Traumberuf ?

[Schwester_Doreen]

was hat der Auszubildene für ein Pulli an :-/

Ansonsten gute Sache.

[V.Ersfeld]

Betrifft: Traumberuf?


Hallo zusammen,

Stellenanzeigen sehen sehr schön aus und sie klingen meist verführerisch. Was in der Realität vom Versprochenen aus Anzeigen übrig bleibt, weiß jeder, besonders in der Pflege.

Der Arbeitsmarkt in der Pflege zeigt seit Jahren ganz unterschiedliche Tatsachen:
1. Stellenabbau überall, Personalfreisetzungen zu Lasten von Patienten, Bewohnern und verbleibenden Mitarbeitern.
2. Sogenannter und faktischer Pflegenotstand; fehlende Pflegekräfte wohin man schaut und hört.
3. Demotivation und mangelnde Arbeitszufriedenheit bei Pflegenden, Abkehr von der Pflege, Erkrankungen etc.
4. Lohndumping für Leistungen, die eigentlich unbezahlbar sind und dadurch Geringsschätzung hochqualifizierter Mitarbeiter.

Zeit sich innovative Lösungen zu suchen und den Pflegeberuf neu für sich zu definieren, zu entdecken und endlich zu verändern. Zum Beispiel durch eine Vorstellung der eigenen Person, der beruflichen Ziele und der persönlichen Erwartungen an den Pflegeberuf der Zukunft. Eine Präsentation in Verbindung mit der Suche nach der besten beruflichen Perspektive.
Sie können verschiedene Wege gehen: Sie können mitmachen beim Pflegekompetenznetzwerk Mainz und für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen einen Service anbieten, den sie sich schon lange wünschen und der vor allem eins sein wird: Ein Netzwerk gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung!
Informationen? http://www.verena-ersfeld.de

Sie können auch für sich Werbung machen und Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen. Warum sollen Sie denn immer Bittsteller sein? Drehen Sie den Spieß doch mal um. Es fühlt sich gut an. https://www.medizin.elcuro.de/

In diesem Sinne, fangen wir an unseren Traumberuf selbst zu gestalten und zu dem zu machen, was er sein sollte: Menschlichkeit für Menschen!

Herzlichst
Verena Ersfeld

[Benutzer 204 gelöscht]

Off-Topic:

Warum eröffnest Du nicht im OFF Topiceinen Thread in dem Du
für Dich wirbst?Es nervt langsam immer Deine Standardantworten zu lesen.
LG

[doedl]

Hallo

habe Verena gebeten, ihre Werbung auch unter Werbung zu plazieren- alles gut!!

Doedl

[schnitte]

hatte sowas ähnliches (image-steigerung) mal probiert, indem ich an zwei renomierte zeitungen was schrieb in form von kommentar zu artikeln, die drüber berichteten, wie pfleger anderwertig beschäftigt sind oder nicht bitte und danke nutzen:

"so manch andere berufsgruppe, die ruhig am schreibtisch parallel kaffee schlürft, einfach maschinen ausstellen kann, frühstücks-und mittagspause hat, kommt mit ein paar witzen davon, während die altenpflege immer aufs böseste bloßgestellt wird. wenn ich diese texte lese, „zustände im altenheim“, fühle ich mich immer als Nichtstuer beschimpft, weil man sich einmal für 10min. hinsetzt und das nun ausgerechnet sichtbar im dienstzimmer, wo man eigentlich auch immer von telefon oder angehörigen vom verschnaufen abgehalten wird und jeder sehen kann, dass man einmal sitzt!!! wie sehr soll man sich denn noch aufopfern!!! die altenpflege findet privat hinter verschlossenen türen statt!!! waschung, transfer bett-rollstuhl meist allein und ohne hilfsmittel, toilettengänge, notfallversorgung von wundversorgung bei stürzen bis wiederbelebung bei herzinfarkt, lagern egal bei welchem gewicht und welcher größe, verbände, arztvisite, katheterlegen, angehörige beraten, künstlich ernähren und ernährungspumpen bedienen, kassen, ärzte , apotheken kontaktieren, (zwischendurch: bürokratie ist als persönliches engagement nicht selten in unbezahlten überstunden und heimarbeit zu sehen, und bei nichterledigung ein kündigungsgrund) essen reichen, fingernägel schneiden, trösten, reden, unterstützen, umarmen, handstreicheln bis zur letzten minute und auch danach umkleiden, frisieren, ggf. schminken, parfümieren, dass sich auch angehörige in ruhe verabschieden können, sind für den besucher auf dem flur nicht sichtbar.

