwirkende Körpergewicht, das Druck auf immer ein und derselben Stelle verursacht.
Das führt zu einer "Ischämie" (Blutleere im Gewebe) -> also wird das Gewebe nicht mehr durchblutet und stirbt letztendlich ab (Nekrosenbildung).
Ein gesunder Organismus lagert zB beim Sitzen auf einem Stuhl das Gewicht von selbst um (man verändert einfach seine Position geringfügig, wenn das Sitzen auf einer Stelle unangenehm oder umbequem wird).
Ein kranker Organismus ist oftmals nicht mal dazu mehr in der Lage.
Aber auch sonstige Erkrankungen eines Bewohners (da ja die Funktionen des Organismus zusammenspielen) können die Entstehung eines Dekubitus begünstigen.
Ansonsten schließe ich mich Thanos und Doedl bei ihren Ausführungen an.
LG,A.
» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)
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