und jetzt habe ich auch eine träne im auge. man tut so viel und wird jedesmal in der öffentlichkeit an den pranger gestellt.
sei es auch nur eine kritik an die politik, ganz gleich, doch wann veröffentlicht je ein angehöriger seine dankbarkeit? die bleibt im stillen, in einer umarmung oder in einer netten karte im dienstzimmer. hinter verschlossenen türen.

muss ich mich schämen für meinen beruf? heimbewohner lieben mich. die öffentlichkeit schenkt eine dubiose mischung von „respekt“, meint aber verachtung oder ekel. wenn sich dass nicht ändert, will niemand diesen beruf lernen und die pflegesituation in deutschland wird ausarten.
es werden innerhalb einer stadt von 500 000einwohner 100pflegefachkräfte gesucht! das hängt nicht mit der bezahlung zusammen, sondern mit mangelndem personal. damit junge leute diesen beruf allerdings lernen wollen, muss er ein gewisses ansehen erhalten und nicht jedesmal so durch den dreck gezogen werden.
selbst wenn es mit der bezahlung zusammenhinge, hat der großteil der bevölkerung vollkommen falsche ansichten! mindestlöhne senken die solang erkämpften tarife. und tarife verhindern schon lang eine individuelle bezahlung nach menschlicher und dennoch gut organisierter leistung. stattdessen wird mit zunehmender berufserfahrung mehr gezahlt, wo doch der durchschnittliche pfleger nach 5 jahren den beruf wechselt. meist wegen psychischer oder körperlicher belastung. die altenpflege braucht nachwuchs, menschen mit fach- und sozialkompetenz, guter organisation und verantwortungsbewusstsein um als schichtleitung die mitarbeiter zu führen sowie angehörige bei medizinischen fragen zu beraten, wenn der arzt keine zeit hat, und die ihr ansehen in der gesellschaft dafür bekommen nach einer patientenverfügung zu handeln, menschen leiden zu sehen und nur zu begleiten, in gewissen situationen auf wunsch nicht den arzt holen und einfach nur da sind, oft mitleiden, nicht pünktlich feierabend machen, und häufig diese sorgen auch noch mit in den schlaf nehmen.

eine altenpflegerin"

wurde nie gedruckt! und erhielt nicht mal eine reaktion.

[schnitte]

mir ging es nicht darum den beruf attraktiver zu machen, sondern die gesellschaft toleranter zu formen. die menschen haben ein sehr schlechtes bild von dem beruf und zeigen starke abneigung. sie sollten in meinen augen offener werden.

ich würde mich da gern mehr für engagieren. habe auch schon schulen in düsseldorf angeschrieben (letztes jahr um die gleiche zeit, wo sich alle langsam bewerben müssen), um den job vorzustellen oder praktika anzubieten. aber keine chance. ich erhielt von den 6schulen (gesandt an leitung betreffend der abschlussjahrgänge der real-, gesamt-, hauptschulen)keine reaktion, nicht mal eine freundliche absage. und ich bin wirklich sehr behutsam, formell und neutral vorgegangen.

hat nichtmal jemand eine idee für so eine art projekt??? ich würde gern was starten

[doedl]

Hallo Schnitte

die Idee ist gut, wenn auch nicht neu.

Das Problem der Darstellung kenne ich auch; wer will schon lesen, dass die vielgerühmte Pflegeversicherung nicht hält, was sie verspricht- es ist doch einfacher, den geldgierigen Heimbetreibern oder nachlässigen Altenpflegern den schwarzen Peter zuzuschieben!!

Versuchs mal mit einer Flyer- Aktion- Verteiler können die örtlichen Zeitungen sein; die machen solche Briefkasten- Einwürfe täglich für Prospekte etc. Ist nichtmal so teuer. Miete einen Piaggio ( geiles Geschoß, weil so publikumswirksam) und fahre durch die Straßen Deiner Stadt; halte an markanten Punkten und verteile Deine Flyer; geh zur Stadtverwaltung und miete einen Stand am Wochenmarkt usw usw.

Möglichkeiten gibts genug

Toi toi Dir!!!!

Doedl